Zutavern, Georg Karl-Ludwig

 

* 28. November 1893, Konstanz

† 6. Juli 1944, bei Bobruisk (Selbstmord)

 

 

Karl-Ludwig Zutavern war der Sohn vom Prof. Dr. phil. Karl Friedrich Zutavern und dessen Ehefrau Luise Marie Julie Caroline, geborene Wallenfels. Er trat am 29. Juni 1912 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Badisches Fußartillerie-Regiment Nr. 14. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 17. Februar 1914 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 21. Februar 1912 datiert. Als solcher wurde er dann als Batterieoffizier im Badisches Fußartillerie-Regiment Nr. 14 eingesetzt. So ging er dann auch bei Beginn des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 an die Front. Am 18. April 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Er wurde dann 1919 als Oberleutnant mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 13. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 5. (Hess.-Württ.) Artillerie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann auch die ersten Jahre als Batterieoffizier eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann in der 5. (Bad.) Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Wiblingen eingesetzt. Am 1. Juli 1924 wurde er dann zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann in die (Württ.) Ausbildungs-Batterie vom 5. Artillerie-Regiment nach Ulm versetzt. 1925/26 wurde er dann zum Chef der 2. (Bad.) Eskadron der 5. Fahr-Abteilung in Ludwigsburg ernannt. Diese Position behielt er dann für mehrere Jahre. Am 4. April 1929 heiratete er die Apothekertochter Irmgard Hermine Felicia Hopf-Wagner. 1929/30 wurde er dann als Rittmeister in den Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Im Frühjahr 1931 gehörte er dann zum Stab der I. Abteilung vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg. Noch im gleichen Jahr wurde er dann zum Chef der 1. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg ernannt. Noch vor der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht im Herbst 1934 hatte man ihn zum Major befördert. Am 1. August 1936 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er vermutlich als Abteilungskommandeur beim Artillerie-Regiment 34 eingesetzt. Am 10. November 1938 wurde er dann zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 69 in Mannheim ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1939 zum Oberst befördert. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 bezog er dann mit seinem Regiment Stellungen im Westen. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment dann in den Westfeldzug. 1940/41 gab er sein Kommando über das Artillerie-Regiment 69 ab. Er wurde dann Mitte Januar 1941 zum Artillerie-Kommandeur 141 (Arko 141) ernannt. Mit diesem Stab wurde er dann als Besatzungstruppe in der Niederlande eingesetzt. Mitte August 1941 gab er sein Kommando bereits wieder ab. Dafür wurde er jetzt zum Artillerie-Kommandeur 149 (Arko 149) ernannt. Mit diesem Stab wurde er dann im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt. Dabei unterstand er zumindest bis Ende 1941 dem XX. Armeekorps. Anfang Februar 1942 gab er sein Kommando als Arko 149 wieder ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 28. Februar 1942 wurde ihm für seine vorherige Tätigkeit das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 20. März 1942 wurde er dann zum Höherer Nachschubführer im Oberkommando des Heeres (OKH) ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Juni 1942 zum Generalmajor befördert. Am 1. Juli 1943 wurde er abgelöst und erneut in die Führerreserve versetzt. Anfang August 1943 wurde er dann zum Kommandeur der 18. Panzer-Grenadier-Division ernannt. Mit dieser wurde er jetzt auch wieder im Mittelabschnitt der Ostfront im Raum um Orscha eingesetzt. Ab Februar 1944 stand er mit seiner Division im Bereich Bobruisk. Am 3. April 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "In diesen Kämpfen hat sich die schlesische 18. Panzergrenadierdivision unter Führung des Generalmajors Zutavern besonders bewährt." Mitte April 1944 gab er sein Kommando über die 18. Panzer-Grenadier-Division für fast zwei Wochen an Generalleutnant Curt Jahn ab, übernahm es aber danach sofort wieder. Am 20. April 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1944 festgelegt. Bei dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte wegen der sowjetischen Sommeroffensive Ende Juni 1944 wurde er dann mit seiner 18. Panzer-Grenadier-Division im Raum Bobruisk eingeschlossen. In dieser aussichtslosen Situation ging er dann in den Freitod.