Winkel, Hans Eduard Franz

 

* 1. Oktober 1896, Gerwischkehmen, Gumbinnen

† 31. Dezember 1972, Warendorf

 

 

Hans Winkel war der Sohn des Pfarrers Otto Winkel und dessen Ehefrau Meta, geborene Hinschmann. Sein Vater starb am 26. Juni 1911. Er trat als Kriegsfreiwilliger am 19. November 1915 in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zur Ersatz-Eskadron vom Pommersches Dragoner-Regiment "von Wedel" Nr. 11 in Lyck. Am 20. Februar 1916 kam er zum aktiven Regiment an die Front. Dort wurde er der 3. Eskadron zugeteilt. Am 20. Mai 1916 wurde er zum Gefreiten befördert. Am 19. Januar 1917 wurde er zum Unteroffizier befördert. Am 23. Dezember 1917 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 27. Januar 1918 wurde er im Pommersches Dragoner-Regiment "von Wedel" Nr. 11 zum Vizewachtmeister und Offizier-Aspirant ernannt. Am 20. September 1918 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert. Nach dem Krieg wurde er im Grenzschutz aktiv. Ab dem 10. Dezember 1918 gehörte er zum Grenzschutz des Generalkommandos XX. Armeekorps. Im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab Ende August 1919 wurde er als Ordonnanz-Offizier beim Stabe vom Reichswehr-Kavallerie-Regiment 20 eingesetzt. Am 16. Januar 1920 ist er in die Sicherheitspolizei Allenstein eingetreten. Am 20. Mai 1920 ist er noch vor der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheeres der Reichswehr aus der Armee ausgeschieden.

Er wurde am 20. Juni 1921 zum Polizei-Leutnant befördert. Am 29. Mai 1923 hat er die zwei Jahre jüngere Annemarie Haedge geheiratet. Aus dieser Ehe enstprangen 1924 und 1929 zwei Töchter. In Allenstein wurde er am 7. April 1924 zum Polizei-Oberleutnant befördert. Am 1. April 1926 wurde er zur Polizei-Verwaltung nach Potsdam versetzt. Dort wurde er in den nächsten Jahren beim Provinzial-Reitlehrgang als Reitlehrer an der Polizeioffizierreitschule Potsdam verwendet. Am 26. März 1929 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1929 zum Polizei-Hauptmann befördert. Am 1. November 1933 wurde er zur Kavallerieschule nach Hannover versetzt. Am 21. September 1934 wurde er zur  Landespolizei Insterburg kommandiert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Führer der berittenen Landespolizei-Hundertschaft Insterburg ernannt. Am 1. August 1935 wurde er in das Rechtsverhältnis eines Soldaten überführt. Bei der Enttarnung der Einheiten kam er am 15. Oktober 1935 als Rittmeister und Chef der 4. Eskadron zum Reiter-Regiment 1 in Insterburg. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1933 festgelegt. Zum 1. Oktober 1936 wurde er zum Major befördert. Am 6. Oktober 1936 war er dann Chef der 2. Eskadron vom Reiter-Regiment 1 in Insterburg. Am 12. Oktober 1937 wurde er zum Kommandeur der I. Abteilung vom Kavallerie-Regiment 9 in Fürstenwalde ernannt. Seine Mutter starb am 26. November 1938. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er im August 1939 zum Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung 46 ernannt. Seine Abteilung führte er kurz darauf im Verband der 46. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Dabei wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Zum 1. Februar 1940 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Anfang April 1940 gab er noch vor dem Westfeldzug sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Mitte Mai 1940 wurde er zum Kommandeur der Kavallerie-Ersatz-Abteilung 9 in Fürstenwalde ernannt. Am 20. Juli 1941 wurde er mit Wirkung vom 12. Juli 1941 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Wehrkreis XIII. Dies geschah unter Kommandierung zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr zur Verwendung als Stabsoffizier für Schnellen Truppen bei der Aufstellung der Spanischen Division. Am 27. August 1941 kehrte er wieder zur Kavallerie-Ersatz-Abteilung 9 zurück. Am 30. September 1941 wurde er mit Wirkung vom 13. September 1941, zur Einarbeitung als Kommandeur eines Schützen-Bataillons, in das Schützen-Ersatz-Regiment 83 versetzt. Am 15. Dezember 1941 wurde er mit Wirkung vom 30. Oktober 1941 in das Reiter-Ersatz-Regiment 1 nach Suwalki versetzt. Am 6. November 1941 wurde er mit der Führung vom Reiter-Ersatz-Regiment 1 beauftragt. Zum 1. März 1942 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. April 1942 kehrte er wieder zur Kavallerie-Ersatz-Abteilung 9 zurück. Am 29. April 1942 wurde er mit Wirkung vom 15. April 1942 zur Verwendung als Verbindungs-Offizier zu einer italienischen Division zur 12. Armee kommandiert. Vom 20. April 1942 bis zum 21. Mai 1942 wurde er bei der Kampfgruppe General Bader eingesetzt. Ab dem 22. Mai 1942 gehörte er wieder zur Kavallerie-Ersatz-Abteilung 9. Am 27. Juni 1942 wurde er mit Wirkung vom 4. Juni 1942, zur Verwendung als Führer eines deutschen Verbindungsstabes zu einem italienischen Generalkommando, zur Verbindungsreserve Süd versetzt. Im Herbst 1942 wurde er als Führer des deutschen Verbindungskommandos zum ungarischen III. Armeekorps verwendet, welches im Südabschnitt der Ostfront vor Stalingrad im Einsatz war. Am 29. Dezember 1942 wurde er mit Wirkung vom 16. November 1942 in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte der Wehrkreis III. Am 13. Februar 1943 wurde er mit Wirkung vom 5. Januar 1943 zur Fahrausbildung zur Heeres-Reit- und Fahrschule kommandiert. Ab dem 1. Juli 1943 wurde er als Stabsoffizier für Reit- und Fahrwesen im Stab der 2. Armee verwendet. Am 1. April 1944 wurde er zum Kommandeur der Wehrkreisreit- und Fahrschule VI in Warendorf ernannt. Dieses Kommando behielt er bis zum Ende des Krieges. Von 1966 bis 1971 war er Leiter der Deutschen Reitschule Warendorf. Während dieser Tätigkeit erhielt er 1967 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Sein Nachfolger wurde Reitmeister Günther Festerling. Keine zwei Jahre später ist er gestorben.