Storp, Walter

 

* 2. Februar 1910, Schnecken (Ostpreußen)

† 9. August 1981, Goslar

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Walter Storp trat am 1. April 1928 als Fahnenjunker in die Reichsmarine ein. Er absolvierte dann die Marineschule Mürwik und erhielt dann eine Ausbildung an Bord der Kreuzer Emden und Köln. Am 1. Oktober 1932 wurde er zum Leutnant zur See befördert. Später wurde er dann zum Seeflieger ausgebildet. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht trat er am 1. Oktober 1934 zur Luftwaffe über. Am gleichen Tag wurde er auch zum Oberleutnant befördert. Bei dieser wurde er weiter als Marineflieger eingesetzt. Im Frühjahr 1936 leitete er einen Kurs für Reserveoffiziere in Bug auf Rügen. Im Mai 1936 wurde er dann auf das Panzerschiff Admiral Scheer versetzt. Ab dem 1. Oktober 1936 wurde er dann für anderthalb Jahre als Testpilot eingesetzt. Am 1. April 1938 wurde er dann zum Staffelführer der 5. Staffel der Bordfliegergruppe 196 in Holtenau bei Kiel ernannt. Am 1. Oktober 1938 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann in das Reichsluftfahrtministerium (RLM) nach Berlin versetzt. Dort gehörte er dann dem Operationsstab der Luftwaffe für die Bearbeitung von Entwicklungsfragen an. Gleichzeitig wurde er als Chefpilot von Oberst Hans Jeschonnek eingesetzt. Im Polenfeldzug flog er in der Zerstörergruppe des Lehrgeschwaders 1 und wurde anschließend Staffelkapitän der Ju-88-Erprobungsstaffel. Als Führer der III. Gruppe vom Kampfgeschwader 4 tat er sich während des Frankreichfeldzuges hervor. Er trug jetzt bereits beide Eisernen Kreuze. Ende August 1940 wurde er dann zum Kommandeur der II. Gruppe vom Kampfgeschwader 76 ernannt. In dieser Funktion tat er sich dann bei der Luftschlacht um England durch Sondereinsätze gegen Punktziele hervor. Am 27. September 1940 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Die Besatzung eines Kampfflugzeuges unter Führung des Hauptmanns Storp zeichnete sich bei den Angriffen auf Mittelengland durch wagemutigen Tiefangriff besonders aus." Hierfür erhielt er am 21. Oktober 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Am 4. November 1940 wurde er erneut namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Die Besatzungen einer Kampfgruppe unter Führung ihres Kommandeurs Hauptmann Storp zeichneten sich durch erfolgreich geführte Angriffe gegen britische Flugplätze und kriegswichtige Ziele in London aus." Zum 1. November 1940 wurde er zum Major befördert. Am 24. April 1941 wurde er zum Kommandeur vom Schnellkampfgeschwader 210 ernannt. Für die Erfolge seiner Gruppe bei der Erdunterstützung der Panzergruppe Guderian im Osten erhielt er am 14. Juli 1941 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Im Herbst 1941 holte man Storp erneut in den Führungsstab der Luftwaffe. Dort wurde er jetzt als Gruppenleiter eingesetzt. Am 1. September 1942 wurde er zum Kommodore des Kampfgeschwader 6 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1943 zum Oberstleutnant befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Oberst zum 1. August 1943 wurde er noch in dieser Funktion eingesetzt. Im September 1943 gab er sein Kommando über das KG 6 ab und wurde dafür als Fliegerführer in Italien eingesetzt. Am 1. Dezember 1943 wurde er dann zum Chef des Stabes vom IV. Fliegerkorps ernannt. Am 1. Juni 1944 übernahm er als Kommodore das Kampfgeschwader 76. Am 1. Oktober 1944 wurde er dann zum General der Kampfflieger ernannt. Als solcher wurde er zum 1. November 1944 zum Generalmajor befördert. Zum 1. Februar 1945 wurde er zum Kommandeur der 5. Flieger-Division in Norwegen ernannt. Dieses Kommando behielt er dann bis zur Kapitulation der Wehrmacht Anfang Mai 1945. Er kam dann in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Februar 1948 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (14. Juli 1941) Eichenlaub (14. Juli 1941)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011