Erprobungsgruppe 210
Schnellkampfgeschwader 210
1. Lebenslauf:
Die Erprobungsgruppe 210 wurde am 1. Juli 1940 in Köln-Ostheim zur Erprobung
neuartiger Bombenabwurfgeräte für den Jagdbombereinsatz aufgestellt:
Der Stab wurde neu aufgestellt
Die 1. Staffel wurde durch die 1. / Zerstörergeschwader 1 gebildet und mit der
Messerschmitt Bf 110 C ausgestattet
Die 2. Staffel wurde durch die 3. / Stuka-Geschwader 66 gebildet und mit der
Messerschmitt Bf 110 D ausgerüstet
Die 3. Staffel wurde durch die 4. / Träger-Gruppe 186 gebildet und mit der
Messerschmitt Bf 109 E ausgerüstet.
Bereits am 10. Juli 1940 verlegte die Gruppe nach Denim, um von dort aus gegen
Geleitzüge im Kanal eingesetzt zu werden. Nach dem Beginn des "verschärften
Luftkrieges gegen England" im August 1940 folgten Einsätze gegen britische
Radarstellungen und ab Mitte August Angriffe gegen Flugplätze und Flugzeugwerke
in Küstennähe. Bei den Angriffen erlitt die Gruppe schwere Verluste, was dazu
führte, dass sie im Oktober für einige Wochen aus dem Einsatz gezogen werden
musste. Gegen Jahresende wurde die Gruppe je nach Wetterlage zur Aufklärung, zu
Störangriffen auf Landziele und zur Schiffsbekämpfung eingesetzt.
Stab | 1. Staffel | 2. Staffel | 3. Staffel | ||||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
1. Juli 1940 | Köln-Ostheim | 1. Juli 1940 | Köln-Ostheim | 1. Juli 1940 | Köln-Ostheim | 1. Juli 1940 | Köln-Ostheim |
10. Juli 1940 | Denain | 10. Juli 1940 | Denain | 10. Juli 1940 | Denain | 10. Juli 1940 | Denain |
Zu Jahresbeginn 1941 lag die Erprobungsgruppe 210 in Denain und beteiligte
sich an den Luftangriffen auf England. Hierzu flog die Gruppe Einsätze zur
Aufklärung, zu Störangriffen auf Landziele und zur Schiffsbekämpfung. Ab März
1941 wurden durch die Gruppe auch Nachteinsätze geflogen. Am 22. Februar 1941
wurde die Gruppe nach Ursel in Belgien. Aufgrund der guten Erfahrungen mit der
Erprobungsgruppe 210 wurde am 24. April 1941 das Schnellkampfgeschwader 210
aufgestellt. Hierzu wurde in Merville ein Geschwaderstab aufgestellt. Die
Erprobungsgruppe 210 bildete in Abbeville die I. Gruppe und die III. /
Zerstörergeschwader 76 bildete in Stavanger-Sola die II. Gruppe. Im Juni 1941
wurde das Geschwader im Mittelabschnitt der zukünftigen Ostfront versammelt und
beteiligte sich dann am deutschen Vormarsch in Rußland. Dabei flog es
Tiefangriffe zur Heeresunterstützung. An der Ostfront verlor das Geschwader
zwischen dem 22. Juni und dem 22. September 1941 insgesamt 57 Messerschmitt Bf
110 bei gleichzeitiger Zerstörung von 519 sowjetischen Flugzeugen, 83 Panzern
und etwa 1700 Fahrzeugen aller Art. Ende September 1941 wurden die einzelnen
Staffeln Zug um Zug aus dem Einsatz genommen und nach Deutschland zur
Auffrischung verlegt. Die II. Gruppe verblieb mit ihren fliegenden Teilen an der
Front.
Am 27. Juni 1941 wurde in Merville eine Ergänzungsstaffel für das Geschwader
aufgestellt.
Stab | Erprobungsgruppe 210 / I. Gruppe | II. Gruppe | |||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
24. April 1941 | Merville | 1. Januar | Denain | 24. April | Stavanger-Sola |
Mai 1941 | Werl | 22. Februar | Ursel | Mai | Werl |
Juni | Radzyn | 8. März | Wevelghem | Juni | Radzyn |
6. Juli | Minsk-Matschulicze | 4. April | Abbeville | 30. Juni | Klemensow |
Juli | Orscha | Mai | Lippstadt | 6. Juli | Minsk-Matschulicze |
25. Juli | Schatalowka-Ost | Juni | Radzyn | 10. Juli | Boyari |
23. August | Seschtschinskaya | 7. Juli | Minsk-Matschulicze | 15. Juli | Orscha |
Oktober | Shaikovka | 12. Juli | Orscha | 25. Juli | Schatalowka-Ost |
26. November | Lechfeld | 27. Juli | Schatalowka-Ost | 3. August | Milyatino |
20. August | Witebsk | 10. August | Prichon | ||
26. August | Seschtschinskaya | 4. September | Seschtschinxkaya | ||
1. September | Nowgorod Severski | 15. Oktober | Shaikowka | ||
20. September | Konotop | 6. November | Orel-West | ||
2. Oktober | Landsberg am Lech |
Zu Beginn des Jahres 1942 lagen der Geschwaderstab und die I. Gruppe des Schnellkampfgeschwaders 210 zur Auffrischung in Lechfeld und Landsberg am Lech. Die II. Gruppe befand sich im Einsatz an der Ostfront. Am 4. JAnuar 1942 wurde das Geschwader in das Zerstörer-Geschwader 1 eingegliedert. Die II. Gruppe wurde zur III. / Zerstörergeschwader 76.
2. Kommandeure:
Geschwaderkommodore:
24. April 1941 Major Walter Storp
30. September 1941 Major Arved Crüger
Erprobungsgruppe 201 / I. Gruppe
Gruppenkommandeure:
1. Juli 1940 Hauptmann Walter Rubendörffer
16. August 1940 Hauptmann Hans von Boltenstern
5. September 1940 Hauptmann Martin Lutz
27. September 1940 Oberstleutnant Otto Hintze
Oktober 1940 Major Wilhelm-Otto Lessmann
24. April 1941 Hauptmann Karl-Heinz Stricker
15. September 1941 Major Ulrich Diesing
II. Gruppe
Gruppenkommandeure:
24. April 1941 Hauptmann Rolf Kaldrack
3. Literatur und Quellen:
Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe, 1935-1945, Motorbuch Verlag, 1976
http://www.asisbiz.com/Luftwaffe/skg210.html