Schricker, Dipl. Ing. Paul

 

* 19. Januar 1895, Regensburg

† 4. Mai 1965, Grainau (Oberbayern)

 

Paul Schricker trat am 4. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Bayerische Armee ein. Dabei kam der Sohn vom Braumeister Hans Schricker zum 2. Königlich Bayerisches Chevaulegers-Regiment „Taxis“. Bei diesem entschied er sich dann für die Offiziersausbildung. Am 29. Oktober 1914 wurde er im 5. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment „König Alfons XIII. von Spanien“ zum Fahnenjunker ernannt. Am 28. Juli 1915 wurde er zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 28. Juli 1914 festgelegt. Als solcher wurde er dann als Batterieoffizier im 5. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment „König Alfons XIII. von Spanien“ verwendet. Ab dem 3. März 1917 wurde er als Abteilungsadjutant in seinem Regiment eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei später auf den 1. September 1915 festgelegt. Ab April 1919 gehörte er zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 21. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er bei dieser Einheit eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er als Eskadronoffizier in die 7. (Bayer.) Fahr-Abteilung übernommen. Am 1. November 1923 wurde er dann zum Adjutant der II. Abteilung vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Landsberg am Lech ernannt. Am 29. Dezember 1923 hat er Anneliese Biesalski geheiratet. Am 1. Mai 1925 wurde er als Abteilungsadjutant zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde später auf den 1. April 1925 verbessert. Am 1. April 1928 wurde er dann zur 8. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment nach Ludwigsburg versetzt. Von dort wurde er zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann zur technischen Hochschule Charlottenburg kommandiert. Dort absolvierte er ein Studium. Etatmäßig wurde er 1929/30 zur 9. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment ebenfalls in Ludwigsburg versetzt. Am 1. Januar 1930 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Frühjahr 1932 gehörte er etatmäßig zur 9. (kw) Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Ludwigsburg. Anfang Juni 1932 erhielt er dann sein Diplom als Ingenieur. Am 1. April 1933 wurde er zum Chef der 7. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er ab dem 1. Oktober 1934 als Batteriechef im Artillerie-Regiment Nürnberg eingesetzt. Am 1. April 1935 wurde er dann in das RWM nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann im Heeres-Waffenamt (HWA) verwendet. Dadurch gehörte er dann ab Mai 1935 zum Reichskriegsministerium (RKM). Dort wurde er zum 1. November 1935 zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1935 festgelegt. Am 20. Juli 1937 wurde er dann zum Chef des Stabes vom Generalbevollmächtigten für die Eisen- und Stahlbewirtschaftung ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Juni 1938 zum Oberstleutnant befördert. Am 23. August 1938 gab er sein Kommando ab und gehörte danach weiter dem Heeres-Waffen-Amt im Oberkommando des Heeres (OKH) an. Dort verblieb er auch nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939. Am 24. August 1940 wurde er zum Kommandeur vom Gebirgs-Artillerie-Regiment 118 ernannt. Als solcher wurde er zum 1. September 1940 zum Oberst befördert. Sein Regiment befand sich als Besatzungstruppe in Frankreich. Im Frühjahr 1941 führte er sein Regiment im Verband der 6. Gebirgs-Division in den Balkanfeldzug. Ab September 1941 wurde er dann mit seinem Regiment zum nördlichsten Teil der Ostfront verlegt. Im Frühjahr 1942 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er am 1. April 1942 als Nachfolger von Oberst Karl Wintergerst zum Artillerie-Kommandeur 132 (Arko 132) ernannt. Als solcher wurde er dann im Verband vom XXXXIX. Gebirgs-Armeekorps im Südabschnitt der Ostfront eingesetzt. Im Herbst 1942 gab er sein Kommando bereits wieder ab. Am 1. Oktober 1942 wechselte er dann als Amtsgruppen Chef in das OKH. Dort wurde er dann als Leiter der Zentral Amtsgruppe des Heereswaffenamts (Wa Z) in Berlin-Charlottenburg in der Jebensstraße 1 verwendet. Zum 1. Oktober 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Angeblich führte er im Januar 1944 als Nachfolger von Oberst Scheiker kurzzeitig die 17. Infanterie-Division. Am 22. Februar 1944 übergab er seine Führung an Oberst Otto-Hermann Brücker. Am 1. September 1944 wurde er zum Kommandeur der neuen 157. Gebirgs-Division ernannt. Im Februar 1945 wurde er dann durch die Umbenennung seiner Division zum Kommandeur der 8. Gebirgs-Division ernannt. Mitte März 1945 wurde er zum Generalleutnant befördert. Er kapitulierte mit seiner Division in Italien Anfang Mai 1945. Er kam dann in westalliierte Gefangenschaft. Er verfasste dann auch für die Historical Division eine Studie B-331 "157th Mountain Division (8-15 Sep 1944) mit 32 Seiten. Fast genau zwanzig Jahre später ist er gestorben.