Sachs, Carl Gustav Adolf

 

* 5. Februar 1886, Crossen an der Oder

† Winter 1952/53, Perwi-Uralsk (in Gefangenschaft)

 

Karl Sachs war der Sohn des Oberstleutnants a.D. Rudolf Gustav Adolph Sachs und dessen zwölf Jahre jüngeren Ehefrau Elisabeth Ottilie Pauline, geborene Ambronn. Er wurde morgens um 7 Uhr in der elterlichen Wohnung auf dem Silberberge 448 in Crossen geboren. Sein Vater starb bereits am 20. Januar 1892 in Swinemünde. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 28. Februar 1905 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines aktiven Offiziers zum Königlich Preußisches Eisenbahn-Regiment Nr. 1 nach Berlin. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 27. Januar 1906 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 10. Juni 1904 datiert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 8. Kompanie vom Königlich Preußisches Eisenbahn-Regiment Nr. 1 eingesetzt. Am 18. August 1906 wurde er dann in das Garde-Pionier-Bataillon versetzt. Am 1. Oktober 1908 wurde er dann zum 3. Garde-Regiment zu Fuß kommandiert. wurde er zur Ausbildung zum Winterkurs 1910/11 der Militär-Turnanstalt kommandiert. Er heiratete am 27. September 1911 die Margarete Luise Antonie Marie Bornemann, Tochter vom Geheimen Oberjustizrat Karl Bornemann, in Charlottenburg. Seine älteste Tochter war die am 18. August 1912 geborene Elisabeth Sachs. Am 16. Juni 1913 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1913 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie kommandiert. Er wohnte privat im Königsweg 56 in Charlottenburg. Seine Mutter starb am 1. Februar 1914 im Alter von 67 Jahren in ihrer Wohnung in der Südwegstraße 2 in Charlottenburg. Etatmäßig gehörte er noch immer zum Garde-Pionier-Bataillon. So war es auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914. Im Krieg wurde er dann im Truppen- und später auch im Generalstabsdienst eingesetzt. Zuerst kam er bei der Mobilmachung nfang August 1914 als Regimentsadjutant an die Front. Am 27. Januar 1915 wurde er zum Hauptmann befördert. Ab dem 1. Februar 1916 wurde er zum Adjutant des Generals der Pioniere I ernannt. Am 6. September 196 wurde er zum Generalstab des Chefs der Feldeisenbahnen versetzt. Am 15. Januar 1917 wurde er zum Generalstab der 195. Infanterie-Division versetzt. Sein ältester Sohn war der am 29. Mai 1917 geborene Hanns Sachs. Zuletzt gehörte er ab dem 15. Juni 1918 als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zum Generalstab der 234. Infanteriedivision. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er anfangs in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 15. September 1919 wurde er zum Kommandant des Stabsquartiers vom Reichswehr-Gruppenkommando 1 ernannt. Am 1. Dezember 1919 schied er mit dem Charakter als Major aus dem Heer aus.

Er wurde dafür am 1. Dezember 1919 in die Sicherheits-Polizei einberufen. Dabei kam er anfangs zur Sicherheitspolizei Erfurt. Am 28. Januar 1920 wurde er zum Major der Polizei befördert. Am 5. Dezember 1920 wurde er zum Komamndeur der Polizei-Abteilung Hildburghausen ernannt. Bereits am 17. Februar 1921 wurde er als Polizeitechnischer Sachbearbeiter zum Regierungsbezirk Köslin versetzt. 1924 kam er zur Schutzpolizei nach Kiel. Ab dem 13. März 1924 wurde er Inspektionsführer bei der I. Polizei-Inspektion eingesetzt. Sein zweitältester Sohn war der am 13. Mai 1924 geborene Adalbert Sachs. Sein jüngster Sohn war der am 29. Januar 1929 in Kiel geborene Clausjürgen Sachs.Am 25. September 1931 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1931 zum Oberstleutnant der Polizei befördert. Als solcher wurde er dann zum Stellvertretenden Führer der Schutzpolizei Kiel ernannt. Am 1. August 1933 wurde er zum Kommandeur der Landespolizeigruppe Bochum ernannt. Am 5. Februar 1934 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1934 auch noch zum Oberst der Polizei befördert. Am 1. Februar 1934 wurde er Kommdeur der Landespolizeigruppe Berlin. Sein ältester Sohn Hanns Sachs starb am 5. Februar 1935. Er war dann im April 1935 Kommandeur der Landespolizeigruppe Berlin. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Juli 1935 zum Pionier-Bataillon München kommandiert. Als Oberst wurde er bei der Enttarnung der Einheiten am 15. Oktober 1935 in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1934 festgelegt. Er wurde an diesem 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der Pioniere IV ernannt. Sein Rangdienstalter als Oberst wurde später auf den 1. Februar 1934 (8) festgelegt.  Am 1. April 1937 (5) wurde er noch immer als Kommandeur der Pioniere IV zum Generalmajor befördert. Am 10. November 1938 wurde er zum Höherer Pionieroffizier 1 in Berlin ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1939 zum Generalleutnant befördert. Er wohnte jetzt privat in der Holbeinstraße 29 in Berlin-Lichterfelde und hatte die Telefonnummer 448925. Bei Beginn des 2. Weltkrieges wurde er dann zum General der Pioniere bei der Heeresgruppe Nord ernannt. Bereits im Polenfeldzug am 19. September 1939 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er dann im Oktober 1939 zum General der Pioniere bei der Heeresgruppe B ernannt. Zum 1. Januar 1940 (1) wurde er zum Genralleutnant befördert. Im Westfeldzug wure ihm am 6. Juni 1940 die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 1. März 1941 wurde er dann in Südpolen zum Kommandeur der 257. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er dann bei Beginn des Sommers im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 26. Dezember 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 1. Mai 1942 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür an diesem Tag zum Kommandeur der Division Nr. 159 in Kassel ernannt. Am 20. September 1942 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür dann mit der Führung vom Generalkommando LXIV. Reservekorps in Frankreich beauftragt. Zum 1. Oktober 1942 (1a) wurde er zum General der Pioniere befördert. Damit wurde er dann zum Kommandierenden General vom LXIV. Reservekorps ernannt. Mitte Dezember 1943 befahl er im Zusammenhang mit Bandenunternehmen: "Das Ansehen der deutschen Wehrmacht und die Gerechtigkeit gebieten bei solchen Unternehmen ein strenges, aber korrektes Auftreten gegenüber der französischen Zivilbevölkerung. Jede unnütze Härte hat zu unterbleiben. Aufmerksamkeit, Vorsicht und Zurückhaltung sind jedoch immer angebracht." Am 5. August 1944 wurde er durch die Umbenennung seines Generalkommandos zum Kommandierenden General vom Generalkommando LXIV. Armeekorps ernannt. Beim Rückzug seines Generalkommandos legte er den Schwerpunkt der Zerstörungen auf die "größeren Brücken, die für den Gegner den größeren Zeitverlust bedeuteten". Am 1. September 1944 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Er wohnte jetzt in Naumburg an der Saale. Am 31. Dezember 1944 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Er wohnte damals in der Holbeinstraße 29 in Berlin-Lichterfelde. Im August 1945 wurde er von den Besatzungstruppen der Roten Armee verhaftet. Er wurde dann nach Russland verschleppt, wo er nach mehreren Jahren Haft im Lager Perwouralsk verstorben ist. Als Todesursache wurde Schlaganfall angegeben.

Aus der am 21. Oktober 1869 geschlossenen Ehe seiner Eltern hatte er mehrere Geschwister:
Sein ältester Bruder war der am 31. Juli 1870 geborene Victor Rudolph Gustav Adolf Sachs. Er starb bereits als Säugling am 11. Januar 1871 am gastrischen Fieber. Er wurde daraufhin am 14. Januar 1871 beerdigt.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 27. Dezember 1874 in der elterlichen Wohnung in der Lindenstraße 25 in Swinemünde geborene Johannes Rudolph Arthur 'Hans' Sachs.
Er starb am 22. September 1906 als Staatsanwalts-Assessor im Sankt Anna Stift in Mariendorf-Südende. Als Todesursachen wurden Nierenentzündung und Lungenblutung angegeben.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 18. November 1877 in der elterlichen Swinemünde geborene Rudolph Gustav Adolph Sachs. Dieser trat aus dem Kadettenkorps kommand am 7. März 1896 als Sekondeleutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei von der Hauptkadettenanstalt in Lichterfelde zum 2. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 47 überwiesen. Am 22. April 1902 wurde er in das Luftschiffer-Bataillon versetzt. Am 15. Juni 1905 wurde er zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Er wohnte 1906 in Reinickendorf-West bei Berlin. Sein Patent als Oberleutnant wurde ihm am 10. April 1906 verliehen. Am 19. November 1909 wurde er zur Dienstleistung in das Kriegsministerium kommandiert. Er heiratete am 5. Januar 1910 die über sechseinhalb Jahre jüngere Marie Junge, Tochter des verstorbenen Gymnasialdirektors Dr. Friedrich Junge, in Friedenau. Seine Beförderung zum überzähligen Hauptmann erfolgte am 10. September 1910 (L6l). Am 23. Mai 1911 wurde er unter Belassung in dem Kommando zur Dienstleistung beim Kriegsministerium zum Lehrer im Luftschiffer-Bataillon ernannt. Am 31. Mai 1912 wurde er in das Kriegsministerium versetzt. Am 10. September 1913 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 als Kompaniechef in das Eisenbahn-Regiment Nr. 3 versetzt, blieb aber bis zum 31. Dezember 1913 noch weiter zu seiner vorherigen Dienststelle kommandiert. Er wurde als Nachfolger von Hauptmann Kratz Chef der 7. Kompanie des Regiment in Hanau. Am 10. September 1915 wurde er als Kommandeur des Eisenbahn-Hilfs-Bataillons Nr. 4 unter Beförderung zum Major in das Kriegsministerium versetzt. 1919 wohnte er am Rüdesheimer Platz 1 in Berlin-Wilmersdorf und hatte dort die Telefonnummer Uhland 736. 1922 hatte er unter der gleichen Adresse die Telefonnummer Pfalzburg 2155, die sich 1923 zur Rheingau 2155 änderte. Inzwischen war er Oberstleutnant. 1924 hatter er dann die Telefonnummer Rheingau 1695. 1928 hatte sich die Telefonnummer zur H3 Rheingau 1695 geändert. Mit dieser Telefonnummer zog er nach seinem Ruhestand 1929 in die 2. Etage in der Homburger Straße 12 in Wilmersdorf, behielt aber weiterhin die vorherige Telefonnummer. 1935 wohnte er dann in der Homburger Straße 25 in Wilmersdorf, behielt aber weiterhin seine Telefonnummer. 1937 änderte sich seine Telefonnummer zur 831695. Rudolf Sachs starb als Oberst a.D. am 6. Oktober 1941 um 4 Uhr in seiner Wohnung in der Homburger Straße 26 in Berlin-Wilmersdorf. Als Todesursache wurden Rippenfellentzündung, Herzkranzaderverkalkung und Herzschlag angegeben.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 19. Dezember 1881 in Crossen an der Oder geborene Kurt Rudolph Gustav Adolph Sachs. Dieser schlug ebenfalls die Laufbahn als Offizier ein. Nach seiner Kadettenausbildung trat er am 22. März 1900 (Y) als Sekondeleutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei von der Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde zum Magdeburgisches Pionier-Bataillon Nr. 4 nach Magdeburg überwiesen. Anfangs wurde er dort als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie des Bataillons eingesetzt. Im Herbst 1900 wurde er in gleicher Funktion in die 1. Kompanie seines Bataillons am gleichen Standort versetzt. Ab dem 1. Oktober 1903 war er für ein Jahr an die Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Nach seiner Rückkehr gehörte er wieder als Kompanieoffizier zur 1. Kompanie vom Magdeburgisches Pionier-Bataillon Nr. 4 in Magdeburg. Ab dem 1. Oktober 1905 wurde er zum Ingenieurlehrgang an der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Nach seiner Rückkehr gehörte er dieses Mal als Kompanieoffizier zur 3. Kompanie seines Bataillons ebenfalls in Magdeburg. Im Herbst 1907 wurde er zur Dienstleistung zum 3. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 66 am gleichen Standort kommandiert. Am 1. Oktober 1908 wurde er in das neue 2. Westfälisches Pionier-Bataillon Nr. 24 nach Köln versetzt. Bei diesem wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie eingesetzt. Er heiratete am 14. Oktober 1908 (standesamtlich) und am 15. Oktober 1908 (kirchlich) die sechseinhalb Jahre jüngere Marie Julie Magarete Hildebrandt, Tochter vom Königlichen Militärbaurat Max Hildebrandt, in Hannover. Das Ehepaar wohnte danach in der Neußer Straße 85 in Köln. Das erste Kind des Paares war der am 7. August 1909 in Köln geborene Helmuth Kurt Max Rudolf Gustav-Adolf Sachs. Er war damals Leutnant im 2. Westfälisches Pionier-Bataillon Nr. 24 in Köln. Am 18. Oktober 1909 (N46n) wurde er in der 2. Kompanie zum Oberleutnant befördert. Im Herbst 1910 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Curt Hefter als Adjutant zum Kommandeur der Pioniere vom Generalkommando VII. Armeekorps, ebenfalls in Köln, kommandiert. 1911 wohnte er privat in der Stammheimer Straße 60 in Köln. Noch im Jahr 1913 wurde er durch Leutnant Hoffmann als Adjutant abgelöst. Am 18. Dezember 1913 (F3f) wurde er zum überzähligen Hauptmann befördert. Am 22. März 1914 wurde er zur 4. Ingenieur-Inspektion versetzt. Von dort wurde er zum Fortifikationsdienst nach Metz Ost kommandiert. Über seine Zeit während des 1. Weltkrieges ist bisher nichts bekannt. 1919 war er Adjutant des Generalinspekteurs des Militär-Erziehungs- und Bildungswesen. Mit Wirkung vom 30. September 1919 wurde er in das Pionier-Bataillon 16 versetzt und dem Generalinspekteur des Ingenieur- und Pionierkorps und der Festungen zur Verwendung zur Verfügung gestellt.