Freiherr von Waldenfels, Wolfgang Lothar Gustav Wilhelm Rudolf

  

* 21. April 1889, Hofgeismar

† 1. Februar 1940, Fürstenau, Kreis Bersenbrück
 

 

Wolfgang Freiherr von Waldenfels war der Sohn des Generalmajors Werner Freiherr von Waldenfels und dessen Frau Gertrud, geborene Röhll. Im Herbst 1906 trat er als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei in das 2. Großherzoglich Hessisches Leib-Dragoner-Regiment Nr. 24 nach Darmstadt. Dort wurde er am 20. Mai 1907 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 16. Juni 1908 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 18. Mai 1908 datiert. Danach wurde er anfangs als Eskadronoffizier in seinem Regiment eingesetzt. Am 1. Oktober 1908 wurde er für etwa ein Jahr zur Offiziers-Reitschule Paderborn kommandiert. Nach seiner Rückkehr diente er als Eskadronoffizier in der Leib-Eskadron seines Regiments in Darmstadt. Am 24. März 1910 starb sein Vater in Genua. Im Frühjahr 1912 gehörte er als Eskadronoffizier zur 3. Eskadron seines Regiments in Darmstadt. Kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg gehörte er in gleicher Funktion wieder zur Leib-Eskadron. Mit dem  Leib-Dragoner-Regiment (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 24 nahm er ab August 1914 am Ersten Weltkrieg teil, war Zug- und Eskadronsführer. Während des Krieges wurde er am 25. Februar 1915 zum Oberleutnant sowie am 18. Juli 1917 zum Rittmeister befördert. Am 20. April 1918 heiratete er die siebeneinhalb Jahre jüngere Erica Prinzessin zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, Tochter vom am 17. Mai 1915 in Tilsit verstorbenen Wilhelm Gustav Ludwig Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, in Bonn. Aus der Ehe, die am 8. Februar 1937 wieder geschieden wurde, gingen zwei Töchter hervor, darunter am 14. Oktober 1919 Wolflinde Freiin von Waldenfels. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach Kriegsende wurde er am 1. Oktober 1919 Eskadronschef der 1. Eskadron vom Reiter-Regiment 4. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er Mitte Mai 1920 noch zum Reiter-Regiment 4. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 auch als Eskadronchef im Reiter-Regiment 4 übernommen. Ab März 1921 war er durch die Umbenennung seines Regiments zum Chef der 1. Eskadron vom 4. (Preußisches) Reiter-Regiment in Postdam ernannt wurden. Am 1. Oktober 1921 gehörte er zum Regimentsstab seines Regiments in Potsdam. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 war er wieder Chef der 1. Eskadron vom 4. (Preuß.) Reiter-Regiment in Postdam. Am 1. Juni 1927 wurde er in den Stab der 1. Kavallerie-Division nach Frankfurt an der Oder versetzt, sein Nachfolger als Chef der 1. Eskadron in Postdam wurde Rittmeister Bötterling. Am 1. Oktober 1930 kehrte er wieder zum 4. (Preuß.) Reiter-Regiment zurück, wo er dem Regimentsstab in Potsdam zugeteilt wurde. Am 1. November 1930 wurde er dort zum Major befördert. Am 1. Dezember 1931 wurde er zur Kavallerieschule nach Hannover versetzt. Dort wurde er als Lehrer und als Equipechef eingesetzt. Am 1. Mai 1934 folgte seine Beförderung zum Oberstleutnant. Am 19. März 1935 starb seine Mutter in Jugenheim an der Bergstraße. Seit 1935 war er Leiter des Turnierstalles der Kavallerieschule. Zum 1. April 1936 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. April 1937 wurde er als Nachfolger von Oberst Richard Satow zum Kommandeur vom Kavallerie-Regiment 5 ernannt. Ab dem 24. November 1938 bekleidete er das Amt des Höheren Kavallerie-Offiziers beim Kommando der schnellen Truppen im OKH. Seine private Anschrift war jetzt Sigmunds Hof 9 in Berlin. Bei Kriegsbeginn übernahm er das Kommando über die 2. Reiter-Brigade. Am 1. Februar 1940 verstarb er in Fürstenau bei Bersenbrück. Als Todesursache wurde Grippe (Lungenentzündung) angegeben. Am 1. Februar 1944 wurde Wolfgang von Waldenfels nachträglich mit Wirkung zum 1. März 1940 zum Generalmajor befördert.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae - Zwe
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953