Satow, Richard

 

* 25. Mai 1887, Rollwitz, Kreis Prenzlau

† 20. Oktober 1981, Lüneburg

 

Richard Satow war der Sohn des Rittergutsbesitzers Karl Johann Otto Satow und dessen Ehefrau Oktavia Chlotilde Josephine, geborene von Schalberg. Er trat am 1. Oktober 1906 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam er zum 1. Badisches Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20. Bei diesem wurde er am 15. Juni 1907 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule Metz wurde er am 27. Januar 1908 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 22. Juli 1906 datiert. Als solcher wurde er dann als Eskadronoffizier im 1. Badisches Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20 eingesetzt. Am 1. Oktober 1908 wurde er dann zur Militär-Reitschule Paderborn kommandiert. Am 1. Oktober 1910 wurde er für ein halbes Jahr zur Kavallerietelegraphenschule kommandiert. Am 6. März 1911 starb seine Mutter in Cannes in Südfrankreich. Ab dem 1. April 1911 wurde er dann wieder im 1. Badisches Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20 eingesetzt. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zum Militär-Reitinstitut kommandiert. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er dann zum Führer der Kavallerie-Abteilung bei der 55. Infanterie-Brigade eingesetzt. Bereits im September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 28. November 1914 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 18. Dezember 1915 wurde er zum Rittmeister befördert. Als solcher wurde er im Frühjahr 1916 als Kompanieführer im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 82 eingesetzt. Am 8. September 1916 wurde er dann als 2. Adjutant zur 13. Landwehrdivision versetzt. Am 6. Februar 1917 wurde er zum 1. Adjutant (IIa) der Division ernannt. Im Frühjahr 1917 wurde er dann noch zum 2. Generalstabsoffizier (Ib) der 13. Landwehrdivision ernannt. Am 30. April 1917 wurde er als Führer vom Landwehr-infanterie-Regiment 15 eingesetzt. Später im Jahr 1917 wurde er zum Ic beim Generalkommando XVII. Armeekorps ernannt. Ab dem 9. Mai 1918 wurde er dann als Eskadronführer zum 1. Badisches Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20 versetzt. Im Juni 1918 wurde er dann als Bataillonsführer zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 253 versetzt. Diese Position behielt er dann bis zum Ende des Krieges. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Rittmeister mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Anfänglich wurde er dann im Mai 1919 als Eskadronchef in der Garde-Kavallerie-Schützendivision eingesetzt. Am 1. April 1920 wurde er dann als Eskadronchef im Reichswehr-Kavallerie-Regiment 113 eingesetzt. Im Juli 1920 wurde er dann der Heeres-Friedenskommission (Heeresfriko) zugeteilt. Zu dieser gehörte er dann auch noch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann als Nachfolger von Rittmeister Georg Gawantka als Chef der 4. (Badiches) Eskadron in das 18. Reiter-Regiment versetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann als Chef der 3. Eskadron in das 6. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Demmin versetzt. Dort wurde er dann die nächsten drei Jahre eingesetzt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann für die nächsten Jahre zum Chef der 2. Eskadron vom 11. (Preuß.) Reiter-Regiment in Leobschütz ernannt. Gleichzeitig wurde er auch Standortältester in Leobschütz. Sein Nachfolger in Demmin wurde Rittmeister Johann Joachim Stever. Am 20. Oktober 1926 hat er Elisabeth Charlotte Hermine Julia Hardt, Tochter vom Rittergutsbesitzer Karl Hardt, in Peeselin geheiratet. Am 7. Juni 1927 starb sein Vater in Rollwitz. Am 15. Dezember 1928 wurde seine Tochter Edelgard Satow in Breslau geboren. Als Standortältester von Leobschütz wurde er am 1. Februar 1929 auch zum Major befördert. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann zur 4. Eskadron vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Stendal versetzt. Dort wurde er dann zumindest die nächsten drei Jahre eingesetzt. 1932 soll er in den Regimentsstab vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Rathenow versetzt wurden sein. Dort erhielt er dann seine Einweisung als Regimentskommandeur. Dabei wurde er am 1. Mai 1933 (1) zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann als Nachfolger von Oberstleutnant Ernst Griese zum Kommandeur vom 5. (Preuß.) Reiter-Regiment in Stolp ernannt. Am 28. April 1934 wurde sein Sohn Rüdiger Satow geboren. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er durch die Umbenennung seines Regiments zum Kommandeur vom Reiter-Regiment Stolp ernannt. Als solcher wurde er am 1. Mai 1935 zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Reiter-Regiment 5 in Stolp ernannt. Durch die erneute Umbenennung seines Regiments wurde er am 6. Oktober 1936 zum Kommandeur vom Kavallerie-Regiment 5 in Stolp ernannt. Am 31. März 1937 gab er sein Kommando an Oberst Wolfgang Freiherr von Waldenfels ab. Er wurde dafür am 1. April 1937 zum Kommandant von Stettin ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Januar 1939 zum Generalmajor befördert. Ende April 1939 gab er sein Kommando über die Festung Stettin an Generalmajor Ernst Buchterkirch ab. Er wurde dafür am 1. Mai 1939 zum Inspekteur der Wehrersatzinspektion Frankfurt an der Oder ernannt. Dieses Position behielt er auch nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 inne. Auch die nächsten Jahre wurde er als Wehrersatz-Inspekteur in Frankfurt an der Oder eingesetzt. Als solcher wurden ihm am 1. November 1940 die Charakter als Generalleutnant verliehen. Später wurde er zum 1. November 1941 zum Generalleutnant befördert. Seine private Anschrift war das Prinzenufer 7 in Frankfurt an der Oder bei Grewig, wo er die Telefonnummer 5228 hatte. Zum Ende des 2. Weltkrieges geriet er dann im Frühjahr 1945 in alliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Juli 1947 wieder entlassen. Im Jahr 1958 war er Ehrenvorsitzender des Traditionsverbandes vom ehemaligen Kavallerie-Regiment 5 "Generalfeldmarschall von Mackensen". 1960 wohnte er in der Kaulbachstraße 5 in Hannover. Spätestens ab 1962 wohnte er mindestens 6 Jahre in der Röntgenstraße 94 in Hamburg und hatte dort die Telefonnummer 5684, die sich 1965 zur 41684 änderte.