von Tschudi, Rudolf

 

* 12. September 1892, Weilburg an der Lahn

† 1972, (Dülmen in Westfalen)

 

Rudolf von Tschudi trat nach seiner am 1. Oktober 1908 begonnenen Kadettenausbildung am 20. Januar 1914 als Leutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Sein Patent wurde dabei auf den 22. Juni 1912 datiert. Der Sohn eines Oberstleutnant a.D. kam dabei zum Kurhessisches Füsilier-Regiment "von Gerdsdorff" Nr. 80. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er dann mit seinem Regiment als Zugführer an die Front. Dort wurde er am 20. August 1914 zum Kompanieführer im Kurhessisches Füsilier-Regiment "von Gerdsdorff" Nr. 80 ernannt. Am 1. Oktober 1914 wurde er verwundet. Nach seiner Genesung kam er dann zum Ersatztruppenteil seines Regiments. Erst Ende Dezember 1914 kam er dann wieder an die Front. Im Frühjahr 1915 wurde er zum Kompaniechef der Radfahr-Kompanie vom XVIII. Armeekorps ernannt. Anfang Januar 1916 kam er dann als Kompanieführer wieder zum Kurhessisches Füsilier-Regiment "von Gerdsdorff" Nr. 80. Am 3. März 1916 wurde er erneut verwundet. Ab Mitte Mai 1916 wurde er dann wieder als Kompanieführer beim Kurhessisches Füsilier-Regiment "von Gerdsdorff" Nr. 80 eingesetzt. Als solcher wurde er am 18. August 1917 zum Oberleutnant befördert. Am 20. September 1918 kam er dann krank ins Lazarett. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm im Ersten Weltkrieg auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann ab Dezember 1918 als Kompanieführer beim Freikorps Oranien-Nassau eingesetzt. Im Frühjahr 1919 wurde er dann zum Dulag Limburg/Lahn kommandiert. Danach wurde er im Mai 1919 als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er jetzt zum Adjutant im Dulag Limburg an der Lahn ernannt. Vor der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheeres im Frühjahr 1920 wurde er aus der Reichswehr verabschiedet. Ihm wurden dabei die Charakter als Hauptmann verliehen.

Er trat dafür direkt zur Sicherheitspolizei über. Er kam dabei zur Polizeiverwaltung Wesel. Am 20. Juli 1920 hat er Margarethe Trenn geheiratet. Diese Ehe entsprang eine Tochter. Anfang August 1923 wurde er dann zur Polizeiverwaltung Elberfeld versetzt. Am 26. November 1923 wurde er dann zur Polizeischule Münster versetzt. Am 25. Januar 1924 wurde er dann zum Kommandeur der Polizeihundertschaft Wesel ernannt. Am 9. November 1925 wurde er dann zur Polizeiverwaltung Düsseldorf versetzt. Ab Anfang Mai 1928 wurde er dann als Lehrgangsleiter an der Polizeischule Hildesheim eingesetzt. Am 23. Januar 1931 wurde er dann zur Polizeiverwaltung Recklinghausen versetzt. Am 7. November 1932 wurde er dann als Sachbearbeiter zum Höheren Polizeiführer West ebenfalls in Recklinghausen ernannt. Am 1. April 1932 wurde er zum Major der Polizei befördert. Am 18. Mai 1933 wurde er dann in die Landespolizei Recklinghausen versetzt. Am 6. Januar 1934 wurde er dann zum Führer der Landespolizei-Abteilung Iserlohn ernannt. Nach der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er noch immer in dieser Funktion eingesetzt. Nach dem das Rheinland wieder militärisch besetzt wurde, wurde er am 16. März 1936 wieder in das Heer übernommen. Er wurde jetzt zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 79 in Wesel ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1936 zum Oberstleutnant befördert. Am 6. Oktober 1936 wurde er durch die Umbenennung seines Bataillons zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 39 ebenfalls in Wesel ernannt. Am 1. Juni 1939 wurde er zum Oberst befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er im Sommer 1939 zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 69 in Soest ernannt. Ende Oktober 1939 gab er sein Kommando an Oberst Werner Schartow ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 11. November 1939 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 469 ernannt. In dieser Funktion wurde er dann im Verband der 269. Infanterie-Division am Niederrhein eingesetzt. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment im Divisionsverband in den Westfeldzug. Im Sommer 1940 verlegte er mit seinem Regiment als Besatzungstruppe nach Dänemark. Ende September 1940 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 469 ab. Am 1. Oktober 1940 wurde er dann dafür zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 432 auf dem Truppenübungsplatz Bergen ernannt. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit seinem Regiment im Verband der 131. Infanterie-Division als Besatzungstruppe in den Raum Warschau. Zum Sommerbeginn 1941 führte er sein Regiment im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 21. August 1941 wurde er verwundet und musste sein Kommando über das Infanterie-Regiment 432 abgeben und wurde ins Lazarett eingeliefert. Am 17. Dezember 1941 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 239 ernannt. Dieses führte er jetzt im Verband der 106. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront. Am 29. Januar 1941 kam er erneut verwundet ins Lazarett. Ab Mai 1942 wurde er dann als Leiter von Offiziers-Ausbildungs-Lehrgängen beim Generalkommando VI. Armeekorps eingesetzt. 1942 wurde er dann zum Kommandeur vom Reserve-Grenadier-Regiment 227 in Lüttich ernannt. Am 15. Dezember 1942 gab er sein Kommando ab und wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Am 1. Februar 1943 wurde er dann zum Generalmajor befördert. In dieser wurde er dann vom 22. Februar bis zum 20. März 1943 zum 2. Divisionsführerlehrgang nach Berlin kommandiert. Am 22. März 1943 wurde er dann zum Kommandeur der 333. Infanterie-Division ernannt. Am 10. Juli 1943 wurde er krank ins Lazarett eingeliefert. Für seine vorherige Tätigkeit wurde ihm am 18. Juli 1943 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Nach seiner Genesung wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Am 2. Dezember 1943 wurde er dann zum Kommandeur des Aufstellungs-Stabes VI zur Aufstellung der 2. italienischen Infanterie-Division ernannt. Am 27. Juli 1944 wurde er dann zum Kommandeur der Division Nr. 464 in Chemnitz ernannt. Nach gerade einmal einem Monat kam er dann am 27. August 1944 wurde zum Ausbildungsstab der 2. italienischen Infanterie-Division. Am 25. Oktober 1944 wurde er dann zum Kommandeur vom Deutsches Verbindungskommando 181 zur 2. italienischen Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 20. April 1945 zum Generalleutnant befördert. Nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht geriet er dann im Mai 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er Anfang Juni 1947 entlassen.