Szelinski, Artur Karl Arnold

 

* 30. August 1891, Hohenstein, Kreis Osterode (Ostpreußen)

† 9. Dezember 1943, Sarudnyj-Bairak

 

 

Arnold Szelinski war ein Sohn vom Gymansialproffesor Artur Otto Ernst Suffert und dessen Ehefrau Maria, geborene Nikolaiski. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1909 in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei von der Haupt-Kadettenanstalt Groß-Lichterfelde mit dem Charakter als Fähnrich zum 8. Pommersches Infanterie-Regiment “von der Marwitz” Nr. 61 nach Thorn überwiesen. Am 27. Januar 1910 wurde er zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 16. November 1910 (H2h) zum Leutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie seines Regiments in Thorn verwendet. Spätestens ab dem Frühjahr 1913 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort. Vom 1. Oktober 1913 bis zum 31. Dezember 1913 wurde er zum Winterkursus der Militär-Turnanstalt kommandiert. Kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges wurde er zum Ende des Frühjahrs 1914 gehörte er noch immer als Kompanieoffizier zur 2. Kompanie seines Regiments. Während des Krieges wurde er bei seinem Regiment als solcher und als Kompanieführer verwendet. Im Krieg hat er auch Lotte Hell, Tochter vom Thorner Kaufmann Walter Hell, in Thorn geheiratet. Am 22. März 1916 (F2f) wurde er zum Oberleutnant befördert. Zum Ende des Frühjahrs 1918 wurde er im Westen schwer verwundet. Am 15. Juli 1918 wurde seine Tochter Inge Szelinski in Thorn geboren. Er wurde im Ersten Weltkrieg mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Mattweiß widerspiegelte. Außerdem wurden ihm im 1. Weltkrieg neben beiden Eisernen Kreuzen auch das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er im Jahr 1919 als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 1. Oktober 1919 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 17. Am 5. Mai 1920 starb sein Vater in der eigenen Wohnung am Bergplatz 12 im Ortsteil Löbenicht in Königsberg in Preußen. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch immer zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 17 der Reichswehr-Brigade 9. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in das Infanterie-Regiment 6 übernommen. Dabei wurde er anfangs als Kompanieoffizier verwendet. Am 1. Oktober 1922 (8) wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er an diesem Tag auch zum Chef der 12. (MG.) Kompanie vom 6. (Preußisches) Infanterie-Regiment in Lübeck ernannt. Am 21. Januar 1924 wurde er als Hauptmann beim Stabe zum 1. (Preußisches) Infanterie-Regiment nach Königsberg versetzt, blieb aber bis zum 31. Januar 1924 als Hauptmann beim Stabe zum Ausbildungs-Bataillon dieses Regiments am gleichen Standort kommandiert. Am 1. Februar 1924 wurde er zum Regimentsstab vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Königsberg versetzt. Sein Nachfolger als Kompaniechef in Lübeck wurde dafür Hauptmann Viktor Lang. Am 1. Mai 1926 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Ernst Rittweger zum Chef der 4. (MG.) Kompanie vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Königsberg ernannt. Diese Funktion sollte er einige Jahre behalten. Am 1. Februar 1930 wurde er als Kompaniechef von Hauptmann Hans Voigt abgelöst. Er sebst wurde dafür zum Stab des I. Bataillons vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Königsberg versetzt. 1930/31 wurde er dann zum Stab des III. Bataillons seines Regiments nach Gumbinnen versetzt. Dort wurde er am 1. April 1933 (14) zum Major befördert. Als solcher wurde er am 1. Januar 1934 zum Stab vom Grenzschutzabschnittskommando Schweidnitz versetzt. Dieser Stab wurde auch als Kommandantur Schweidnitz bezeichnet. Am 15. Januar 1934 heiratete er in zweiter Ehe Herta Angela Hildegard Geßner, in Dresden-Albertstadt. Es folgte seine Beförderung zum Oberstleutnant am 1. Oktober 1935 (14). Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 84 in Cosel ernannt. Am 1. März 1938 (29) wurde er zum Oberst befördert. Im Oktober 1938 gab er sein Kommando an den zeitweisen Vertreter Major Hackbarth ab. Er selbst wurde jetzt in den Regimentsstab des Infanterie-Regiments 38 nach Glatz versetzt. Dabei bezog er privat eine Wohnung in der Holteistraße 4 in Glatz. Noch vor der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er am 1. Juni 1939 als Nachfolger von Oberst Hans Hesse zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 38 in Glatz ernannt. Am 6. Februar 1940 gab er sein Regiment an Oberst Heinrich Eckhardt ab. Er wurde dafür zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 525 ernannt, welches er in der Folge auf dem Truppenübungsplatz Neuhammer aufstellte. Zum Sommerbeginn 1941 führte er sein Regiment im Verband der 298. Infanterie-Division in den Ostfeldzug nach Südrussland. Am 18. November 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Dieses erhielt er, weil er in der Schlacht um Kiew mehrmals durch entschlossenes Eingreifen und kühne Vorstöße feindliche Durchbruchsversuche verhindert hatte. Am 1. Januar 1942 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Walter Gräßner mit der Führung der 298. Infanterie-Division im Südabschnitt der Ostfront beauftragt. Er übernahm diese vom stellvertretenden Führer Generalleutnant Albert Zehler. Zum 1. Februar 1942 (21) wurde er zum Generalmajor befördert. Damit wurde er zum Kommandeur der 298. Infanterie-Division ernannt. Am 19. Dezember 1942 verließ er mit mehreren Offizieren seines Stabes (Ia, Ic und O1) den Divisionsgefechtsstand in Malewanny, um nach Bogunoff zu fahren, wohin seine Division verlagert werden sollte. Da die Aufklärung einen sowjetischen Vorstoß in dem Gebiet feststellte, in dem sich die Offiziere zuletzt aufhielten, ging man offenbar davon aus, dass sie gefangen genommen worden waren. Daher wurde Oberstleutnant Rolf Maempel, der seine Kampfgruppe gerade in das Gebiet von Malewanny geführt hatte, am selben Tag mit der stellvertretenden Führung der Division beauftragt. Am folgenden Tag, dem 20. Dezember 1942, beorderte das Korps alle Regimentskommandeure der Division in den Divisionsgefechtsstand. Dort übernahm Oberst Herbert Michaelis, bisher Kommandeur vom Grenadier-Regiment 525, die Führung über die Division. Am 25. Dezember 1942 kehrten Szelinski und der O1 per Flugzeug zur Division zurück, und am folgenden Tag, dem 26. Dezember 1942, übernahm Szelinski wieder als Kommandeur. Er behielt es aber nur bis zum 6. Januar 1943. An diesem Tag verließ er seine 298. Infanterie-Division, man hatte ihn zum 27. Dezember 1943 in die Führerreserve OKH versetzt. Seine Nachfolge trat erneut Oberst Herbert Michaelis an. Am 1. April 1943 wurde er zum Kommandeur der neu aufzustellenden 376. Infanterie-Division in Holland ernannt. Nach der Ausbildung führte er die Division im Herbst 1943 wieder in den Südabschnitt der Ostfront. Dort ist er am 9. Dezember 1943 bei Sarudnyj-Bairak gefallen. Als Todesursache wurde einmal Infanteriegeschoß (Genick) und einmal Grantsplitter vermerkt. Er wurde danach auf dem Heldenfriedhof im Sofienpark in Uman in Reihe 8 Grab 960 beigesetzt. Posthum wurde er am 21. Januar 1943 zum Generalleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Januar 1943 (43) festgelegt. Seine Witwe wohnte damals noch immer in Glatz.

Er hatte mehrere Geschwister:
Seine älteste Schwester war die am 24. Februar 1876 in Hohenstein geborene Catharina Szelinski. Seine Schwester heiratete am 29. Dezember 1897 den fast vier Jahre älteren Rechtsanwalt Dr. jur. Gustav Eduard Carl Siehr, Sohn vom Justizrat Carl Friedrich Maximilian Siehr, in Insterburg.
Sein ältester Bruder war der am 14. September 1877 in Hohenstein geborene Wilhelm Otto Curt Szelinski. Er heiratete am 31. Oktober 1918 als Hauptmann des Ersatz-Bataillons vom Infanterie-Regiment Nr. 59 die vierzehn Jahre jüngere geschiedene Jeanette Margarete Seeck, geborene Gerlach, Tochter des verstorbenen königlichen Amtsrats Fritz Gerlach, in Frohnau (Mark).
Ein älterer Bruder war der am 28. Oktober 1881 in Hohenstein geborene Wilhelm Ernst Fritz Szelinski. Sein Bruder heiratete am 30. Januar 1915 als Gerichtsassessor die fast neun Jahre jüngere Hildegard Marie Elisabeth Charlotte Noack, Tochter vom Oberstleutnant z.D. Eduard Noack, in Königsberg in Preußen. 1918 war er als Staatsanwalt Leutnant der Reserve Trauzeuge bei seinem älteren Bruder. Sein Bruder Fritz Szelinski hat sich als Oberlandgerichts-Präsident, wohnhaft in der Orselusstraße 4 in Königsberg in Preußen, erhängt. Er wurde am 2. Februar 1881 in Alt-Moabit 12 a um 5:38 Uhr tot aufgefunden.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 17. Juli 1889 in Hohenstein geborene Walther Wilhelm Otto Karl Szelinski. Er heiratete als Kaufmann am 21. Oktober 1926 die neun Jahre jüngere Johanna Elly Barthel, in Stettin. Er ist am 19. November 1980 in Bad Salzuflen gestorben.