Michaelis, Herbert

 

* 5. Februar 1897, Neuruppin

+ 20. August 1969, Bonn

 

 

Herbert Michaelis war der Sohn des Syndikus Karl Michaelis und dessen Ehefrau Anna. Am 19. August 1914 trat er als Fahnenjunker in das Füsilier-Regiment Generalfeldmarschall Graf Blumenthal (Magdeburgisches) Nr. 36 ein, mit dem er den Ersten Weltkrieg erlebte. Dabei kämpfte er während des gesamten Krieges an der Westfront, wurde am 14. Juli 1915 zum Leutnant befördert und in seinem Regiment als Zug- und Kompanieführer sowie als Bataillons-Adjutant und gegen Kriegsende als Ordonnanz-Offizier bei der 225. Infanterie-Brigade. 1920 wurde er mit dem Charakter als Oberleutnant aus dem Militärdienst entlassen und trat in die Schutzpolizei über. Hier brachte er es bis zum Polizei-Major, bis er am 16. März 1936 als Major in das Heer übernommen und als Kompaniechef in das Infanterie-Regiment 75 versetzt wurde. Ab Juli 1938 diente er im Stab des Truppenübungsplatzes Döllersheim, wo er am 1. März 1939 zum Oberstleutnant befördert wurde. Im Februar 1940 wurde er Bataillons-Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 523 in Polen. Ab dem 9. Dezember 1940 kommandierte er das II. Bataillon des Infanterie-Regiments 442. Am 15. März 1941 in die Führerreserve versetzt, wurde er im Juli 1941 Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 526. Mit diesem Regiment kämpfte er in Rußland, wo er am 23. Dezember 1941 mit der Führung des Infanterie-Regiments 525 beauftragt wurde. Am 1. Februar 1942 folgte seine Beförderung zum Oberst und die Ernennung zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 525. Am 27. Dezember 1942 wurde er schließlich mit der Führung der 298. Infanterie-Division beauftragt. Für die Leistungen der Division wurde ihm am 27. Dezember 1942 das Ritterkreuz verliehen. Am 20. März 1943 wurde er in die Führerreserve versetzt und am 22. März 1944 mit der Führung der 254. Infanterie-Division beauftragt. Die Kommandierung zur 254. Infanterie-Division trat jedoch nicht mehr in Kraft. Statt dessen wurde Herbert Michaelis am 1. April 1944 zum Generalmajor befördert und am 2. Mai 1944 Kommandeur der 95. Infanterie-Division. Während der russischen Sommeroffensive 1944 wurde die Division im Juni 1944 bei Witebsk vernichtet. Generalmajor Michaelis geriet in russische Gefangenschaft. Am 8. Oktober 1948 wurde er routinemäßig zu 25 Jahren Besserungs-Arbeitslager durch das Militärtribunal im Bereich Witebsk verurteilt. Am 8. Oktober 1955 wurde er aus der aus der Gefangenschaft entlassen.

Ritterkreuz (27. Dezember 1942)

 

Literatur und Quellen:

Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945, Bundesarchiv / Militärarchiv MSG 109/10850