Schellbach, Oskar

 

* 11. April 1877, Kaukehmen (Ostpreußen)

† 23. Februar 1947, Militärgefängnis Magdeburg (sowjetische Haft)

 

Oskar Schellbach trat im Frühjahr 1896 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Landgerichtspräsidenten zum 1. Posensches Feldartillerie-Regiment Nr. 20. Bei diesem wurde er am 17. November 1896 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch an der Kriegsschule wurde er am 20. Juli 1897 zum Sekondeleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er jetzt als Batterieoffizier im 1. Posensches Feldartillerie-Regiment Nr. 20 eingesetzt. Am 1. Januar 1899 wurde er dann durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1899 zum 1. Westpreußisches Feldartillerie-Regiment Nr. 35 versetzt. 1902 wurde er zum Adjutant der II. Abteilung vom 1. Westpreußisches Feldartillerie-Regiment Nr. 35 ernannt. 1904 wurde er zum Regimentsadjutant vom 1. Westpreußisches Feldartillerie-Regiment Nr. 35 ernannt. Am 1. Oktober 1906 wurde er dann zur Militärtechnischen Akademie kommandiert. Am 18. Mai 1908 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 10. September 1910 wurde er dann als Batterieoffizier zum 2. Litthauisches Feldartillerie-Regiment Nr. 37 versetzt. Am 15. Dezember 1910 hat er Marie von Zastrow geheiratet. Beim 2. Litthauisches Feldartillerie-Regiment Nr. 37 wurde er am 20. Mai 1913 zum Hauptmann befördert. Auch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er im Sommer 1914 noch zum 2. Litthauisches Feldartillerie-Regiment Nr. 37. Im Krieg wurde er dann als Ballonbeobachter, Batteriechef und Abteilungs-Kommandeur im Feldartillerie-Regiment Nr. 248 eingesetzt. Mitte Dezember 1918 wurde er dann wieder zum 2. Litthauisches Feldartillerie-Regiment Nr. 37 versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Am 1. Oktober 1919 wurde er als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. An diesem Tag kam er dann zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 1. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zu diesem Regiment. Am 16. Juni 1920 wurde er zum Major befördert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in die 1. (Preuß.) Fahr-Abteilung übernommen. Bei dieser wurde er dann vorerst als Stabsoffizier beim Stab in Königsberg eingesetzt. Im Frühjahr 1921 wurde er dann zum Regimentsstab vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment ebenfalls in Königsberg versetzt. Im Sommer 1921 kam er dann als Stabsoffizier für artilleristische Bewaffnung zum Stab der 1. Division der Reichswehr ebenfalls in Königsberg. Am 1. Februar 1923 wurde er dann zum Kommandeur der II. Abteilung vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment ebenfalls in Königsberg ernannt. Ende März 1925 gab er sein Kommando ab und wurde dafür in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann Mitte Mai 1925 zum Adjutant vom Reichswehrminister ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1926 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Februar 1929 wurde er dann zum Regimentsstab vom 4. (Preuß.-Sächs.) Artillerie-Regiment nach Dresden versetzt. Dort erhielt er dann seine Einweisung als Regimentskommandeur. Sein Nachfolger bei der Adjutantur des Reichswehrministers (AdjRwM) wurde Oberstleutnant Robert Praetorius. Am 1. Oktober 1929 wurde er dabei zum Oberst befördert. Am 1. Februar 1931 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Friedrich von Cochenhausen zum Kommandeur vom 4. Artillerie-Regiment in Dresden ernannt. Ende September 1931 gab er sein Kommando an Oberst Robert Praetorius ab. Er wurde dafür am 1. Oktober 1932 unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor als Nachfolger von Generalmajor Ferdinand von Selle zum Artillerieführer VI in Münster in Westfalen ernannt. Am 30. September 1933 gab er sein Kommando an Generalmajor Wilhelm Ulex ab. Am gleichen Tag wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen.

Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg trat er dann im Sommer 1939 wieder zur Verfügung des Heeres. Am 11. September 1939 wurde er zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 582 (Korück 582) ernannt. Als solcher wurde er dann direkt in Polen eingesetzt. 1940 verlegte er dann mit seinem Stab nach Frankreich. Zum 1. Februar 1941 wurde er zum Generalleutnant z.V. befördert. Im Frühjahr 1941 verlegte er dann mit der 9. Armee in den Osten. Dort führte er seinen Stab im Mittelabschnitt der Ostfront hinter der 9. Armee. Am 4. April 1942 gab er sein Kommando als Korück 582 ab. Er wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Am 31. Mai 1942 wurden seine Mobilmachungsbestimmungen aufgehoben. Im Sommer 1946 wurde er von den Besatzungstruppen der Roten Armee verschleppt. In der Haft ist er dann im Februar 1947 im Militärgefängnis Magdeburg gestorben.