Ulex, Wilhelm Theodor

 

* 15. Juli 1880, Bremerhaven

† 26. Juni 1959, Bremen

 

 

Wilhem Ulex war der Sohn vom Oberlandesgerichtsrat bzw. Senatspräsident am Hanseatischen Oberlandesgericht Caspar Hinrich Otto Ulex und dessen Ehefrau Marie Sophie Mathilde, geborene Roscher. Er trat am 2. September 1899 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Er kam dabei zum Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24 nach Güstrow. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 16. Februar 1901 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 1. Februar 1900 datiert. Danach wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 4. Batterie seines Regiments in Güstrow eingesetzt. 1902/03 wurde er in der gleichen Funktion in die 5. Batterie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. 1904/05 wurde er wieder zur 4. Batterie zurückversetzt. Im Herbst 1905 wurde er als Nachfolger von Leutnant von Sanden zum Adjutant der II. Abteilung vom Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24 in Güstrow ernannt. Am 17. Oktober 1908 heiratete er die acht Jahre ältere Meta Susanne Hegeler, Tochter vom Gutsbesitzer Gerhard Heinrich Hegeler aus Karow. 1908/09 wurde er als Abteilungsadjutant durch Leutnant Diestel abgelöst. Danach wurde er als Batterieoffizier in der 1. Batterie seines Regiments eingesetzt. Am 18. Oktober 1909 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er weiterhin als Batterieoffizier in der 1. Batterie vom Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24 in Güstrow verwendet. Am 19. August 1910 wurde seine Tochter Inge-Maria Ulex geboren. Am 1. Oktober 1910 wurde er für fast zwei Jahre zum Militär-Reitinstitut nach Hannover kommandiert. Am 25. März 1912 wurde sene Tochter Gerda Elisabeth Ulex in Hannover geboren. Nach seiner Rückkehr wurde er wieder als Batterieoffizier bei der 5. Batterie vom Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24 in Güstrow eingesetzt. Im Herbst 1913 wurde er für den I. (91.) Lehrgang vom 1. Oktober 1913 bis zum 10. Feruar 1914 zur Feldartillerie-Schießschule kommandiert. Am 18. Dezember 1913 wurde er zum überzähligen Hauptmann befördert. Am 18. März 1914 wurde sein Sohn Otto Heinrich Ulex in Güstrow geboren. Er gehörte damals zur 4. Batterie seines Regiments. Als Hauptmann kam er dann mit dem Feldartillerie-Regiment Nr. 24 bei Beginn des 1. Weltkrieges an die Front. 1916 wurde er leicht verwundet, blieb bei seiner Batterie. Am 29. September 1918 wurde seine Tochter Meta Maria Herzliebe Fanny Ulex geboren.  Im 1. Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen und dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern noch mit weiteren Orden ausgezeichnet. Nach dem Ende vom Ersten Weltkrieg wurde er dann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er anfangs im Reichswehr-Artillerie-Regiment 9 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment. Bei diesem wurde er als Chef der 4. Batterie in Güstrow eingesetzt. Am 8. Juni 1921 starb sein Vater in Hamburg. Am 1. Oktober 1922 wurde er zum Major befördert. Als solcher war er auch im Jahr 1924 noch Chef der 4. Batterie vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Güstrow. Am 1. November 1924 wurde er in den Stab vom Artillerieführer II nach Stettin versetzt. Sein Nachfolger als Batteriechef wurde Hauptmann Bruno Giehrach. Am 1. Januar 1926 wurde er als Nachfolger von Oberst Hugo Grimme zum Kommandeur der IV. (reitende) Abteilung vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Verden an der Aller ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1928 zum Oberstleutnant befördert. Ende des Jahres wurde er in den Regimentsstab vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment nach Schwerin versetzt. Dort wurde er dann die nächsten 3 Jahre eingesetzt. Dabei wurde er am 1. Februar 1931 zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1931 als Nachfolger von Oberst Günther von Kluge zum Kommandeur vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Schwerin ernannt. Am 30. September 1933 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür am 1. Oktober 1933 zum Artillerieführer VI in Münster ernannt. An diesem Tag wurde er auch zum Generalmajor befördert. Bei der Erweiterung der Verbände der Reichswehr wurde er dann abgelöst. Am 1. August 1935 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant zum Infanterieführer II in Schwerin ernannt. Am 27. September 1935 heiratete seine Tochter Gerda Ulex, den fast vier Jahre älteren Erik von Amsberg, Sohn vom Char. General der Infanterie Joachim von Amsberg, in Lüsswo bei Güstrow. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der 12. Infanterie-Division in Schwerin ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1936 zum General der Artillerie befördert. Als solcher gab er am 6. Oktober 1936 sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Kommandierenden General vom Generalkommando XI. Armeekorps in Hannover ernannt. Damit wurde er dann auch Befehlshaber vom Wehrkreis XI. Ulex zählte damals zur Opposition gegen Hitler und war außerdem praktizierendes Mitglied der Bekennenden Kirche. Am 31. März 1939 wurde er wahrscheinlich wegen politischer Unzuverlässigkeit aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Sein Generalkommando übergab er dabei an General der Artillerie Emil Leeb.

Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er Ende August 1939 wieder reaktiviert. Dabei wurde er dann zum Kommandierenden General vom Generalkommando X. Armeekorps ernannt. Am 15. Oktober 1939 übergab er dieses Generalkommando an Generalleutnant Christian Hansen. Er wurde dafür zum Befehlshaber des neuen Grenzschutz-Abschnittskommando Süd in Krakau ernannt. Dort sprach er sich Anfang 1940 deutlich gegen die Maßnahmen gegenüber der Zivilbevölkerung aus. Er sah dabei anscheinend die Sicherheitspolizei als Ursache. Am 1. Mai 1940 gab er dieses Kommando ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 20. Juni 1940 wurde er dann zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando I. Armeekorps ernannt. Damit wurde er dann auch Befehlshaber vom Wehrkreis I. Am 30. April 1941 gab er dieses Kommando ab. Er wurde jetzt erneut in die Führerreserve versetzt. Am 31. Dezember 1941 wurde er endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde er 16. Mai 1945 in Güstrow durch die sowjetische Besatzungsmacht verhaftet. Er wurde dann verschleppt und erst wieder am 28. August 1949 aus dem Lager Nr. 69 in Frankfurt an der Oder entlassen und an die westdeutschen Behörden übergeben. Ab 1955 wohnte er mehrere Jahre in der Rockwinkler Heerstraße 21 in Bremen. Nach senem Tod wohnte seine Witwe in der Oberneulander Landstraße 108 in Bremen. Seine ältere Schwester war die am 26. Juli 1878 in Bremerhaven geborene Anna Metta Henriette Ulex. Diese heiratete am 3. Juni 1899 den fast zwölfeinhalb Jahre älteren Kaufmann Franz Bernhard Meyer. Ab dem 17. August 1921 führte das Paar de Nachnamen Meyer-Ulex. Sein jüngerer Bruder war der am 20. Januar 1883 in Bremerhaven geborene Heinrich August Ulex. Dieser ist als Staatsanwalt und Oberleutnant der Reserve Dr. jur. Heinrich August Ulex und als Angehöriger vom Infantere-Regiment Nr. 61 am 23. April 1917 in Cherisy bei Arras seinen schweren Verletzungen erlegen. Laut Preußischer Verlustliste Nr. 850 ist er sogar gefallen.