Petsch, Theodor Victor

 

* 27. Juni 1884, Berlin

† 22. Juni 1973, (Lindau-Schachau am Bodensee)

 

Theodor Petsch trat am 12. September 1903 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Fabrikbesitzers kam dabei zum 5. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 148. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 27. Januar 1905 zum Leutnant befördert. Am 28. Oktober 1909 wechselte er dann in die Reserve. Am 18. Dezember 1912 wurde er wieder in den aktiven Dienst übernommen. Sein neues Rangdienstalter wurde dabei auf den 2. September 1906 festgelegt. Dabei kam er jetzt zum 5. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 144. Zu diesem Regiment gehörte er auch noch bei Beginn vom 1. Weltkrieg. Er war aber seit dem 1. Juni 1914 als stellvertretender Adjutant zur 67. Infanterie-Brigade kommandiert. Bei Kriegsausbruch kehrte er zum Regiment zurück und ging mit diesem an die Front. Dort wurde er am 18. November 1914 zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann die nächsten Jahre als Kompanieführer eingesetzt. 1916 hat er Gertrud Loch geheiratet. Am 18. April 1916 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er 1917 auch als Führer des II. Bataillons eingesetzt. Am 1. Oktober 1917 wurde er dann in den Generalstab des Feldheeres versetzt. Dort wurde er dann als Nachrichtenoffizier der Obersten Heeresleitung eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelt. Außerdem wurden ihm im Ersten Weltkrieg auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er nach einer gewissen Zeit als Freikorpsführer beim Grenzschutz Ost als Hauptmann in die Reichswehr übernommen. Dabei kam er zuerst zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 39, bevor er im Herbst 1919 zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 8 wechselte. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Stab der Reichswehr-Brigade 20. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zumindest bis 1923 als Regimentsadjutant zum 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Danach wurde er dann in den Stab des Ausbildungs-Bataillons vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Allenstein versetzt. Im Jahr darauf wurde er dann zumindest für 2 Jahre zum Chef der 14. Kompanie vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Allenstein ernannt. Spätestens ab dem Frühjahr 1927 wurde er dann für die nächsten Jahre im Stab vom Gruppenkommando 1 in Berlin eingesetzt. Dort wurde er im Sommer 1928 zum Major befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. November 1927 festgelegt. Spätestens im Frühjahr 1930 kam er dann zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Döberitz. Anfang 1931 wurde er für ein Jahr in den Marinehaushalt übernommen. Am 1. Februar 1932 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er im Frühjahr 1932 beim Stab vom Infanterieführer I in Allenstein eingesetzt. Am 1. Oktober 1932 wurde er dann zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Ohrdruf ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1934 zum Oberst befördert. Am 1. August 1936 wurde er zu den Ergänzungsoffizieren versetzt. Als Oberst (E) wurde er an diesem Tag zum Ausbildungsleiter Freiburg ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er am 26. August 1939 zum Kommandeur vom Landwehr-Infanterie-Regiment 59 ernannt. Mit diesem bezog er nach der Aufstellung Stellungen im Westen. Durch die Umbenennung des Regiments wurde er am 1. Januar 1940 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 353 ernannt. Dieses Regiment führte er dann im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Am 3. Mai 1941 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür mit der Führung der 710. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. Juni 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er jetzt auch zum Kommandeur der 710. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser wurde er dann in Norwegen eingesetzt. Am 1. November 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Inzwischen wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. November 1944 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 7. Dezember 1944 wurde ihm für seine vorherige Tätigkeit das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Am 9. Dezember 1944 wurde er dann mit der Führung vom Stellvertretenden Generalkommando IX. Armeekorps in Kassel beauftragt. Als solcher wurde er jetzt auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis IX ernannt. Am 1. März 1945 wurde er zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er jetzt auch zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando IX. Armeekorps ernannt. Im März 1945 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Bis zum Kriegsende wurde er nicht mehr verwendet. Anfang Mai 1945 geriet er dann in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst Ende November 1947 wieder entlassen.