Freiherr von Pechmann, Albrecht Otto Friedrich Wilhelm

 

* 11. Juli 1879, Würzburg

† 4. Januar 1949, Bad Nauheim

 

 

Albrecht Freiherr von Pechmann war der Sohn vom Regierungspräsident von Schwaben und Augsburg Wilhelm Freiherr von Pechmann und dessen Ehefrau Amelie, geborene Ringelmann. Er trat nach seinem Abitur am 18. Juli 1898 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 4. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment „König“ in Augsburg. Bei diesem wurde er am 8. Februar 1899 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule München wurde er am 24. Oktober 1900 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Batterieoffizier in der 4. Batterie seines Regiments in Augsburg eingesetzt. Am 28. Februar 1901 hat er die zweieinhalb Jahre jüngere Adelheid Pöller geheiratet, der Ehe entsprangen vier Söhne. Am 4. März 1901 wurde er zum königlichen Kammerjunker ernannt. Am 20. September 1902 wurde sein ältester Sohn Friedrich Theodor Wilhelm Albrecht Johann Freiherr von Pechmann in Augsburg geboren. Am 1. Oktober 1902 wurde er zur Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Er gehörte weiterhin etatmäßig zur 4. Batterie seines Regiments. Nach seiner Rückkehr am 1. August 1903 wurde er in dieser auch wieder als Batterieoffizier eingesetzt. Am 8. Januar 1904 wurde sein zweitältester Sohn Walter Siegfried Theodor Wilhelm Friedrich Johann Albrecht Freiherr von Pechmann in Augsburg geboren. Am 18. Juli 1905 wurde er im Königlich Bayerisches 4. Feldartillerie-Regiment „König“ als Nachfolger von Oberleutnant Konrad Cucumus zum Adjutant der II. Abteilung in Augsburg ernannt. Am 1. Juli 1907 wurde er dann als Nachfolger von Oberleutnant Maximilian Welsch zum Regimentsadjutant vom Königlich Bayerisches 4. Feldartillerie-Regiment „König“ ernannt. Diese Funktion behielt er für einige Jahre. Am 20. September 1907 wurde sein drittältester Sohn Albrecht Theodor Wilhelm Friedrich Johann Freiherr von Pechmann in Augsburg geboren. Als solcher wurde er am 25. Juni 1910 zum Oberleutnant befördert. Am 8. Juli 1912 wurde er von seiner Dienststellung als Regimentsadjutant enthoben. Am 15. Januar 1913 wurde sein jüngster Sohn Theodor Wilhelm Friedrich Albrecht Johann Freiherr von Pechmann in Augsburg geboren. Am 1. Oktober 1913 wurde er zum Hauptmann ohne Patent befördert und gleichzeit als Hauptmann beim Stabe seines Regiments eingesetzt. Am 22. Februar 1914 wurde er in seinem Regiment zum Chef der 5. Batterie ernannt. Auch kurz vor Beginn vom 1. Weltkrieg gehörte er noch zum Königlich Bayerisches 4. Feldartillerie-Regiment „König“. Als solcher zog er dann Anfang August 1914 auch an die Front. Vom 22. August 1914 bis zum 8. September 1914 wurde er dort in der Schlacht an der Somme eingesetzt. Am 16. Oktober 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Vom 28. Juli 1915 bis zum 9. August 1915 erhielt er einen Erholungsurlaub. Vom 30. September 1915 bis zum 24. Dezember 1915 wurde er zur Vertretung des 2. Generalstabsoffizier (Ib) zur 2. bayerischen Infanterie-Division kommandiert. Vom 25. Dezember 1915 bis zum 1. März 1916 wurde er als Ib zur 50. Reserve-Division kommandiert. Vom 1. März 1916 bis zum 14. März 1916 erhielt er einen Erholungsurlaub nach Augsburg. Danach war er wieder als Batteriechef im Königlich Bayerisches 4. Feldartillerie-Regiment „König“ im Einsatz. Vom 25. Mai 1916 bis zum 27. Juli 1916 kam er bei den Kämpfen zwischen Maas und Mosel zum Einsatz. Vom 1. August 1916 bis zum 18. August 1916 erhielt er einen Erholungsurlaub nach Berchtesgaden. Am 12. August 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 27. September 1916 wurde er als Abteilungsführer zum bayerisches Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 5 versetzt. Vom 22. Dezember 1916 bis zum 8. Januar 1917 erhielt er einen Erholungsurlaub nach Augsburg. Vom 13. Juli 1917 bis zum 1. August 1917 erhielt er einen Erholungsurlaub nach Bad Oberdorf. Vom 27. August 1917 bis zum 1. September 1917 wurde er zum 41. Lehrgang an der Heeresgasschule Berlin kommandiert. Vom 10. Oktober 1917 bis zum 11. November 1917 wurde er in der Schlacht in Flandern eingesetzt. Vom 22. Dezember 1917 bis zum 8. Januar 1918 erhielt er einen Erholungsurlaub nach Augsburg. Am 13. April 1918 wurde er zum Hauptmann der Artillerie beim Generalkommando III. bayerisches Armeekorps bestimmt. Vom 13. Juni 1918 bis zum 1. Juli 1918 erhielt er wieder einen Erholungsurlaub nach Augsburg. Am 25. Juni 1918 wurde er zum 1. Adjutant beim Generalkommando III. bayerisches Armeekorps bestimmt. Vom 17. August 1918 bis zum 24. August 1918 kam er in der Abwehrschlacht zwischen Oise und Aisne zum Einsatz. Vom 1. Oktober 1918 bis zum 4. Oktober 1918 wurde er als Adjutant des Kommandierenden Generals vom Generalkommando III. bayerisches Armeekorps, Freiherr vom Stein, beim X. Reservekorps eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Am 23. November 1918 wurde er zum Nachkommando des Generalkommando III. bayerisches Armeekorps versetzt. Dort wurde er am 24. November 1918 zum Führer der Entlassungs-Abteilung des III. bayerischen Armee-Korps in Nürnberg eingeteilt. Am 21. Dezember 1918 wurde er zum 2. Adjutant des III. bayerischen Armee-Korps ernannt. Mitte Mai 1919 wurde er als 1. Adjutant beim höheren Auflösungsstab 104 in Augsburg eingeteilt. Im Sommer 1919 wurde er als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er anfangs als Adjutant der 1. bayerischen Reichswehr-Brigade Nr. 22 in Augsburg eingesetzt. Am 26. September 1918 hat er sein Patent als Hauptmann vom 1. Oktober 1913 erhalten. Seine Privatanschrift war die Elisabethstraße 11 in München. Am 1. Oktober 1919 wurde er als Referent in die Inspektion der Artillerie (In 4) zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 weiter eingesetzt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er weiter bei der Inspektion der Artillerie (In 4) im RWM in Berlin eingesetzt. 1922 wurde er dann zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Am 15. Oktober 1923 wurde er als höchster Offizier der Fahrtruppe zur 7. (Bayer.) Sanitäts-Abteilung in München versetzt. Am 1. Mai 1925 wurde er dann als Nachfolger von Oberstleutnant Franz Deuringer zum Kommandeur der 7. (Bayer.) Fahr-Abteilung ebenfalls in München ernannt. In dieser Funktion wurde er die nächsten Jahre eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1927 auch zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Februar 1928 wurde er dann in den Stab vom Artillerieführer VII ebenfalls in München versetzt, seine Abteilung übernahm dafür jetzt Major Friedrich Dihm. Am 29. Juli 1929 starb seine Ehefrau. Bereits am 14. September 1929 hat er mit der knapp ein Jahr jüngeren Sofia Tambosi seine zweite Ehefrau geheiratet. Am 1. Oktober 1929 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Hugo von Wenz zu Niederlahnstein zum Kommandant von München ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1930 zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1931 gab er sein Kommando als Kommandant von München ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei erhielt er auch die Berechtigung zum Tragen der Uniform des 7. (Bayer.) Artillerie-Regiments.

Ab März 1931 bis 1932 wurde er als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Ortsgruppe München des Deutschen Offiziersbundes eingesetzt. Ebenfalls ab März 1931 wurde er bis zum Mai 1932 als Präsidialmitglied des Bayerischen Veteranen- und Kriegerbundes (BKB) verwendet. 1932 wurde er als Nachfolger von Justizrat Dr. Christoph Schramm ehrenamtlicher Landesführer des Landesverbandes Bayern. Außerdem war er vom 22. Mai 1932 bis zum 11. August 1933 2. Präsident des BKB. Vom 11. August 1933 bis zum Sommerbeginn 1934 war er Stellvertreter des Bundesführers des BKB. Am 15. September 1933 wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Beauftragten des Chefs des Ausbildungswesens bei der SA-Gruppe Bayerische Ostmark beauftragt. Am 1. Dezember 1933 trat er als SA-Sturmführer in die SA-Reserve II ein. Vom 15. Mai 1934 bis zum 1. Dezeber 1935 wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Stabsführers beim Landesverband Hochland der SA-Reserve II beauftragt. Zugleich wurde er bis zum 22. August 1936 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Stabsführers des Landesverbandes Hochland des Deutschen Reichskriegerbundes (Kyffhäuserbund) e.V. beauftragt. Am 23. Juni 1934 wurde der BKB aufgelöst. Von Juli 1934 bis zum 31. März 1937 wurde er als Stellvertretender Oberlandesführer des Deutschen Reichskriegerbundes (Kyffhäuserbund) e.V. für Bayern tätig. Ab dem 23. August 1936 wurde er bis zum 31. März 1937 zugleich als Stabsführer des Landesverbandes Hochland des Deutschen Reichskriegerbundes (Kyffhäuserbund) e.V. tätig. Am 1. April 1937 wurde er zum Gauinspekteur West des Landesgebietes Süd des Deutschen Reichskriegerbundes (Kyffhäuserbund) e.V. ernannt. Vom gleichen Tag bis zum März 1943 wurde er zugleich als Stabsführer des Landesgebietes Süd (Hochland) des Deutschen Reichskriegerbundes (Kyffhäuserbund) e.V. bzw. des Gaukriegerverbandes Süd (Hochland) tätig. Am 20. April 1937 wurde er als SS-Mann mit der Mitgliedsnummer 279.976 in die Allgemeine SS aufgenommen. am gleichen tag wurde er zum SS-Obersturmbannführer befördert. Ab diesem 20. April 1937 wurde er als ehrenamtlicher SS-Führer beim Stab des SS-Abschnitts I in München tätig. Im Januar 1938 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1937 in die NSDAP aufgenommen, wobei der die Mitgliedsnummer 5.354.456 erhielt. Am 30. Januar 1938 wurde er zum SS-Standartenführer befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er am 26. August 1939 als Oberst z.V. für die Wehrmacht einberufen. Er wurde an diesem Tag zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 231 ernannt. Mit diesem bezog er zuerst Stellungen im Westen. Noch vor dem Westfeldzug wurde er am 1. Mai 1940 durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur vom neuen Artillerie-Regiment 239 ernannt. Mit diesem wurde er dann am Oberrhein eingesetzt. Noch während des Westfeldzuges wurde er mit beiden Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Im Juli 1940 verlegte das Regiment nach Schlesien. Am 26. Juni 1941 verunglückte er bei einem nächtlichen Autounfall während einer Erkundungsfahrt in Rumänien. Daraufhin musste er sein Kommando über das Artillerie-Regiment 239 noch vor dem Ostfeldzug abgeben. Es folgten bis zum 1. Februar 1942 Lazarett- und Kuraufenthalte in Rumänien, München, Pfronten-Ried und Bad-Nauheim. Er wurde am 1. Februar 1942  zum Kommandeur vom Artillerie-Ersatz-Regiment 25 in Ludwigsburg ernannt. Als solcher wurde er am 29. Septembr 1943 mit Wirkung vom 1. September 1943 zum Generalmajor z.V. befördert. Am 1. September 1943 wurde er unter vorläufigen Beibehaltung seiner Stellung als Kommandeur des Artillerie-Ersatz-Regiments 25 in die Führerreserve OKH versetzt und dem Wehrkreis VII zugeteilt. Am 30. September 1943 gab er sein Kommando über das Regiment endgültig ab. Am 3. November 1943 wurde er mit Wirkung vom 9. November 1943 zum SS-Oberführer befördert. Seine Mobilmachungsverwendung wurde am 31. Dezember 1943 aufgehoben. Trotzdem wurde er bei Kriegsende von den Besatzungstruppen verhaftet. Er blieb dann bis Ende 1947 interniert. Er starb nicht einmal zwei Jahre später in Bad Nauheim.