Deuringer, Franz Seraph

 

* 4. Juli 1874, Oberndorf, Niederbayern

† 2. Oktober 1955, Bad Tölz

 

 

Franz Deuringer war der Sohn vom Oberlehrer Max Deuringer und seiner Ehefrau Josefine. Er trat am 16. Juli 1894 als zweijährig Freiwilliger und Offiziers-Aspirant in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei in das Königlich Bayerisches 10. Infanterie-Regiment "König" nach Ingolstadt, wo er der 12. Kompanie zugeteilt wurde. Am 15. Oktober 1894 wurde er zum überzähligen Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 10. Januar 1895 erhielt er sein Zeugnis der Reife zum Portepeefähnrich. Am 5. Februar 1895 wurde er zum Portepeefähnrich befördert. Am 1. März 1895 wurde er zum Lehrkurs an die Kriegsschule München kommandiert. Am 15. November 1895 wurde er zum Königlich Bayerisches 4. Infanterie-Regiment "König Karl von Württemberg" nach Metz versetzt. Am 6. Februar 1896 erhielt er sein Zeugnis der Reife zum Offizier. In Metz wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule München am 27. Februar 1896 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 6. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Durch die Umbenennung des Regiments am 4. November 1899 gehörte er als Kompanieoffizier zum Königlich Bayerisches 4. Infanterie-Regiment "König Wilhelm von Württemberg". Er wurde weiterhin in der 6. Kompanie eingesetzt. Vom 8. Januar 1900 bis zum 3. Februar 1900 wurde er zur Gewehrfabrik Amberg kommandiert. 1901 gehörte er als Kompanieoffizier zur 10. Kompanie seines Regiments in Metz. Vom 1. Juni 1902 bis zum 28. Juni 1902 wurde er zum Königlich Bayerisches 2. Pionier-Bataillon kommandiert. 1903 gehörte er noch immer als Kompanieoffizier zur 10. Kompanie vom Königlich Bayerisches 4. Infanterie-Regiment "König Wilhelm von Württemberg" in Metz. Vom 16. April 1904 bis zum 20. Mai 1904 wurde er zur Militärschießschule kommandiert. Am 1. Mai 1905 wurde sein Ausscheiden aus dem Heer mit Wirkung vom 14. Mai 1905 zwecks Übertritts in die Kaiserliche Schutztruppe für Südwestafrika genehmigt. Am 6. Mai 1905 wurde er nach seinem Ausscheiden aus der bayerischen Armee in der genannten Schutztruppe angestellt. Dort gehörte er zum 1. Feldartillerie-Regiment. Bei der Schutztruppe wurde er im Feldzug gegen die Hereros und Hottentotten eingesetzt. Vom 16. Juli 1905 bis zum 27. August 1905 war er bei Otjamboja-Kutuse und Okonjimbo im Einsatz. Am 28. August 1905 war er am Gefecht bei Otjakeharia beteiligt. Am 11. März 1906 wurde er beim Gefecht bei Klein Pelladrift eingesetzt. Am 20. März 1906 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher gehörte er dann im Frühjahr 1906 zur Maschinengewehr-Abteilung der Schutztruppe. Am 3. April 1906 wurde er beim Patroulliengefecht bei Gamsibkluft beteiligt. Am 20. April 1906 war er beim Gefecht bei Wittmund ebenfalls dabei. Am 27. Oktober 1906 wurde er mit der Führung der Maschinengewehr-Abteilung der Schutztruppe beauftragt, bis Hauptmann Strehlke diese von ihm wieder übernahm. Am 18. Mai 1907 schied er mit Wirkung vom 31. Mai 1907 aus der Schutztruppe aus. Am 25. Mai 1907 wurde er zum 1. Juni 1907 wieder in der bayerischen Armee angestellt. Er kam dieses Mal zum Königlich Bayerisches 14. Infanterie-Regiment "Hartmann" nach Nürnberg. Sein Patent als Oberleutnant wurde dabei auf den 27. Oktober 1906 datiert. Am 1.Oktober 1907 wurde er zur Probedienstleistung zum Königlich Bayerisches 2. Train-Bataillon nach Würzburg kommandiert. Am 15. April 1908 wurde er mit Wirkung vom 26. April 1908 zum Königlich Bayerisches 2. Train-Bataillon unter Beförderung zum überzähligen Rittmeister ohne Patent nach Würzburg versetzt. Am 16. Dezember 1908 wurde er mit Wirkung vom 25. Dezember 1908 als Kompaniechef der 1. Kompanie zum Königlich Bayerisches 1. Train-Bataillon nach München versetzt. Am 26. Oktober 1911 hat er sein Patent als Rittmeister erhalten. Am 25. Oktober 1913 wurde er zum Stab seines Bataillons in München versetzt. Durch die Umbenennung seiner Einheit gehörte er ab dem 1. April 1914 zur Königlich Bayerisches 1. Train-Abteilung. Dort war er auch bis zur Mobilmachung für den Ersten Weltkrieg Anfang August 1914 im Einsatz. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er am 3. August 1914 zum Kommandeur der 2. Train-Abteilung beim bayerischen I. Armeekorps ernannt. Mit dieser wurde er anfangs beim Feldzug in Lothringen und Nordfrankreich im Einsatz. Am 18. und 19. August 1914 hatte er mit dieser die Feuertaufe im Gefecht bei Saarburg. Vom 20. August 1914 bis zum 22. August 1914 folgte die Schlacht in Lothringen. Vom 23. August 1914 bis zum 14. September 1914 war er bei der Schlacht vor Nancy-Epinal im Einsatz. Am 25. Oktober 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Vom 1. Januar 1915 bis zum 7. Oktober 1915 wurden Stellungskämpfe an der Somme in seinem Gefechtskalender vermerkt. Am 6. Mai 1915 erkrankte er an einem Herzleiden. Am 24. Mai 1915 wurde er zum Kommandeur vom bayerischen Staffelstab Nr.3 ernannt. Vom 8. Oktober 1915 bis zum 13. Oktober 1915 war er an der Herbstschlacht bei La Bassee und Arras im Einsatz. Vom 14. Oktober 1915 bis zum 6. Mai 1916 schlossen sich die Stellungskämpfe im Artois an. Vom 1. November 1915 bis zum 8. November 1915 erkrankte er an Influenza. Vom 23. Januar 1916 bis zum 28. Januar 1916 und vom 8. Februar 1916 bis zum 10. Februar 1916 wurde er bei den Gefechten bei Neuville und St. Vaast eingesetzt. Vom 23. Mai 1916 bis zum 17. Juli 1916 war er an der Schlacht vor Verdun im Einsatz. Es folgten vom 19. Juli 1916 bis zum 6. Oktober 1916 Kämpfe zwischen Maas und Mosel. Vom 14. Oktober 1916 bis zum 6. November 1916 folgte die Schlacht an der Souve. Vom 1. Januar 1917 bis zum 25. November 1917 war er an den Kämpfen zwischen Maas und Mosel beteiligt. Am 30. Juni 1917 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 1. Juli 1917 erkrankte er an einem infektiösen Darmkatarrh. Vom 26. November 1917 bis zum 2. Dezember 1917 wurde er zum 54. Lehrgang der Heeresgasschule Berlin kommandiert. Am 28. Mai 1918 wurde er zum Major befördert. Vom 3. September 1918 bis zum 20. Oktober 1918 war er an den Kämpfen vor der Siegfriedstellung beteiligt. Im Ersten Weltkrieg wurde er noch mit einigen Orden ausgezeichnet. Am 6. März 1919 wurde er zum Bezirks-Kommando Wasserburg kommandiert. Er wurde in dem Jahr 1919 als Major auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Oktober 1919 wurde er dabei zum bayerischen Staffelstab 21 eingeteilt. Damit wurde er beim II. Bataillon vom Reichswehr-Schützen-Regiment 42 eingeteilt.  Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er Kommandeur der Fahr-Abteilung 21 der Reichswehr-Brigade 21. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 zum Kommandeur der 7. (Bayerische) Fahr-Abteilung in München ernannt. In dieser Funktion wurde er am 1. Februar 1923 zum Oberstleutnant befördert. Sein Kommando über die 7. (Bayer.) Fahr-Abteilung in München gab er am 1. Mai 1925 an Major Albrecht Freiherr von Pechmann ab. Danach wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. 1936 wohnte er in Gaißach in Oberbayern.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851 Ple-Sac
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 23. Dezember 1895, 37. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Dezember 1897, 38. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 11. April 1900, 39. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 28. Oktober 1901, 40. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. April 1903, 41. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 15. Mai 1905, 42. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 10. April 1907, 43. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 8. Juni 1909, 44. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. Mai 1914, 47. Auflage, München
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926