von Wenz zu Niederlahnstein, Hugo

 

* 9. Dezember 1875, München

† 8. August 1939, München

 

 

Hugo von Wenz zu Niederlahnstein war der Sohn vom Hauptmann Heinrich Friedrich Ludwig von Wenz zu Niederlahnstein und dessen Ehefrau Emilie Sophie Jakobina Charlotte Luise, geborene Stadelmann. Seine Mutter starb am 28. September 1890. Sein Vater starb am 11. März 1892. Er selbst trat am 9. Juli 1894 in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum Königlich Bayerisches Leib-Infanterie-Regiment in München. Am 1. März 1895 wurde er zur Kriegsschule in München kommandiert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Februar 1897 (1) zum Sekondeleutnant befördert. 1897 war er Kompanieoffizier in der 4. Kompanie seines Regiments. Ab dem 1. Oktober 1898 wurde er viele Jahre als Adjutant des I. Bataillons seines Regiments verwendet. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Bald darauf heiratete er die fast fünf Jahre jüngere Katharina Gertrud Johanna Jahreis. Sein einziger Sohn Hermann Heinz von Wenz zu Niederlahnstein wurde am 26. Juli 1903 in München geboren. Am 1. Oktober 1904 wurde er für seine Generalstabsausbildung zum 37. Lehrgang an die Kriegsakademie kommandiert. Etatmäßig gehörte er anfangs zur 4. Kompanie seines Regiments. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Leutnant Richard Freiherr von Falkenhausen. Während der Kommandierung wurde er am 28. Oktober 1905 zum Oberleutnant befördert. Nach seiner Beförderung zum Oberleutnant gehörte er etatmäßig zur 2. Kompanie seines Regiments. Seine einzige Tochter Irmgard von Wenz zu Niederlahnstein wurde 1906 ebenfalls in München geboren. Bei Abschluß der Kriegsakademie wurde ihm in erster Linie die Eignung für Höhere Adjutantur, Referatsdienst und Lehrfach, in zweiter Linie für den Generalstab, ausgesprochen. Am 24. Januar 1910 wurde er unter gkeichzeitiger Beförderung zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, in die Zentralstelle vom Generalstab versetzt. Am 22. April 1910 wurde er von der Zentralstelle des Generalstabes mit seiner bisherigen Uniform zum Kriegsministerium versetzt. Am 19. September 1912 wurde er als Chef der 3. Kompanie wieder zum Königlich Bayerisches Leib-Infanterie-Regiment in München versetzt. Vor dem 1. Weltkrieg gehörte er 1914 zum Bayerisches Leib-Infanterie-Regiment. Im 1. Weltkrieg wurde er neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch mit vielen anderen Orden ausgezeichnet. 1918 wurde er als Chef der Sektion Generalstab im Bayerischen Kriegsministerium eingesetzt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er dann in das Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr blieb er weiter im Reichswehrministerium eingesetzt. Dort wurde er 1920/21 zum Oberstleutnant befördert. Auch im Herbst 1921 gehörte er noch zum Reichswehrministerium. Am 1. November 1923 (1) wurde er zum Oberst befördert. Er wurde als solcher im Frühjahr 1924 beim Regimentsstab vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in München eingesetzt. Am 1. Oktober 1924 wurde er für ein Jahr zum Chef des Stabes der 7. Division der Reichswehr in München ernannt. Am 1. Oktober 1925 wurde er abgelöst und in den Regimentsstab vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment nach Regensburg versetzt. Dort befand er sich zur Einarbeitung als Regimentskommandeur bis zum 31. Januar 1927. Am 1. Februar 1927 wurde er dann zum Kommandeur vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Regensburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1928 zum Generalmajor befördert. Am 31. Oktober 1928 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür am 1. November 1928 zum Kommandant von München ernannt. 1930 gab er sein Kommando ab und wurde aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Noch kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges ist er dann verstorben. Sein einziger Sohn Hermann Heinz von Wenz zu Niederlahnstein ist im Alter von 54 Jahren am 16. Januar 1958 in München gestorben. Seine einzige Tochter starb im Alter von 73 Jahren am 19. Mai 1979 in Kreuth.

Er hatte zwei ältere Brüder:
Sein ältester Bruder war der am  17. Februar 1864 in Nürnberg geborene Carl Ludwig Franz Ernst von Wenz zu Niederlahnstein. Dieser schlug bereits die Offizierslaufbahn ein. Er trat am 8. August 1883 in die Bayerische Armee ein. Sein Patent als Sekondeleutnant wurde auf den 14. Mai 1885 datiert. Am 24. Oktober 1893 wurde er zum Premierleutnant befördert. Er heiratete am 18. Mai 1897 die vier Jahre jüngere Maria Wilhelmine Freiin von Ungelter in München. 1897 war er Kompanieoffizier in der 2. Kompanie vom 23. Infanterie-Regiment in Landau. Am 21. August 1898 wurde sein Sohn Walter Karl Alexander Heinrich von Wenz zu Niederlahnstein in Landau geboren. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant ernannt. Am 7. März 1900 erfolgte seine Beförderung zum Hauptmann. Sein zweiter Sohn war der am 21. April 1900 in Landau geborene Heinrich Georg von Wenz zu Niederlahnstein. Als Hauptmann wurde er am 21. Juli 1900 als Kompaniechef vom 23. Infanterie-Regiment zum 18. Infanterie-Regiment "Prinz Ludwig Ferdinand" versetzt. Dort wurde er die nächsten Jahre als Chef der 6. Kompanie dieses Regiments in Landau eingesetzt. Am 23. Juni 1907 wurde er zum Regimentsstab versetzt. Sein Nachfolger als Chef der 6. Kompanie wurde Hauptmann Karl Leuchsenring. Am 7. März 1909 (4) erfolgte seine Beförderung zum Major. Als solcher gehörte er jetzt zum Regimentsstab vom 18. Infanterie-Regiment "Prinz Ludwig Ferdinand" in Landau. Am 20. Dezember 1909 wurde er als Nachfolger von Maximilian von Kirschbaum zum Kommandeur des I. Bataillons vom 7. Infanterie-Regiment "Prinz Leopold" in Bayreuth ernannt. Am 23. März 1912 wurde er mit der Erlaubnis zum Fortragen der bisherigen Uniform und der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt. Sein Nachfolger wurde Major Freiherr von Reitzenstein. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er am 2. August 1914 zum Kommandant der Bahnhofskommandantur Neu-Ulm bestimmt. Der Charakter als Oberstleutnant wurde ihm am 19. September 1914 verliehen. Am 21. Juni 1915 wurde er zum Kommandant der mobilen  Bahnhofskommandantur Brixen ernannt. Nachdem er ab dem 15. Juni 1915 das Gehalt eines Oberleutnants erhielt wurde er am 22. Oktober 1915 zum Kommandant der mobilen Bahnhofskommandantur Belgrad ernannt. Am 4. April 1916 war er Kommandant der mobilen Bahnhofskommandantur Hudova. Es folgte sein Wechsel als Kommandant zur mobilen Bahnhofskommandantur Nisch am 1. Juli 1916. Diese Tätigkeit unterbrach er vom 25. Januar 1917 bis zum 16. April 1917 als Kommandant der mobilen Bahnhofskommandantur Gradsko. Ab dem 2. Februar 1918 war er Kommandant der mobilen Bahnhofskommandantur Semendria. Vom 1. August 1918 bis zum 22. August 1918 wurde er nach München beurlaubt. Während dieses Urlaubs wurde er am 17. August 1918 zum bayerische Kriegsministerium kommandiert. Dort wurde er bei der Pensions- und Versorgungsabteilung verwendet. Sein ältester Bruder ist im Alter von 59 Jahren am 20. Oktober 1923 in Berchtesgaden gestorben.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 28. Oktober 1866 in Nürnberg geborene Oskar von Wenz zu Niederlahnstein. Dieser schlug ebenfalls die Offizierslaufbahn ein. Am 22. Juli 1885 (8) kam er als Portepeefähnrich zur Armee. Sein Patent als Leutnant wurde auf den 7. März 1887 (37) datiert. Er heiratete im Jahr 1888 die fast genau drei Jahre jüngere Emilie Adele Johanna Vollmer in Landau. 1889 war er Kompanieoffizier in der 9. Kompanie vom 18. Infanterie-Regiment "Prinz Ludwig Ferdinand" in Landau. Der einzige Sohn Rolf Eduard Heinrich von Wenz zu Niederlahnstein wurde am 24. März 1891 in Landau geboren. Mindestens von 1893 bis 1897 wurde er als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie seines Regiments in Landau eingesetzt. Vom 1. Oktober 1894 bis zum Sommer 1897 wurde er für seine Generalstabsausbildung zum 27. Lehrgang an die Kriegsakademie kommandiert. Dabei wurde er am 11. Juni 1895 (20) zum Premierleutnant befördert. Bei Abschluß der Kriegsakademie wurde ihm die bedingte Eignung für die Höhere Adjutantur ausgesprochen. Die Tochter Elisabeth "Ninni" Claudia Emilie von Wenz zu Niederlahnstein wurde am 3. März 1898 in Landau geboren. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant ernannt. Die jüngste Tochter Helene "Hella" Therese von Wenz zu Niederlahnstein wurde am 30. Juli 1899 ebenfalls in Landau geboren. Im Jahr 1900 war er Adjutant beim Bezirkskommando vom Landwehrbezirk Kaiserslautern. Etatmäßig gehörte er weiter zur 3. Kompanie seines Regiments. 1901 war er wieder als Kompanieoffizier Teil der 3. Kompanie. Am 15. Oktober 1902 (6) wurde er zum Hauptmann befördert. Ab dem 21. September 1902 war er Adjutant der Kommandantur der Haupt- und Residenzstadt München. Am 20. Juli 1904 wurde er als Nachfolger von Hippolyt Duprée zum Chef der 3. Kompanie vom 8. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Großherzog Friedrich von Baden" in Metz ernannt. Am 20. September 1910 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1910 unter Enthebung seiner Stellung als Kompaniechef zum Stab vom 8. Infanterie-Regiment "Großherzog Friedrich von Baden" in Metz versetzt und gleichzeitig zum Großen Generalstab der Preußischen Armee nach Berlin kommandiert. Sein Nachfolger als Chef der 3. Kompanie wurde Hauptmann Ludwig Inderwies. Am 23. Oktober 1910 (8) wurde er während des Kommandos zum Major befördert. Am 29. November 1911 hielt er frei einen fast zweistündigen Vortrag mit dem Thema "Wanderungen über das Schlachtfeld des 16. August 1870" (Schlacht bei Vionville-Mars-la-Tour) vor der Militärischen Gesellschaft zu Berlin. Es waren etwa 550 Mitglieder anwesend. Am 22. Februar 1913 wurde er zum Bataillonskommndeur im 8. Infanterie-Regiment "Großherzog Friedrich II. von Baden" ernannt. Sein Bruder Oskar von Wenz zu Niederlahnstein ist gleich zu Beginn des 1. Weltkrieges am 24. August 1914 als Major und Kommandeur des III. Bataillons vom 8. Infanterie-Regiment "Großherzog Friedrich II. von Baden" im Alter von 47 Jahren nahe der Ortschaft Étain, nordöstlich von Verdun, gefallen. Er erlitt einen Bauchschuß durch Infanteriegeschoss. Anfangs wurde er in der Nähe der Rosa Ferme bei Rouvres bestattet. Er wurde später auf der Kriegsgräberstätte in Maizeray im Département Meuse beigesetzt. Sein Sohn wurde nur wenige Wochen später als Leutnant und Angehöriger der 6. Kompanie vom Leibgarde-Infanterie-Regiment Nr. 115 leicht verwundet. Im Jahr 1916 wurde er als Angehöriger der Leib-Kompanie vom Leibgarde-Infanterie-Regiment Nr. 115 wieder leicht verwundet, blieb aber weiter bei der Truppe.  Die ältere Tochter Elisabeth von Wenz zu Niederlahnstein heiratete am 18. Dezember 1917 den sechseinhalb Jahre älteren Oberleutnant im Feldartillerie-Regiment Nr. 15 Hans Pordom, Sohn vom Sanitätsrat Günther Albert Pordom, in Freiburg. Auch im ersten Halbjahr 1918 wurde Leutnant Rolf von Wenz zu Niederlahnstein zweimal leicht verwundet. Der Tochter Elisabeth Pordom wurde am 21. September 1918 die Tochter Elisabeth Hella Margarete Pordom in Freiburg geboren. Die Witwe seines Bruders Oscar von Wenz zu Niederlahnstein ist am 18. November 1918 verstorben. Die jüngste Tochter Helene von Wenz zu Niederlahnstein heiratete am 27. März 1920 in Freiburg den fast genau fünf Jahre älteren Paul Fritz Rudolf Erich Weihtag. Der Tochter Elisabeth Pordom wueder die zweite Tochter Hildegard Edith Elma Pordom am 17. Dezember 1920 ebenfalls in Freiburg geboren. Der einzige Sohn heiratete als Kaufmann am 16. April 1921 die fast fünf jahre jüngere Katharina Josefine Klein in Wiesbaden. Die Tochter Hella Weihtag starb bereits im Jahr 1922. Der Sohn starb als Oberleutnant a.D. am 23. September 1937 im Alter von 46 Jahren städtischen Krankenhaus von Eltville. Der Schwiegersohn Hans Pordom ist am 4. Januar 1942 als Hauptmann z.V. und Chef der 2. Batterie vom Artillerie-Regiment 268 in Mysgi an der Ostfront gefallen und wurde danach in Torbejewo bestattet.