Oschmann, Dipl. Ing. Hans

 

* 24. Dezember 1894, Schöneberg / Teltow

† 14. November 1944, bei Faimbe (Frankreich)

 

Hans Oschmann trat im Frühjahr 1913 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Er war der Sohn vom späteren Generalmajor Albert Oschmann, welcher auf allen Gebieten des Verkehrswesens, besonders des Kraftfahrwesens und allen damit zusammenhängenden Fragen als Autorität galt. Er kam dabei zum Telegraphen-Bataillon Nr. 1. Bei diesem wurde er nur wenige Tage nach Beginn des 1. Weltkrieges am 6. August 1914 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 28. Januar 1913 datiert. Am 18. April 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Silber widerspiegelte. Außerdem wurde ihm auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Oberleutnant mit seinem vorherigen Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Ab dem 1. Oktober 1919 gehörte er zur Nachrichtenschule. Am 1. Dezember 1919 hat er Ute Aschenborn geheiratet. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zur Nachrichten-Abteilung 15. Von dieser wurde er weiter zum Reichswehrministerium (RWM) kommandiert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in die 3. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung, unter vorläufiger Belassung in dem Kommando zum RWM, übernommen. Am 1. April 1923 wurde er dann in das 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment versetzt und von diesem zur technischen Hochschule Berlin kommandiert. Ab dem 1. Oktober 1923 wurde er dann mehrere Jahre als Kompanieoffizier in der 9. Kompanie vom 6. Infanterie-Regiment in Flensburg verzeichnet. Bei dieser erhielt er 1925/26 den Zusatz Dipl. Ing. vor seinem Namen. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann am 1. März 1927 zum Chef der 2. (Hess.) Kompanie der 5. Nachrichten-Abteilung in Cannstatt ernannt. Diese Funktion übte er dann wieder mehrere Jahre aus. Am 1. Februar 1931 wurde er dann wieder in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Abwehrabteilung (Abw) beim Ministeramt eingesetzt. Auch dort blieb er wieder mehrere Jahre. Am 1. August 1934 wurde er zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er weiter im RWM, ab Frühjahr 1935 Reichskriegsministerium (RKM), eingesetzt. Am 1. Oktober 1935 wurde er dann in den Stab der Kriegsakademie versetzt. Am 1. Juni 1936 wurde er dann als Lehrer an die Heeres-Nachrichtenschule versetzt. Am 1. März 1937 wurde er dort zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. April 1937 zum Kommandeur der Nachrichten-Abteilung 7 in München ernannt. Dieses Kommando behielt er nur für ein halbes Jahr. Am 1. Oktober 1937 wurde er zum Kommandeur der Nachrichten-Lehr- und Versuchs-Abteilung ernannt. Am 1. April 1938 wurde er dann zum Kommandeur der Nachrichtentruppe VII in München ernannt. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 behielt er weiter diese Position. Am 1. Oktober 1939 wurde er dann zum Kommandeur der Nachrichtentruppe XIII in Nürnberg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1940 zum Oberst befördert. Am 1. August 1940 wurde er dann zum Kommandeur der Nachrichtentruppe V in Stuttgart ernannt. Mitte Mai 1941 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Kommandeur der Horchtruppen 666 ernannt. Mit seinem Stab wurde er dann bei Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland der Heeresgruppe Nord unterstellt. Im April 1942 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der Nachrichten-Aufklärung 3 ernannt. Auch mit diesem Stab wurde er weiter in Nordrussland eingesetzt. Ende Januar 1943 gab er sein Kommando ab. Er wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Dabei wurde er zum Grenadier-Regiment 517 zur Einarbeitung als Regimentskommandeur kommandiert. Ende März 1943 wurde er dann zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 741 ernannt. Durch die Umbenennung seines Regiments wurde er dann nur wenige Tage später zum Kommandeur vom Jäger-Regiment 741 ernannt. Am 1. August 1943 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor als Nachfolger von Generalmajor Wilhelm Weiß zum Kommandeur der Osttruppen z.b.V. 704 ernannt. Am 1. November 1943 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Johann-Georg Richert mit der Führung der 286. Sicherungs-Division beauftragt. Am 1. Februar 1944 wurde er dann zum Kommandeur der 286. Sicherungs-Division ernannt. Mit dieser wurde er im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt. Anfang August 1944 gab er sein Kommando über die Division an Generalleutnant Friedrich-Georg Eberhardt ab. Er wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Mitte September 1944 wurde er dann als Nachfolger vom Generalleutnant Rene de l'Homme de Courbiere zum Kommandeur der 338. Infanterie-Division in Frankreich ernannt. Er trug bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Im Oktober 1944 wurde er kurzzeitig durch Oberst Hafner vertreten, übernahm aber noch im gleichen Monat wieder sein Kommando. Am 14. November 1944 ist er in einem französischen Hinterhalt bei der Stellungserkundung zwischen Bretigney und Faimbe, leicht westlich von Montbeliard, südlich von Belfort, gefallen. Er hatte Generalleutnant Friedrich-August Schack begleitet, welcher dem Hinterhalt noch gerade so entkommen konnte. Er wurde dann durch Oberst i.G. Rudolf von Oppen, damals Befehlshaber der Reichsfeste Belfort, ersetzt. Nachträglich wurde er mit dem Rangdienstalter vom 1. November 1944 zum Generalleutnant befördert.