von Oppen, Rudolf
* 25. Oktober 1887, Koblenz † 7. November 1954, Hugstetten in Baden |
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Rudolf von Oppen trat nach seiner Kadettenausbildung am 27. Januar 1905 mit dem Charakter als Fähnrich in das Königlich Preußische Heer ein. Der Offizierssohn kam dabei zum 1. Garde-Regiment zu Fuß. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 27. Januar 1906 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 25. Oktober 1904 datiert. Anfangs wurde er als Kompanieoffizier in der 10. Kompanie seines Regiments verwendet. Spätestens ab dem Frühjahr 1907 gehörte er zur 7. Kompanie seines Regiments. Im Frühjahr 1909 gehörte er als Kompanieoffizier zur 11. Kompanie seines Regiments. Im Frühjahr 1910 wurde er als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Regiments verwendet. Im Oktober 1910 wurde er dann als Nachfolger von Oberleutnant von Beltheim zum Adjutant des I. Bataillons vom 1. Garde-Regiment zu Fuß ernannt. Am 1. Oktober 1912 wurde er zur Kriegsakademie kommandiert. Sein Nachfolger als Adjutant des I. Bataillons wurde sein Verwandter Leutnant Hans-Sigismund von Oppen. Noch vor dem Ersten Weltkrieg wurde er dort am 18. September 1913 zum Oberleutnant befördert. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er zum 1. Garde-Regiment zu Fuß. Bei Ausbruch des Krieges wurde er dann als Regimentsadjutant zum 1. Garde-Reserve-Regiment versetzt. Sein Cousin Leutnant Hans-Sigismund von Oppen ist im August 1914 bei Ermeton in Berlgien im 1. Garde-Regiment zu Fuß gefallen. In dieser Funktion wurde er im Dezember 1914 schwer verwundet.Am 22. März 1915 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann zum Kompaniechef in seinem 1. Garde-Reserve-Regiment ernannt. Am 13. Juli 1915 wurde er erneut verwundet. Danach wurde er dann als Bataillonskommandeur im 1. Garde-Reserve-Regiment eingesetzt. Ab dem 6. November 1916 wurde er dann im Generalstab der 4. Armee eingesetzt. Er hat am 14. Dezember 1916 Emily Henriette von Arnim, Tochter des preußischen Kammerherrn und Gutsbesitzers Major a.D. Felix von Arnim aus Gerswalde, geheiratet. Später wurde er noch bei einigen anderen Generalstäben als Ia eingesetzt. Am 25. Dezember 1917 wurde seine Tochter Valeska Felizitas in Potsdam geboren. Bei Kriegsende war er dann wieder im Generalstab der 4. Armee. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern und beiden Eisernen Kreuzen auch noch viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Januar 1919 im Generalstab vom Landesschützen-Korps eingesetzt. Bei diesem wurde er als Hauptmann mit seinem vorherigen Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Am 20. März 1920 wurde er noch vor der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer aus der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Major verliehen.
Von 1921 bis 1939 wurde er dann in leitender Funktion bei den Siemens-Schuckert Werken in Berlin eingesetzt. Am 27. Januar 1923 wurde sein Sohn Georg-Sigismund von Oppen geboren. Zeitweise war er auch Direktor bei den Siemenswerken in Berlin. 1929 ließ er sich in der Höhenstraße in Potsdam Nauen ein elegantes Landhaus von Otto von Estorff errichten.
Im Februar 1936 wurde er nach mehreren Reserveübungen beim Infanterie-Regiment 9 zum Major der Reserve befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Ersatz-Bataillon 178 ernannt. Am 1. Januar 1940 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 23 in Potsdam ernannt. Im September 1940 wurde er zum Generalstab vom Generalkommando VIII. Armeekorps an der Kanalküste kommandiert. Im Oktober 1940 wurde er dann zum neuen Höheres Kommando z.b.V. LX ebenfalls in Nordfrankreich versetzt. Im Februar 1941 wurde er zum Chef des Generalstabes vom Höheres Kommando z.b.V. LX in Nordfrankreich ernannt. Als solcher wurde er am 1. Mai 1941 zum Oberstleutnant der Reserve befördert. Der Stab wurde jetzt in St. Lo stationiert. Am 1. Februar 1942 wurde er auch noch zum Oberst der Reserve befördert. Im Mai 1942 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando LXXXIV. Armeekorps ernannt. Im September 1942 wurde er abgelöst. Er wurde dafür jetzt zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando LXXXIII. Armeekorps ebenfalls in Frankreich ernannt. Dieser auch als Armeegruppe Felber bezeichneter Stab wurde im November beim Unternehmen Anton, der Besetzung Südfrankreichs eingesetzt. Mitte Juni 1943 wurde er als Chef des Generalstabes abgelöst und in die Führerreserve OKH versetzt. Im Oktober 1943 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom neuen Generalkommando Kniess in Südfrankreich ernannt. Im Februar 1944 wurde er abgelöst. Dafür wurde er jetzt in die Führerreserve OKH versetzt. Im Juli 1944 wurde er angeblich Chef des Stabes der Oberfeldkommandantor 984, diese konnte aber bisher nicht identifiziert werden. Sein Sohn, Leutnant Georg-Sigismund von Oppen, spielte eine gewichtige Rolle beim Umsturz, dieser konnte aber dem Volksgerichtshof durch Flucht entgehen. Er gehörte zum militärischen Widerstand um Carl-Hans Graf von Hardenberg im Gut Neuhardenberg. Im September 1944 wurde er zum Kommandeur der Brigade von Oppen ernannt. Diese führte er im September und Oktober 1944 in den Gefechten bei Belfort. Dabei wurde ihm Ende September 1944 die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Anfang November 1944 wurde er für zehn Tage zum Führer der Festungs-Brigade Belfort ernannt. Im gleichen Monat wurde er am 14. November 1944 als Nachfolger vom gefallenen Generalleutnant Hans Oschmann mit der Führung der 338. Infanterie-Division beauftragt. Am 29. Dezember 1944 wurde er erneut in die Führerreserve versetzt, seinen Dienst regelte jetzt der Oberbefehlshaber Oberrhein. Am 1. Januar 1945 wurde er zum Generalmajor der Reserve befördert. Als solcher wurde er am 7. Januar 1945 zum Kommandeur der neuen Division Nr. 805 ernannt. Mitte April 1945 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der 352. Volks-Grenadier-Division ernannt. Diese sollte aus den Truppen seiner Division als Kampfgruppe wieder aufgestellt werden. Am 29. April 1945 geriet er in westalliierte Kriegsgefangenschaft.