Offenbächer, Konrad

 

* 9. März 1891, Darmstadt

† 9. Juni 1956, Freudenstadt

 

Konrad Offenbächer trat am 24. Juli 1911 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn eines Prokuristen kam dabei zum 3. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Leibregiment "Großherzogin" Nr. 117. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule Engers am 20. August 1911 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 20. August 1909 datiert. Er diente dann auch noch kurz vor Beginn vom Ersten Weltkrieg im 3. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Leibregiment "Großherzogin" Nr. 117. Im 1. Weltkrieg diente er dann anfangs als Bataillonsadjutant in seinem Regiment. Als solcher wurde er am 18. August 1915 zum Oberleutnant befördert. Später wurde er als Kompanieführer und als Adjutant der 49. Infanterie-Brigade eingesetzt. Am 20. September 1918 wurde er auch noch zum Hauptmann befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurde ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere hessische Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 22. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er in das 15. Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die erste Zeit in einem Bataillonsstab eingesetzt. Später wurde er dann zum Kompaniechef in seinem Regiment ernannt. Im Dezember 1922 hat er Annelieye Giesselmann geheiratet. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er als Chef der 15. Kompanie des Ausbildungs-Bataillons vom 15. Infanterie-Regiment in Marburg eingesetzt. 1924/25 wurde er dann als Nachfolger von Major Rudolf Lüters zum Chef der 4. (MG.) Kompanie vom 15. Infanterie-Regiment in Gießen ernannt. Diese Funktion übte er dann einige Jahre aus, bevor er am 1. Juni 1929 zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Münsingen versetzt wurde. Dort wurde er wieder einige Jahre eingesetzt. Dabei wurde er am 1. Februar 1932 zum Major befördert. Im Zuge der Erweiterung der Reichswehr wurde er dann am 1. Oktober 1934 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment Gießen in Butzbach ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 87 in Butzbach ernannt. Am 1. April 1936 wurde er durch Oberstleutnant Max Sümmermann abgelöst und dafür zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 109 in Ettlingen ernannt. Am 1. April 1937 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 1. Juli 1938 zum Kommandant vom neuen Truppenübungsplatz Döllersheim ernannt. Dabei behielt er die Uniform vom Infanterie-Regiment 109. Dieses Kommando behielt er dann auch nach Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 weiter. Der Platz wurde während seines Kommandos stetig erweitert. Am 1. Juni 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Im Jahr 1943 gab er sein Kommando über den Truppenübungsplatz Döllersheim ab. Noch im gleichen Jahr wurde er dann am 1. August 1943 zum Kommandant der Standort-Kommandantur Charkow ernannt. Durch deren Umbenennung wurde er dann Anfang Oktober 1943 zum Kommandant rückwärtiges Armeegebiet 558 (Korück 558) der 8. Armee ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juli 1944 zum Generalleutnant befördert. Seinen Posten als Korück 558 behielt er dann bis 1945. Nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht kam er Mitte Mai 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Mai 1947 wieder entlassen.