Marzahn, Friedrich Carl

 

* 20. Dezember 1899, Tegel, Kreis Nieder-Barnim

† 31. Juli 1976, München

 

 

Carl Marzahn war der Sohn vom Gutsbesitzer Karl Friedrich Erdmann Marzahn und dessen Frau Bertha Anna, geborene Vogel. Er trat während des Ersten Weltkrieges am 23. August 1916 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Ersatz-Bataillon vom 1. Niederschlesisches Infanterie-Regiment "Graf Kirchbach" Nr. 46 in Posen. Am 10. November 1916 wurde er als "für jetzt dienstunbrauchbar" wieder entlassen.

Am 5. Januar 1917 trat er erneut als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dieses Mal zur 2. Garde-Train-Ersatz-Abteilung. Am 21. August 1917 wurde er in eine Artillerie-Munitions-Kolonne zur Front entsendet. Dort wurde er am 22. August 1917 auch zum Fähnrich befördert. Kurz darauf wude er am 3. September 1917 in eine Fuhrpark-Kolonne versetzt. Am 6. Oktober 1917 wurde er in die leichte Munitions-Kolonne Nr. 169 versetzt. Bereits am 12. Oktober 1917 wurde er in die Reserve-Artillerie-Munitions-Kolonne Nr. 14 versetzt. Bei dieser wurde er am 19. Oktober 1917 leicht verwundet. Am 28. Oktober 1917 wurde er wieder in eine Artillerie-Munitions-Kolonne versetzt. Am 30. Oktober 1917 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 2. November 1917 wurde er zum Leutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Kurz darauf wurde er am 3. Dezember 1917 zur 1. Garde-Train-Ersatz-Abteilung überwiesen. Am 20. Juni 1918 wurde er in die Etappen-Fuhrpark-Kolonne Nr. 86 versetzt. Am 13. Juli 1918 wurde er wieder der 2. Garde-Train-Ersatz-Abteilung überwiesen. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Am 11. April 1919 hat er ein Patent vom 2. November 1917 erhalten. An diesem Tag wurde er dann auch zu den Reserve-Offizieren der Garde-Train-Abteilung übergeführt. Am 30. April 1919 wurde er aus dem Heeresdienst entlassen.

Während des Übergangsheeres der Reichswehr wurde er am 1. April 1920 wieder angestellt. Er kam dabei als Leutnant zum Reichswehr-Staffelstab 15. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er Mitte Mai 1920 als aktiver Offizier in die Fahr-Abteilung 15 der Reichswehr-Brigade 15 übernommen. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 27. September 1920 mit dem 1. Oktober 1920 in die Fahr-Abteilung 3 versetzt. Zum 1. Januar 1921 ist er dann zur Fahr-Abteilung 3 übergetreten. Bei dieser wurde er als Eskadronoffizier eingesetzt. Am 1. Juli 1922 hat er den 1. Februar 1918 als neues Rangdienstalter zugewiesen bekommen. Spätestens ab dem Frühjhr 1923 gehörte er als Eskadronoffizier zur 1. Eskadron der inzwischen zur 3. (Preußische) Fahr-Abteilung umbenannten Einheit in Berlin-Lankwitz. Am 30. August 1924 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1924 in die 1. (Preußische) Fahr-Abteilung versetzt und gleichzeitig zur 6. (Preußische) Fahr-Abteilung nach Hannover kommandiert. Dieses Kommando war einer Versetzung gleichzusetzen. Etamäßig wurde er der 3. Eskadron der 1. (Preuß.) Fahr-Abteilung in Gumbinnen zugeteilt. Am 31. Juli 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Am 16. März 1926 wurde er mit dem 1. April 1926 als Fahrpersonal in die 2. (Preußische) Sanitäts-Abteilung nach Stettin versetzt. Seine dienstliche Verwendung wurde durch diese Versetzung nicht berührt. Am 31. August 1927 heiratete er die über ein halbes Jahr ältere Marie Anna Clara, geschiedene Roscher, geborene Krauß, Tochter vom Kaufmann Heinrich Konrad Gottlieb Krauß, in Berlin-Lankwitz. Diese war vom 15. September 1921 bis zum am 11. Mai 1926 rechtsgültig gewordenen Urteil mit dem gleichaltrigen Verlagsbuchhändler Ludwig Hermann Roscher verheiratet. Am 6. September 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 in die 3. (Preußische) Fahr-Abteilung versetzt. Seine dienstliche Verwendung wurde auch durch diese Versetzung nicht berührt. Vom 3. Oktober 1927 bis zum 15. Februar 1928 wurde er zum VI. Offizier-Waffenschullehrgang bei der Infanterieschule nach Dresden kommandiert. Am 12. März 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1928 als Fahrpersonal in die 6. (Preußische) Sanitäts-Abteilung nach Münster versetzt. Seine dienstliche Verwendung wurde auch durch diese Versetzung nicht berührt. Am 10. September 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1928 in die 2. (Preußische) Fahr-Abteilung versetzt. Bei dieser wurde er als Eskadronoffizier in der 4. Eskadron in Rendsburg eingesetzt. Am 24. August 1929 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 auf 1 Jahr als Bereiter zur Kavallerieschule nach Hannover kommandiert. Am 11. September 1930 wurde er mit Wirkung vom vom 1. Oktober 1930 auf 1 weiteres Jahr als Bereiter zur Kavallerieschule nach Hannover kommandiert. Am 19. März 1931 wurde er aber bereits mit Wirkung vom 1. April 1931 zur 3. (Preußische) Kraftfahr-Abteilung kommandiert. Auch dieses Kommando wäre einer Versetzung gleichzusetzen. Am 29. August 1931 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1931 zum 2. (Preußisches) Artillerie-Regiment versetzt. Seine dienstliche Verwendung wurde durch diese Versetzung wieder nicht berührt. Am 11. Januar 1932 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1932 in die 3. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung versetzt. Bei dieser wurde er als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie in Neiße eingesetzt. Vom 4. Oktober 1932 bis zum 16. Dezember 1932 wurde er zum technischen Kraftfahr-Offizier-Lehrgang kommandiert. Am 1. Mai 1933 gehörte er zur 3. Kompanie der Kraftfahrkampfabteilung 3 in Neiße. Zum 1. Juni 1933 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 31. August 1933 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1933 wurde er in die 7. (Bayerische) Kraftfahr-Abteilung versetzt. Am 1. April 1934 gehörte er zum Stab der Kraftfahrkampfabteilung 7 in München. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht gehörte er am 1. Oktober 1934 zur Kraftfahr-Abteilung München. Privat wohnte er jetzt in der 1. Etage der Leopoldstraße 85 in München. Durch die Umbenennung der Abteilung bei der Enttarnung der Einheiten am 15. Oktober 1935 kam er zur Aufklärungs-Abteilung 7. Anfang 1936 wohnte er im Erdgeschoss in der Wotanstraße 25 in München. Am 6. Oktober 1936 war er Chef der 1. (PzSp) Kompanie der Kraftfahrkampftruppen-Lehrabteilung in Wünsdorf (Kreis Teltow). Zum 1. März 1937 wurde er zum Major befördert. Am 19. März 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1937 in das Reichskriegsministerium (RKM) versetzt. Dort wurde er jetzt in der Kavallerieabteilung (In 3) vom Allgemeines Heeresamt (AHA) eingesetzt. Am 15. August 1938 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Bruno Ritter von Hauenschild zum Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung (motorisiert) 7 in München ernannt. Privat bezog er jetzt eine Wohnung in der 3. Etage der Wittelsbacherstraße 20 in München und hatte dort die Telefonnummer 70494. Mit seiner Abteilung wurde er im Divisionsverband der 4. Panzer-Division im Spätsommer 1939 im Polenfeldzug eingesetzt. Dabei wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Auch im Westfeldzug im Frühjahr 1940 führte er wieder seine Abteilung. Dabei wurde ihm am 2. Juni 1940 das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Zum 1. August 1940 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 31. Oktober 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1940 zum Kommandeur der Panzer-Aufklärungs-Lehr-Abteilung ernannt. Am 29. November 1941 wurde er mit Wirkung vom 15. November 1941 zum Leiter der Vorschriftenstelle an der Schule für Schnelle Truppen ernannt. Am 8. April 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1942 zum Oberst befördert. Am 1. November 1942 wurde er zum Kommandeur vom Lehrregiment der Schule für Schnelle Truppen ernannt. Im Februar 1943 gab er diese Position wieder ab. Am 21. Januar 1944 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis III. Durch das am 18. März 1944 rechtsgültig gewordenen Urteil des Landgerichts Potsdam wurde er von seiner Ehefrau geschieden. Diese heiratete nur wenige später den Generalmajor Max Wehrig. Am 1. Mai 1944 wurde er zur Einarbeitung als Verbindungsoffizier des Oberkommando der Wehrmacht (OKW) zur SA zum Allgemeinen Wehrmachtamt kommandiert. Am 8. Juli 1944 heiratete er die fast drei Jahre jüngere Kati Christiane Künster, geborene Gebhard, Tochter des 1933 verstorbenen Fabrikanten Ernst Walter Gebhard. Am 27. Juli 1944 starb seine Mutter in Berlin. Am 1. September 1944 wurde er in das OKW versetzt. Dort wurde er beim NS-Führungsstab als Vertreter der Wehrmacht beim Stabschef der SA verwendet. Am 9. Februar 1945 starb sein Vater ebenfalls in Berlin. Seine Ehefrau starb am 11. Juli 1962 in Bensheim. Er heiratete Ende August 1963 in München noch ein drittes Mal.

Er hatte noch zwei ältere Schwestern. Die älteste war die am 2. November 1888 geborene Else Hertha Marzahn. Die andere Schwester war die am 16. November 1893 geborne Hedwig Erna Marzahn.

Literatur und Quellen:
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953> WolfgWolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Pers 6/8042