Krohn, Theodor August
* 23. Februar 1873, Lübeck
† 3. März 1945, bei Magdeburg (gefallen) |
Theodor Krohn war der jüngste Sohn vom Kaufmann und Konsul Heinrich August Karl Krohn und dessen Ehefrau Anna Helene, geborene Könitzer. Er trat er im Jahr 1894 als Fahnenjunker in die Königlich Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 28 nach Pirna. Bei diesem wurde er am 25. Januar 1895 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch an der Kriegsschule wurde er am 31. Juli 1895 (G) zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 2. Batterie seines Regiments in Pirna eingesetzt. Im Herbst 1896 wurde er in gleicher Funktion in die 7. Batterie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Ein Jahr später wurde er als Batterieoffizier in die 9. Batterie seines Regiments ebenfalls in Pirna versetzt. Im Herbst 1898 wurde er als Nachfolger von Sekondeleutnant Kühn zum Adjutant der III. Abteilung vom 2. Feldartillerie-Regiment Nr. 28 in Pirna ernannt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Er blieb weiterhin der Abteilungsadjutant. Bei der Heereserweiterung der Sächsischen Armee wurde er am 20. September 1901 zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1901 als Regimentsadjutant in das 5. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 64 in Pirna versetzt. Sein Patent als Oberleutnant hat er in dieser Funktion am 19. Mai 1902 (L) erhalten. Als Regimentsadjutant wurde er von Leutnant Friedrich von Boetticher im Herbst 1906 abgelöst. Er wurde danach als Batterieoffizier in der 1. Batterie seines Regiments eingesetzt. Nach einem Jahr wurde er in gleicher Funktion in die 4. Batterie vom 5. Feldartillerie-Regiment Nr. 64 in Pirna versetzt. Er heiratete am 28. März 1908 die fast siebeneinhalb Jahre jüngere Hildegard Friederich, Tochter vom Königlichen Oberstabsarzt a.D. Hofrat Dr. med. Karl Ferdinand Ehrenfried Friederich, in Dresden. Bei der 4. Batterie wurde er am 23. September 1908 (N) zum überzähligen Hauptmann befördert. Am 23. April 1909 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Fedor Petzold zum Chef der 3. Batterie vom 8. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 78 in Wurzen ernannt. Sein Schwiegervater starb am 27. November 1913 in Dresden. Sein Vater starb am 9. März 1914 im Alter von 89 Jahren, 3 Monate und 16 Tagen in Lübeck.Auch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges führte er noch die 3. Batterie seines Regiments in Wurzen. Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges am 2. August 1914 kam er als Batterieführer an die Front. Während des Krieges wurde er auch noch als Abteilungs- und sogar als Regimentsführer eingesetzt. Am 11. November 1915 wurde er zum Major befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen, wie das Ritterkreuz des königlich sächsischen Militär-St. Heinrich-Ordens (21. März 1917), das Ritterkreuz 1. Klasse vom Sächsichen Albrechts-Orden mit Schwertern und Krone, das Lübeckische Hanseatenkreuz, verliehen. Nach Kriegsende wurde er im Sommer 1919 als Kommandeur der I. Abteilung vom Sächsisches Leichtes Artillerie-Regiment 2 der 2. sächsischen Grenzjäger-Brigade eingesetzt. Er wurde noch 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde ab dem 1. Oktober 1919 im Reichswehr-Artillerie-Regiment 19 eingesetzt. Auch bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 19 der Reichswehr-Brigade 19. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er mit dem 1. Oktober 1920 in den Stab der Kommandantur von Dresden versetzt. 1922 hat er ein neues Rangdienstalter als Major vom 15. Juli 1918 (7) erhalten. Am 1. Februar 1923 wurde er zum Kommandeur der III. Abteilung vom 4. (Preußisch-Sächsisches) Artillerie-Regiment in Dresden ernannt. Er wohnte jetzt privat in der 1. Etage der Dürerstraße 50 in Dresden. Bereits am 1. Juni 1924 wurde er abgelöst. Dafür wurde er jezt zur Heeres-Friedenskomission (HeeresFriko) kommandiert. Am 1. Februar 1925 (8) wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant zum Stab der 4. Division der Reichswehr nach Dresden versetzt. Am 1. März 1926 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Hermann Cummerow mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandant vom Truppenübungsplatz Königsbrück beauftragt. Noch im Jahr 1926 wurde er zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Königsbrück ernannt. Am 1. Februar 1928 wurde er durch Oberstleutnant Alexander Rühle von Lilienstern abgelöst. Dafür wurde er an diesem Tag als Nachfolger von Oberst Willy Körner zum Kommandant von Dresden ernannt. Er wohnte ab jetzt privat im Erdgeschoß der Theresienstraße 16 in Dresden und hatte dort die Telefonnummer 54176. Als Stadtkommandant von Dresden wurde er am 1. Februar 1929 (19) zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1930 wurde er durch abgelöst. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.
Er wohnte noch bis mindestens 1932 im Erdgeschoß der Theresienstraße 16 in Dresden. Spätestens ab 1934 wohnte er privat im Erdgeschoss der Bergstraße 30 in Dresden und hatte dort die Telefonnummer 46120. Seine Straße wurde kurz vor dem 2. Weltkrieg zur Langemarckstraße umbenannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dem Heer zur Verfügung gestellt. Am 11. Januar 1940 wurde er als Oberst z.V. als Nachfolger von Oberstleutnant Bernhard Ramcke zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Zeithain bei Riesa ernannt. Zum 1. September 1942 wurde er zum Generalmajor z.V. befördert. Am 30. November 1942 wurden seine Mobilmachungsbestimmungen wieder aufgehoben. Er wohnte noch immer in der Langemarckstraße 30 in Dresden. Seine Frau starb am 31. Oktober 1943 in Dresden. Sie wurde am 6. November 1943 um 12:45 Uhr eingeäschert und wurde auf dem Johannisfriedhof am 8. November 1943 beerdigt. Er selbst kam kurz vor Ende des Krieges bei einem Tieffliegerangriff in der Nähe von Magdeburg ums Leben.
Er hatte mehrere ältere Brüder:
Sein ältester Bruder war der am 31. August 1859 in Bolivar in Venezuela geborene
Carl Krohn.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 16. Oktober 1861 in
Bolivar in Venezuela geborene Federico Krohn.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 8. April 1866 in Cuidad Bolivar in
Venezuela geborene Oscar Heinrich Krohn. Dieser
starb am 25. März 1940 in Eutin, wo er in der Schloßstraße 9 gewohnt hat.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1895, Dresden 1895
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1896, Dresden 1896
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1897, Dresden 1897
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1898, Dresden 1898
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1899, Dresden 1899
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1900, Dresden 1900
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1901, Dresden 1901
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1902, Dresden 1902
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1903, Dresden 1903
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1904,
Dresden 1904
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1905,
Dresden 1905
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1906,
Dresden 1906
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1907,
Dresden 1907
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1908,
Dresden 1908
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1909,
Dresden 1909
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1910,
Dresden 1910
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1911,
Dresden 1911
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912,
Dresden 1912
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913,
Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914,
Dresden 1914
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983