von dem Hagen, Heinrich Georg
* 24. Juli 1873, Straßburg im Elsaß † 6. Mai 1945, Gut Waldrogäsen |
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Heinrich von Hagen war ein Sohn vom Kavallerieoffizier Sekondeleutnant Georg Eberhard von Hagen und dessen Ehefrau Elisabeth Louise Hedwig, geborene von Raumer. Seine Mutter starb bereits im Alter von 36 Jahren am 12. August 1888 in Görbersdorf in Schlesien. Er trat nach seinem Abitur am Domgymnasium in Magdeburg am 10. März 1892 als Fahnenjunkerin die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Garde-Füsilier-Regiment in Berlin. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1892 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 20. Mai 1893 (Ff) zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er die ersten Jahre als Kompanieoffizier in der 6. Kompanie seines Regiments in Berlin eingesetzt. Im Herbst 1896 wurde er in gleicher Funktion in die 2. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Seine Vater starb am 2. August 1898 als Oberstleutnant und Kommandeur vom Pommersches Dragoner.Regiment "von Wedel" Nr. 11 in Gumbinnen. Am 1. Oktober 1898 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant von Falckenberg zum Adjutant des II. Bataillons vom Garde-Füsilier-Regiment in Berlin ernannt. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Am 30. September 1901 wurde er als Bataillonsadjutant von Leutnant von Branconi abgelöst. Für seine Generalstabsausbildung wurde er dafür am 1. Oktober 1901 für fast drei Jahre zur Kriegsakademie nach Berlin einberufen. Dort wurde er am 30. Mai 1902 (B) zum Oberleutnant befördert. Am 16. März 1905 wurde er ab dem 1. April 1905 für ein Jahr zur Dienstleistung zum Großen Generalstab kommandiert. Das Kommando wurde am 20. März 1906 ab dem 1. April 1906 auf ein ferneres Jahr verlängert. Am 13. September 1906 (W6w) wurde er als überzähliger Hauptmann aggregiert dem Generalstab der Armee. Mit dem 1. Oktober 1906 wurde er als Nachfolger von Hauptmann von Weiß zum 2. Adjutant des Chefs des Generalstabes der Armee, Generalleutnant Helmuth von Moltke, ernannt. Ab dem 18. April 1907 durfte er sich durch allerhöchsten Kabinettsbeschluss von dem Hagen statt von Hagen nennen. Am 21. April 1911 wurde er als Nachfolger von Hauptmann von Notz zum Chef der 10. Kompanie vom Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiments Nr. 2 ernannt, blieb aber bis zum 20. Mai 1911 in seiner bisherigen Stellung kommandiert. Am 22. März 1913 wurde er zum Major befördert und in den Großen Generalstab versetzt. Am 1. September 1913 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 als Generalstabsoffizier in den Generalstab der 2. Garde-Division versetzt. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er als I. Generalstabsoffizier (Ia) dem Genralstab vom IX. Reservekorps zugeteilt. Am 21. Februar 1915 wurde er in gleicher Funktion zur 3. Armee versetzt. Am 4. August 1916 wurde er zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando IV. Armeekorps ernannt. Diese Position behielt er fast 2 Jahre. Am 12. April 1918 wurde er als Chef des Generalstabes zum Generalkommando VII. Armeekorps versetzt. Nur wenige Tage später wurde er am 18. April 1918 (Aa) zum Oberstleutnant befördert. Am 30. August 1918 wurde er zum Kommandeur vom Reserve-Infanterie-Regiment 77 ernannt. Im Krieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze, sowie viele andere Auszeichnungen wie das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern (September 1916) verliehen. Nach dem Krieg wurde er 1919 als Oberstleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er kam dabei am 1. Oktober 1919 als Stabsoffizier beim Stabe zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 115. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch immer als Stabsoffizier beim Stabe zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 115 der Reichswehr-Brigade 15. Am 18. Dezember 1920 wurde er zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 (37) festgelegt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er am 1. Januar 1921 zum Stab vom Infanterie-Regiment 9. Am 24. März 1921 wurde er als Nachfolger von Oberst Hans Borchert mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandant vom Truppenübungsplatz Altengabow beauftragt. Seine Scheidung erfolgte am 22. April 1921 in Berlin. Am 1. Mai 1921 wurde er zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Altengabow ernannt. Am 1. November 1923 wurde er als Nachfolger von Oberst Ernst Stoltz zum Kommandeur vom 6. Infanterie-Regiment in Lübeck ernannt. Am 1. Januar 1925 wurde er durch Oberst Hartwig von Bülow als Regimentskommandeur abgelöst. Dafür wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Leopold Freiherr von Lebedur zum Infanterieführer II in Schwerin ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1925 zum Generalmajor befördert. Am 30. April 1926 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurde ihm der Charakter als Generalleutnant verliehen.
Er heiratete am 6. April 1926 die fast viereinhalb Jahre jüngere Witwe Gertrud Elisabeth Lila von Loebell, Tochter des Generalleutnants a.D. Arthur Karl Oswald von Loebell, in Berlin. Diese war bereits seit dem 7. Januar 1905 mit dem Rittergutsbesitzer Hermann Curt von Thümen verheiratet gewesen. Dieser ist am 10. Juni 1924 auf Gut Waldrogäsen gestorben. Dadurch hatte seine zweite Frau dieses 92 Hektar große Gut geerbt. 1929 war das Guta n Wilhelm Zander verpächtet. Am 1. Juli 1940 wurde er wieder zur Verfügung der Wehrmacht gestellt. Er wurde anfangs als Kommandant vom Oflag IX A eingesetzt. Am 6. Oktober 1940 wurde er zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis VI in Münster in Westfalen ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1942 zum Generalleutnant z.V. befördert. Am 1. Juni 1942 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Am 31. Juli 1942 wurde seine z.V. Stellung aufgehoben. Beim Einmarsch der Roten Armee wurde er am 6. Mai 1945 auf dem Gut erschossen. Seine Witwe starb am 27. September 1953 in Gersfeld.
Aus der am 23. Juli 1870 geschlossenen Ehe seiner Eltern
hatte er mehrere Geschwister:
Sein ältester Bruder war der am 23. März 1872 in Straßburg im Elsaß geborene
Eberhard Karl Otto von Hagen. Nach seinem Abitur am Pädagogium und Waisenhaus
bei Züllichau trat er am 9. April 1890 als Fahnenjunker in die Königlich
Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Garde-Füsilier-Regiment. Bei diesem wurde
er am 18. November 1890 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der
Kriegsschule wurde er am 22. August 1891 zum Sekondeleutnant befördert. Danach
wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 11. Kompanie seines Regiments in
Berlin eingesetzt. Im Herbst 1893 wurde er in gleicher Funktion in die 4.
Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Vom
1. Oktober 1896 bis zum 30. September 1899 wurde er als Nachfolger von
Premierleutnant von Barby als Bataillonsadjutant des III. Bataillons ebenfalls
in Berlin
eingesetzt. Am 1.
Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt.
Am 30. September 1899 wurde er von Leutnant von Wendt als Bataillonsadjutant
abgelöst. Für seine Generalstabsausbildung wurde er am 1. Oktober 1899 zur Kriegsakademie nach Berlin einberufen.
Dort wurde er am 22. März 1900 (A2a) zum Oberleutnant befördert. Am 9. Juli 1900 wurde
er als Regimentsadjutant in das 1. Ostasitisches Infanterie-Regiment versetzt.
Mit diesem nahm er an der Expedition nach China teil. Er stach an Bord des
Linienschiffs "Kaiser Wilhelm II." in Kiel in See. Am 16. September 1901 ist er,
nachdem er von Oberleutnant von Witzleben als Regimentsadjutant abgelöst wurde,
aus dem Ostasitischen Expeditionskorps ausgeschieden. Er wurde an diesem Tag
beim Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiments Nr. 2 wieder angestellt. Vom
1. Oktober 1901 bis zum Sommer 1903 besuchte er wieder die Kriegsakademie. Für
die Zeit vom Schluß der Übungsreise der Kriegsakademie Mitte Juli 1903 bis zum
15. August 1903 wurde er zur I. Matrosenartillerieabteilung kommandiert. Vom 15.
August 1903 bis zur Auflösung der Herbstübungsflotte wurde er auf ein Schiff der
Übungsflotte nach Anordnung des Chefs der Übungsflotte. Am 10.
März 1904 wurde er ab dem 1. April 1904 zur Dienstleistung zum Großen Generalstab kommandiert. Am
16. März 1905 (J6i) wurde er unter Belassung bem Großen Generalstab unter Beförderung
zum Hauptma nn dem Generalstab der Armee aggregiert. Am 22. April 1905 wurde er
in den Generalstab des Gardekorps versetzt und damit in eine Hauptmannsstelle
beim Großen Generalstab eingereiht. Am 19. August 1905 schied er mit Wirkung vom
28. August 1905 aus dem Heer aus. Dafür wurde er mit
Wirkung vom 29. August 1905 im Generalstab der Schutztruppe für
Südwestafrika angestellt. Im Frühjahr 1907 war er sogar 1. Generalstabsoffizier
(Ia). Ab dem 18. April 1907 durfte er sich durch allerhöchsten Kabinettsbeschluss
von dem Hagen statt von Hagen nennen. Im Dezember 1907 erfolgte die Verleihung eines
Ehrendegens für sein umsichtiges Verhalten in den Kämpfen gegen den Bandenführer
Morenga, die zu dessen Vernichtung führten. Er heiratete am 6. April 1908 die
fast sechszehn Jahre jüngere Elisabeth Elionor Helene Riesilde Irene
von Pachelbel-Gehag, Tochter des Major a.D. und Majoratsherr Ehrenfried
Maximilian August Karl Friedrich Clemens Wolfgang von Pachelbel-Gehag, in
Potsdam. Am 21. April 1908 schied er mit Wirkung vom 30. April 1908 aus der
Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika aus. Dafür wurde er mit
Wirkung vom 1. Mai 1908 wieder beim Heer angestellt und als Kompaniechef in das Garde-Füsilier-Regiment
versetzt. Er wurde als Nachfolger von Hauptmann Fransecky Chef der 2. Kompanie
in Berlin. Sein ältester Sohn war der am 28. Dezember 1908 in Berlin geborene
Georg-Wolfgang Ernst Eberhardt von dem Hagen. Er wurde vom 10. Juni 1909
bis zum 30. Juni 1909 zum IV. Lehrkurs der Infanterie-Schießschule kommandiert. Am 22. März 1910 wurde er
von Hauptmann Schlosky als Kompaniechef abgelöst. Dafür wurde er unter
Überweisung zum Großen Generalstab in den Generalstab der Armee versetzt. Seine
älteste Tochter war die am 8. Juni 1910 in Berlin geborene Elisabeth Klara
Agathe Asta Hildegard von dem Hagen. Am 13.
September 1911 (P2p) wurde er zum Major befördert. Am 27. Januar 1912 wurde er in den
Generalstab der 2. Garde-Division in Berlin versetzt. Am 10. September 1913 wurde er mit
Wirkung vom 1. Oktober 1913 in den Generalstab der 8. Armee-Inspektion versetzt.
Bei Beginn des Krieges kam er als 3. Generalstabsoffizier (Ic) zur 1. Armee. Im
Krieg war er zeitweise Chef des Generalstabes vom Generalkommando XIV.
Armeekorps. Am 18. August 1918 (Nn) wurde er zum Oberstleutnant befördert. Zum
Ende des Krieges war er Chef des Generalstabes vom Generalkommando VI.
Armeekorps. Am 21. Februar 1919 wurde sein jüngster Sohn Eberhard Kurt Bernhard
Karl von dem Hagen in Berlin geboren. Er wurde im Jahr 1919 als Oberstleutnant
in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde im Herbst 1919 Kommandeur vom
Reichswehr-Infanterie-Regiment 29 der Reichswehr-Brigade 15. Am 16. März 1920
ist Oberstleutnant Eberhard von dem Hagen an den Folgen der im 1. Weltkrieg erhaltenen
Verwundungen im Alter von 47 Jahren in seiner Wohnung in der Schanzerstraße 14
in Berlin-Wilmersdorf gestorben. Seine Witwe starb am 1. Juli 1933 im Alter von
45 Jahren in Potsdam. Sein ältester Sohn Georg-Wolfgang von dem Hagen heiratete
als Oberleutnant und Adjutant vom
Infanterie-Regiment
46 am 7. Juli 1936 die fast sechs Jahre jüngere Alexandrine
Louise Klara Eva Philippine Edle und Freiin von Plotho, Tochter von
Generalmajor a.D. Wolfgang
Freiherr von Plotho, in Berlin-Steglitz. Dem Paar wurden am 5. April 1937
ein Sohn (Wolf-Eberhard) in Kiel, am 20. April 1939 ein Sohn (Rüdiger) in
Neumünster und 22. September 1941 eine Tochter (Elisabeth Alexandrine). Sie
wohnten 1939 in der Marienstraße 22 in Neumünster. Seine einzige Tochter
Elisabeth von dem Hagen heiratete am 7. Juni 1937 den fast zwölfeinhalb Jahre
älteren Hauptmann und Kompaniechef im
Infanterie-Regiment
25, Hans Karl Friedrich Otto von der Hagen
in Potsdam. Seine Tocter starb bereits am 12. Dezember 1938 in Neumark. Der
Witwer Major Hans Karl Friedrich Otto von der Hagen heiratete am 1. November
1940 die über siebzehn Jahre jüngere Rosemarie von Hase. Der jüngste Sohn
Eberhard von dem Hagen ist als Fahnenjunker-Unteroffizier der 9. Kompanie vom
Infanterie-Regiment
46 in Seligi an der Bzura durch Infanteriegeschoß in den Kopf. Er wurde
daraufhin am Nordufer der Bzura 1000 Meter nördlich von Seligi am Bahndamm
beerdigt. Im Mai 1940 wurde sein jüngster Sohn durch den Gräberoffizier 3 Posen
von Seligi auf den Heldenfriedhof Gut Orlow umgebettet.
Seine jüngere Schwester war die am 17. August 1875 in Strassburg geborene Agnes
Mathilde Anna von Hagen. Diese starb bereits am 24. Mai 1896 in Salzwedel.
Eine weitere jüngere Schwester war die am 17. Juli 1877 in Berlin geborene
Elisabeth Bertha von Hagen. Sie wohnte 1931 unter der Adresse Bamberger Straße 51
in Berlin-Wilmersdorf. Sie starb am 8. März 1959 in Höxter.
Sein jüngster
Bruder war der am 17. Juli 1882 in Berlin geborene
Rudolph Georg von Hagen. Dieser schlug die
Laufbahn eines Marineoffiziers ein. Er wurde dabei am 10. April 1899 als
Seekadett bei der Marine eingestellt. Am 10. April 1900 (39) wurde er, unter
Erteilung des Zeugnis der Reife zum Fähnrich, zum Fähnrich zur See befördert. Am
21. Juli 1901 wurde er der Ostseestation zugeteilt. Am 18. September 1902 hat er
das Zeugnis der Reife zum Seeoffizier, unter Vorbehalt der Festsetzung seines
Dienstalters, erhalten. Er befand sich im Januar 1902 an Bord der SMS "Aegir".
Im Frühjar 1902 war er an Bord vom Küstenpanzerschiff SMS "Hildebrand". Am 27.
September 1902 wurde er zum Leutnat zur See befördert. Danach befand er sich ab
dem Herbst 1902 an Bord vom Großen Kreuzer SMS "Freya" auf der Ostsee. b dem
Frühjahr 1904 befand er sich an Bord vom Großen Kreuzer SMS "Prinz Albert"
ebenfalls auf der Ostsee. Er diente ab dem Herbst 1904 bei der Westafrikanischen
Station auf dem Kanonenboot "Habicht". Am 21. März 1905 wurde er mit Wirkung vom
1. April 1905 beim Stab der SMS "Habicht" zum überzähligen Oberleutnant zur See
befördert. Als solcher wurde er im Herbst 1905 zur Verfügung der I.
Marineinspektion unter der Marinestation der Ostsee gestellt. 1908 diente er
kurzzeitig auf dem Großen Kreuzer SMS "Scharnhorst" in der Ostsee, kehrt aber
bald wieder zur r I. Marineinspektion zurück. Er heiratete am 27. Dezember 1908
die über viereinhalb Jahre jüngere Charlotte
Bertha Philippine Abel, Tochter des Bankiers und Königlichen Kommerzienrats Max
Joseph Abel, in Berlin. Trauzeuge war sein Bruder Hauptmann Eberhard von dem
Hagen. Am 27. März 1909 wurde er bei der I. Marineinspektion zum Kapitänleutnant
befördert. Als solcher wurde er als Kompanieführer und Lehrer zur Ingenieur- und
Deckoffizierschule versetzt. 1911 wurde er als Adjutant zur Inspektion des
Bildungswesens der Marine versetzt. Als solcher durfte er ab dem 12. März 1912
die Gebührnisse als Kapitänleutnant 2. Klasse erhalten. Im Herbst 1913 wurde er
als I. Offiizier (I.O.) an Bord vom Kleinen Kreuzer SMS "Hamburg" versetzt.
Anfang 1914 wurde er als Kommandant des Wachkommandos zum Kleinen Kreuzer SMS
"Stettin" versetzt. Nach der Wiederauffüllung der Besatzung im Sommer 1914 war
er I. Offizier an Bord der SMS "Stettin". Später fand er im Admiralstab
Verwendung. 1920 schied er mit dem Charakter als Korvettenkapitän aus dem
aktiven Dienst aus. Danach war er zwei Jahre Leiter des Abschnitts "Oder" beim
Reichswasserschutz (RWS) in Frankfurt an der Oder. Danach war er beim Bankhaus
Lenz & Co in Berlin tätig. Von 1923 bis 1942 war er als Repräsentant der
Deutschen Levante-Linie in Hamburg für Berlin tätig. Im Jahr 1931 wohnte er
privat in der Flotowstraße 3 in Berlin-Hansaviertel. Seine Ehefrau starb am 4.
März 1933. Am 2. Juli 1938 hat er die fast
sieben Jahre jüngere verwitwete Margarethe Lochner, geborene Weinert, in
Berlin-Wilmersdorf zum 2. Mal geheiratet. 1942 bis 1944 war er
Marine-Verbindungsoffizier beim Wehrmachtsbefehlshaber Ostland und Leiter der
Seetransportabteilung in Riga. Er brachte es noch zum Fregattenkapitän. Privat
wurde er 1943 in Berlin und 1944 in Dresden jeweils ausgebombt. Daraufhin ist er
auf Gut Waldrogäsen zu seinem Bruder gezogen. Nach dem sein Bruder Heinrich beim
Einmarsch der Roten Armee ermordet wurde, floh er mit seiner Frau nach Burg und
versuchte erfolglos über die Elbe zu kommen. Er musste ein halbes Jahr in Berlin
bleiben, bevor er mit Hilfe seines Stiefsohns Dr. Lochner nach Höxter entkommen
konnte. Dort war er bis 1950 in dessen Tabakfabrik tätig, bevor er dort
ausschied. Danach war er ohne Anstellung. Er wohnte Mitte der 50iger Jahre in
der Goethestraße 13 in Höxter.