Stoltz, Ernst

 

* 12. Juli 1871, Altona

† 27. November 1945, Lübeck

 

 

Ernst Stoltz war der Sohn vom Generalmajor und Festungsinspekteur Karl Wilhelm Stoltz und dessen Ehefrau Maria Susanne Henriette Bertha, geborene Omlor. Seine Mutter starb bereits am 2. November 1874 im Alter von 29 Jahren. Sein Vater wurde 1875 zur Disposition gestellt und starb am 31. Juli 1886 im Alter von 58 Jahren in Saarbrücken. Er trat selbst im Herbst 1889 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 5. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 65 in Köln. Bei diesem Regiment wurde er am 14. Mai 1890 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Januar 1891 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 11. Kompanie seines Regiments in Köln eingesetzt. Im Herbst 1893 wurde er als Nachfolger von Sekondeleutnant Kalck zum Adjutant des II. Bataillons vom 5. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 65 in Köln ernannt. 1894/95 wurde er durch Premierleutnant Borck als Bataillonsadjutant wieder abgelöst und dafür als Kompanieoffizier zur 14. Kompanie des Regiments in Köln versetzt. Im Herbst 1895 kehrte er in gleicher Funktion wieder zur 11. Kompanie des Regiments am gleichen Standort zurück. Anfang des Jahres 1897 wurde er als Nachfolger für den zur kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika übergetretenen Sekondeleutnant Cramer zum Adjutant des III. Bataillons vom 5. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 65 in Köln ernannt. Im Herbst 1898 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant Schultz zum Regimentsadjutant seines Regiments in Köln ernannt, sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde dafür Sekondeleutnant Lange. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Noch im gleichen Jahr folgte am 15. Juni 1899 (Nn) seine Beförderung zum Oberleutnant, Regimentsadjutant blieb er weiterhin. Am 7. Juli 1900 wurde er dem Ostasiatischen Expeditionskorps zugeteilt und dort beim 3. Ostasiatisches Infanterie-Regiment eingesetzt. Am 8. August 1901 ist er aus dem Ostasiatischen Expeditionskorps ausgeschieden und gleichzeitig wieder in der Königlich Preußischen Armee wieder angestellt wurden. Er kam mit seinem alten Patent wieder als Oberleutnant zum 5. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 65 in Köln zurück. Bei diesem wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Mohr wieder zum Regimentsadjutant ernannt. Am 14. Juni 1904 wurde er als Nachfolger von Hauptmann von der Lancken zum Adjutant des Gouvernements von Straßburg im Elsaß ernannt. Er trug weiterhin die Uniform seines bisherigen Regiments. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant in Köln wurde Oberleutnant Petri. In dieser Funktion wurde er am 18. Juli 1905 (E4e) zum Hauptmann befördert. Am 11. September 1907 wurde er als aggregiert zum 3. Pommersches Infanterie-Regiment "Graf Schwerin" Nr. 14 in Bromberg versetzt. Dort wurde er als Nachfolger von Hauptmann von Redern mit dem 1. Oktober 1907 zum Chef der 12. Kompanie ernannt. Bis zu diesem Zeitpunkt blieb er noch als kommandiert bei seiner bisherigen Stelle. Sein Nachfolger in Straßburg wurde Hauptmann von Wildemann. Die Stelle als Kompanieführer behielt er für einige Jahre. Am 19. November 1912 wurde er als Nachfolger von Major von Bassewitz zum Adjutant der 4. Division in Bromberg ernannt. Er behielt dabei die Uniform vom 3. Pommersches Infanterie-Regiment "Graf Schwerin" Nr. 14. Sein Nachfolger als Chef der 12. Kompanie wurde Hauptman von Zastrow. Als Divisionsadjutant wurde er am 19. Juli 1913 (M) zum Major befördert. Auch kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg im Augsut 1914 war er noch als Divisionsadjutant in Bromberg im Einsatz. Über seine Zeit im Ersten Weltkrieg ist nicht viel bekannt. Als Angehöriger des I. Ersatz-Bataillons vom Infanterie-Regiment Nr. 49 heiratete er am 1. April 1916 die zwölfeinhalb Jahre jüngere Witwe Anna Maria Elly Hering, geborene Heinrich, in Bromberg. Am 15. Juli 1918 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Nach dem Ende vom 1. Weltkrieg wurde er im Jahr 1919 als Oberstleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er am 1. Oktober 1919 als Stabsoffizier beim Regimentsstab zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 17 versetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er weiterhin als Stabsoffizier beim Regimentsstab vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 17 der Reichswehr-Brigade 9 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 als Stabsoffizier beim Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 6 eingeteilt. Am 18. Dezember 1920 wurde er zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgesetzt. Am 1. Januar 1922 wurde er als Nachfolger von Oberst Paul Helfritz zum Kommandeur vom inzwischen zum 6. Infanterie-Regiment umbenannten Regiment in Lübeck ernannt. Sein Rangdienstalter als Oberst wurde im gleichen Jahr auf den 1. Oktober 1920 (44) festgelegt. Am 31. Oktober 1923 wurde er aus dem aktiven Dienst in der Reichswehr verabschiedet. Sein Nachfolger als Kommandeur vom 6. Infanterie-Regiment in Lübeck wurde Oberst Heinrich von dem Hagen. Er starb nach dem Ende des 2. Weltkrieges am 27. November 1945 in Lübeck. Er wurde auf dem Ehrenfriedhof Lübeck im Block VI, Reihe K, Grab 4 am 4. Dezember 1945 beigesetzt. Seine Witwe wohnte nach seinem Tod mehrere Jahre in der Kalandstraße 1 in Lübeck und hatte dort die Telefonnummer 23924. 1955/56 zog sie in den Balauerfohr 12 in Lübeck und behielt dabei die Telefonnummer. Bis mindestens 1961 war sie dort gemeldet.

Er hatte mindestens noch einen älteren Bruder:
Wilhelm Stoltz wurde als erstes Kind seiner Eltern am 4. September 1869 in Schleswig geboren und in Tondern getauft.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Militär-Wochenblatt