Edler Herr und Freiherr von Plotho, Wolfgang Moritz Delphin

 

* 7. September 1879, Zerben

† Juli 1946, (vermisst)

 

 

Wolfgang Edler Herr und Freiherr von Plotho war der Sohn vom Rittergutsbesitzer und Landrat Wolfgang Werner Otto Louis Edler Herr und Freiherr von Plotho und dessen Ehefrau Elly Johanna Bernhardine, geborene von Bredow. Er trat am 06. März 1899 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89. Bei diesem wurde er am 18. August 1900 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 30. Januar 1900 datiert. Dem 1. Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89 gehörte er dann viele Jahre an. Am 5. Oktober 1906 heiratete er die fast vier Jahre jüngere Jane-Marie Louise Friederike Margarethe von Passow, Tochter des am 18. Juni 1896 verstorbenen General der Infanterie Hans Carl Wilhelm von Passow, in Schwerin. Am 25. Juli 1907 wurde seine Tochter Ehrengard Jane Bernhardine Erika Anna Elly von Plotho geboren. Am 14. November 1908 wurde sein Sohn Wolfgang Werner Hans Alfred Ludwig Adalbert Edler Herr und Freiherr von Plotho in Bremen geboren. Am 1. Oktober 1909 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie Berlin einberufen. Am 20. November 1911 wurde sein Sohn Hans-Joachim Edler Herr und Freiherr von Plotho in Charlottenburg geboren. Sein Sohn Hans-Joachim Edler und Freiherr von Plotho starb am 25. Februar 1913 und wurde am 28. Februar 1913 beerdigt. Am 22. März 1913 wurde er mit dem 1. April 1913 zum Großen Generalstab kommandiert. Am 1. Oktober 1913 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 22. März 1914 wurde er zur Dienstleistung beim deutschen Militärattaché in Moskau kommandiert. Dadurch geriet er bei Ausbruch des 1. Weltkrieges in russische Gefangenschaft. Am 28. November 1914 wurde seine Tochter Alexandrina Louise Klara Ewa Philippina Edle und Freiin von Plotho in Madsow in Mecklenburg geboren. Im Frühjahr 1918 kehrte er aus der Gefangenschaft zurück. Er wurde danach als 1. Generalstabsoffizier (Ia) bei der 231. Infanterie-Division eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab dem 10. Januar 1919 als Ia beim Freikorps von Hülsen eingesetzt. Dieses wurde auch als Gruppe Süd im Selbstschutz Oberschlesien (SOS) bezeichnet. Im Mai 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er kam dabei zum Stab der Reichswehr-Brigade 10 nach Hannover. Dort wurde er zum Major befördert, wobei sein Rangdienstalter auf den 18. Mai 1918 festgelegt wurde. Am 1. Oktober 1919 wurde er in den Generalstab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er als Generalstabsoffizier noch zum Reichswehr-Gruppenkommando 1. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in das Reichswehrministerium (RWM) ebenfalls in Berlin versetzt. Dort blieb er auch zumindest bis Ende 1921. Im Frühjahr 1923 gehörte er zur Heeres-Statistische-Abteilung (T 3) beim Truppenamt (TA) vom RWM. Im Frühjahr 1924 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Georg Zimmermann als Kommandeur des II. (Preuß.) Bataillons vom 12. Infanterie-Regiment in Quedlinburg eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1924 zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 15. Februar 1923 festgelegt. Am 14. November 1926 starb sein Vater in Berlin. Am 1. April 1927 gab er sein Kommando über das Bataillon an Major von Jagow ab. Er wurde jetzt in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Bei diesem wurde er am 1. Februar 1928 zum Oberst befördert. 1928/29 wurde er dann in den Regimentsstab vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Kolberg versetzt. Am 30. September 1929 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalmajor verliehen.

1930 bis 1933 war er als Ausbildungsleiter im Wehrkreis IV in Dresden angestellt und außerdem im Stahlhelmbund engagiert. Seine Tochter Ehrengard heiratete am den über dreiundzwanzig Jahre älteren Kapitän zur See Hans Stohwasser. Am 7. Juni 1932 starb seine Mutter in ihrer Wohnung in der Kleiststraße 3a in Berlin-Charlottenburg. 1933 bis 1938 war er Direktor der Allianz-Versicherung in der Taubenstraße in Berlin. Er selbst wohnte 1936 in der Humboldtstraße 25 in Berlin-Steglitz. Seine Tochter Alexandrine heiratete am 7. Juli 1936 den fast sechs Jahre älteren Oberleutnant Georg-Wolfang Ernst Eberhard von dem Hagen, der damalige Adjutant im Infanterie-Regiment 46 in Neumünster, in Berlin. Dieser Ehe enstprangen zwischen 1937 und 1941 mindestens zwei Söhne und eine Tochter. Bereits im Sommer 1938 wurde er zur Verfügung des Oberbefehlshabers des Heeres gestellt. Am 20. April 1939 wurde sein Enkelsohn Rüdiger von dem Hagen in Neumünster geboren. Auch bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 stand er noch zur Verfügung des Heeres. Er wurde dann zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebietes 530 (Korück 530) ernannt. Als solcher wurde er dann zuerst im Polenfeldzug eingesetzt. Am 1. April 1940 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der neuen 386. Infanterie-Division in Warschau ernannt. Am 20. April 1940 wurde er zum Generalmajor z.V. befördert, sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1940 festgelegt. Am 12. August 1940 gab er sein Kommando bei der Auflösung des Divisionsstabes ab. Am gleichen 12. August 1940 wurde er dann zum Kommandeur der 269. Infanterie-Division ernannt. Im März 1941 gab er sein Kommando über den Stab der 269. Infanterie-Division ab. Er wurde jetzt zum Kommandeur der neuen 285. Sicherungs-Division ernannt. Mit dieser wurde er dann zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland eingesetzt. Am 22. September 1941 wurde seine Tochter Elisabeth Alexandrine von dem Hagen in Neumünster geboren. Am 1. Oktober 1941 wurde er dabei zum Generalleutnant z.V. befördert. Im Mai 1942 wurde er auf seinem Kommando durch Oberst Traut vertreten. Im Juni 1942 übernahm er dann wieder sein Kommando. Am 5. September 1942 gab er sein Kommando über die 285. Sicherungs-Division endgültig ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 31. Januar 1943 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht verabschiedet. Er zog sich daraufhin auf das Familienschloss in Zerben zurück. Er wurde anscheinend noch von Julius Streicher zum Duell provoziert. 1945 war er auch als Einsatzleiter des Volkssturms in Mecklenbur im Einsatz. Von seinem Schloss wurde er am 17. Juli 1946 von sowjetischen Besatzungstruppen verschleppt und ist seither vermisst. Angeblich ist er unter mysteriösen Umständen am 9. November 1946 in der Sowjetunion gestorben.

Seine älteste Schwester war die am 24. Mai 1875 in Zerben geborene Schwester Gabriele Marie Elly Gertrud Edle und Freiin von Plotho. Diese lebte unverheiratet und war Mitte der 20iger Jahre technische Assistentin in Berlin. Sie wohnte damals im Erdgeschoss der Kleiststraße 30, im gleichen Haus wohnte auch der Vater.

Sein älterer Bruder war der am 21. Mai 1877 geborene Hans Gebhard Friedrich Wolfgang Felix Adalbert Edler Herr und Freiherr von Plotho. Dieser heiratete am 28. September 1906 die über fünf Jahre jüngere Ernestine Ursula Henny von Zelenski, Tochter vom Rittergutsbesitzer Eberhard von Zelenski, in Potsdam. Sein Bruder starb am 1. Dezember 1945.

Seine jüngere Schwester war die am 20. April 1882 in Zerben geborene Gertrud Eva Luise Bernhardine Freiin und Edle von Plotho. Diese heiratete am 7. Mai 1914 den fast zehn Jahre älteren Hauptmann a.D. Karl Wilhelm Hans Alexander von Willich. Diese Ehe wurde durch das am 7. November 1922 rechtskräftig gewordene Urteil vom Landgericht III Berlin geschieden.