Kammhuber, Josef

 

* 19. August 1896, Burgkirchen 

+ 25. Januar 1986, München

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Josef Kammhuber nahm als Kriegsfreiwilliger in einem bayerischen Pionierbataillon am I. Weltkrieg teil und wurde 1917 zum Leutnant befördert. Nach dem Krieg wurde er in die Reichswehr übernommen und bildete Rekruten in Landshut und Lindau aus. Am 1. April 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert und auf einen Generalstabs-Lehrgang befohlen. Anschließend arbeitete Kammhuber in der Reichswehrzentrale in Berlin in der Operationsabteilung. Ab 1929 ließ sich Kammhuber zum Piloten ausbilden, u.a. 1930/31 in Lipzk in der Sowjetunion. Im September 1933 wechselte Kammhuber als Gruppenleiter in die Organisationsabteilung des Reichsluftfahrtamtes. 1936 wurde Kammhuber zum Major befördert und zum Kommandeur einer Jagdfliegergruppe in Dortmund. Bereits 1937 wurde er zum Leiter der Organisationsabteilung ins Luftfahrt-Ministerium ernannt. Am 1. Dezember 1938 wurde er zum Oberst befördert. Bei der Mobilmachung 1939 wurde er Stabschef der Luftflotte 2 und im Januar 1940 Kommodore des Kampfgeschwaders 51. Bei einem Feindflug über Frankreich am 3.Juni 1940 wurde Kammhuber abgeschossen und geriet in französische Gefangenschaft, aus der er erst durch die vorrückenden deutschen Truppen wieder befreit werden konnte. Daraufhin beauftragte Göring Kammhuber mit der Aufstellung der 1. Nachtjagddivision. Am 16. Oktober 1940 wurde er zum Generalmajor befördert und am 9. Juli 1940 wurde ihm das Ritterkreuz verliehen. Im August 1941 wurde er zum General der Nachtjagd ernannt und übernahm das XII. Fliegerkorps. Mit den ihm nun unterstellten Verbänden baute er den sogenannten "Kammhuber-Riegel" auf, einen Riegel an der französischen Grenze aus Radargeräten und bodengeführten Nachtjägern. Im Herbst 1943 wurde General Kammhuber Oberbefehlshaber der Luftflotte 5 in Norwegen. Im Februar 1945 wurde Kammhuber dann noch zum "Sonderbeauftragten zur Bekämpfung der viermotorigen Feindflugzeuge" ernannt. Praktisch hatte dieses Amt jedoch keinerlei Bedeutung mehr. Bei Kriegsende geriet Kammhuber in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Am 6. Juni 1956 trat Josef Kammhuber als Generalleutnant in die neugegründete Luftwaffe ein und wurde zum Leiter der Abteilung Luftwaffe im Verteidigungsministerium. Anschließend wurde er der erste Inspekteur der Bundesluftwaffe und zum General befördert. Am 30. September 1962 wurde er in den Ruhestand entlassen.

 

Ritterkreuz (9. Juli 1940)