Freiherr von Falkenstein, Paul Erich Carl
* 13. April 1877, Königsberg in Ostpreußen † 17. November 1945, Lüdinghausen |
Erich Freiherr von Falkenstein war der Sohn vom Hauptmann Sigismund Maximilian Franz Wilhelm Maria Freiherr von Falkenstein und dessen Ehefrau Margaretha Theresia, geborene Zerwes. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 13. März 1897 (L) als Sekondeleutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Er wude dabei von der Haupt-Kadettenanstalt in Lichterfelde in das 1. Westfälisches Infanterie-Regiment "Herwarth von Bittenfeld" Nr. 13 nach Münster überwiesen. Dort wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 7. Kompanie des Regiments eingesetzt. Im Herbst 1898 wurde er in gleicher Funktion in die 8. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er dort am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Im Herbst 1900 wurde er als Kompanieoffizier in die 3. Kompanie seines Regiments ebenfalls in Münster versetzt. Sein Vater starb am 29. Juni 1902 als Hauptmann a.D. und Sekretariats-Assistenten im Kaiserlichen Statistischen Amt im Alter von 76 Jahren in seiner Wohnung in Schöneberg und wurde daraufhin am 3. Juli 1902 beerdigt. 1902/03 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant von Hornhardt zum Adjutant des III. Bataillons vom 1. Westfälisches Infanterie-Regiment "Herwarth von Bittenfeld" Nr. 13 in Münster ernannt. Sein Sohn Sigismund Hans Balduin Maria Freiherr von Falkenstein wurde am 14. September 1903 in Münster geboren. 1905/06 wurde er durch Leutnant von Blomberg abgelöst. Er wurde dafür als Nachfolger von Oberleutnant Jontheer Storm van's Gravesande als Adjutant zum Bezirkskommando vom Landwehrbezirk Coesfeld kommandiert. Als solcher wurde er am 18. Mai 1907 (Q6q) zum Oberleutnant befördert. 1908/09 wurde er durch Leutnant Tramsen abgelöst. Er wurde danach als Kompanieoffizier in der 10. Kompanie seines Regiments in Münster eingesetzt. Im Herbst 1909 wurde er in gleicher Funktion in die 12. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Nach zwei Jahren wurde er im Herbst 1911 als Kompanieoffizier in die 4. Kompanie seines Regiments ebenfalls in Münster versetzt. Zusammen mit der Beförderung zum Hauptmann am 1. Oktober 1912 (T27t) wurde er am gleichen Tag als Nachfolger von Hauptmann Mengden zum Chef der 2. Kompanie vom 1. Westfälisches Infanterie-Regiment "Herwarth von Bittenfeld" Nr. 13 in Münster ernannt. Er wurde nach einem Jahr am 1. Oktober 1913 durch Hauptmann von Kleinsorgen abgelöst. Er wurde dafür an diesem Tag zum Chef der MG-Konpanie vom Westfälisches Jäger-Bataillon Nr. 7 in Bückeburg ernannt. Mit dieser zog er im August 1914 in den Ersten Weltkrieg. Während des Krieges war er Kompanie- und Bataillonsführer. Am 18. Oktober 1918 (Z5z) wurde er zum Major befördert. Im Frühjahr 1919 wohnte er privat in der Obertorstraße 10 in Bückeburg. Am 26. April 1919 um 10:30 Uhr starb seine Ehefrau Toni in der Königswallstraße 93 in Minden im Alter von 41 Jahren. Es folgte am 1. Oktober 1919 die Versetzung in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 14. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch immer zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 14 der Reichswehr-Brigade 7. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er in das Infanterie-Regiment 16 übernommen. Bei diesem wurde er als Kompaniechef eingesetzt. Am 1. Oktober 1922 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons vom 17. Infanterie-Regiment ernannt. Nach einem Jahr wurde er am 1. Oktober 1923 als Nachfolger von Major Friedrich Roese zum Kommandeur des III. Bataillons vom 18. Infanterie-Regiment ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1926 zum Oberstleutnant befördert. Danach wurde Erich Freiherr von Falkenstein am 1. April 1927 durch Major Alfred Bodenstein abgelöst und dafür mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kommandanten vom Truppenübungsplatz Munsterlager beauftragt. Am 1. Februar 1928 wurde er schließlich Kommandeur des Truppenübungsplatzes Munsterlager und als solcher am 1. Oktober 1929 zum Oberst befördert. Am 31. März 1930 wurde er dann aus dem Militärdienst entlassen. Sein Nachfolger wurde Oberstleutnant Ludwig von Berg.
Im Anschluß daran wurde er Vertragsangestellter bzw. L-Offizier* beim Wehrkreis-Kommando VI in Münster. Er wohnte als Oberst a.D. damals in der Melchersstraße 62 in Münster in Westfalen, wo er die Telefonnummer 25536 hatte. Am 1. Oktober 1935 reaktiviert, wurde er am gleichen Tag Kommandeur des Feldzeug-Kommandos VI in Münster. Am 1. April 1941 zum Generalmajor befördert, wurde er am 30. April 1943 aus dem Militärdienst entlassen.
*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der
(schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt
(L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L =
Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen
weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene
Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935
erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier
trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in
bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der
Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG
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http://www.geocities.ws/orion47.geo/WEHRMACHT/HEER/Generalmajor/FALKENSTEIN_ERICH.html
Dermont Bradley - Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale des Heeres 1921-1945 -
Band 3: Dahlmann - Fitzlaff Biblio-Verlag 1994
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler &
Sohn Verlag, Berlin 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953