Diener, Richard Leopold Fedor

  

* 9. Dezember 1893, Thorn

† 22. August 1941, Sowjetunion (gefallen)
 

 

Fedor Diener war der jüngste Sohn vom am 29. Januar 1894 in Thorn verstorbenen ehemaligen Feldartillerieoffizier Hauptmann a.D. Peter Heinrich Leopold Diener und dessen Ehefrau Johanna, geborene Feldt. Er trat 1912 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei wie sein älterer Bruder zum Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 4 nach Graudenz. Am 18. Dezember 1913 wurde er zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Juli 1914 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 22. Juli 1912 datiert. Am 6. November 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach Kriegsende wurde er im Jahr 1919 als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er Mitte Mai 1920 zum Reiter-Regiment 5. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 weiterhin als Eskadronoffizier im Reiter-Regiment 5 eingesetzt. Er heiratete am 19. März 1921 die fast acht Jahre jüngere Marianne Franziska Bauer, Tochter des Generalmajors a.D. Franz Bauer, in Groß Nenndorf. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 gehörte er in dieser Funktion zur 4. Eskadron vom 5. (Preußisches) Reiter-Regiment in Stolp. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er zur Ausbildungs-Eskadron vom 5. (Preuß.) Reiter-Regiment in Stolp. Am 1. Januar 1926 wurde er zum Rittmeister befördert. Als solcher wurde er als Nachfolger von Rittmeister von Oertzen zum Chef der Ausbildungs-Eskadron in seinem Regimet ernannt. Diese Funktion behielt er für mindestens fünf Jahre. 1927 wohnte er privat in der 3. Etage der Jakobistraße 56 in Hannover. 1928 bis 1932 wohnte er privat im Erdgeschoss der Ferdinand-Wallbrecht-Straße 10 in Hannover und hatte die Telefonnummer 60590. 1930/31 gab er seine Eskadron an Rittmeister August-Heinrich Wassmuth ab. Dafür wurde er jetzt in die 4. Eskadron vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Lüneburg versetzt. 1933 und 1934 wohnte er in der 2. Etage der Podbielskistraße 25 in Hannover. Im Frühjahr 1932 gehörte er zum Regimentsstab vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment in Hannover. Ein Jahr später gehörte er zur Reitschule bei der Kavallerieschule in Hannover. Seine Mutter starb am 12. Oktober 1933 in der Luisenstraße 4a in Zoppot. Im Frpühjahr 1934 gehörte er zum Stab des Kavallerie-Korps-Kommandos der ehemaligen Inspektion der Kavallerie (In 3) im Reichswehrministerium (RWM). Privat wohnte er jetzt in der Borstellstraße 38 in Berlin-Südende und hatte dort die Telefonnummer G2 Steglitz 5280. Am 1. Juni 1934 wurde er zum Major befördert. Auch bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 blieb er weiter bei diesem Stab. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der Reitschule Hannover ernannt. Privat wohnte er jetzt in der Brehmstraße 32 in Hannover. Als Kommandeur der Reitschule wurde er zum 1. Oktober 1936 zum Oberstleutnant befördert. Im Herbst 1937 war er Kommandeur der Reitschule, die inzwischen auch als Abteilung II der Kavallerieschule bezeichnet wurde. Er erhielt zu dieser Zeit in der Brehmstraße 32 in Hannover die Telefonnummer 82976. Am 10. November 1938 wurde er als Nachfolger von Oberst Wolfgang Freiherr von Waldenfels zum Kommandeur vom 5. (Preuß.) Reiter-Regiment in Stolp ernannt. Dieses Kommando behielt er bis zur Auflösung des Regiments bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939. Er wurde jetzt zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 458 ernannt. Dieses führte er im Verband der 258. Infanterie-Division an die Westfront. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment in diesem Divisionsverband in den Westfeldzug gegen Frankreich. Anfang Oktober 1940 wurde er zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 410 ernannt. Nach der Aufstellung auf dem Truppenübungsplatz Groß Born wurde er im April 1941 mit seinem Regiment im Divisionsverband der 122. Infanterie-Division nach Ostpreußen verlegt. Zum Sommerbeginn 1941 führte er sein Regiment im Divisionsverband im Nordabschnitt der Ostfront. Während des Vormarsches ist er am 22. August 1941 gefallen. Er wurde in Pokrowskoje beigesetzt. Sein Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover.

Sein älterer Bruder war der am 1. November 1890 in Königsberg in Preußen geborene Fedor Friedrich Heinrich Diener. Dieser schlug ebenfalls die Laufbahn als Kavallerieoffizier ein. Er ging ebenfalls als Fahnenjunker zum Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 4 nach Graudenz. In diesem wurde er am 18. November 1911 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1912 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 23. August 1910 datiert. Er wurde anfangs als Eskadronoffizier in der 4. Eskadron seines Regiments eingesetzt. Zum 1. Oktober 1913 wurde er zur Offizier-Reitschule in Soltau als Schüler kommandiert. Am 27. Januar 1916 wurde er zum Rittmeister befördert. Nach dem Krieg schied er aus dem aktiven Dienst aus. Er wurde jetzt als Gutsbesitzer in Karczewo tätig. Am 18. September 1922 (standesamtlich) und am 18. Oktober 1922 (kirchlich) heiratete er die fast zwölf Jahre jüngere Maria Emma Margarete Eva Petrich, Tochter vom Ersten Staatsanwalt Walter Petrich, in Hannover.