von Bernuth, Julius Hans Camillo Friedrich Leo Ludwig

 

* 12. August 1897, Metz

† 12. Juli 1942, bei Ssochkranaja (gefallen)

 

Julius von Bernuth trat am 10. August 1914 nach seiner Kadettenausbildung mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Der aus einer Soldatenfamilie stammende kam dabei zum 1. Großherzoglich Hessisches Leibgarde-Infanterie-Regiment Nr. 115. Mit diesem zog er dann Ende August 1914 auf die Schlachtfelder des 1. Weltkrieges. Bereits nach wenigen Wochen wurde er verwundet, kehrte aber noch im ersten Kriegshalbjahr wieder an die Front zurück. Inzwischen hatte man ihn im Herbst 1914 zum Leutnant befördert. Die nächsten Jahre wurde er dann bei verschiedenen Einheiten eingesetzt, wobei er die meiste Zeit bei seinem Heimatregiment verbrachte. Ihm wurden auch beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er nach einer kurzen Zeit beim Freikorps in das Reichsheer übernommen. Sein Patent wurde dabei auf den 1. September 1915 festgelegt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheeres der Reichswehr im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 22. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 15. Infanterie-Regiment übernommen. In diesem diente er dann die nächsten Jahre als Kompanieoffizier. Er schloss sich 1923 dem Marsch auf die Feldherrnhalle an. Dafür wurde er später mit dem Blutorden der NSDAP ausgezeichnet. Er blieb aber weiter in der Reichswehr. Im Frühjahr 1924 gehörte er zur 16. Kompanie vom 15. Infanterie-Regiment in Marburg. Im Sommer 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. 1926/27 wurde er dann etatmäßig für die nächsten Jahr zur 11. Kompanie vom 15. Infanterie-Regiment nach Kassel versetzt. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann zur zweijährigen Führergehilfenausbildung in den Stab der 7. Division der Reichswehr nach München versetzt. Am 1. Oktober 1930 wurde er in den Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster versetzt. Am 1. April 1931 wurde er dort zum Hauptmann befördert. Im Sommer 1931 wurde er für ein paar Monate in den Stab vom Infanterieführer II nach Schwerin versetzt. Im Frühjahr 1932 wurde er dann in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Er wurde dort jetzt über zwei Jahre in der Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T4) eingesetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 als Kompaniechef in das Infanterie-Regiment München versetzt. Bei der Enttarnung der Verbände kam er am 15. Oktober 1935 als Kompaniechef zum Gebirgsjäger-Regiment 100. Als solcher wurde er am 1. Januar 1936 zum Major befördert. Am 7. März 1936 wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 17. Infanterie-Division ernannt. Am 1. August 1937 wurde er dann als Taktiklehrer an die Kriegsakademie nach Potsdam versetzt. Dort wurde er am 1. Januar 1939 zum Oberstleutnant i.G. befördert. Ab der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er als Ia beim Panzerverband Ostpreußen eingesetzt. Bereits im Polenfeldzug erwarb er sich dann beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Mitte Oktober 1939 wurde er zum Chef des Generalstabes vom XXVI. Armeekorps ernannt. Mitte März 1940 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom XV. Armeekorps (motorisiert) ernannt. Mit diesem nahm er dann am Westfeldzug teil. Dabei führte er am 22. Mai 1940 die Abwehr gegen einen französischen Durchbruchsversuch im Raum Cambrai und Arras. Für diesen Erfolg wurde ihm am 5. August 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ende Oktober 1940 wurde er dann zum Leiter der Ausbildungsabteilung beim Generalstab des Heeres ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1940 zum Oberst i.G. befördert. Mit Beginn des Ostfeldzuges zum Sommerbeginn 1941 wurde er dann zum Verbindungsoffizier des OKH zur Heeresgruppe Süd ernannt. Am 10. Januar 1942 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Günther Blumentritt zum Chef des Generalstabes der 4. Armee ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1942 zum Generalmajor befördert. Ende April 1942 gab er seinen Posten an Generalmajor Hans Röttiger ab. Er wurde dafür als dessen Nachfolger zum Chef des Generalstabes der 4. Panzerarmee ernannt. Am Nachmittag des 12. Juli 1942 startete er vom Hauptquartier zu einem Flug, von dem er nicht mehr zurückkehren sollte. Nach zwei Tagen wurde seine Leiche in der Nähe von Ssochkranaja gefunden. Er wurde danach auf dem Friedhof Frolowskij beigesetzt.

 

Ritterkreuz (5. August 1940)