von Alten, Georg Friedrich Christian Gustav

 

* 30. November 1875, Altona

† 5. September 1950, Schelenburg, Kreis Osnabrück

 

 

Georg von Alten war der älteste Sohn vom Infanterieoffizier Oberleutnant a.D. Carl Robert Friedrich Bodo von Alten und dessen Ehefrau Auguste Sophie Julie Charlotte, geborene Freiin von Ompteda. Sein Vater starb am 1. Mai 1882 in Montreux in der Schweiz. Er selbst trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1895 mit dem Charakter als Portepeefähnrich in das Königlich Preußische Heer ein. Er kam dabei zum 2. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 18. Am 18. Oktober 1895 wurde er zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1896 zum Sekondeleutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann als Eskadronoffizier im 2. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 18 eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 20. April 1900 heiratete er die über sechs Jahre ältere Auguste Albertine Gustava Melanie 'Asta' von Brocken. Am 29. April 1901 wurde sein Sohn Georg Karl August Viktor von Alten in Parchim geboren. Am 1. Oktober 1902 wurde er dann für etwa ein dreiviertel Jahr zum Militär-Reitinstitut kommandiert, danach kehrte er wieder zu seinem Regiment zurück. Am 13. September 1906 wurde er im 2. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 18 zum Oberleutnant befördert. Am 5. September 1909 starb seine Mutter in Lugano in der Schweiz. Am 18. August 1911 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Rittmeister als Eskadronchef in das 2. Württembergisches Dragoner-Regiment „König“ Nr. 26 versetzt. Vom 31. Mai 1913 bis zum 20. Juni 1913 wurde er zum III. Lehrkurs der Infanterie-Schießschule kommandiert. Die Funktion als Eskadronchef übte er dann auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 aus. Bei Ausbruch des Krieges kam er dann mit dem 2. Württembergisches Dragoner-Regiment „König“ Nr. 26 an die Front. Ende September 1914 kam er dann zur Reserve-Ersatz-Schwadron vom XIII. Armeekorps. Ende Dezember 1914 wurde er als Adjutant zum Generalkommando XIV. Reservekorps versetzt. Dort wurde er dann mehr als zwei Jahre eingesetzt. Anfang Januar 1917 wurde er dann als Bataillonsführer zum Infanterie-Regiment Nr. 468 versetzt. Mitte Juni 1917 wurde er für ein paar Wochen zur Ersatzeinheit vom 2. Württembergisches Dragoner-Regiment „König“ Nr. 26 versetzt. Anfang Juli 1917 wurde er dann zum Chef der Ersatzschwadron vom 1. Württembergisches Ulanen-Regiment „König Karl“ Nr. 19 ernannt. Mitte September 1917 wurde er dann wieder zur Ersatzschwadron vom 2. Württembergisches Dragoner-Regiment „König“ Nr. 26 versetzt. Am 1. November 1917 wurde er dann als Schwadronführer zum Reserve-Dragoner-Regiment Nr. 22 versetzt. Als solcher wurde er am 22. März 1918 zum Major befördert. Mitte September 1918 wurde er dann als Offizier z.b.V. zum Generalgouverneur Warschau versetzt um im Stab vom Militärgouverneur Lodz eingesetzt zu werden. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Krieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Württembergischen Militär-Verdienstordens und beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg kam er im Dezember 1918 zum 2. Württembergisches Dragoner-Regiment „König“ Nr. 26 zurück. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Als solcher kam er zuerst zum Reichswehr-Kavallerie-Regiment 14. Bei diesem wurde er im Regimentsstab eingesetzt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reiter-Regiment 14. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres kam er dann zum Regimentsstab vom 14. Reiter-Regiment in Ludwigslust. Am 1. Juli 1923 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Gerhard von Löbbecke für die nächsten Jahre zum Kommandeur vom 14. (Preuß.-Mecklenb.) Reiter-Regiment in Ludwigslust ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1923 zum Oberstleutnant befördert. Fast fünf Jahre blieb er Kommandeur des Regiments. Ende Januar 1928 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Dietrich von Reinersdorff-Paczensky und Tenczin ab. Er wurde dafür am 1. Februar 1928 als Nachfolger von Oberst Freiherr von Hake zum Kommandant von Hannover ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1928 zum Oberst befördert. Am 30. September 1929 gab er sein Kommando als Stadtkommandant Hannover ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Sein Nachfolger als Kommandant von Hannover wurde Oberstleutnant Hans-Erich Nolte.

Am 17. März 1931 heiratete sein Sohn. Am 25. April 1934 starb sein Sohn Dr. rer. pol. Georg Karl August Viktor von Alten. Am 3. Oktober 1938 starb seine Ehefrau in Hannover. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 trat er dann zur Verfügung der Wehrmacht. Er wurde jetzt zum Kommandant vom Mannschaftsstammlager für Kriegsgefangene XI B (Stalag XI B) in Fallingbostel ernannt. Im März 1940 gab er sein Kommando an Generalmajor Wilhelm von Ditfurth ab. Mitte Mai 1940 wurde er dann als Kommandeur der Kriegsgefangenen nach Norwegen versetzt. Im Juni 1940 wurde er dann noch während des Westfeldzuges in den Stab der Militärverwaltung Frankreich versetzt. Mitte September 1940 wurde er dann zum Kommandant vom Offizierslager für Kriegsgefangene IX D (Oflag IX D) ernannt. Ende Juli 1941 wurde er dann zum Kommandant vom Mannschaftsstammlager für Kriegsgefangene IX B (Stalag IX B) in Bad Orb ernannt. Dieses Kommando scheint nur von kurzer Dauer gewesen zu sein. Noch im Sommer 1941 wurde er dann zum Kommandant vom Offizierslager für Kriegsgefangene IX A (Oflag IX A) in Spangenberg ernannt. Im Oktober 1941 wurde er dann zum Kommandant vom Mannschaftsstammlager für Kriegsgefangene XVIII B (Stalag XVIII B) in Spittal an der Drau ernannt. Ab dem 17. Oktober 1941 begann man damit dieses Lager zu einem reinen sowjetischen Lager umzuwandeln. In der Folge trafen ab November 1941 die ersten Transporte mit sowjetischen Kriegsgefangenen ein. Als Kommandant vom Stalag XVIII B wurde er am 1. Juni 1942 zum Generalmajor z.V. befördert. Am 30. Juli 1942 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Zu dieser Zeit befanden sich rund 11.000 Gefangene der Roten Armee im Lager Stalag XVIII B. Während seiner Amtszeit sind viele Gefangene verstorben. 1943 wurde auch seine z.V. Stellung aufgehoben. Er starb etwa fünf Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges. Sein jüngerer Bruder war Oberst Viktor von Alten. Ein weiterer jüngerer Bruder war der am 4. September 1878 in Altona geborene Carl August Bernhard von Alten. Dieser starb bereits am 6. Oktober 1879 in Metz.