von Alten, Victor William Ludwig Rudolf

 

* 20. April 1877, Altona

† 10. Januar 1926, Starnberg

 

 

Viktor von Alten war der zweitälteste Sohn vom Infanterieoffizier Oberleutnant a.D. Carl Robert Friedrich Bodo von Alten und dessen Ehefrau Auguste Sophie Julie Charlotte, geborene Freiin von Ompteda. Sein Vater starb am 1. Mai 1882 in Montreux in der Schweiz. Er selbst schlug ebenfalls die Offizierslaufbahn ein. Sein Patent als Sekondeleutnant wurde auf den 27. Januar 1896 datiert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 8. Kompanie vom Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 in Berlin eingesetzt. 1898/99 wurde er in gleicher Funktion in die 3. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Im Frühjahr 1901 gehörte er als Kompanieoffizier zur 1. Kompanie seines Regiments ebenfalls in Berlin. Im Frühjahr 1902 gehörte er als Kompanieoffizier zur 2. Kompanie vom Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 in Berlin. Am 1. Oktober 1902 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie in Berlin einberufen. Etatmäßig gehörte er weiter zum Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 in Berlin. Er war von diesem zur Kriegsakademie kommandiert. Am 11. Juli 1904 schied er aus dem Heer aus und wurde mit dem 12. Juli 1904 in der Schutztruppe für Südwestafrika angestellt. Im Frühjahr 1905 und 1906 war er Angehöriger der Maschinengewehr-Abteilung bei der Schutztruppe für Südwestafrika. Am 27. Januar 1906 wurde er in der Ersatz-Kompanie des 2. Feld-Regiments der Schutztruppe für Südwestafrika zum Oberleutnant befördert. Am 12. September 1906 wurde sein Patent als Oberleutnant auf den 27. Januar 1904 verbessert. Am 30. November 1906 schied er aus der Schutztruppe für Südwestafrika aus und wurde mit dem 1. Dezember 1906 wieder beim Heer angestellt. Er kam dabei zum Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 nach Berlin zurück. Von dort wurde er Kriegsakademie kommandiert. 1908 und 1909 war er zur Dienstleistung zum Großen Generalstab kommandiert. 1910 war er aggregiert beim Generalstab der Armee. Er wurde ab 1911 als Nachfolger von Hauptmann von dem Hagen als 2. Adjutant des Chefs des Generalstabes der Armee eingesetzt. Er heiratete am 6. Februar 1912 als Hauptmann und 2. Adjutant des Chefs des Generalstabes der Armee die fast fünf Jahre jüngere Alice Müldner von Mülnheim, seit 1911 Exfrau von Georg Emil Theodor Müldner von Mülnheim, geborene Friedburg, Tochter des Bankiers John Friedburg, in Hamburg. Am 13. Dezember 1912 wurde seine Tochter Irmgard Martha Helene von Alten in Berlin geboren. Am 10. September 1913 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 als Nachfolger von Hauptmann Severin zum Chef der 6. Kompanie vom Schlesisches Füsilier-Regiment "General-Feldmarschall Graf Moltke" in Glatz ernannt. Am 26. Mai 1914 wurde sein Sohn Eberhard Karl Wilhelm von Alten in Glatz geboren. Auch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges war er noch Chef der 6. Kompanie vom Schlesisches Füsilier-Regiment "General-Feldmarschall Graf Moltke" in Glatz. Zum Ende des Krieges war er als Chef des Generalkommandos X. Armeekorps im Einsatz. Er wurde dann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 30 der Reichswehr-Brigade 15. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er als Bataillonskommandeur in das 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. In dieser Funktion wurde er am 18. Dezember 1920 auch zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Im Frühjahr 1923 gehörte er zum Stab vom Gruppenkommando 2 in Kassel. Am 1. März 1924 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher war er als Nachfolger von Oberstleutnant Scheffel Kommandant der Kommandantur Stettin. Er starb am 10. Januar 1926 in Starnberg. Sein Nachfolger als Kommandant von Stettin wurde Oberst Wolfgang von Werder. Sein älterer Bruder war der spätere Generalmajor Georg von Alten. Ein jüngerer Bruder von ihm war der am 4. September 1878 in Altona geborene Carl August Bernhard von Alten. Dieser starb bereits am 6. Oktober 1879 in Metz.