von Löbbecke, Bernhard Karl August Gerhard

 

* 31. Juli 1869, Braunschweig

† 14. März 1939, Wolfenbüttel

 

 

Gerhard Löbbecke war der drittälteste Sohn vom vom Kavallerieoffizier Major a.D. Louis Julius August Bernhard Löbbecke und dessen Ehefrau Ida Friederike Asta Elise, geborene Freiin von Bernewitz. Er trat nach seinem Abitur in Blankenburg im Harz in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Hannoversches Dragoner-Regiment Nr. 16 in Lüneburg. Am 16. April 1892 wurde er im Litthauisches Ulanen-Regiment Nr. 12 in Insterburg zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Eskadronoffizier bei der 3. Eskadron seines Regiments in Insterburg eingesetzt. Im Frühjahr 1894 gehörte er in gleicher Funktion zur 1. Eskadron seines Regiments in Goldap. Am 27. September 1894 heiratete er die fast genau vier Jahre jüngere Angelika Louise Valerie Marie Elisabeth 'Ange' von Massow, Tochter des Obersten Ludwig von Massow, auf Parnehmen im Kreis Wehlau. Im Frühjahr 1895 gehörte er  als Eskadronoffizier zur 2. Eskadron seines Regiments. Am 30. Dezember 1895 wurde seine Tochter Margarete Ida Valerie Löbecke in Militsch geboren. Im Frühjahr 1897 gehörte er als Eskadronoffizier zur 4. Eskadron vom Litthauisches Ulanen-Regimet Nr. 12 in Insterburg. Im Herbst 1898 wurde er als Nachfolger von Sekondeleutnant Freiherr von Kirchbach zum Adjutant seines Regiments in Insterburg ernannt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Janur 1899 zum Leutnant ernannt. Am 7. Januar 1900 wurde sein Sohn Bernhard Karl Diedrich Melchior Löbbecke in Insterburg geboren. Die Familie wohnte damals in der Kasernenstraße in Insterburg. Am 15. Dezember 1900 wurde er zum Oberleutnant befördert. Eines seiner bekannteren Pferde war die Stute "Zuleika". Seinem Vater wurde am 30. Mai 1901 vom Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogtums Braunschweig der erbliche Adelstitel verliehen. Dadurch hieß er ab jetzt Gerhard von Löbbecke und auch seine Kinder erhielten den Zusatz von angehängt. 1902/03 wurde er als Nachfolger von Rittmeister von Lewinski als Adjutant zur Inspektion des Militärischen Veterinärwesens versetzt. Am 17. Mai 1904 wurde er als Nachfolger von Rittmeister von Reitzenstein als Adjutant zur 21. Kavallerie-Brigade nach Frankfurt am Main versetzt. Sein Nachfolger bei der Inspektion des Militärischen Veterinärwesens wurde Oberleutnant Röhr. In der Funktion als Brigadeadjutant wurde er am 13. September 1906 zum Rittmeister befördert. Am 17. Dezember 1908 wurde er als Nachfolger von Rittmeister Meister zum Chef der 4. Eskadron vom Schleswig-Holsteinisches Ulanen-Regiment Nr. 15 in Saarburg ernannt. Sein Nachfolger als Brigadeadjutant wurde Oberleutnant von Wulffen. Die Funktion als Eskadronchef übte er einige Jahre aus. Seine Frau bezeichnete sich bei der Abfahrt mit einem Schiff der Deutsche Ost-Afrika-Linie nach Daressalam am 25. Juni 1912 als Witwe und wohnhft in Weimar. Am 13. September 1912 mit Wirkung vom 1. Oktober 1912 als Nachfolger von Major Waldeyer zum Adjutant (IIb) der 33. Division nach Metz versetzt wurde. Sein Nachfolger als Eskadronchef in Saarburg wurde Rittmeister von Vietsch. Er war inzwischen mit Klara Johanna Viktoria von Giese verheiratet. Seine Funktion als IIa der 33. Division übte er auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 aus. Bei Ausbruch des Krieges kam er dann mit seiner Division an die Front. Am 19. August 1914 wurde er zum Major befördert. Am 22. August 1914 wurde er bei Sanch - Audun le Roman leicht verwundet. Am 20. September 1914 wurde sein Sohn Harald Bernhard Eberhard Otto Siegfried von Löbbecke in Erfurt geboren. Er war zumindest im Jahr 1918 als Kommandeur vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 56 im Einsatz. Am 7. September 1918 wurde ihm in dieser Funktion der Orden Pour le merite verliehen. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Krieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele andere Auszeichnungen verliehen.  Am 1. Oktober 1919 wurde er dann als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Als solcher kam er zuerst als Stabsoffizier zum Reichswehr-Kavallerie-Regiment 4. Bei diesem wurde er im Regimentsstab eingesetzt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er Kommandeur vom Reiter-Regiment 6. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres kam er als Kommandeur zum 14. Reiter-Regiment in Ludwigslust. Sein Nachfolger als Regimentskommandeur in Pasewalk wurde Oberst Hans von Knobelsdorf. Ende 1920 wurde er als Regimentskommandeur zum Oberstleutnant befördert. Durch die Umbenennung seines Regiments wurde er im März 1921 zum Kommandeur vom 14. (Preußisch-Mecklenburgisches) Reiter-Regiment ernannt. Bereits zum 1. Februar 1922 wurde er zum Oberst befördert. Am 30. Juni 1923 gab er sein Kommando über das 14. (Preuß.-Mecklenb.) Reiter-Regiment an Major Georg von Alten ab. Dafür wurde er an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Nach seinem Abschied wohnte er im Jahr 1925 unter der Adresse Am Bassin 24 a in Ludwigslust. Er wurde später nicht mehr in der Reichswehr und der Wehrmacht verwendet. Er starb noch vor Ausbruch des 2. Weltkrieges in Wolfenbüttel. Sein Sohn Bernhard Harald Otto Siegfried Eberhard von Löbbecke heiratete am 11. April 1942 die viereinhalb Jahre jüngere Ingeborg von der Wense, Tochter des Offiziers Kuno von der Wense.

Sein ältester Bruder war er am 24. November 1864 in Braunschweig geborene Alexander Karl Dietrich Eberhard von Löbbecke, Dieser wurde Landwirt und war Oberamtmann auf der Kron-Domäne Dornheim in Thüringen. Sein zweitältester Bruder war der am 31. August 1867 in Braunschweig geborene Wilhelm Adolf Hugo Raimar Dietrich Löbbecke, der bereits am 28. Juli 1868 in Braunschweig wieder gestorben ist.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Gerhard von Löbbecke, Maß, F. Riep - Die gelbe Ulanen-Brigade, F. Grunick-Verlag, Perleberg 1933