Nolte, Hans-Erich

 

* 30. November 1880, Hannover

† 29. Dezember 1964, Wiesbaden

 

 

Hans-Erich Nolte war der Sohn vom Char. Oberstleutnant der Landwehr und ehemaligen Bezirks-Kommandeur von Hannover Wilhelm Eduard Nolte und dessen Ehefrau Alwine Hedwig Elvira, geborene Loebbecke. Seine Mutter starb bereits am 19. Januar 1895 in Hannover. Er selbst trat am 20. März 1899 nach seiner Kadettenausbildung mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Thüringisches Ulanen-Regiment Nr. 6 nach Hanau. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 18. August 1900 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Eskadronoffizier in der 1. Eskadron seines Regiments eingesetzt. Bereits 1902 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Eskadron seines Regiments. 1904 diente er als Eskadronoffizier bei der 3. Esakdron vom Thüringisches Ulanen-Regiment Nr. 6 in Hanau. Am 16. Mai 1904 schied er aus dem Heer aus.

Er wurde dafür am 17. Mai 1904 bei der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika angestellt. Dort wurde er anfangs bei der 1. (Fuhrpark) Kolonnen-Abteilung eingesetzt. Später wurde er beim 2. Feldregiment (beritten) der Schutztruppe verwendet. Dort erwarb er sich den Königlichen Kronen-Orden 4. Klasse mit Schwertern. Am 30. April 1908 schied er wieder aus der Schutztruppe aus. Dafür wurde er am 1. Mai 1908 wieder beim Heer angestellt. Dabei kam er jetzt zum Rheinisches Dragoner-Regiment "Freiherr von Manteuffel" Nr. 5 nach Hofgeismar. Bei diesem wurde er anfangs in der 5. Eskadron als Eskadronoffizier eingesetzt. Am 1. Oktober 1908 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie einberufen. Dort wurde er am 27. Januar 1910 zum Oberleutnant befördert. Nach dem Abschluß der Kriegsakademie wurde er anfangs wieder als Eskadronoffizier in der 5. Eskadron seines Regiments in Hofgeismar verwendet. Am 10. September 1913 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 als Nachfolger von Rittmeister Bassermann zum Adjutant der 30. Kavallerie-Brigade in Straßburg im Elsaß ernannt. Als solcher wurde er am 18. Dezember 1913 zum Rittmeister befördert. Am 21. Februar 1914 starb sein Vater in Hannover. Als Rittmeister wurde er vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 noch immer als Adjutant der 30. Kavallerie-Brigade eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er beim Reiter-Regiment 16 im Einsatz. Auch nach der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann weiter beim 16. Reiter-Regiment eingesetzt. Dort wurde er als Eskadronchef eingesetzt. Am 1. November 1922 wurde er dann zum Major befördert. Als solcher wurde er dann spätestens ab dem Frühjahr 1923 beim Stab der 3. Kavallerie-Division in Kassel eingesetzt. 1925 wurde er dann zum Regimentsstab vom 16. Reiter-Regiment nach Erfurt versetzt. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Am 1. April 1928 wurde er bei diesem Stab auch zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1929 wurde er als Nachfolger von Oberst Georg von Alten zum Kommandant von Hannover ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1931 zum Oberst befördert. Am 18. April 1931 hat er die fast zwanzig Jahre jüngere geschiedene Adolfine Elisabeth Bertha Paula Marie Ingeborg von Lüpcke, geborene Harmsen, Tochter vom Generaloberarzt und Sanitätsrat Dr. med. Otto Harmsen, in Lüneburg geheiratet. Seine Frau war seit dem 5. Februar 1927 vom Polizei-Hauptmann Adolf von Lüpke geschieden. Am 30. April 1931 wurde er dann aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.

Nur einen Monat später wurde er dann als Militärberater in China eingesetzt. Dort blieb er dann über 7 Jahre im Einsatz. Sein Sohn Hans-Henning Nolte wurde Ende 1931 geboren. Im Sommer 1938 kehrte er dann wieder nach Deutschland zurück. Am 1. Dezember 1938 trat er dann wieder in das Heer der Wehrmacht ein. Er kam jetzt als Ausbildungsleiter nach Königsberg. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann zum Führer der Brigade Goldap ernannt, die er dann im Polenfeldzug unter der Gruppe Brand führte. Am 1. November 1939 wurde er dann zum Kommandant der Befestigungen von Lötzen ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1940 zum Generalmajor befördert. Am 1. August 1941 gab er das Kommando über die Befestigungen von Lötzen ab. An diesem Tag wurde er dann zum Kommandeur der Division z.b.V. Bialystok ernannt. Bei der Umbenennung des Stabes zur Division Nr. 461 gab er dieses Kommando wieder ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Am 1. Oktober 1942 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant zum Stab von General von Unruh versetzt. Am 31. März 1943 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Seinen Lebensabend verbrachte er in Wiesbaden, wo er im Nerotal 21 wohnte und kurz vor seinem Tod die Telefonnummer 23736 hatte.