Adolph-Auffenberg-Komarow, Gustav Hugo Maria
* 11. Juli 1887, Olmütz † 8. Februar 1967, Wien |
Gustav Adolph trat nach Absolvierung der Kadettenschule am 18. August 1908 in die
k.u.k. Armee ein. Der Offizierssohn wurde als Kadett-Offiziersstellvertreter der
13. Kompanie vom k.u.k. Schlesisches Infanterieregiment „Kaiser“ Nr. 1
zugeteilt. Sein Vater trug als Offizier der k.u.k. Armee den gleichen Namen.
Seine Mutter war Hyacinthe, geb. Freiin von Bauer. Am 16. November 1908 wurde er
durch Umbennung seines Dienstgrades zum Fähnrich ernannt. Am 1. November 1911
wurde er im k.u.k. Schlesisches Infanterieregiment „Kaiser“ Nr. 1 zum Leutnant
befördert. Zum 1. August 1914 wurde er zum Oberleutnant ernannt. Er kam mit
seinem Regiment zu Beginn des 1. Weltkrieges an die galizische Front. Ab Mitte
September 1916 wurde er als Kompnaieführer im preußischen
Reserve-Infanterie-Regiment 222 eingesetzt. Nach 3 Monaten wechselte er als
Kompaniekommandant wieder zum inzwischen zum Infanterieregiment Nr. 1
umbenannten Heimattruppenteil zurück. Später im Krieg wurde er auch noch als
Bataillonskommandant im gleichen Regiment eingesetzt. Er wurde zum 27. Oktober
1917 außer der Rangtour zum Hauptmann befördert. Nach dem 1. Weltkrieg kam er
1920 im neuen Heer als Kompaniekommandant zum Wiener Infanterieregiment
Alt-Starhemberg Nr. 2. Bei diesem Regiment kam er dann über 6 Jahre in
verschiedenen Verwendungen zum Einsatz. Dabei wurde er zum 8. Juli 1921 mit
Wirkung vom 1. Januar 1921 zum Major befördert. Am 27. Mai 1922 heiratete er in
Wien die Tochter vom k.u.k. General der Infanterie Moritz Freiher Auffenberg von
Komarów, die 5 Jahre jüngere Freiin Erika Maria Henriette Josefine Valerie von
Auffenberg-Komarów. Am 13. Januar 1923 wurde dem Paar der Sohn Helvig Adolph
geboren. Zum 1. März 1923 wurde er zum Stabshauptmann ernannt, da sich die
Siegermächte gegen zu viele Stabsoffiziere beim neuen Bundesheer ausgesprochen
hatten und daher dieser neue Dienstgrad eingeführt wurde. Am 24. November 1923
erhielt er offiziell den Namen Gustav Hugo Maria Adolph-Auffenberg-Komarów. Am
1. Dezember 1926 wurde er dem Kriegsarchiv zugeteilt. 1928 erfolgte seine
vollständige Ernnennung zum Major. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann zum Wiener
Infanterieregiment Erzherzog Carl Nr. 3 versetzt. Auch bei diesem wurde er dann
über 8 Jahre in verschiedenen Verwendungen eingesetzt. Dabei wurde er am 22.
Juni 1936 mit dem Rangdienstalter vom 1. April 1936 zum Oberstleutnant
befördert. Am 13. März 1938 wurde er als Personaladjutant des Bundeskanzlers
bzw. Reichsstatthalters Arthur Seyß-Inquart zum Bundesministerium für
Landesverteidigung (BMLV) versetzt. Einen Tag später wurde er in das deutsche
Heer übernommen. Am 25. Juni 1938 wurde er zum Kommandeur des II. Bataillons vom
Wiener Infanterieregiment Erzherzog Carl Nr. 3 ernannt. Bei der Umgliederung des
Bundesheeres nach dem Anschluss wurde aus seinem Regiment das
Infanterie-Regiment 131 gebildet. Er wurde dann auch von diesem wieder
Kommandeur des II. Bataillons in Mistelbach. Am 10. November 1938 wurde er dann
zum Regimentsstab vom
Infanterie-Regiment
20 nach Regensburg versetzt. Vom 18. Januar 1939 bis zum 31. Januar 1939
erfolgte von dort seine Kommandierung zum Stabsoffizierlehrgang des
XIII. Armeekorps. Am 1.
März 1939 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom
Infanterie-Regiment
85 in Passau ernannt. Als solcher wurde er am 20. April 1939 mit dem
Rangdienstalter vom 1. Januar 1939 zum Oberst befördert. Bei Beginn des 2.
Weltkrieges führte er sein Bataillon im Polenfeldzug. Als Nachfolger von
Generalmajor Friedrich Gollwitzer
wurde er am 26. Oktober 1939 zum Kommandeur vom
Infanterie-Regiment
41 ernannt. Dieses führte er dann im Frühjahr 1940 im Westfeldzug. Bei der
Motorisierung seines Regiments gab er dieses ab und übernahm stattdessen am 16.
Oktober 1940 das
Infanterie-Regiment 453 bei der
253.
Infanterie-Division als Kommandeur. Sein Regimet befand sich damals als
Besatzungstruppe in Nordfrankreich. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit seinem
Regiment nach Ostpreußen. Zum Beginn des Ostfeldzuges befand es sich im Juni
1941 im Nordabschnitt der Ostfront. Am 20. März 1942 wurde er mit dem Deutschen
Kreuz in Gold ausgezeichnet. Sein Divisionskommandeur
Generalleutnant Otto Schellert stellte
ihm am 1- April 1942 folgende Dienstbeurteilung aus: "Mannhafte, aufrechte,
untadelige Persönlichkeit. Klug und umfassend gebildet. Beliebter Kamerad.
Vortrefflicher Erzieher. Taktisch ausreichend veranlagt und vorgebildet. Steht
in der Abwehr ausgezeichnet seinen Mann, bei Ansatz und Durchführung
weitgesteckter Angriffe noch etwas Mangel an Selbständigkeit, Wendigkeit und
Überblick. Persönlich sehr tapfer. F.s.g.a. Kdr. einer Sich.Div.
Reichskriegsgericht." Sein Korpskommandeur,
General der Infanterie Albrecht Schubert,
stellte in seiner Dienstbeurteilung am 6. April 1942 folgendes ein: "Vor dem
Feinde voll bewährter Rgt.kdr., der auch in schwierigen Lagen ruhig und besonnen
führt." Am 5. September 1942 schrieb sein Divisionskommandeur
Generalleutnant Otto Schellert dann
folgende Dienstbeurteilung: "wie 1.4.42. D.K.i.G. Leben und innere Haltung sind
nach nat.soz. Grundsätzen ausgerichtet, die er auf seine Untergebenen durch den
Einfluß seiner Persönlichkeit zu übertragen versteht." Zum 1. September 1942
wurde er zum Generalmajor befördert. Als soclher wurde er am 25. September 1942
zum Kommandeur der 285.
Sicherungs-Division ernannt. Seine Dienstbeurteilung vom 1. März 1943 durch
den
Kommandierender General der Sicherungstruppen und Befehlshaber im Heeresgebiet
Nord, General der Infanterie Franz von
Roques, enthielt folgendes: "Als Rgt.Kdr. vor dem Feind bewährt.
Aufgaben als Kdr. einer Sich.Div. mit großer Umsicht und Tatkraft angefasst und
durchgeführt. Über Durchschnitt. Kdr. Inf.Div." Am 17. März 1943 kam durch
den Oberbefehlshaber der
Heeresgruppe
Nord, Generalfeldmarschall Georg von Küchler,
folgende Dienstbeurteilung hinzu: "Einverstanden. Verwendungsvorschlag
verfrüht, da erst halbes Kdr. der Sich.Div." Zum 1. September 1943 wurde er
zum Generalleutnant befördert. Am 1. März 1944 wurde ihm das
Grenadier-Regiment 20
als Friedensdienststelle zugewiesen. Vom 15. Mai 1944 bis zum 31. Mai 1944 begab
er sich auf Urlaub. Ab dem 1. Juni 1944 folgte ein einmonatiger Kuraufenthalt im
Reservelazarett Baden bei Wien. Am 1. Juni 1944 erhielt er folgende
Dienstbeurteilung vom Kommandierenden General
XXXXIII.Armeekorps,
General der Infanterie Ehrenfried Boege,: "Bei
ausreichender taktischer Urteilskraft erfüllt er überlegt, sehr eifrig und
gewissenhaft die ihm zufallenden Aufgaben als Kdr. eines
Küstenverteidigungsabschnittes. Ob für Kampf körperliche Frische und Spannkraft
ausreichn werden, ist vom Erfolg einer Badekur abhängig. Er erscheint geeignet,
im Kampf zerschlagene Einheiten wieder voll kampffähig zu machen. Durchschnitt.
Belassung." Dazu bemerkte der Oberbefehlshaber der
Armee-Abteilung
Narwa, Generaloberst Johannes Frießner,
am 8. Juni 1944 " Einverstanden!" Der Kuraufenthalt wurde im Anschluss
verlängert bis Ende Juli 1944. Am 5. Juli 1944 schrieb das
Stellvertrendete
Generalkommando XVII. Armeekorps folgende Dienstbeurteilung: "Befindet
sich bis Ende Juli im Kurlazarett Baden bei Wien. Er meldet, daß nach ärtzlichem
Befund eine Verwendung in unausgeglichenem feuchtem Klima nicht mehr für ihn in
Frage kommt. (Gelenksrheumatismus und Gelenksentzündung)." Am 27. Juli 1944
wurde er in die Führerreserve vom OKH versetzt und dem
Wehrkreis XVII
zugeordnet. Am 29. Juli 1944 wurde er aus dem Reservelazarett Baden bei Wien
entlassen. Am 7. August 1944 erhielt er von
Generalleutnant Wilhelm Burgdorf noch den Zusatz in seine Dienstbeurteilung
eingetragen: "Von einer Verwendung als Wehrmacht-Kommandant von Wien wird
abgesehen." Am 14. August 1944 wurde er zum Leiter des Aufstellungsstabes der
Infanterie-Division Döllersheim ernannt, der dann später für die Aufstellung
der 564.
Volks-Grenadier-Division herangezogen wurde. Anfang September 1944 wurde er
wieder in die Führerreserve vom OKH versetzt und dem Wehrkreis XVII zugeordnet.
Ab dem 11. September 1944 stand er dem Wehrkreis XVII als Leiter von
Aufstellungsstäben zur Verfügung. Am 13. Dezember 1944 wurde er zum Kommandant
vom Festungsabschnitt Niederdonau ernannt. Damit unterstand er jetzt dem
Oberbefehlshaber des Festungsbereiches Südost,
General der Panzertruppe Nikolaus von
Vormann. Zum Ausbau in seinem Abschnitt wurden große Mengen Zwangsarbeiter
eingesetzt. Am 20. Januar 1945 schanzten im Festungsabschnitt Niederdonau
insgesamt 83.405 Personen, davon 65.231 Ausländer. Am 5. März 1945 schanzten
im Festungsabschnitt Niederdonau insgesamt 66.968 Personen, davon 54.276
Ausländer. Er trug bei Kriegsende noch weitere
Auszeichnungen, unter anderem wurden ihm zum DKiG auch das
Infanterie-Sturmabzeichen in Silber und das Verwundetenabzeichen in Silber
verliehen. Am 5. Mai 1945 kam er in Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er
bereits am 26. September 1946 wieder entlassen und lebte dann weiter in Wien. Am
8. Februar 1967 ist er im Krankenhaus Rudolfstiftung in Wien-Landstraße
gestorben. Seine Grabstelle erhielt er auf dem Friedhof Wien - Hietzing (13.
Bezirk). Seine Frau hat ihn noch über 18 Jahre überlebt und starb am 16.
Dezember 1985. Sein Sohn wurde Militärhistoriker und Autor. Er veröffentlichte
im stark rechtsextremen FZ Verlag auch das Buch: "Die besten Soldaten der Welt.
Die deutsche Wehrmacht aus der Sicht berühmter Ausländer."
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG
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http://www.oocities.org/~orion47/WEHRMACHT/LUFTWAFFE/Generalmajor/ADAMETZ_JOHANN.html