Infanterie-Regiment 89

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 89 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. 1941 wurde die Kolonne zur 10. leichte Fahrkolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 12 umbenannt. Am 7. Oktober 1943 wurde der Eintrag vom III. Bataillon gestrichen. Am 23. Dezember 1943 wurde die 13. Kompanie zur 13. Kompanie vom Grenadier-Regiment 89 umbenannt. Alle anderen Einheiten wurden am 3. Februar 1944 zu Teilen vom Grenadier-Regiment 89 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 24215 24215
Stab I. Bataillon 17425 17425 A
1. Kompanie 01588 17425 B
2. Kompanie 10698 17425 C
3. Kompanie 09508 17425 D
4. Kompanie 24749 17425 E
Stab II. Bataillon 10697 10697 A
5. Kompanie 19518 10697 B
6. Kompanie 11298 10697 C
7. Kompanie 25945 10697 D
8. Kompanie 11294 10697 E
Stab III. Bataillon 04609 04609 A
9. Kompanie 27672 04609 B
10. Kompanie 27673 04609 C
11. Kompanie 22206 04609 D
12. Kompanie 04507 04609 E
13. Kompanie 12639 12639
14. Kompanie 11478 11478
Kolonne 19891 19891 bis 1941

Das Infanterie-Regiment 89 wurde am 6. Oktober 1936 vorerst nur mit einem I. Bataillon im Wehrkreis II aufgestellt. Das I. Bataillon vom Regiment wurde durch das I. Bataillon vom Infanterie-Regiment 6 in Schwerin, im Wehrkreis II, aufgestellt. Das Bataillon wurde vorerst dem Infanterie-Regiment 27 der 12. Infanterie-Division unterstellt. Am 12. Oktober 1937 wurde dann ebenfalls in Schwerin auch ein Regimentsstab gebildet. Gleichzeitig wurde durch das I. Bataillon vom Infanterie-Regiment 27 auch ein II. Bataillon vom Regiment in Wismar, ebenfalls Wehrkreis II, aufgestellt. Das Regiment unterstand jetzt der 12. Infanterie-Division. Anfang November 1938 wurde dann durch Abgaben der Infanterie-Regiment 27 und 48 ein III. Bataillon vom Regiment ebenfalls in Schwerin aufgestellt. Nach nicht einmal zwei Wochen wurde dieses III. Bataillon vom Regiment aber am 24. November 1938 zum II. Bataillon vom Schützen-Regiment 14 umbenannt und verlegt. Im August 1939 wird das Regiment in Stettin und Lübeck nach Ostpreußen verschifft, um dort an der "Herbst-Übung" teilzunehmen. Von Königsberg folgt der Marsch an die Polnische Grenze beim Truppenübungsplatz Arys. Beim Abmarsch des Bataillons aus dem Friedensstandort wird dort ein drittes Bataillon aufgestellt. Dieses stößt bei Kriegsbeginn von Vorpommern aus durch den Korridor auf Ostpreußen. Das Regiment geht bei Arys über die Grenze und kämpft sich über Sielun, Rozan, Ostrow, Malkimo, Stoczek und Mokobody auf Siedlce vor. Dort dreht das Regiment über Seroczyn und Kolbiel auf Warschau ein und wird am östlichen Belagerungsrand eingesetzt. Nach dem Polenfeldzug wird das Regiment nach Westen in den Raum von Bonn verlegt.

Anfang Mai 1940 erfolgte die Bereitstellung für den Westfeldzug in der Eifel. Am 10. Mai 1940 überschreitet das Regiment bei Maspelt die belgische Grenze und marschiert durch das Ourthe-Tal und La Roche bis an die Maas. Dort wird südlich von Hastière der Maasübergang erzwungen. Anschließend marschierte das Regiment über Rochefort und Romeree auf die Enge von Virelles zu, wo es am 17/18. Mai 1940 bei Trélon / Avesres die verlängerte Maginot-Linie durchbrach. Am 24. Mai setzte das Regiment über die Scarpe, um anschließend Arras anzugreifen. Anschließend marschierte das Regiment an die Kanalküste. Beim zweiten Teil des Frankreichfeldzuges marschierte das Infanterie-Regiment 89 als äußerste rechte Flanke der Wehrmacht bei St. Vallery über die Somme. Bei Pont de Lárche wurde die Somme überschritten und über Alecon und Laval bis zur Atlantik-Küste nach LÁiguillon marschiert. Dort erreichte das Regiment die Nachricht vom Waffenstillstand. Es folgte eine kurze Besatzungszeit bis zum 24. Juli bei Vendée, dann Verlegung in den Raum Cherbourg für das geplante Unternehmen "Seelöwe". Ende August erfolgte eine weitere Verlegung nach Holland.

Im Mai 1941 wurde das Regiment per Bahn nach Ostpreußen transportiert. Am 22. Juni 1941 überschritt das Regiment bei Schloßbach die Grenze und marschierte über Kowno an die Düna, die sie bei Kraslawa überschritt. In der Zeit vom 15. bis zum 20. Juli 1941 beteiligte sich das Regiment am Kessel von Newel. Anschließend sperrte das Regiment die Einfallstraßen östlich von Cholm, was die Einnahme der Stadt durch die 32. Infanterie-Division unterstützte. Dabei traten am 2. August 1941 erstmals die neuen T-34-Panzer der Roten Armee auf. Das Regiment verblieb einen Monat in seinen Stellungen östlich von Cholm, da die Nachbarverbände nicht nachgekommen waren. Danach kämpfte sich das Regiment bis an den Ilmensee und den Seeligersee nördlich von Demjansk vor. Dabei wurde das Regiment im Januar 1942 in die schweren Kämpfe um Demjansk verwickelt und im Kessel von Demjansk eingeschlossen. Am 15. Oktober 1942 erfolgte die Umbenennung des Regiments zum Grenadier-Regiment 89.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 89 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Alexander von Zülow Aufstellung - 26. August 1939

Oberst Kurt-Jürgen Freiherr von Lützow 26. August 1939 - 9. Februar 1942

Oberstleutnant Kitschler

Oberstleutnant Schröder

Oberst von Wedel

 

Literatur und Quellen:

Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar - Das mecklenburgische Grenadier-Regiment 89 in beiden Weltkriegen, Biblio Verlag, Osnabrück 1990