Kavallerie-Ersatz-Abteilung 8
Kavallerie-Ausbildungs-Abteilung 8
Reserve-Kavallerie-Abteilung 8
Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 8

 

Die Kavallerie-Ersatz-Abteilung 8 wurde am 26. August 1939 in Oels, Wehrkreis VIII, aufgestellt. Das Stammpersonal für die Abteilung ist aus dem Regimentsstab, und den Stäben der beiden Abteilungen vom Kavallerie-Regiment 8 hervorgegangen. Dazu wurden noch Reservisten neu einberufen um den Stamm aufzufüllen. Die Abteilung wurde der Division 158 unterstellt. Die Abteilung war in Oels in der Richthofen-Kaserne an der Buselwitzer Chaussee untergebracht. Die Radfahr-Ersatz-Schwadron 8 war im Kantinenblock der Jäger-Kaserne untergebracht. Sie gliederte sich in die 1. Reiter-Ersatz-Schwadron 8, die 2. Radfahr-Ersatz-Schwadron 8, die 3. Radfahr-Ersatz-Schwadron 213, die 4. Radfahr-Ersatz-Schwadron 221, sowie aus der am 9. Oktober 1939, Befehl bereits am 1. Oktober 1939, aufgestellten 5. Remonte-Ersatz-Schwadron 8. Das Stammpersonal dieser 5. Remonten-Schwadron ist aus der ehemaligen 5. Radfahr-Ersatz-Schwadron 252 hervorgegangen, welche am 26. August 1939 aufgestellt und am 8. Oktober 1939 aufgelöst wurde. Die ersten Ausbilder bei der Remonte-Schwadron waren Oberleutnant Artur Hornig und Leutnant Tiroke, sowie der Schwadrons-Hauptwachtmeister Walter Ulke. Da erklärlicherweise vom alten Regiment alle guten Unteroffiziere und damit auch die guten Reiter mitgenommen worden waren, kann man sich die Schwierigkeiten bei der Aufstellung  leicht vorstellen. Als erste Stammpferde zierten gute alte Hirsche wie "Berta", "Emil" und "Isegrimm" den Stall der Remonte-Schwadron. Schon 6 Tage nach der Auftragserteilung durch den Abteilungskommandeur kamen 130 Remonten aus dem ostpreußischen Zuchtgebiet an und die so genannten Remonte-Reiter, die gerade einigermaßen leicht traben konnten, mussten ihr Können unter Beweis stellen. Die Hauptstützen der Remonte-Ersatz-Schwadron waren die Offiziersanwärter, die Wachtmeister Gotthard Graf Schaffgotsch, Autzinger, von Wallenberg, Menzel und Hicketier. Bereits am 11. Oktober 1939 übernahm Rittmeister der Reserve Hans Jesdinszki die Remonte-Ersatz-Schwadron mit 138 Pferden. Die Geschäfte des Hauptwachtmeisters führte Herbert Reisch und ab dem 1. Februar 1940 wurden sie dem Stabswachtmeister Walter Ulke übertragen. Der zurückgebliebene Pferdebestand setzte sich aus Ausrangierern des Kavallerie-Regiment 8, aus Tschechen, in der Ausbildung zurückgebliebenen S-Remonten, sowie in der Umgebung von Oels eingezogenen Bauernpferden. Anfangs standen für die Ausbildung der Reiter-Ersatz-Schwadron 8 bei einer Kopfstärke von 220 Mann nur 3 Maschinengewehre und für jeden zweiten Mann ein Gewehr zur Verfügung. Am 2. Dezember 1939 wurde durch die Reiter-Ersatz-Schwadron 8 ein geschlossener Reiterzug an die neu aufzustellende 2. Reiter-Brigade der 1. Kavallerie-Division auf den Truppenübungsplatz Königsbrück, Wehrkreis IV, abgegeben. Dieser Reiterzug nahm natürlich auch Pferde mit. Die Fehlstellen wurden aus der gerade aufgestellten Remonte-Ersatz-Schwadron 8 entnommen. Dieses waren kaum an den Sattel gewohnte 80 T-Remonten, die nun unter Rekruten gehen mussten. Die Kopfstärke der Reiter-Ersatz-Schwadron schwankte zwischen 460 Mann (im Sommer 1940) und 22 Mann (im September 1941). Die Durchschnittsstärke betrug 320 Schwadronsangehörige. Vom Bestehen der Reiter-Ersatz-Schwadron 8 bis zum 1. Februar 1942 fanden 67 Offiziere längere oder kürzere Verwendung in der Schwadron. 218 Unteroffiziere und 2.292 Mannschaften zierten die 14 Stammrollen der Schwadron, davon wurden 1.700 Mann als Rekruten ausgebildet. Das Trompeter-Korps der Abteilung war der Reiter-Ersatz-Schwadron 8 zugeteilt und wurde vom Gefreiten Herbert Rudolph (Korpsleiter) geführt, welcher gleichzeitig die Kesselpauken schlug. Stabswachtmeister Seidel löste den zur Aufklärungs-Abteilung 28 versetzten Gefreiten Rudolph als Korpsleiter ab, welcher dann am 30. Juli 1941 bei Dressna in Rußland gefallen ist. Die Aufgabe als Kesselpauker hatte bereits vorher der Gefreite Joachim Katzner übernommen, sein Paukenpferd war immer noch der vom Trompeterkorps des Kavallerie-Regiment 8 übernommene "Hasdrubal".

Die Radfahr-Ersatz-Schwadron 213 wurde im Monat Januar 1940 geschlossen zur 168. Infanterie-Division abgegeben, wo sie die Radfahr-Schwadron 248 bildete. Dabei befanden sich auch Leutnant der Reserve Werner Müller, Leutnant Hermann Michaelys und Hauptwachtmeister Erich Fey bei der Schwadron. Aus dem Stammpersonal der Abteilung wurde am 26. Februar 1940 eine neue 3. Radfahr-Ersatz-Schwadron 213 aufgestellt. Oberleutnant der Reserve Fritz Pätzold übernahm die neue Schwadron. Anfangs ergaben sich große Schwierigkeiten, da das von den übrigen Schwadronen abgegebene Ausbildungspersonal an Unteroffizieren und Gefreiten begreiflicherweise nicht das beste war. Auch das Fehlen von Anschauungs- und Ausbildungsgeräten wirkte sich am Anfang der Ausbildungszeit als erschwerend aus, da der Schwadron lediglich 3 leichte Maschinengewehre, ein leichter Granatwerfer und Gewehre verschiedener Herkunft zur Verfügung standen. Seit Bestehen der Schwadron hatten 19 Offiziere, 107 Unteroffiziere und 1.417 Mannschaften die Schwadron durchlaufen. Am 28. Februar 1940 fielen die Nummern 1-5 vor den Schwadronen offiziell weg. Im Frühjahr 1940 kamen die ersten Remonten zur Remonten-Schwadron. Es waren ca. 80-90 Pferde aus Ostpreußen. Nach der Farbe wurden sie in Beritte eingeteilt, die Reiter erhielten 4-5 Pferde zugeteilt, die sie über ihre Ausbildungszeit reiten mussten. Am 18. Mai 1940 wurde die MG-Staffel der Reiter-Ersatz-Schwadron 8 zu einem MG-Zug erweitert. Den Zug führte Wachtmeister Bruno Wieschalla, ihm zur Seite standen die Unteroffiziere Schöps, Scholz und Simon, sowie der Gefreite Alfons Schmidt. Im November 1940 wurde bekannt, dass die Abteilung nach Mülhausen im Elsass, im neuen Teil vom Wehrkreis V, verlegt würde. Am 20. November 1940 hatte der Standort Oels die Bevölkerung in den großen Saal der "Stadt Braunschweig" geladen. Für die musikalische Untermalung sorgte der Trompeterkorps der Ersatz-Abteilung.

Am 17. Januar 1941 wurde die gesamte Abteilung in die oberelsässische Stadt verlegt. Die ganze Abteilung wurde in Mülhausen in der Jäger-Kaserne (ehemals Drouot-Caserne) an der Sausheimer Straße untergebracht. Die Miltitscher Reit- und Fahrschule vom Wehrkreis VIII wurde in die Dragoner-Kaserne (ehemals Caserne Barbanegre) verlegt. Am Tag der Wehrmacht im März 1941 gab das Trompeterkorps der Abteilung ein Standkonzert vor dem Rathaus. Am 22. Juni 1941 veranstaltete die Abteilung bei 42 Grad im Schatten ein Reit- und Fahrturnier. Am 27. Juli 1941 wurde Oberleutnant Hermann Kobbe zur Probedienstleistung der Reiter-Schwadron zugeteilt. Er war bis zur Umsiedlung aus der Bukowina Königlich Rumänischer Rittmeister in der 2. rumänischen Kavallerie-Division gewesen. Er war zunächst als einziger Schwadronsoffizier tätig. Am 16. und 17. August 1941 wurde von der Division 158 in Straßburg im Elsass ein Reit- und Fahrturnier durchgeführt. Es fand auf der ideal gelegenen Rennbahn am Ufer des Rhein statt. Insgesamt erschienen am Sonntag 12.000 Besucher. Im August und September 1941 beschränkte sich die Ausbildung auf den III. Zug vom Wachtmeister Mehlitz und Gefreiter Hahn, in welchem alle Reiter gesammelt wurden, die sich bei der Schwadron befanden und dienstfähig waren. Dazu kam noch eine Gruppe Offiziersbewerber unter Führung vom Unteroffizier Beilfuss und Gefreiter Löbe. Wegen der geringen Anzahl an Reitern konnten nicht alle Pferde geritten und mussten daher geführt bzw. bewegt werden. Am 27. August 1941 kamen Leutnant Gerhard Oehmichen als zweiter Schwadronsoffizier und Unteroffizier Weigt zur Reiter-Schwadron. Im September 1941 begannen die Vorbereitungen für die im Oktober 1941 erwarteten Rekruten und eine Vervollkommnung der Ausbildung aller Unteroffiziere. Kurzzeitig übernahm Oberleutnant Kobbe sogar die Führung der Schwadron, als Oberleutnant Galys wegen Abkommandierung zu einem Gasabwehrkurs und darauf folgendem Kurzurlaub vom Standort abwesend war. Am 18. und 19. September 1941 fanden die Besichtigungen der Offiziersbewerber durch den Abteilungskommandeur Major von Müller statt. In den ersten Oktobertagen 1941 kamen die Rekruten und wurden bis zum 11. Oktober 1941 eingekleidet. Am 13. Oktober 1941 begann die Ausbildung. Am 3. November 1941 kamen die Leutnante Renner nach einer Verwundung und Graf Strachwitz zur Schwadron. Die Besichtigung der gesamten Reiter-Ersatz-Schwadron erfolgte am 12. Dezember 1941 durch den Divisonskommandeur Generalleutnant Rußwurm. Am 28. Dezember 1941 kam Oberleutnant Hermann Kobbe zur Frontabstellung in die Sowjetunion, um als Führer von 5 Deutschen Verbindungskommandos bei der rumänischen Armee Verwendung zu finden. Am 1. Mai 1942 wurde er zum Rittmeister z. V. und am 1. September 1942 zum Major des Heeres befördert. Am 3. September 1941 wurde bei der Abteilung eine Genesenden-Schwadron aufgestellt. Diese wurde durch eine immer größer werdende Zahl von Verwundeten und Kranken notwendig, welche von den Lazaretten zur Ersatz-Abteilung weitergeleitet wurden. Mit dem Aufbau und der Führung dieser Schwadron wurde Oberleutnant Geyer beauftragt.

Am 23. Februar 1942 wurde bei der Abteilung eine Marsch-Schwadron aufgestellt. Am 1. Juli 1942 wurde die Genesenden-Schwadron umgegliedert und in 1. Genesenden-Schwadron der Kavallerie-Ersatz-Abteilung 8 umbenannt. Gleichzeitig wurde eine 2. Genesenden-Schwadron aufgestellt. Bis zum Februar 1942 wurden durch die Abteilung 4.600 Rekruten ausgebildet, 519 Unteroffiziere und 5.566 Mannschaften an die Front gesendet, 104 Offiziere gingen durch die Abteilung, 130 Fahnenjunker und Kriegsoffizier-Anwärter wurden ausgebildet, 420 Remonten wurden ausgebildet und davon 320 abgegeben, zweimal wurden geschlossene Radfahr-Schwadronen an die Front versetzt. Allein durch die Genesenden-Schwadron gingen seit September 1941 145 Unteroffiziere und 720 Mannschaften. Diese Zahlen verteilen sich auf die Reiter-, 3 Radfahr-, 1 Remonte- und 1 Genesenden-Schwadron. Infolge der Auflösung der Nachrichten-Ersatz-Schwadron beim Wehrkreis IV wurde am 15. September 1942 eine Nachrichten-Ausbildungs-Staffel bei der Abteilung aufgestellt. Am 20. September 1942 begann die Umgliederung der gesamten Abteilung in Mülhausen. Mit dem 22. September 1942 wurde die 6. Schwadron der Ersatz-Abteilung gemäß Befehl vom 16. September 1942 als Marsch-Schwadron der Kavallerie-Ausbildungs-Abteilung 8 im Zuge der Umbildung aufgestellt. Weiterhin erfolgte am 26. September 1942 die Aufstellung einer Stamm-Schwadron, welche bei der Ersatz-Abteilung verblieb. Am 1. Oktober 1942 wurde die Abteilung im Elsass offiziell in eine Kavallerie-Ersatz-Abteilung 8 und eine Kavallerie-Ausbildungs-Abteilung 8 geteilt. Ab diesem Tag unterstanden beide Abteilungen der Division 408. Die Ersatz-Abteilung gliederte sich jetzt in Stab, 1. Genesenden-, 2. Genesenden-, 3. Stamm- und 4. Marsch-Schwadron. Die Ausbildungs-Abteilung gliederte sich in Stab, die Reiter-Ausbildungs-Schwadron 8, Radfahr-Ausbildungs-Schwadron 8, Radfahr-Ausbildungs-Schwadron 213, Radfahr-Ausbildungs-Schwadron 221, Remonte-Ausbildungs-Schwadron 8, 6. (Marsch-)Schwadron und Nachrichten-Ausbildungs-Staffel. Die Umbenennung der Remonte-Ersatz-Schwadron 8 zur Remonte-Ausbildungs-Schwadron erfolgte eben an diesem 1. Oktober 1942, die Führung übernahm vorerst Oberleutnant der Reserve Dr. Karl-Henning Pieper, bevor im November 1942 Rittmeister Hermann Sarembe diese Aufgabe übernahm. Mit seiner Beförderung zum Rittmeister schied Wilhelm von Rosenberg aus der Ersatz-Abteilung aus und übernahm die Adjutantur der Ausbildungs-Abteilung. Sein Nachfolger wurde Oberleutnant Hans Schmige. Am 9. Oktober 1942 wurde die 2. Genesenden-Schwadron als erste Einheit der Ersatz-Abteilung wieder nach Oels verlegt. Am 12. Oktober 1942 wurden dann beide Abteilungen wieder nach Oels in den Wehrkreis VIII zurück verlegt. Beide Abteilungen wurden in der Richthofen-Kaserne untergebracht, dafür wurde vorher die Veterinär-Ersatz-Abteilung 8 nach Schweidnitz, ebenfalls Wehrkreis VIII, verlegt. In der Kaserne lag außerdem noch der Heimatpferdepark 8. Am 22. Oktober 1942 wurde die erste Jagd in Oels geritten. Am 3. November 1942 wurde in Oels die Hubertusjagd veranstaltet, dabei konnte man auch General von Rothkirch und Gemahlin begrüßen. Um 14 Uhr standen 50 Pferde am Stallgebäude der 1. Schwadron bereit, um von den Jagdteilnehmern übernommen zu werden. Nach der Begrüßung wurde die Jagd von den Wachtmeistern Schmidt und Kliche angeblasen.

Am 1. Februar 1943 verließ der langjährige Kommandeur Oberstleutnant Hans-Herbert von Müller die Abteilung, um Ia der Division 408 zu werden. Dafür wurde durch das Heeres-Personalamt Major zur Verwendung Cramer als neuer Kommandeur beauftragt. Zu diesem Zeitpunkt gliederte sich die Ersatz-Abteilung in zwei Genesenden-Schwadronen und zwei Marsch-Schwadronen. Dazu unterstand die Remonte-Ausbildungs-Schwadron 8 auch wieder der Ersatz-Abteilung. Die Chefs der Genesenden-Schwadronen waren die Rittmeister der Reserve Joachim von Eicke und Fritz Aurich, die Marsch-Schwadron führte Oberleutnant Erich Winkler und Leutnant Reichhelm die 6. (Marsch-)Schwadron. Die Stamm-Schwadron lag in den Händen von Oberleutnant Schmidt. Rittmeister der Reserve Jesdinzski übernahm am 1. Februar 1943 wieder die Remonte-Schwadron, nachdem er ja seit der Trennung der Abteilungen die Ersatz-Abteilung geführt hatte. Diese Remonte-Schwadron hatte Ende Januar 1943 Remonten an den neu entstandenen Reiterverband Boeselager abgegeben, welche später das Kavallerie-Regiment Mitte bildete. Am 15. Februar 1943 wurde die Kavallerie-Ausbildungs-Abteilung 8 zur Reserve-Kavallerie-Abteilung 8 umbenannt. Danach wurde die Reserve-Abteilung vom 19. bis zum 22. Februar 1943 vom Güterbahnhof Oels nach La Roche sur-Yon in Frankreich verlegt. Sie schied aus der Unterstellung bei der Division 408 aus und wurde anfangs der 158. Reserve-Division unterstellt. Am 27. Februar 1943 traf mit dem Rest der Reiter-Schwadron der letzte Transport zu später Stunde in La Roche sur-Yon ein. Der Ort befindet sich etwa 35 Kilometer vor der Atlantikküste. Die ganze Abteilung mit Stab fand in alten Kasernen und Schulen primitiven, doch reichlichen Platz, außer der Reiter-Schwadron, die in einem etwa 4 Kilometer entfernten Privatgestüt im Schloß Les Bourg unterkam. Bis auf die Mannschaftsquartiere waren die Bedingungen als ideal zu bezeichnen. Am 10. März 1943 wurde die Reserve-Kavallerie-Abteilung 8 in Schnelle Abteilung 608 umbenannt. Bereits am 16. Februar 1943 wurde die 6.(Marsch-)Schwadron wegen der Verlegung der Ausbildungs-Abteilung der im Standort verbliebenen Ersatz-Abteilung angegliedert. Am 12. April 1943 wurde die Remonte-Ausbildungs-Schwadron 8 durch Befehl der Division 408 disziplinarisch, wirtschaftlich und ersatzmäßig der Kavallerie-Ersatz-Abteilung 8 unterstellt. Ausbildungsmäßig und in allen Pferdebelangen blieb sie jedoch der Wehrkreis-Reit- und Fahrschule VIII unterstellt. Mit Wirkung vom 15. April 1943 wurde die Kavallerie-Ersatz-Abteilung 8 aufgrund der Allgemeinen Heeresmitteilungen 1943 Ziffer 310 zur Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 8 umbenannt. Die Umbenennung der 1 und 2. Genesenden-Schwadron, der Stamm- und Marsch-Schwadron fand aber erst am 19. April 1943 statt. Am 22. April 1943 wurde die 6. (Marsch-)Schwadron auf Befehl vom 12. April 1943 aufgelöst. Am 21. Juli 1943 erhielt die Abteilung einen neuen Kommandeur. Neue junge Remonten kamen im Mai und Juni 1943 zur Schwadron. Die Remonte-Schwadron unterstand ausbildungstechnisch der Wehrkreis-Reit- und Fahrschule VIII in Miltitsch, aber disziplinarisch der Ersatz-Abteilung 8. Die Remonten-Schwadron bildete von 1939 bis Ende 1943 etwa 500 Remonten aus, von denen nur ein Jahrgang aus Hannover und Holstein stammte, die anderen kamen aus Ostpreußen. Am 15. Dezember 1943 sollte die Remonte-Ausbildungs-Schwadron der Aufklärungs-Abteilung 8 auf Befehl vom 11. Dezember 1943 aufgelöst werden. Aber am 23. Dezember 1943 wurde die Schwadron als 3. Remonte-Ersatz-Schwadron der Kavallerie-Ersatz-Abteilung 100 in der Schlieffen-Kaserne in Lüneburg angegliedert.

Auf Befehl des Wehrkreiskommandos wurden im Herbst 1944 durch die Stamm- und Marsch-Schwadron der Abteilung 3 Schwadronen zusammengestellt um in den Westbeskiden südlich der Stadt Bielitz im dortigen Partisanengebiet einen Sicherungsauftrag auszuführen. Am 14. Oktober 1944 wurden die Schwadronen in Oels verladen. Mit der Reichsbahn erfolgte der Transport über Breslau - Oppeln - Heydebreck - Ratibor - Teschen - Bielitz - Saybusch nach Milowka. Unterhalb von Milowka führt die Bahnstrecke in Richtung Westen durch den Jablunka-Paß (551 Meter hoch). Das Jablunka-Gebirge ist der polnisch-tschechische Grenzgebirgszug und südwestliche Verlängerung der Westbeskiden. Der Abteilungsgefechtsstand wurde in Milowka, ca. 30 Kilometer südlich von Saybusch, untergebracht. Die Abteilung hatte unter ihrem Kommandeur Rittmeister Hanf den Befehl, die Eisenbahnstrecke Saybusch - Milowka in Richtung tschechoslowakische Grenze hin und die fast parallel von Nord nach Süd verlaufende Landstraße zu sichern. In dem unübersichtlichen gebirgigen Waldgelände musste also ein Gebirgsstreifen von 50 Kilometern gesichert werden. Die einzelnen Posten waren ziemlich weit voneinander eingesetzt. Die Kontrolle erfolgte durch die Vorgesetzten teilweise mit dem Fahrrad. Tag- und Nachtspähtrupps waren unterwegs. Die 6 bis 8 Wochen, die die Abteilung in diesem Einsatzgebiet verbrachte, waren ausnahmsweise ruhig und ohne Zwischenfall verlaufen. Für die Rekruten, die noch keine Fronterfahrungen gesammelt hatten, waren die Einsätze etwas Besonderes, für die anderen Soldaten jedoch eine Erholungszeit. Ende November 1944 wurde die Abteilung nach Oels zurück verlegt. Am 4. Dezember 1944 trat die Abteilung mit dem Wehrmachtsgefolge zum inzwischen festen soldatischen Brauchtum gewordenen Morgenappell auf dem Kasernenhof an. Dieses mal hatte der Appell eine besondere Bedeutung. Es wurde von der Standarte des Kavallerie-Regiment 8 Abschied genommen, welche mit anderen Feldzeichen fernab von Oels verwahrt werden sollte. 

Anfang Januar 1945 wurde bei den Schwadronen täglich im Gelände die Gefechtsbereitschaft geübt. Am 12. Januar 1945 erfolgte die letzte Rekrutenvereidigung auf dem Appellplatz der Richthofen-Kaserne. Vom gleichen 12. Januar 1945 bis zum 14. Januar 1945 trat die Rote Armee mit 90 Schützen-Divisionen und 15 Panzerkorps aus ihren Bereitschaftsräumen südlich von Warschau an der Weichsel zur Großoffensive an. Schon nach einigen Stunden durchbrachen die angreifenden Verbände die deutschen Stellungen, drangen bis zum 17. Januar 1945 durch den Raum südlich von Lodz (Litzmannstadt) über die Warthe vor und nahmen Kepno (Kempen) 70 Kilometer nordöstlich von Breslau am 20. Januar 1945 in ihren Besitz. In der Nacht vom 16. zum 17. Januar 1945 wurden die gesamten Ersatzeinheiten des Wehrkreis VIII durch das Stichwort Walküre n höchste Alarmbereitschaft versetzt. Die Abteilung stellte aus den beiden Rekruten-Schwadronen, der Marsch- und Stamm-Schwadron zwei Abteilungen auf, welche noch durch ein Volkssturm-Bataillon verstärkt wurden. Vor dem Ausrücken wurden die Rekruten auf die einzelnen Schwadronen verteilt, um mit den fronterfahrenen Soldaten die Gefechtsbereitschaft zu verstärken. Unter der Führung von Rittmeister Rudolf von Wittenburg wurde eine Vorausabteilung mit dem Auftrag gebildet, im Raum östlich und nordöstlich von Breslau bis hin zur polnischen Grenze aufzuklären und die feindlichen Verbände nach Möglichkeit aufzuhalten. Die ca. 200 bis 250 Mann starke Schwadronen waren nur mit leichten Infanteriewaffen (Gewehre und einige leichte MG's) ausgerüstet. Eine Nachrichtenstaffel sowie leichte Granatwerfer oder gar Kavalleriegeschütze standen der Abteilung nicht zur Verfügung. Am 19. Januar 1945 stand die 3. russische Garde-Panzerarmee unter Generaloberst Rybalko zwischen Rosenberg und Kreuzburg auf schlesischem Boden. Die ersten Divisionsteile der 269. Infanterie-Division, welche aus den Vogesen anrückte, wurden in der Nacht vom 20. zum 21. Januar 1945 in Oels ausgeladen. Die Division unterstand unmittelbar der 4. Panzerarmee unter General der Panzertruppen Gräser. Generaloberst Schörner hatte den Befehl über die Heeresgruppe Mitte übernommen. Die der 269. Infanterie-Division unterstellten Teile der Abteilung unter Führung von Rittmeister von Wittenburg waren im Raum Neumittelwalde - Groß Wartenberg - Groß Zöllnig - Allerheiligen - Oels eingesetzt mit dem nunmehr erweiterten Auftrag, den Rückzug der aus Richtung Litzmannstadt kommenden in voller Auflösung befindlichen eigenen Truppenteile soweit möglich abzusichern und das Vordringen der Sowjet-Verbände zu verzögern, um dann den Aufbau einer rückwärtigen Verteidigungslinie entlang der Oder zu ermöglichen. Im Raum Namslau - Bernstadt war ein Volkssturm-Bataillon unter Führung des Rittmeisters der Reserve Eberhard Kalau vom Hofe mit dem gleichen Auftrag eingesetzt. Das Volkssturm-Bataillon, dem auch 2 Feldunterärzte und mehrere Krankenschwestern zugeteilt waren, wurde im besagten Kampfraum Groß Wartenberg - Glausche - Namslau - Bernstadt von den weit überlegenen Sowjets in einem Umfassungsangriff zwischen dem 19. und 22. Januar 1945 total aufgerieben. Der Abteilungsgefechtsstand von Rittmeister Hanf befand sich anfangs im letzten Unterkunftsgebäude der Richthofen-Kaserne an der Buselwitzer Chaussee in Oels. Etwa  ab dem 24. Januar 1945 musste dieser 150 Meter östlich des Bahnhofes und weiterhin an den Stadtrand von Oels verlegt werden. Bei den Kampfhandlungen in und um Oels wurde die Richthofen-Kaserne, ebenso wie die Dragoner- und Jäger-Kaserne, nur leicht beschädigt. Das Verpflegungsdepot war teilweise ausgebrannt. Die gleichfalls in den Stallungen der Richthofen-Kaserne an der Buselwitzer Chaussee untergebrachten Pferde vom Heimatpferdepark 8 und das Reservelazarett in der Dragoner-Kaserne an der Wartenberger Straße wurden gemeinsam mit der etwa 120 Mann starken Genesenden-Schwadron und dem Abteilungstross in die rückwärtigen Gebiete nach Breslau verlegt. Der Chefarzt des Reservelazaretts Oels, Oberfeldarzt Dr. med. Mehling, der auch die Abteilung als Abteilungsarzt versorgte, wurde Festungsazt in Breslau. Als neuer Abteilungsarzt wurde Feldunterarzt Dr. med. Hans-Guido Weiser zur Abteilung versetzt. Die auf Breslau angesetzte russische 3. Garde-Panzeramee stieß nicht weiter nach Breslau vor, sondern bog über den Raum Namslau nach Süden auf Oberschlesien ab. Starke Verluste treten bei den Einheiten und der Zivilbevölkerung durch den Beschuss von Stalinorgeln und durch Explosivgeschosse ein. Dabei sind auch viele Pferde umgekommen. Als die feindlichen Panzer wenig später die über Bogschütz - Oels und Allerheiligen verlaufende deutsche Hauptkampflinie im Norden und Süden durchstießen, wurden auch Teile der Abteilung in heftige Nahkämpfe um den Flugplatz Oels-Spahlitz, etwa 3 Kilometer östlich der Stadt Oels, verwickelt. Diese Teile durchbrachen mit Teilen der 269. Infanterie-Division nördlich der Stadt Oels den gegnerischen Einkesselungsring. Ein schwacher Zug der Marsch-Schwadron in Stärke von 20-25 Mann wurde am 22. Januar 1945 nach Kaltvorwerk, südlich von Oels, in Marsch gesetzt. Am Tage hatte der Zug bis auf feindliche Spähtrupptätigkeit kaum Feindberührung. Am Abend erfolgten aber stärkere Angriffe mit einem Einbruch beim linken Nachbarn des Zuges. Im Nachtmarsch zog sich der Zug nach Oels zurück. Hier richtete sich der Zug am 23. Januar 1945 am Reichsbahn-Ausbesserungs-Werk im südlichen Teil des Bahnhofes Oels zur Verteidigung ein. Der Zug war mit einem MG 42 und dänischen Gewehren ausgestattet, jeder Mann hatte 100 Schuss Munition. Der Gegner rückte bald nach und besetzte die links vor dem Zug befindliche Rauhfutterscheune und das rechts davon liegende leicht wellige Gelände. Der Gegner versuchte mehrere erfolglose Angriffe gegen den Zug, bevor dieser fast leergeschossen im Laufe des Nachmittags den Rückzug antrat. In Nachtmärschen ging es für den Zug Richtung Breslau. Alle Schwadronen der Abteilung kamen nur zugweise zum Einsatz. Am 23. Januar 1945 wurde die Stadt Oels eingeschlossen. In der Nacht zum 25. Januar 1945 machten die restlichen Teile der Abteilung einen Ausbruchsversuch und wurden dabei im feindlichen Pak- und Artilleriefeuer fast aufgerieben. An diesem Tag wurde auch Oberwachtmeister Walter Abert von der Marsch-Schwadron im Stadtgebiet von Oels verwundet. Nur wenigen Soldaten gelang es sich nach Bohrau, südwestlich von Oels, durchzuschlagen, wo sie Kampfgruppen zugeteilt wurden, die in verlustreichem hinhaltendem Widerstand auf den äußeren Verteidigungsring von Breslau zurückgingen. Seit diesen Kämpfen werden sehr viele Soldaten der Abteilung vermisst. Das hügelige Gelände war damals tief verschneit, viele Verwundete überlebten nicht, da eine Bergung unmöglich war. Auch eine Identifizierung der Gefallenen war meist nicht möglich. Die 269. Infanterie-Division kämpfte sich, weisungsgemäß hinhaltend, entlang der Straße Oels - Brelau (ausgebaute Reichsstraße 6) auf den äußeren Verteidigungsring der Stadt zurück. Am späten Nachmittag des 25. Januar 1945, nach dem Durchbruch durch den russischen Ring, hielten die Reste der Schwadronen Einzug in Bohrau, wo sie von Feldjägern in die noch unversehrten Gehöfte des Ortes zum Sammeln eingewiesen wurden. In endlosen Kolonnen ging es am Abend des 25. Januar 1945 weiter über Sibyllenort - Sachsenau nach Sakrau. Der 26. Januar 1945 war als Ruhetag eingelegt. Mit etwa 30 Mann wurde am 27. Januar 1945 ein Zug der Abteilung nach Mövengrund zum Vorwerk, ca. 6 Kilometer nördlich von Sakrau in Marsch gesetzt. Angesetzte Spähtrupps trafen nur auf eigene Truppenteile, welche in Richtung Breslau marschierten. In dem zugeteilten Vorwerk, ca. 2 Kilometer südlich von Mövengrund, fand der Zug eine friedliche und idyllische Gegend vor. Am Morgen des 28. Januar 1945 rückten lange russische Kolonnen auf der Straße von Trebnitz und westlich davon vor. Am Abend des 28. Januar 1945 erhielt der Zug den Befehl zum Weitermarsch in Richtung Breslau-Hundsfeld. Mit dem Marschbefehl kam wegen Munitionsmangels gleichzeitig die Anweisung Feindberührung zu vermeiden. In einem kleinen Haus in Hundsfeld an der Görlitzer Straße konnte der Zug anweisungsgemäß Quartier beziehen. Ein Offizier der Abteilung erschien hier bei dem Zug und erklärte die militärische Gesamtlage. Außer Postendienst und kleiner Spähtrupptätigkeit in naher Umgebung verliefen der 29. und 30. Januar 1945 relativ ruhig für den Zug. Am 30. Januar 1945 erschien eine weitere Schwadron der Abteilung, die wohl aus dem 5 Kilometer entfernten Groß Weigelsdorf kam. Nach einer Neuformierung erfolgte der plötzliche Abmarsch nach Breslau-Carlowitz. Um Mitternacht des 30. Januar 1945 wurden die Schwadronen in der Hindenburg-Kaserne an der Schlieffen-Straße im den Kellerräumen untergebracht. Vor Beginn der Großoffensive hatten sowjetische Flugzeuge einige Unterkunftsgebäude durch Bombenabwürfe beschädigt. In der Kaserne wurden die inzwischen von den Fronteinsätzen eingetroffenen Züge und Schwadronen der Abteilung als selbständige Kampfgruppe Hanf dem Festungskommandanten der Festung Breslau unmittelbar unterstellt. Das Unterstellungsverhältnis zur 269. Infanterie-Division hörte damit auf. Der in Kaltvorwerk, südlich von Oels, und am 23. Januar 1945 am RAW Oels eingesetzte Zug erreichte in Nachtmärschen die Fasanerie des Gutes Wendelborn, wo Stellung bezogen wurde. Der Schwadrons-Gefechtsstand war im Forsthaus eingerichtet wurden. Ein in Richtung Mövengrund angesetzter Spähtrupp hatte ebenfalls Feindberührung. In Wendelborn verblieb der Zug einige Tage. In der vorgenannten Zeit war die Abteilung in den Raum rechter Flügel Groß Weigelsdorf - Hundsfeld - Sakrau - Wendelborn - Mövengrund und linker Flügel Groß Bischwitz befohlen. Der Abteilungsgefechtsstand wurde in Hundsfeld eingerichtet. Am 23. Januar 1945 erzwangen die Sowjets bei Ohlau den Oderübergang und stießen über Jungfernsee in Richtung der Landeshauptstadt Schlesiens vor. Im Raum Kraftborn trafen trafen sie auf erbitterten deutschen Widerstand, der sie bis zum 9. Februar 1945 aufhielt. Am Abend des 28. Januar 1945 traf bei der 269. Infanterie-Division der Befehl ein, die in den Bereich Königsruh - Märzdorf vorgestoßenen Russen über die Oder abzudrängen. Die 269. Infanterie-Division zog vom Stadtrand von Breslau nach Süden in das zugewiesene Kampfgebiet und trat am Vormittag des 30. Januar 1945 aus dem Raum Bismarcksfeld - Jungwitz zum Angriff an. Der rechte Flügel traf anfangs nur auf schwachen Widerstand. Um Märzdorf und östlich davon entwickelte sich ein heißer Kampf. Die Ortschaft Gerlanden wurde am Morgen des 2. Februar 1945 vom I. Bataillon des Grenadier-Regiment 469 unter Führung des Ritterkreuzträgers Hauptmann der Reserve Reinhold Köck genommen. Der Gegner räumte überstürzt Schmücken und Saulwitz und wich nach Zottwitz zurück. In diesem Ort wimmelte es vor Gegnern. Die Truppe formierte sich um Zottwitz anzugreifen. Bei hereinbrechender Dunkelheit begann der Angriff der 1. und 2. Schwadron der Aufklärungs-Abteilung 269 sowie des I. Bataillons vom Grenadier-Regiment 469. Im Morgengrauen des 3. Februar 1945 standen die Kämpfer vor den ersten Häusern der Ortschaft, die sie mittags brennend und verwüstet gegen erbitterten Widerstand in die Hand bekamen. Die 269. Infanterie-Division ermöglichte es noch, den Gegner auf den Raum Wüstebriese - Göllnerhain - Westrand Ohlau zurückzuschlagen. Die nicht einsatzbereiten Teile der eigentlichen Abteilung aus dem Stadtteil Breslau-Mochbern in Richtung Hirschberg im Riesengebirge in Marsch gesetzt. Dabei mussten die Soldaten bis Jannowitz zu Fuß gehen, danach benutzen sie die Reichsbahn bis zum Hauptbahnhof Hirschberg. In Hirschberg wurden sie in der Hubertus-Kaserne an der Grunauer-Straße untergebracht. Gegen Mittag des 5. Februar 1945 wurde die Kampfgruppe Hanf in Breslau-Hundsfeld auf LKW verladen. Auf Sattelschleppern mit zwei oder gar drei Anhängern, unter Planen verborgen, wurde die Kampfgruppe in die Gegend südöstlich der Stadt gefahren. In Kraftborn verließen die Schwadronen die Fahrzeuge. Auch Soldaten anderer Einheiten waren dabei. Die Fahrzeuge des öfteren, dadurch sind wahrscheinlich die verschiedenen Ausladeplätze zu erklären. So fuhr man erst vom Gegner weiter entfernte Plätze wie Kraftborn an, später dann näher an die HKL heran. Die Seydlitzaue war auch ein Ziel. Die Kampfgruppe Hanf, verstärkt durch zwei Volkssturm-Bataillone und ein Polizei-Bataillon wurde im Raum linker Flügel Märzdorf, rechter Flügel Leisewitz - Zottwitz, den in Richtung Brieg - Ohlau starken feindlichen Kräften entgegen geworfen. Das Wetter war bis auf die Ausnahme weniger Niederschläge erfreulich gut. Die Angehörigen der Kampfgruppe wurden am Ortsrand von Leisewitz in die Häuser eingewiesen. Sie schanzten Laufgräben und beobachteten die Umgebung, aus welcher immer wieder Motorengeräusche zu hören waren. In den Stallungen lag totes Vieh, nur die Kälte verhinderte die Verwesung. Nach anfänglichen Angriffserfolgen konnte sich die Kampfgruppe Hanf in dem kleinen Örtchen festsetzen. Der Bahnhof Leisewitz an der Strecke Breslau - Ohlau - Brieg - Oppeln war der Gefechtsstand des Stabes der Kampfgruppe. Ein Schwadronsgefechtsstand war im Freigut am nördlichen Ausgang des Dorfes in Richtung Märzdorf untergebracht. In dem 2 Kilometer entfernten östlich liegendem Stiftsgut Eisfeld hatte sich der Gegner eingenistet. Die zwischen den beiden Gütern grasenden Schafe wurden durch das Infanteriefeuer hin- und hergetrieben. Der Bahnhof Leisewitz lag ziemlich frei am südlichen Dorfausgang und war somit vom Gegner gut einzusehen. Dadurch lag er öfter unter direktem Beschuss durch den Gegner. Wegen der starken Kellerwände war es jedoch möglich, fast eine Woche darin Aufenthalt zu finden. Der rechte Nachbar war eine Einheit von Unteroffiziersschülern der Heeres-Unteroffiziers-Schule 8 für Infanterie in Frankenstein. Sie verteidigten sich sehr zäh in Zottwitz. Am Nachmittag des 10. Februar 1945 wurden an der Ostflanke Rauchsäulen gesichtet und Motorengebrumm vernommen. Am Abend wurde bekant, dass der Gegner an der Oder entlang vorgestoßen sei und die Kampfgruppe damit umgangen hatte. Am frühen Morgen des 11. Februar 1945 setzte an der rechten Flanke hinter einem hochgelegenen Bahndamm Panzerrasseln und lautes Schreien ein. Zurückgehende eigene Soldaten wurden erkannt, der Gegner war durchgebrochen. Am Mittag wurden die Stellungen durch einen Gegenangriff wieder genommen und von eigenen Einheiten besetzt. Am Nachmittag des 11. Februar 1945 setzte gegen 15 Uhr schweres Mörserfeuer auf die eigenen Stellungen ein. Es waren die 21-cm-Mörsergeschütze des Gegners, welche wegen der bevorstehenden Belagerung von Breslau schon herangeholt wurden. Nach 10 Minuten war der Spuk vorbei. Der Beschuss hatte aber einige Ausfälle gefordert, die Verwundeten wurden auf den Hauptverbandsplatz nach Kattern gebracht. Als ein neuer russischer Angriff erfolgte, zogen sich die Schwadronen zum Bahnhof zurück. In den späten Abendstunden ging die Kampfgruppe Hanf wieder zum Angriff über um die verlorenen Stellungen zurückzuerobern. Der kleine Ort war sehr zerstört wurden und am Morgen des 12. Februar 1945 kam der Befehl zum Absetzen. Nach der Aufgabe von Leisewitz zogen die Schwadronen der Kampfgruppe mit anderen Einheiten vermischt in langen Kolonnen über Zottwitz nach Gerlanden. Bereits am 8. Februar 1945 setzte aus den Ober-Brückenköpfen Steinau und Ohlau-Brieg ein groß angelegter Zangenangriff ein, der schnell Raum gewann und bereits in der Nacht zum 9. Februar 1945 sowjetische Panzerspitzen in den Westteil des Kreises Breslau brachte. Den Sowjets gelang die Vereinigung der Panzerspitzen am 12. Februar 1945, damit war Breslau eingeschlossen. Im Süden dieses Kessels gelang es der Masse des Westflügels der 269. Infanterie-Division, durch die einzige noch offene Lücke bei Jordanmühle auszubrechen, und zwar vor allem mit Artillerie und mit Fahrzeugen. In der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 gelang noch weiteren Kampftruppen der 269. Infanterie-Division der Ausbruch. Jene Teile der 269. Infanterie-Division die den Ausbruch nicht mehr schafften, gehörten von nun an zur Festung Breslau. Eigenartigerweise unterstanden dem Wehrkreisbefehlshaber VIII als Führer der Korpsgruppe Breslau nicht alle im südlichen Vorfeld kämpfenden Einheiten, sondern nur die Division z.b.V. 609. Die Ortschaft Zottwitz bestand wohl nur noch aus fünf oder sechs Häusern, alles andere war dem Erdboden gleich gemacht. Die heftigen Abwehrkämpfe haben auch hier ihre Spuren hinterlassen. Unter starkem gegnerischen Feuer vergingen die nächsten Tage mit schweren Abwehrkämpfen und zum Teil auch örtlichen Gegenstößen über Gerlanden - Bismarckfeld - Schmücken - Schwarzaue und Jungwitz - Rohrau - Saulwitz - Seydlitzaue - Sillmenau - Kattern - Schönborn - Lamsfeld - Riembergshof - Herzogshufen, um in Hoinstein erstmals zum Stillstand zu kommen. Die Absetzbewegungen der Kampfgruppe Hanf zwischen dem 11. und 15. Februar 1945 waren immer planmäßig unterstützt durch hinhaltendes Feuer einzelner Kampfgruppen durchgeführt wurden. Die Masse der Kampfgruppe zog sich stets im Schutz der Nacht zurück. Lediglich in Bismarcksfeld am 12. Februar 1945 kam es zu einer äußerst brenzligen Situation. Der Ort wurde von der am rechten Flügel der Kampfgruppe eingesetzten 4. Schwadron unter Oberfähnrich Kottusch verteidigt. Dem Gegner war anscheinend die Stärke dieser mit Granatwerfern noch gut ausgerüsteten Einheit ein Dorn im Auge. Durch das gegebene Gelände war es ihm gelungen die Stellungen der Schwadron auszumachen. Er belegte diese Schwadron vom Vormittag bis zum frühen Nachmittag mit beinahe pausenlosem Trommelfeuer. Vor Beginn der Dämmerung versuchte der Gegner dann Bismarcksfeld durch einen Infanterieangriff in seinen Besitz zu bringen. Um 15 Uhr erschienen fast gleichzeitig Oberfähnrich Kottusch und Feldunterarzt Dr. Weiser am Abteilungsgefechtsstand, um dem Stab Meldung zu machen. Obwohl die 4. Schwadron durch die Nachbarschwadronen verstärkt wurde, war es der 4. Schwadron nicht möglich mit dieser Zusammenstellung den Ort bis zum Einbruch der Dunkelheit zu halten. Der Gegner hatte schon in den ersten Häusern am Ortseingang festen Fuß gefasst und gewann durch seine Übermacht ständig weiteren Raumgewinn. Die Verbindung nach rechts ist ebenfalls verloren gegangen, was der Gegner aber zum Glück noch nicht gemerkt hatte. Als Führer der Schwadron bat der Oberfähnrich den Rittmeister um die Erlaubnis sich möglichst umgehend vom Gegner absetzen zu dürfen. Unterfeldarzt Dr. Weiser berichtete über den enormen Verwundetenanteil und die damit verbundenen Probleme. Je 2 oder 3 Leichtverwundete mussten je einen Schwerverwundeten auf einem Handwagen oder einem Schlitten mitnehmen, allerdings zuerst in ein 400 Meter in südwestlicher Richtung liegendes Waldstück. Das deckte sich nicht mit der für notwendige Absatzbewegungen festgelegten Himmelsrichtung (Nord oder Nordwest), war jedoch aus Gründen der Deckung und der Sicherheit zwingend erforderlich, da auf die nördlich von Bismarcksfeld gelegenen Stellungen inzwischen ebenfalls starker Artilleriebeschuss eingesetzt hatte. Zum anderen hatte der Gegner im nördlichen Abschnitt der bis zu diesem Tag noch in Nord-Süd-Richtung verlaufenden HKL zunächst mehr Raum gewonnen als im südlichen. Auch über einen Plan, den von der allgemeinen Richtung abweichenden Verwundetenfluchtweg bei gefährlichem Näherrücken des Gegners durch eine Nebelwand abzuschirmen, wurde von Dr. Weiser berichtet. Man hatte erkundet, dass das Anzünden von zwei am Ortsende befindlichen vollen Scheunen bestens geeignete Rauchschwaden liefern würde, da die Windrichtung auf das nahe Wäldchen zulief, und da der drückende Nieselregen für niedrig ziehenden Qualm, sorgen würde. Noch bevor der Kommandeur, Rittmeister Hanf, über das Ersuchen entschieden hatte, fingen die beiden Scheunen an zu brennen und bildeten tatsächlich die erwartete und erhoffte Nebelwand. Der mit dem Oberfähnrich Kottusch mitgekommene Melder hatte einen Wink seines Schwadronführers falsch verstanden und den Befehl zum Anzünden an die Sanitäter übermittelt. Der Rittmeister hatte zunächst aber noch die Lagebesprechung mit den anderen Schwadronschefs abwarten wollen, zumal die Lageentwicklung für die bevorstehende Nacht eine Schwenkbewegung der HKL erforderlich machte. Daher reagierte der Rittmeister erst unwillig, weil er glaubte, die beiden Offiziere wollten ihn trickreich zu einer Entscheidung zwingen. Doch er erkannte schnell die aus dem Missverständnis erwachsene Chance und erteilte ohne Zögern den Befehl zum Absetzen unter Ausnutzung der niedrig ziehenden Rauchschwaden. Um den Männern der 4. Schwadron wenigstens eine gewisse Ruhepause zu gönnen, wurde für sie Schwarzaue als Sammelpunkt und als nächster Verteidigungsbereich zugewiesen. So hatten sie dort am 13. Februar 1945 genügend Zeit, um Stellungen für die Rücknahme der aus Saulwitz, Schockwitz und Schmücken erwarteten Schwadronen vorzubereiten. Schon in der nächsten halben Stunde nach diesem Befehl konnten die Aufklärer feststellen, mit welcher Infanteriemasse der Gegner zum Ansturm dicht aufgerückt waren, und das ein längeres Standhalten, ebenso wie ein ungeschütztes Verlassen der Stellungen, noch weitere schwere Verluste, wenn nicht die völlige Vernichtung der 4. Schwadron gebracht hätte. In den beiden folgenden Tagen wurde deutlich, dass es sich bei den starken russischen Einheiten um wesentliche Teile des zur Einkesselung von Breslau angesetzten südlichen Stoßkeil handelte. Außerdem wurde den Männern der Kampfgruppe auch klar, welche Entscheidung durch den Befehl in nördlicher Richtung auszuweichen, nunmehr gefallen war. Sie würden nicht außerhalb der Festung Breslau, sondern innerhalb der Stadt weiterzukämpfen haben. Auch in Schmücken kam es am 12. Februar 1945 zu heftigen Kämpfen, welche in schweren Häuserkämpfen gipfelten. Am Ende mussten sogar aufgrund von fehlenden Verlegungsmöglichkeiten 6 Schwerverwundete im Gut Schmücken zurückgelassen werden. Beim Angriff auf Schwarzaue am 13. Februar 1945 wurde das der Kampfgruppe Hanf unterstellte Polizei-Bataillon unter Führung von Hauptmann Köhler durch einen sowjetischen Feuerüberfall mit dem Einsatz von Stalinorgeln fast vollständig vernichtet. Die Beamten dieses zusammengestellten Bataillons sollen aus Wohlau und Hirschberg im Riesengebirge gekommen sein. Der Stabsarzt des Bataillons begleitete einen Transport von Schwerverwundeten und geriet mit seinen 2 Fahrzeugen unter massiven Artilleriebeschuss, so dass aus dieser Kolonne niemand überlebte. In Sillmenau wurde ein Gefreiter durch Explosivgeschosse am Oberschenkel verwundet. Von drei Kameraden wurde er auf einem Federbett in einer Mistkarre zum Hauptverbandplatz nach Kattern gebracht. Dieser HVP war schon nahezu geräumt und die Verwundeten zm Abtransport vorbereitet. An der Straße Kattern - Schönborn wurde am 14. Februar 1945 erneut Stellung bezogen. Die Angehörigen der Kampfgruppe gruben sich ein. Am 15. Februar 1945 kamen die ersten Männer vom Volkssturm als Verstärkung. Dabei waren auch zwei politische Leiter in Parteiuniform, welche aber erst einmal zum Umziehen nach Hause geschickt wurden. Am Abend des 15. Februar 1945 setzte wieder der Angriff der Roten Armee ein. Diesmal als heftiger Artilleriebeschuss schweren Kalibers unter Einsatz von Stalinorgeln. In Riembergshof kam es wieder zu Nahkämpfen mit dem Gegner. Die Truppe war sowohl physisch als auch psychisch müde. Nachts kamen die Junkers 52 Maschinen des Luftversorgungsgeschwader Jüterbog pünktlich ab 23 Uhr in Massen über Breslau, um Fallschirmjäger und Austauschoffiziere zu überbringen. Diese Flugzeuge haben die Festung mit Nachschub und bis Ende April 1945 auch noch mit Feldpost versorgt. Ebenso haben sie Schwerverwundete im entlastenden Verwundeten-Transport ausgeflogen, welche im Auftrag vom Festungsarzt Dr. Mehling, vom Stabsarzt Dr. Rürup gesichtet wurden. Der lebensrettende Verwundeten-Transport war nicht nötig, da in der Festung genügend feldchirurgisch erfahrene Ärzte vorhanden waren. Am 17. Februar 1945 wurde der Rittmeister Hanf auf Befehl des Festungskommandanten, Generalmajor von Ahlfen, mit der Führung des Regiments und späteren Grenadier-Regiments Hanf beauftragt. Ein kleiner Teil der alten Aufklärungs-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung wurde auf ausdrückliche Bitte des scheidenden Kommandeurs mit zum Regiment Hanf abgestellt. Rittmeister Schmidt wurde sein Nachfolger als Kommandeur der Kampfgruppe, welche jetzt auch Kampfgruppe Schmidt, manchmal auch Abteilung 25, hieß. Der Adjutant der Kampfgruppe war Leutnant der Reserve Hardenberg. Die Kampfgruppe wurde dem Regiment Reinkober unter Oberst Fritz Reinkober unterstellt. Später wurde sie diesem als I. Bataillon eingegliedert. Dieses Regiment unterstand der Division z.b.V. 609 unter General Siegfried Ruff. Am Abend des 20. Februar 1945 trat die Kampfgruppe aus dem Raum Lamsfeld - Herzoghufen in Hoinstein ein. In den ein- bis zweistöckigen einzeln stehenden Ein- oder Zweifamilienhäusern dieser Siedlung wurde von den Schwadronen Quartier bezogen. Am 21. Februar 1945 fand morgens im Zentrum von Hoinstein eine Volkszählung und Neugliederung statt. Die Kampfgruppe Schmidt wurde kurzfristig aus der HKL herausgezogen um die Schwadronen zu registrieren und die Angehörigen auf diese neu zu verteilen. Es wurde neue Munition gefasst und eine Ergänzung an Waffen vorgenommen. Danach wurden die alten Stellungen wieder bezogen. Ein deutscher Spähtrupp stellte in der Nacht vom 21. zum 22. Februar 1945 sehr große Ansammlungen der Sowjets hinter der Autobahn fast. Man hatte damit einen Angriff des Gegners aus Gegend von Kanth zu erwarten. Um 8:15 Uhr am 22. Februar 1945 eröffneten die Sowjets einen Feuerschlag aus allen Rohren der Artillerie. Gegen Mittag des 22. Februar 1945 wechselte das Salvenfeuer in ein Störfeuer. Die halbe Ortschaft Hoinstein wurde total zerstört. Die Schwadronen erhielten Anweisung zur Errichtung von Barrikaden und zur Vorbereitung auf Häuserkämpfe. Über die Ortschaft donnerten Schlachtflieger und feuerten auf Straßen und Häuser. Der Gegner griff mit einer größeren Infanterieeinheit ohne schwere Waffen die Kampfgruppe an, die um 16 Uhr alarmiert wurde. Gegen Abend wurden die Verwundeten zum Hauptverbandsplatz in der Goethe-Straße in Breslau gebracht. An der direkten Stadtgrenze von Breslau, in Klettendorf, wurde erbittert gekämpft. Etwa 1.500 Meter westlich der Kampfgruppe setzten die Rotarmisten zum Hauptstoß auf den Südpark mit Gardetruppen an und eroberten innerhalb von 2 Stunden ein Drittel der Südstadt, ehe sie auf festen deutschen Widerstand stießen. In den letzten Februartagen trat der Gegner erneut und nahezu pausenlos mit starken Kräften an. Dadurch musste sich die Kampfgruppe ebenso wie ihre Nachbareinheiten rechts und links absetzen, wodurch Hoinstein geräumt wurde. Dieser Abzug aus Hoinstein wurde ein schwerer Tag für die Kampfgruppe, denn die Eisenbahnunterführung von Hoinstein wurde vielen Angehörigen der Kampfgruppe zum Verhängnis. Der Gegner hatte die Absatzbewegungen frühzeitig erkannt und auch dieses verlockende Schlupfloch ausgemacht. Daher konzentrierte er alle Waffen auf diesen Durchgang, was schwere Verluste auf deutscher Seite zur Folge hatte. Daraufhin wurde der Befehl gegeben, trotz direkter Beobachtung durch den Gegner, den 4 Meter hohen Bahndamm der von Ost nach West verlaufenden Umgehungsbahn zu überwinden. Die Überraschung gelang nach einer kurzen Verschnaufpause, als der Damm in breiter Front sturmartig erklommen und überwunden wurde. Seit der Absetzbewegung von Hoinstein wird der Gefreite Alfred Schenk vermisst. Von dort marschierten die Schwadronen befehlsgemäß weiter in Richtung auf das innere Stadtgebiet, durch Schrebergärten und Sportfelder bis zum Friedhof an der Kärtner Straße, wo das Sammeln befohlen war. Am 23. Februar 1945 waren die Gegner in der Carmerstraße, eine Verbindungsstraße von der Scharnhorst-Straße zur Kürassierstraße, eingedrungen. Seit der Nacht vom 23. zum 24. Februar 1945 werden die Obergefreiten Lammel und Bataj sowie die Gefreiten Denskat und Nagel vermisst. Am 24. Februar 1945 erreichte der Gegner die Kürassier-Kaserne und das Generalkommando in der Gabitzstraße. Am 28. Februar 1945 führte die Kampfgruppe Schmidt, bzw. I. Bataillon vom Regiment Reinkober eine Absetzbewegung von der Göring-Straße (ehemals Mezel-Straße) auf die Steinstraße durch. Seit dieser werden die Obergefreiten Alois Scheudinger und Günther Schlick vermisst. Am 1. und 2. März 1945 wurde der Gegner noch einmal im Sturmangriff auf der Rückseite der Häuser Goethe-, Gutenberg- und Neudorfstraße zurückgeschlagen. Im Süden der Stadt ging der Häuserkampf dann weiter. Hier kämpfte sich der Gegner im Unterschied zu den sprungartigen Geländegewinnen im Westen nur langsam voran. Die HKL verlief hier im Süden: Neudorfstraße bis Ecke Victoriastraße, Straße der SA (ehemalige Kaiser-Wilhelm-Straße) weiter bis zur Hölchenstraße, Ecke Gräbschener Straße. Die Kampfgruppe I. Bataillon Regiment Reinkober bezog Stellung in der Stein-Straße Ecke Bohrauer Straße links von der Steinschule. In der Zeit vom 26. Februar 1945 bis zum 10. März 1945 haben die Scharfschützen des Regiments Reinkober durch 23 erfolgreiche Einsätze dazu beigetragen, dass der Gegner in die erfolgreichen Absetzbewegungen der eigenen Einheiten nicht noch rascher hineinstoßen und nicht noch mehr Verluste verursachen konnten. Die Kampfgruppe brach später nach rechts ab über Zobten-, Lohestraße bis in die Höhe der Augustasstraße. In den ersten Tagen befand sich eine Schwadron in den Häuserblocks zwischen Bohrauer- und Kärntner Straße, sie wurde aber später zurückgenommen. Stärkster Stützpunkt war die Steinschule, in der sich auch ein vorgeschobener Verbandsplatz befand. Der linke Trakt der Schule war ab und zu kurz wieder in russischer Hand, wurde aber immer wieder zurückerobert. Der Gegner befand sich auf der anderen Straßenseite. Er versuchte mehrmals Geschütze in den Toreinfahrten in Stellung zu bringen, wurde aber immer wieder durch Panzerfäuste daran gehindert. Im rechten Abschnitt befand sich der Gegner im Friedhofsgelände an der Kärntner Straße, konnte sich jedoch später in die Zobten-, Goethe- und Lohestraße, wo um Haus um Haus gekämpft wurde, bis in die Höhe der Augustasstraße vordringen. Der Gefechtsstand der Kampfgruppe Schmidt befand sich Anfang April 1945 in der Bohrauer Straße, wurde aber bald in die Gottschallstraße verlegt, wo er bis zur Kapitulation verblieb. Der Tross der Einheit befand sich am Striegauer Platz. Von dort kamen abends auch die Essensträger, die Verpflegung war gut und reichlich. In dieser letzten Stellung wurde die Kampfgruppe auch wieder mit Ersatz versorgt. Die Nachrichten-Staffel wurde auf 7 Mann erhöht, dazu kamen ein Feldwebel der Luftwaffe und die Zuweisung eines Klappenschrankes. Bisher war der inzwischen zum Unteroffizier beförderte Günther Gerlach Leiter der Nachrichten-Staffel. Die Verbindung zwischen den Schwadronen konnte nicht mit Funkgeräten überlappt werden, so dass bei Störungen die Nachrichtenmänner die Aufgabe der Melder zu übernehmen hatten. Der Nachrichten-Staffel waren unter anderem auch der Obergefreite Fuchs, Gefreiter Nischke aus Sagan und ein junger Breslauer mit dem Namen Pätzold zugeteilt. Etwa Mitte März 1945 wurden die Teile der alten Abteilung, welche in Hirschberg lagen, mit der Bahn nach Freiwaldau gebracht, wo sie in der Altvater-Kaserne untergebracht wurden. Diese Teile wurden von Rittmeister Friedrich Aurich geführt und behielten auch die ganze Zeit die Bezeichnung Aufklärungs-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 8. In diesem Monat März 1945 wurde Rittmeister Aurich durch Oberleutnant Paul Frenzel in der Funktion des Chefs der Genesenden-Schwadron abgelöst. Zur Spitze dieser Schwadron gehörten weiterhin Hauptwachtmeister Matzke, Verpflegungs- und Rechnungsführer Wachtmeister Rudolf Keil, Schreibstube Unteroffizier Hoffmann und für die Waffen und Geräte war Wachtmeister Kuhnert verantwortlich. In der zweiten Märzhälfte 1945 erschien der Regimentsarzt Stabsarzt Dr. Aschatz und brachte einen fahrtüchtigen Sanka als Geschenk mit. Der junge Divisionspfarrer Dr. Gerhard Schaffran erschien ebenfalls falls täglich bei der Kampfgruppe. Mitte April 1945 musste die Aufklärungs-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 8 in Freiwaldau auf Anordnung der Division z.b.V. 602 aus den einsatzfähigen Soldaten eine Kampfgruppe bilden. Diese Kampfgruppe Aurich soll im Raum Jägerndorf - Troppau zum Einsatz gekommen sein und sich tapfer geschlagen haben. Danach bestand die eigentliche Abteilung nur noch aus 2 Schwadronen zu 30 - 35 Mann. Ende April stellten diese Reste der Abteilung ein Kommando unter Leutnant Herzig mit Wachtmeister Keil, einem weiteren Portapeeträger sowie mit 8-10 Soldaten auf. Dieses Kommando wurde nach Deutsch Brod an der Sazawa in Marsch gesetzt. Das Kommando verließ Freiwaldau am 23. April 1945 mit der Bahn und kam am 25. April 1945 auf dem Bahnhof in Deutsch Brod an. Hier wurden die Reste der Abteilung zur Partisanenbekämpfung eingesetzt. Ab dem 6. Mai 1945 versuchten die Reste der Abteilung einen Weg nach Westen zu finden, um in amerikanische Gefangenschaft zu kommen. Am 6. Mai 1945 legte das I. Bataillon vom Regiment Reinkober in Breslau die Gewehre nieder und sammelte sich in der Straße der SA. Am Morgen des 7. Mai 1945 kam die Kampfgruppe nach Klettendorf in ein Lager der Zuckerfabrik. Am 8. Mai 1945 ging es weiter in Richtung Ohlau. Ein weiterer Teil der Verteidiger von Breslau gab seine Gewehre am Striegauer Platz nahe der Paulskirche ab. Als Kriegsgefangene kamen sie zuerst in das Lager Breslau-Hundsfeld, wo sich Ende Mai 1945 etwa 17.000 Landser befanden. Die beiden braunen Trakehner Wagenpferde und der Berberschimmel Opal gingen mit der Kampfgruppe den Weg in die Gefangenschaft. Der Apfelschimmel Feuerzauber war bei einem Bewegungsritt in Breslau Ende März 1945 vor dem Kaufhaus Barrasch auf dem Ring durch Granatsplitter gefallen.

Kommandeure:

Ersatz-Abteilung:

Oberstleutnant Emil Jäger Aufstellung - 31. Dezember 1939

Major der Reserve Hans-Herbert von Müller 1. Januar 1940 - 30. September 1942

Rittmeister der Reserve Hans Jesdinzski 1. Oktober 1942 - 31. Januar 1943

Major z. V. Karl Cramer 1. Februar 1943 -

Rittmeister Karl-Hermann Hanf 21. Juli 1943 - 17. Februar 1945 (übernahm eigenes Regiment in Breslau)

Rittmeister Schmidt 18. Februar 1945 - (übernahm Kampfgruppe Schmidt)

Rittmeister Friedrich Aurich (kam in russische Gefangenschaft)

Rittmeister der Reserve von Mikecz

Rittmeister der Reserve Joachim von Eicke und Polwitz (wurde von Amerikanern an die Sowjets übergeben)

Ausbildungs-Abteilung:

Oberstleutnant der Reserve Hans-Herbert von Müller 1. Oktober 1942 - 31. Januar 1943

Major Otto-Heinrich Oster 1. Februar 1943 -

Ersatzgestellungen: Die Ersatz-Abteilung stellte unter anderem den Ersatz für folgende Einheiten:

Aufklärungs-Abteilungen: 18, 28, 162, 179, 181, 213, 221, 236, 239, 252, 298, 332, 370, 387

Radfahr-Abteilungen: 248, 332,

Division-Füsilier-Bataillone: 62, 168, 320 (nur für 1. Schwadron)

Schnelle Abteilung: 608

Kavallerie- bzw. Reiter-Regimenter: 21, Süd

Stellenbesetzung der Ersatz-Abteilung: bis 1942

Position Name Zeitraum
Abteilungskommandeur Oberstleutnant Emil Jäger Anfang bis 31.12.1939
Abteilungskommandeur Major d. R. Hans-Herbert von Müller 1.1.1940 bis 30.9.1942
Abteilungsadjutant Oberleutnant Edgar Graf von Matuschka Anfang bis 1.11.1939
Abteilungsadjutant Oberleutnant d. R. Joachim von Eicke und Polwitz 1.11.1939 bis Januar 1942
Abteilungsadjutant Oberleutnant Günther Halle m.d.W.d.G.b. Januar 1942
Abteilungsadjutant Oberleutnant Wilhelm von Rosenberg 1.2.1942 bis 30.9.1942
Abteilungsadjutant Oberleutnant Hans Schmigge 1.10.1942 bis 1944
Ordonanzoffizier Oberleutnant d. R. Dr. Walter Robra Anfang bis 14.8.1940
Ordonanzoffizier Oberleutnant d. R. Gotthard Graf Schaffgotsch 14.8.1940 bis ???
Leiter Stabszahlmeisterei Oberstabsintendant Albert Hoffmann Anfang bis Ende
Ia Schreiber Oberwachtmeister Gambietz Anfang bis Ende
Abteilungs-Veterinär Veterinär Dr. med vet. Alfred Neubacher Anfang bis
Abteilungs-Veterinär Oberveterinär d. R. Dr. med vet. Hans Pöschel bis 15.5.1943
Chef 1. Schwadron Oberleutnant Otto von der Groeben Anfang bis 31.10.1939
Chef 1. Schwadron Rittmeister Alfred Galys 1.11.1939 bis 24.4.1942
Chef 1. Schwadron Oberleutnant d. R. Artur Hornig 25.4.1942 bis
Schwadronsoffizier Leutnant August Böke Anfang bis ???
Chef 2. Schwadron Rittmeister d. R. Günter Jordan Anfang bis 5.1.1940
Chef 2. Schwadron Oberleutnant Wilhelm Kosche 5.1.1940 bis 26.7.1940
Chef 2. Schwadron Oberleutnant d. R. Harry-Ferdinand von Johnston 27.7.1940 bis 12.12.1940
Chef 2. Schwadron Oberleutnant Wilhelm von Rosenberg 12.12.1940 bis 31.1.1942
Chef 2. Schwadron Oberleutnant Hans Wrobel 1.2.1942 bis ???
Chef 3. Schwadron Leutnant d. R. Werner Müller bis Januar 1940
Chef 3. Schwadron Rittmeister d. R. Fritz Pätzold 26.2.1940 bis April 1942
Chef 3. Schwadron Oberleutnant d. R. Artur Hornig April 1942 bis 24.4.1942
Chef 3. Schwadron Oberleutnant d. R. Karl-Heinz Brückner 25.4.1942 bis ???
Chef 4. Schwadron Rittmeister d. R. Josef Lammel Anfang bis 19.9.1941
Chef 4. Schwadron Rittmeister Bruno Lichtner 19.9.1941 bis 31.1.1942
Führer 4. Schwadron Hauptwachtmeister Herbert Reisch 1.2.1942 bis
Chef 5. Schwadron Oberleutnant Alfred Galys bis 11.10.1939
Chef 5. Schwadron Rittmeister d. R. Hans Jesdinzski 11.10.1939 bis 30.9.1942