Kavallerie-Ersatz-Abteilung 15
Radfahr-Ersatz-Abteilung 15
Radfahrer-Ausbildungs-Abteilung 15
Reserve-Radfahr-Abteilung 15
Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 15

 

Die Kavallerie-Ersatz-Abteilung 15 wurde am 26. August 1939 in Paderborn, im Wehrkreis VI, aufgestellt. Die Abteilung wurde anfangs der Division 166 unterstellt. Die Abteilung gliederte sich in eine Reiter-Ersatz-Schwadron in Neuhaus unter Rittmeister der Reserve von Joest und zwei Radfahr-Ersatz-Schwadronen unter Rittmeister der Reserve Freiherr v. d. Recke und Rittmeister der Reserve von Gescher. Die beiden Radfahr-Ersatz-Schwadronen wurden in der Infanterie-Kaserne in Paderborn untergebracht, der Abteilungsstab hatte seinen Sitz in der Husaren-Kaserne in der Moltkestraße. Mitte September 1939 trafen die ersten unausgebildeten Männer der Reserve II ein. Der vom Heimatpferdepark gelieferte Bestand kam zum großen Teil aus der Landwirtschaft, der Rest aus Tattersalls und von der Burg Vogelsang. Führer des Heimatpferdeparks Paderborn-Neuhaus war Major der Reserve Freiher von Wrede. Einen weiteren Teil in Aachen führte Rittmeister der Reserve Monheim. Im Herbst 1939 wurde bei der Abteilung eine Remonte-Ersatz-Schwadron aufgestellt. Am 6. November 1939 wurde die Abteilung nach Preußisch Stargard in den Wehrkreis XX verlegt. Oberleutnant Suhens und Únteroffizier Knapp fuhren als Vorauskommando voraus. In den bisherigen Standorten verblieb Oberleutnant der Reserve Korte mit 120 Unteroffizieren und Mannschaften zurück. Die Abteilung bezog die ehemals polnischen Kasernen, welche in einem schlechten Zustand waren. Laut Aussage des Kommandeurs lag die Verwaltung in den Händen der Partei. Ihm blieben auch die Massenerschießungen von Polen und Juden in der Nähe nicht verborgen. In Preußisch-Stargard stieß auch noch eine in Köln-Westhoven, Wehrkreis VI, aufgestellte weitere Radfahr-Ersatz-Schwadron zur Abteilung. Jetzt gliederte sich die Abteilung in den Stab, die Radfahr-Ersatz-Schwadron 15 unter Rittmeister der Reserve von Gescher, die Radfahr-Ersatz-Schwadron 69 unter Rittmeister der Reserve Freiherr von dem Recke, die Radfahr-Ersatz-Schwadron 211 unter Oberleutnant der Reserve Cürten, die Reiter-Ersatz-Schwadron 15 unter Rittmeister der Reserve von Joest und die Remonte-Ersatz-Schwadron unter Rittmeister der Reserve Neuhaus. Kurz nach dem Einrichten in der neuen Garnison waren bereits die ersten Abgaben zu leisten. So wurde ein Reiterzug unter Führung von Hauptwachtmeister Holschbach an das Reiter-Regiment 22 abgegeben. Dessen Nachfolger bei der Reiter-Ersatz-Schwadron wurde Hauptwachtmeister Ewald Pape. Der lange und strenge Winter 1939/40 erschwerte die Ausbildung der Abteilung. Im neuen Standort fehlte eine gedeckte Reitbahn. Die Reitausbildung musste auf steinhart gefrorenen oder bei knietiefen Schnee absolviert werden. Erfrierungen ersten und zweiten Grades waren keine Seltenheit. Zwischen Weihnachten und Sylvester 1939 wurde durch die Abteilung die Radfahr-Aufklärungs-Schwadron 233 der 196. Infanterie-Division aufgestellt. Sie wurde dann zu ihrer Division nach Danzig-Oliva, ebenfalls im Wehrkreis XX, verlegt.

Ab April 1940 wurde Rittmeister der Reserve Mahkorn zum Chef der Reiter-Ersatz-Schwadron ernannt. Am 25. August 1940 verlegte die Abteilung nach Paderborn in den Wehrkreis VI zurück. Der Stab und die Radfahr-Schwadronen wurden auch in Paderborn beheimatet. Die Reiter-Ersatz-Schwadron und die Remonte-Ersatz-Schwadron kamen in die Wilhelmsberg-Kaserne. Als Neuaufstellung kam eine Genesenden-Schwadron unter Rittmeister der Reserve Korte zur Abteilung dazu. Diese wurde in der Schloß-Kaserne in Neuhaus untergebracht. Anfang Dezember 1940 wurde dieser Rittmeister der Reserve Korte vom Wehrkreiskommando mit der Aufstellung der Aufklärungs-Abteilung 106 der 106. Infanterie-Division beauftragt. Sein Nachfolger als Chef der Genesenden-Schwadron wurde Oberleutnant der Reserve Deitermann. Die Abteilung stellte auch für diese Neuaufstellung wieder jede Menge Personal ab.

Von Januar 1942 bis April 1942 stellte die Abteilung in Rittmeister der Reserve Schultze-Rhonhof den Leiter der Skiausbildung für den Bereich des Wehrkreis VI auf dem Truppenübungsplatz Elsenborn. Ab dem 13. Mai 1942 wurde die Abteilung dem Kommandeur der Schnellen Truppen VI unterstellt. Von April 1940 bis Juni 1942 wurden rund 1.600 Reiter als Ersatz für die Reiter-Schwadronen der Feldtruppenteile gestellt. Sehr erweitert hatte sich im Sommer 1942 die Tätigkeit des Oberstabszahlmeisters Liese der Abteilung. Er hatte ein Bekleidungslager des stellvertretenden Generalkommandos einzurichten und die Truppen zwischen Höxter und Soest, einschließlich Sennelager, nach Bedarf mit Bekleidung und Ausrüstung zu versorgen, einschließlich auch neu aufzustellender Einheiten. Die Leitung lag auch nach der Einrichtung in der Hand von Oberstabszahlmeister Liese. Je eines der Bekleidungslager befand sich im Stallgebäude der 4. Schwadron in Paderborn bzw. in der Kaserne des Panzer-Regiment 11. Am 1. Oktober 1942 wurde die Abteilung zur Radfahr-Ersatz-Abteilung 15 umbenannt. Gleichzeitig wurde die Abteilung in eine Radfahr-Ersatz-Abteilung 15 und eine Radfahr-Ausbildungs-Abteilung 15 geteilt. Die Ausbildungs-Abteilung wurde zuerst in Burgsteinfurt, ebenfalls Wehrkreis VI, stationiert und auch dem Kommandeur der Schnellen Truppen VI unterstellt. Sie wurde aus der 1., 2. und 5. Ersatz-Schwadron in Burgsteinfurt und Borghorst bereits im Sommer 1942 aufgestellt. Die bisherige 5. Reiter-Ersatz-Schwadron musste dazu ihre Pferde am 15. September 1942 in Neuhaus abgeben, wurde dadurch eine Radfahr-Schwadron und zur 3. Schwadron umbenannt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Ausbildungs-Abteilung folgende Stellenbesetzung: Kommandeur: Oberstleutnant Lippert; Adjutant: Oberleutnant der Reserve Hoffmann; Ordonanzoffizier: Leutnant der Reserve Ruthemeier; Chef 1. Schwadron: Oberleutnant Schöppl Ritter von Sonnwalden, Hauptwachtmeister 1. Schwadron: Hauptwachtmeister Reißmeier; Chef 2. Schwadron: Oberleutnant von Seelen, Hauptwachtmeister 2. Schwadron: Hauptwachtmeister Wischnewski; Chef 3. Schwadron: Rittmeister Stecken, Hauptwachtmeister 3. Schwadron: Hauptwachtmeister Hörnemann (ab November 1942 Hauptwachtmeister Künnecke, ab Mai 1943 Hauptwachtmeister Baltes). Die Ersatz-Abteilung in Paderborn-Neuhaus gliederte sich jetzt nur in Genesenden-Schwadron, Remonte-Ersatz-Schwadron und die noch bis zum Frühjahr 1943 in Burgsteinfurt untergebrachte Marsch-Schwadron unter Rittmeister Dietsch. Anfang November 1942 stellten beide Abteilung je die Hälfte der Aufklärungs-Schwadron 1056 der 156. Reserve-Division auf. Die letzten Jagden mit Rittmeister der Reserve Freiherr von Wrede fanden am 3. November 1942 und dem 7. November 1942 hinter 6 Koppeln der Meute des Senne-Parforce-Jagdvereins statt, deren Pflege die Ersatz-Abteilung übernommen hatte. Später blieb keine Zeit mehr für weitere Jagden.

Am 22. Februar 1943 wurde die Ausbildungs-Abteilung zur Reserve-Radfahrer-Abteilung 15 umbenannt und als Heerestruppe zum LXVII. Reserve-Korps nach Zwolle, 90 Kilometer nordwestlich von Burgsteinfurt, verlegt. Dort wurde die Abteilung in Schulen untergebracht. Gelegenheit für die Ausbildung bot sich außer in einem Heidegebiet östlich der Stadt auf dem südwestlich der Stadt gelegenen Truppenübungsplatz Oldebroek. In der Niederlande wurde die Reserve-Radfahr-Abteilung 15 am 6. März 1943 in Schnelle Abteilung 15 umbenannt. Die Ersatz-Abteilung unterstand ab dem 1. April 1943 der Division 176. Am 1. April 1943 wurde die Radfahr-Ersatz-Abteilung 15 zur Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 15 umbenannt.

Im September 1944 wurde die Ersatz-Abteilung 15 im Walküre-Aufruf mit Stab und 3 Schwadronen auf Fahrrad unter Major Oster mobil gemacht. Der Befehl zur Aufstellung ging am 4. September 1944 ein. Diese Einheit wurde auch als Kampfgruppe Oster bezeichnet. Sie wurde weiterhin der aus Bielefeld, Wehrkreis VI, herangezogenen Division 176 unterstellt. Die Offiziere der 3 Schwadronen waren: Oberleutnant Giede, Leutnant der Reserve Niehold(1. Schwadron); Oberleutnant der Reserve Plessow, Oberleutnant der Reserve Strübbe, Oberleutnant der Reserve Schumacher (2. Schwadron); Oberleutnant der Reserve Bökenheide, Oberleutnant der Reserve Pasche (3. Schwadron), dazu kamen noch die Leutnante der Reserve Bremme, Allerheiligen, Burgard beim Stab der Abteilung. Am Morgen des 5. September 1944 wurde die Abteilung im Raum München-Gladbach - Rheydt ausgeladen. Danach wurde die Abteilung sofort in Richtung auf die Maas in Marsch gesetzt. Niederländische Fährleute verzögerten das Übersetzen über den Fluss bei Berg. Dann ging der Marsch in das belgische Gebiet über Asch - Genk - Hasselt, von dort am Albert-Kanal entlang nach Nordwesten bis in die Gegend von Beringen. Hier kam es noch am Abend des 6.. September 1944 zur ersten Feindberührung. Am Morgen des 7. September 1944 sah sich die 1. Schwadron starken Feindpanzern in Beringen gegenüber. Sie konnte sich nicht halten und musste trotz des Eingreifens der 3. Schwadron sich mit dieser absetzen. In hinhaltenden Kämpfen mit überlegenen amerikanischen Panzerkräften wurden die deutschen Verbände im Laufe des Septembers über die Maas bis an die deutsch-niederländische Grenze zurückgedrückt. Nordwestlich von Geilenkirchen wird die Abteilung Oster am 4. Oktober 1944 zum Gegenstoß auf das von Amerikanern genommene Dorf Schierwaldenrath, 8 Kilometer nordwestlich von Geilenkirchen, angesetzt. Bis in die Mittagsstunden haben sich die 3 Schwadronen trotz amerikanischen Artilleriefeuers an den Ort herangekämpft. Während eigene Artillerie den Gegner in den Keller zwingt, gelingt es der Abteilung gemeinsam mit zugeteilten Sturmgeschützen, das Dorf zu nehmen. Vier gegnerische Panzer werden vernichtet. Die Unteroffiziere Trimborn und Pardon erledigen dabei einen bzw. zwei mit der Panzerfaust. Eine Anzahl deutscher Soldaten wird aus der Gefangenschaft befreit, dafür werden mehr als 50 Amerikaner gefangen genommen. Am 7. Oktober 1944 wird die Abteilung, da der Ort wieder durch die Amerikaner genommen wurde, zum erneuten Gegenstoß angesetzt. Auch dieser Gegenstoß gelingt und wird in einem Korpsbefehl speziell gewürdigt. Am 10. Oktober 1944 fällt der Kommandeur der Abteilung, Major Oster, einem Artilleriefeuerüberfall vor seinem Gefechtsstand in Laffeld, nordnordöstlich von Schierwaldenrath, zum Opfer. Er wurde in Heinsberg beigesetzt. Sein Nachfolger wird Hauptmann Hoffmann. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt wurde die Abteilung zum Divisions-Füsilier-Bataillon 176 umbenannt. Die Ersatz-Abteilung wurde im Oktober 1944 aus dem Restkommando wieder errichtet. Die neue Ersatz-Abteilung wurde der Division 466 unterstellt. Am 9. Februar 1945 wurden mehrere Einheiten zu Fuß, bestehend aus Rekruten mit Unterführern aus dem Stammpersonal ohne schwere Waffen, in Neuhaus verladen und über Bielefeld - Löhne - Hildesheim - Neustrelitz nach Stettin, Wehrkreis II, transportiert. Diese Einheiten waren für den Einsatz in Ostpreußen bestimmt, welches durch die russische Offensive nur noch aus Königsberg, das Samland und das Gebiet südwestlich Königsberg bestand. In einem Geleitzug erreichten die Einheiten auf dem Transporter "Minden" Danzig-Neufahrwasser und einen Tag später bei stürmischer See auf dem Schiff "Karoline" Pillau. Von dort brachten sie Fährprähme über das Frische Haff nach Rosenberg bei Heiligenbeil zu einer der 4. Armee unterstellten Volksgrenadier-Division, die zwei Einheiten auf ihre Truppen aufteilte. Die 3. vorerst geschlossen gebliebene Schwadron wurde wurde Reserve eines Regiments. Diese Schwadron hatte in der Nacht vom 28. Februar 1945 zum 1. März 1945 bei Baumgarten, zwischen Heiligenbeil und Zinten, drei Stoßtrupps mit Erfolg, aber auch hohen Verlusten eingesetzt. Am 23. Februar 1945 wurde aus der Ersatz-Abteilung unter Major der Reserve Hopp eine Kampfgruppe gebildet. Diese Kampfgruppe Hopp gliederte sich in Stab und 3 Schwadronen. Sie wurde über Brackwede - Osnabrück - Münster nach dem Ort Rhede transportiert und im Raum Krommert - Wesel - Borken - Bocholt untergebracht. Sie hatte den Auftrag, bis an den Rhein im Abschnitt Rees - Wesel und an der Lippe im Abschnitt Wesel - Schermbeck aufzuklären, denn britische Kräfte hatten im Rahmen der Kämpfe im Westen den Rhein erreicht. Die nächsten noch ruhigen Wochen konnten unter anderem dazu genutzt werden, durch Requisitionen von Pferden und Fahrzeugen den nötigsten Tross für die Abteilung aufzustellen. Den britischen Truppen, die in der Nacht vom 23. zum 24. März 1945 nach vorausgegangenem, langandauerndem Trommelfeuer bei Rees und Wesel mit dem Rheinübergang begannen, waren die schwachen deutschen Verbände nicht gewachsen. Hinter ihrem Rücken landeten am 24. März 1945 innerhalb von 3 Stunden, gesichert von 2.000 Jägern, je eine britische und eine amerikanische Fallschirmjäger-Division. In schweren Abwehrkämpfen ist die Kampfgruppe Hopp dabei zersprengt wurden. Den Tross der Kampfgruppe, bei dem sich außer Teilen der eigenen Kampfgruppe von Tag zu Tag zunehmend Versprengte anderer Truppenteile einfanden, hat Oberleutnant Drechsler nach vergeblichen Versuchen, wieder Verbindung mit Major Hopp zu bekommen, über Gescher - Ochtrup - Rheine - Dreierwalde - Bersenbrück - Quakenbrück - Cloppenburg bis Tungeln, südlich von Oldenburg, geführt. Dort wurde der Tross am 17. April 1945 an die Kampfgruppe einer Division aufgeteilt wurden und Oberleutnant Drechsler zum Führer der Ib-Staffel dieser Kampfgruppe bestimmt wurden. Nur 11 Tage nach dem Abtransport der Kampfgruppe Hopp musste die Abteilung erneut einen Verband mit Stab und mehreren Einheiten aufstellen. Das war bereits das dritte Mal innerhalb von 6 Monaten. Die Führung des neuen Verbandes übernahm der eben von schwerer Verwundung zur Abteilung versetzte Rittmeister der Reserve Balve. Sein Adjutant wurde Oberleutnant der Reserve Houben. Die Abteilung wurde unmittelbar nach Übernahme des Kommandos auf Lkw's als Luftlandesicherungstruppe in den Raum Burgsteinfurt - Coesfeld verlegt. Am 8. März 1945 zog die Abteilung zunächst im Raum um Gescher, westlich von Coesfeld, mit dem Abteilungsgefechtsstand in Kapellen unter. Die Abteilung hatte nur einen Pkw und zwei Kräder bei sich. Zur Nachlieferung von Fahrrädern und Trossfahrzeugen ist es dann nicht mehr gekommen. Nach ca. einer Woche wurde die Abteilung nach Nordosten verlegt. Der Abteilungsgefechtsstand war jetzt in Laer, südlich von Burgsteinfurt. Hier wurde mit Stellungsbau begonnen. Abschnittskommandeur war ein Oberstleutnant der Luftwaffe, das vorgesetzte Generalkommando lag in Schloss Havixbek. Die Abteilung erhielt Befehle, alle lebenswichtigen Betriebe und Brücken zur Sprengung vorzubereiten, diese wurden aber nicht mehr ausgeführt. Am 24. März 1945 landeten Fallschirmjäger und die Abteilung wurde überrannt und zersprengt. Mit Ablauf des Monat März 1945 näherte sich das Kriegsgeschehen schnell den Garnisonen der Ersatz-Abteilung. Im letzten Drittel des Monats wurde eine aus den 6-Wochen-Lehrgängen der Marsch-Schwadronen gebildete Einheit mit jungen Soldaten im Nordbahnhof Paderborn verladen. Sie wurde bis Kreuztal, nördlich von Siegen, gefahren. Wegen Bombenschadens an der Strecke hatte die Einheit bei Hilchenbach längeren Aufenthalt erhalten. Die Einheit begab sich daraufhin im Nachtmarsch nach Althundem. Von dort ist der Zug des Oberwachtmeisters Otto Schmitz in der nächsten Nacht auf Lkw einem nordöstlich gelegenen Infanterie-Truppenteil unterstellt. Am 31. März 1945 ist Oberwachtmeister Schmitz bei einer gewaltsamen Aufklärung gegen das nächste Dorf, wahrscheinlich Deifeld, schwer verwundet worden. Weitere Angaben über die Schwadron sind nicht übermittelt wurden. Nach dem Abtransport der aus der Marsch-Schwadron gebildeten Einheit war von der Ersatz-Abteilung nicht mehr viel vorhanden. Außer den Genesenden in Neuhaus hat es nur noch die Rekruten-Schwadron unter Leutnant der Reserve vom Bruch mit Hauptwachtmeister Gerhards und einem Rest des Stabes mit Oberleutnant Darwin in der Kaserne Wilhelmsberg gegeben. Es mangelte an Karabinern und es war auch kein MG mehr vorhanden. Am 27. März 1945 legte ein schwerer Bombenangriff die Innenstadt von Paderborn in Trümmer. Auch die Kasernen blieben nicht verschont. Die Regimentskammer, Verheiratetenwohnhaus und Stabsgebäude wurden total vernichtet und von der Kaserne der 4. Schwadron in der Moltkestraße wurde ein schmaler Streifen des Nordgiebels vom Dach bis zum Erdboden abrasiert. Die Reste der Ersatz-Abteilung leisteten in der Stadt tatkräftige Hilfe. Oberleutnant der Reserve Graf Droste zu Vischering führte einen Verpflegungstransport in den Raum Haaren, traf bei Niedermarsberg auf Amerikaner und geriet in Gefangenschaft. Zuletzt wurden noch 30 Mann der Stamm-Schwadron mit 40 Pferden unter Führung von Wachtmeister Sandmann in nördlicher Richtung in Marsch gesetzt, um sie nicht in Feindeshand fallen zu lassen. In der Nacht vom 30. März 1945 zum 31. März 1945 ging die Rekruten-Schwadron beiderseits der Straße Sennelager - Neuhaus in Gegend des Bahnübergangs in Stellung. Ohne Schanzzeug war sie so gut wie möglich hergerichtet wurden. Als Oberleutnant Darwin in der Nacht zum Ostersonntag einen Teil der noch unausgebildeten Schwadron zum Einsatz in Paderborn anforderte, gab Leutnant der Reserve vom Bruch 30 Mann, die sich freiwillig dazu meldeten, ab. Aus der Gegend jenseits des Flugplatzes war zeitweilig Gefechtslärm zu hören. Nicht lange danach fühlten die Amerikaner in die Stadt vor. Generalmajor Lippert der Kommandeur der 5. Panzer-Division, ehemals Schwadronschef der 4. Schwadron des Kavallerie-Regiment 15, heilte in Neuhaus eine Armverwundung aus. Er fuhr am Ostersonntag in Uniform auf dem Fahrrad durch die Stadt und stieß in der Gegend des Detmolder Tores unvermutet auf die Spitzen der Amerikaner. Diese gewannen eher ihre Fassung zurück und verwundeten den General schwer an der Brust, woran dieser noch am gleichen Tag verstarb. Oberleutnant Darwin wurde tot aufgefunden. Leutnant der Reserve vom Bruch versuchte sich mit den bei ihm befindlichen Teilen über Bad Lippspringe nach Norden durchzuschlagen. Bei Berlebeck traf Hauptwachtmeister Gerhards mit seinen Männern auf amerikanische Panzer und verzichtete auf den Kampf. Leutnant vom Bruch wurde im Teutebourger Wald gefangenen genommen. 

Kommandeure:

Ersatz-Abteilung:

Rittmeister von Fritschen Aufstellung - 29. Februar 1940

Major von Römer 1. März 1940 - 30. Juni 1940

Oberstleutnant von Eichborn 1. Juli 1940 - 30. September 1940

Oberstleutnant Freiherr von Nagel 1. Oktober 1940 - 30. Juni 1941

Rittmeister Jensen 1. Juli 1941 - 17. Dezember 1941

Oberstleutnant Lippert 18. Dezember 1941 - 16. Juli 1942

Rittmeister der Reserve Neuhaus m.F.b. 17. Juli 1942 - Ende August 1942

Rittmeister der Reserve Böttrich m.F.b. Ende August 1942 - November 1942

Major Günthersberger Dezember 1942 - Juli 1943

Major der Reserve Böttrich m.F.b. August 1943 - August 1943

Major Jensen September 1943 - 12. März 1944

Major Oster 13. März 1944 - 4. September 1944

Major Suhens m.F.b. 5. September 1944 - 14. Oktober 1944

Rittmeister Ernst 15. Oktober 1944 - 5. März 1945

Rittmeister Balve m.F.b. 6. März 1945 - 13. März 1945

Ausbildungs-Abteilung:

Oberstleutnant Lippert Aufstellung - 31. Dezember 1942

Major von Fritschen 1. Januar 1943 - Umbenennung

Adjutanten der Ersatz-Abteilung:

Oberleutnant Freiherr von Fürstenberg Aufstellung - 21. Dezember 1939

Leutnant der Reserve Springorum 22. Dezember 1939 -

Leutnant der Reserve Freiherr von Wolff-Metternich

Leutnant der Reserve Pöhls - Herbst 1942

Leutnant der Reserve Pasche Herbst 1942 - Frühjahr 1943

Oberleutnant der Reserve Pöhls Herbst 1943 - 4. September 1944

Oberleutnant der Reserve Franke 5. September 1944 - Ende Dezember 1944

Leutnant der Reserve Darwin Ende Dezember 1944 - 1. April 1945

Ersatzgestellungen: Die Ersatz-Abteilung stellte unter anderem den Ersatz für folgende Einheiten:

Aufklärungs-Abteilungen: 6, 16, 26, 106, 126, 169, 186, 253, 254, 264, 569     

Radfahr-Schwadronen: 199, 211, 227, 233

Division-Füsilier-Bataillone: 176, 306, 329, 361

Schnelle Abteilung: 506

Kavallerie- bzw. Reiter-Regimenter: Mitte