Schnelle Abteilung 15
Schnelle Abteilung 506
Schnelles Regiment von Fritschen

 

Feldpostnummer ab 1943: Der Name Schnelle Abteilung 15 ist in der Feldpostübersicht nicht enthalten. Die Nummer wurde am 11. Februar 1945 auf das II. Bataillon vom Grenadier-Regiment 404 gewechselt.

Einheit Feldpostnummer
Stab 26440 A
1. Schwadron 26440 B
2. Schwadron 26440 C
3. Schwadron 26440 D

Die Schnelle Abteilung 15 wurde am 6. März 1943 in Zwolle in der Niederlande aufgestellt. Zur Aufstellung wurde die Reserve-Radfahr-Abteilung 15 umbenannt. Die Abteilung wurde der Schnelle Brigade 20 unterstellt. Bereits am 15. März 1943 wurde die Abteilung in Schnelle Abteilung 506 umbenannt. Im März 1944 verlegte die Abteilung nach Alkmaar in den Niederlanden, ca. 30 Kilometer nordwestlich von Amsterdam an der Küste. Hier entstand das Schnelles Regiment von Fritschen. Dazu wurden außer der Schnellen Abteilung 506 noch die Schnellen Abteilungen 503 und 504 verwendet. Dieses Regiment wurde dem LXXX. Armeekorps in der Niederlande unterstellt. Adjutant des neuen Regiments wurde Oberleutnant Gliemann von der Schnellen Abteilung 504. Die Abteilung wurde dann noch im Frühjahr nach Den Helder, gegenüber der Südspitze der Insel Texel, verlegt. Aber es wurde nur ein kurzfristiger Aufenthalt. Als das ganze Regiment im Mai 1944 in den Raum Zaandvoort - Scheveningen verlegt wurde, erhielt die Abteilung den Abschnitt Noordwyk - Katwyk zur Küstenverteidigung zugewiesen. Dieser Abschnitt war vorher von der Luftwaffe besetzt gewesen, wodurch es am Ausbau der Stelllungen noch einiges zu verbessern gab. Ende Juli 1944 wurde die Abteilung mit dem gesamten Regiment aus seinen Küstenstellungen abgezogen. Nach Sammlung in Haarlem wurde das Regiment in 10 Transportzügen der 1. Armee zugeführt. Die Reise ging über Lille - St. Quentin - Laon nach Hirson. Nach einigen anscheinend planlosen Herumfahren ließ der Kommandeur sein Regiment im Wald in der Nähe von Charleville ausladen. In der Gegend von Hirson hatte er keine deutschen Bahnhofskommandanturen mehr finden können. Da das Regiment aber für den Einsatz im Raum von Nancy vorgesehen war, blieben vorerst 2 Transportzüge verschollen, kamen aber noch rechtzeitig zum Einsatz wieder heran. Auf dem Weg zum Oberkommando der 1. Armee in Charleville gelang es dem Kommandeur einen der zurückflutenden Lkw zu beschlagnahmen. Das Regiment wurde von der Armee sofort eingesetzt. Etwa am 22. August 1944 ging das Regiment in der Gegend nordwestlich von Rethel in einem breiten Abschnitt in Stellung. Links bestand Anschluss an eine von der Loire bis hierher zurückmarschierte Landesschützeneinheit. Rechts kam zunächst eine Lücke bis zu einer aus Versprengten bestehenden SS-Einheit. Am nächsten Morgen traf das Regiment ein massierter amerikanischer Angriff mit starker Artillerie und etwa 40 Panzern. Als nach kurzer Zeit von den 12 verfügbaren Pak 11 ausgefallen waren, wurde ein Absetzen bis etwa 5 Kilometer unvermeidlich, was auch gelang, da der Gegner nicht direkt nachstieß. Jagdbomber erschwerten aber jede Bewegung. Es folgten Rückzugskämpfe bei Carignan, durch Belgien über Arlon und Nachhutkämpfe in Luxemburg, worüber es September 1944 wurde. Als Nachschubschwierigkeiten einerseits und Versteifung des Widerstandes andererseits im weiteren Verlauf des September 1944 noch einmal zum Stillstand der Bewegungen führten, finden wir die schnelle Abteilung 506 bei Wallendorf, südwestlich von Bitburg, gegenüber der luxemburgischen Grenze, in einem Abschnitt des Westwalls zur Verteidigung eingesetzt. Während Ende Oktober 1944 heftige Kämpfe im Raum um Aachen einsetzten, wurde die Abteilung im Lkw-Transport dorthin herangeführt. Sie nahm im Angriff den Ort Höngen und wurde dafür im Wehrmachtsbericht genannt. Die Verluste betrugen dabei rund 60 Prozent des Bestandes. Die folgende Ergänzung des Mannschaftsbestandes erfolgte hauptsächlich durch Angehörige der Luftwaffe, meist Unteroffiziersdienstgrade, zum Teil bisherige Flugzeugführer, in der Mehrzahl freigewordenes Wartungspersonal. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Abteilung folgende Stellenbesetzung: Kommandeur: Rittmeister Dunker; Adjutant: Oberwachtmeister Waldemar Paffrath; Ordonanzoffizier: Leutnant Pape; Chef 1. Schwadron: Oberleutnant der Reserve Wöhner; Chef 2. Schwadron: Oberleutnant der Reserve Didam; Chef 3. Schwadron: Oberleutnant Brücken. Es folgte ein längerer Einsatz bei Euchen, dicht nordöstlich von Aachen. Dann folgten in der 2. Hälfte des November 1944 schwere Abwehrkämpfe im Raum nördlich und nordöstlich von Düren. Dabei streifte die Abteilung Orte wie Pattern, Inden, Lucherberg, Huchem-Stammeln, Oberzier und Niederzier. Am 3. November 1944 wurde die Abteilung in die 246. Volks-Grenadier-Division eingegliedert. Die Feldpostnummer wechselte auch das II. Bataillon vom Grenadier-Regiment 404 über. Anfang Dezember 1944 hatte der Gegner das Westufer der Rur zwischen Düren und Jülich fest in der Hand. Anschließend wurde das Bataillon bis zum Februar 1945 in 14 verschiedenen Stellungen, teils im Hürtgenwald, teils in der Schnee-Eifel, nordwestlich von Prüm, zur Abwehr eingesetzt. Ende Februar 1945 hatte das Bataillon noch einen beachtlichen Erfolg weiter südlich bei Malberg, nördlich von Kyllburg am Oberlauf des Kyllbaches, wo es Teilen von zwei amerikanischen Panzerverbänden, die ungesichert waren, in einem überraschenden Angriff erhebliche Verluste beibrachte. Es konnte sich mit geringen Verlusten vom Gegner lösen und eine 3 Kilometer zurückliegende Höhenstellung besetzen. Diese wurde dann bis zum 1. März 1945 gehalten. Dann brachte aber ein überlegener Angriff des Gegners den Einbruch in die Stellungen und das Bataillon wurde überrannt und aufgerieben.

Für die Ersatzgestellung der Abteilung war die Radfahr-Ersatz-Abteilung 15 in Paderborn, Wehrkreis VI, zuständig, welche im April 1943 zur Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 15 umbenannt wurde.

Kommandeure:

Oberstleutnant von Fritschen Aufstellung - April 1944

Rittmeister Dunker April 1944 -