Artillerie-Regiment 268

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Artillerie-Regiment 268 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurde durch Umbenennung der 1. Artillerie-Kolonne Artillerie-Regiment 70 eine Kolonne bei der IV. Abteilung vom Regiment eingetragen, aber noch Anfang 1940 in Kolonne IV Artillerie-Regiment 267 umbenannt. Dafür wurde dann noch Anfang 1940 durch Umbenennung der Artillerie-Kolonne Artillerie-Regiment 70 eine neue Kolonne bei der IV. Abteilung eingetragen. Ebenfalls Anfang 1940 wurden die einzelnen Batterien der leichten Abteilungen gestrichen. Die leichten Abteilungen wurden dann ab Mitte 1940 unter der Nummer des jeweiligen Stabes zusammengefasst. 1940/41 wurden die Einheiten der IV. Abteilung in schwere Artillerie-Abteilung 851 umbenannt. Die Kolonne wurde erst 1941 umbenannt. 1941 wurde dann durch Umbenennung der IV. Abteilung vom Artillerie-Regiment 176 eine neue IV. Abteilung eingetragen. Am 5. Juli 1944 wurde die IV. Abteilung gestrichen und bei einer anderen Nummer eingetragen. Am 25. Juli 1944 wurde die II. Abteilung gestrichen. Am 3. August 1944 wurde die IV. Abteilung erneut gestrichen. Am 12. September 1944 wurde die I. Abteilung gestrichen. Am 23. September 1944 wurde der Regimentsstab und die III. Abteilung gestrichen. Am 28. September 1944 wurde das komplette Regiment bei anderen Nummern wieder eingetragen. Am 16. Februar 1945 wurde die IV. Abteilung gestrichen und am gleichen Tag bei einer anderen Nummer wieder eingetragen.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab 1940 Nummer ab Sep/44
Regimentsstab 30554 36937 gestr. Sep/44 24965
Stabsbatterie - - 24965 A
Stab I. Abteilung 37481 37481 A gestr. Sep/44 44348 A
1. Batterie 35521 37481 B gestr. Sep/44 44348 B
2. Batterie 39216 37481 C gestr. Sep/44 44348 C
3. Batterie 32510 37481 D gestr. Sep/44 44348 D
Stab II. Abteilung 34151 34151 A gestr. Jul/44 47452 A
4. Batterie 30160 34151 B gestr. Jul/44 47452 B
5. Batterie 37213 34151 C gestr. Jul/44 47452 C
6. Batterie 31471 34151 D gestr. Jul/44 47452 D
Stab III. Abteilung 16468 16468 A gestr. Sep/44 25067 A
7. Batterie 20433 16468 B gestr. Sep/44 25067 B
8. Batterie 29183 16468 C gestr. Sep/44 25067 C
9. Batterie 08261 16468 D gestr. Sep/44 25067 D
Stab IV. Abteilung 39878 39878 bis 40/41

ab 1941 10475 A gestr. Jul/44

ab Jul/44 37310 A gestr. Aug/44

43629 A gestr. Feb/45

ab Feb/45 43621 A

10. Batterie 32221 32221 bis 40/41

ab 1941 10475 B gestr. Jul/44

ab Jul/44 37310 B gestr. Aug/44

43629 B gestr. Feb/45

ab Feb/45 43621 B

11. Batterie 36301 36301 bis 40/41

ab 1941 10475 C gestr. Jul/44

ab Jul/44 37310 C gestr. Aug/44

43629 C gestr. Feb/45

ab Feb/45 43621 C

12. Batterie 39154 39154 bis 40/41

ab 1941 10475 D gestr. Jul/44

ab Jul/44 37310 D gestr. Aug/44

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Kolonne ab 1940 04287 01422 bis 1941 -

Das Artillerie-Regiment 268 wurde am 26. August 1939 im Wehrkreis VII aufgestellt. Die III. Abteilung vom Regiment wurde im Wehrkreis XVIII aufgestellt. Das Regiment wurde aus den Ergänzungs-Batterien der Artillerie-Regimenter 27, 79, 43 und 63 vom Wehrkreis VII und der Artillerie-Regimenter 110, 111 und 112 vom Wehrkreis XVIII. Nach der Aufstellung wurde das Regiment der 268. Infanterie-Division unterstellt. Am 7. September wurde das Regiment auf die Bahn verladen und an die Westgrenze in den Raum Wetzlar verlegt. Unterkunft für die Stabsbatterie war Heuchelheim. Am 9. Oktober 1939 begann die Verlegung in die Südpfalz über Nieder-Wöllstadt, Obertshausen, Offenthal, Pfungstadt, Gernsheim, Dreisen, Katzweiler und Wallhalben nach Maßweiler. Hier hatte das Regiment drei Tage Ruhe. Am 23. Oktober 1939 rückte die Stabsbatterie mit dem Regimentstab in Rieschweiler ein, die 3. Batterie bezog Feuerstellungen bei Vinningen. Am 11. November 1939 wurde die motorisierte IV. Abteilung vom Regiment zur Heerestruppe. Am 12. Dezember 1939 wurde die fehlende schwere Abteilung durch die IV. Abteilung vom Artillerie-Regiment 176 ersetzt. Das Regiment gab am 3. Februar 1940 den Stab der III. Abteilung mit der 2. Batterie vom Regiment zur Aufstellung vom Artillerie-Regiment 297 und vom Artillerie-Regiment 299 ab, sie wurden danach wieder ersetzt. Am 10. Mai 1940 war beim Regiment noch Ruhe. Die ersten Schüsse feuerte die Batterie am 11. Mai 1940 ab 4 Uhr morgens auf erkannte Planziele ab. Dabei feuerte die 3. Batterie 110 Schuss ab. Das Regiment verblieb bis zum 18. Mai 1940 in seinen Stellungen am Westwall. Am Abend dieses Tages wurde das Regiment aus der Front genommen und in den Raum Linden - Queidersbach - Hermersberg - Weselberg zu Übungen verlegt. Am Abend des 30. Mai 1940 sammelte sich das Regiment dann hinter Landstuhl und erreichte in zwei Tagesmärschen den Bereitstellungsraum bei Püttlingen. Am 6. Juni 1940 verlegte das Regiment dann nach Frankreich hinein. Bei Farschweiler wurden Feuerstellungen bezogen. Ab dem 14. Juni 1940 wurde aus diesen Stellungen heraus in Richtung auf Cappel gefeuert, um den Angriff der Infanterie auf die Maginot-Linie zu unterstützen. Am folgenden Tag wurde der Marsch zum Nachdrängen gegen den abrückenden Feind begonnen. Durch Lothringen erreichte das Regiment den Rhein-Marne-Kanal. Am nächsten Tag wurde der Ort Lagarde beschossen und am Abend der Rhein-Marne-Kanal überquert. Die Geschütze gingen am folgenden Tag ostwärts von Emberménil in Stellung. Nach 30 Minuten wurde aber bereits wieder aufgeprotzt und eine neue Stellung im Talgrund des Chazal eingenommen. Noch während der Nacht wurde eine neue Stellung an der Nationalstraße Nr. 4 bei Bénaménil vermessen und bezogen. Von hier aus ging es weiter nach Süden in den Raum Magniéres. Am 21. und 22. Juni 1940 marschierte das Regiment ohne auf Widerstand zu stoßen über Epinal nach Süden. Am 25. Juni 1940 stand das Regiment im Raum Breurey. Nach kurzem Aufenthalt bis zum 8. Juli 1940 wurde weitermarschiert nach Hortes, dem endgültigen Standort im Raum Langres. Anfang September 1940 wurde das Regiment dann per Bahn in den Raum südlich von Warschau verlegt. Der Stab war in Skierniewice zusammen mit der Stabsbatterie in der Volksschule untergebracht. Die I. Abteilung lag im Raum Lovicz, die II. Abteilung im Raum Mczonow, die III. Abteilung auf dem Übungsplatz Raducz und die IV. Abteilung in Skierniewice in der ehemaligen polnischen Kaserne. Am 10. Oktober 1940 wurde der Regimentsstab und die III. Abteilung mit der 2., 5. und 8. Batterie vom Regiment und die 11. Batterie vom Artillerie-Regiment 176 zur Aufstellung vom Artillerie-Regiment 132 abgegeben und danach wieder ersetzt.  Der Herbst verging mit Schulungen des Offiziers- und Unteroffizierskorps und mit den Vorbereitungen für die Einwinterung der Truppe. Die I. Abteilung zog mit allen Teilen nach Lovicz, die II. Abteilung baute eine halb ausgebrannte Schule aus und einen ganz neuen Pferdestall in Mczonow. Die III. Abteilung machte die Sommerbaracken in Raducz winterfest und die IV. Abteilung vom Artillerie-Regiment 176 setzte die Kaserne in Skierniewice instand. Nach Einbruch des Winters setzte die Truppe ihre Ausbildung fort. Am 21. Januar 1941 wurde die bisher als Heerestruppe eingesetzte IV. Abteilung vom Regiment in schwere Artillerie-Abteilung 851 umbenannt. Die bereits unterstellte IV. Abteilung vom Artillerie-Regiment 176 wurde gleichzeitig zur IV. Abteilung vom Regiment umbenannt. Im April 1941 wurde das Regiment in den Raum Ostrow-Mazojewski verlegt, an die Demarkationslinie. Im Juni 1941 kam das Regiment in den Raum Malkinia zum Angriff auf Russland. Es hatte den Auftrag, das Vorgehen der 268. Infanterie-Division mit Feuer zu unterstützen und den Feind zu zerschlagen. Am 22. Juni 1941 eröffnete das Regiment um 3 Uhr 15 das Feuer auf erkannte russische Bunker, die 12 Minuten lang bekämpft wurden. Es begann nun der Vormarsch des Regiments nach Osten. Bei der Kesselschlacht von Bialystok-Minsk kam es zu einem russischen Kavallerie-Angriff auf die Feuerstellungen der I. Abteilung, der im deutschen Feuer zusammenbrach. Beim Übergang über den Njemen bewährte sich die IV. Abteilung, indem sie mehrere russische schwere Panzer vernichtete. Über Wolkowisk und Minsk marschierte das Regiment bei Borrisow über die Beresina bis 4 km vor Smolensk bis auf die Höhe von Katyn. Ende Juli 1941 wurde die 268. Infanterie-Division nach Südosten auf Jelnja abgedreht Über den Dnjepr verlegte das Regiment in Gewaltmärschen bis zum 30. Juli 1941 in den Jelnja-Bogen. Hier hatte das Regiment schwere Abwehrkämpfe zu bestehen. Es gelang ihm die Zerschlagung zahlreicher feindlicher Bereitstellungen, die Abwehr von über 100 Feindangriffen und die Vernichtung von mehr als 60 Feindbatterien. Während der Kämpfe fielen Major Tietze, vier weitere Offiziere und 37 Unteroffiziere und Mannschaften. Am 6. September 1941 wurde der Jelnja-Bogen geräumt. Nach zwei Ruhetagen wurde die 268. Infanterie-Division an der Desna südlich von Jelnja eingesetzt und nahm an den Kämpfen um Wjasma teil. Dabei waren die Verluste des Regiments relativ gering. Nach Beginn der russischen Winteroffensive begann am 24. Dezember 1941 der Rückzug der Division. Um den Ort Nedelnoje entbrannten dabei schwere Kämpfe. Die III. Abteilung unterstand dabei dem Infanterie-Regiment 488. Die Sylversternacht verbrachte das Regiment bei einem Dorf hinter einem Bachabschnitt und belegte die Straße gegen Osten mit Störungsfeuer. Da der Feind nicht sofort nachdrängte, konnte die 268. Infanterie-Division den Rückzug auf Juchnow fortsetzen. Am 3. Januar 1942 kehrte die III. Abteilung vom Infanterie-Regiment 488 zurück. Am 4. Februar 1942 wurde schließlich Juchnow erreicht. Von hier aus hatte die 268. Infanterie-Division die Straße Juchnow in Richtung Gschatzg freizukämpfen. Nach dem erfolgreichen Freikämpfen ging die Division etwa 4 km nördlich von Juchnow in Stellung. Vom Rückzug vor Smolensk bis in die neuen Stellungen hatte das Regiment nur 3 leichte und 2 schwere Geschütze eingebüßt. In den neuen Stellungen kam es dann allerdings auf Grund von Rohrzerspringern zu Verlusten. Drei schwere und ein leichtes Geschütz wurden zerrissen, die Bedienungen hatten Tote und Verwundete. Die Explosionen ereigneten sich durch fehlerhafte Munition. Zwischen dem 10. Oktober 1941 und dem 4. Februar 1942 hatte das Regiment folgende Verluste:
Gefallen: 18 Offiziere, 30 Unteroffiziere und 113 Mann
Vermißt: 1 Unteroffizier und 16 Mann
Die Zahl der Verwundeten ist nicht mehr zu ermitteln

Am 19. April 1942 wurde das Dorf, in dem die Protzen und Trosse der II. Abteilung lagen, von rückwärts her angegriffen. Stab und Stabsbatterie sowie 100 Mann von jeder Abteilung wurden sofort infanteristisch eingesetzt. Es gelang, die angreifenden russischen Truppen des Generals Jefremow zurückzuschlagen und zu vernichten. Dabei hatte das Regiment 42 Mann Verluste und 60 Verwundete. Ende April, Anfang Mai 1942 kam dann die Schlammperiode. Nach deren Beendigung verblieb das Regiment 1942 in seinen Stellungen in der Urga-Stellung.Erst am 6. April 1943 bewegte sich das Regiment im Rahmen der "Büffel-Bewegung" wieder um etwa 90 km zurück bis in die Gegend von Spaß-Demensk. Hier kam es wieder zu schweren russischen Angriffen auf die deutschen Stellungen. Ende August 1943 begann auch hier wieder der Rückzug nach Westen. Die 268. Infanterie-Division wurde schwer getroffen und hatte schwere infanteristische Verluste, so dass das Regiment der 20. Panzer-Grenadier-Division unterstellt wurde und in den Raum Schirkowo verlegte. Nachdem das vor ihm liegende Grenadier-Regiment von der Roten Armee überrannt worden war, mußte das Regiment am 27. und 28. August 1943 infanteristisch eingesetzt werden.  Die II. Abteilung unter Major Kehr verschoss die letzten Granaten gegen den Feind und sprengte dann die Geschütze. Am 30. August 1943 kehrte das Regiment zur 268. Infanterie-Division zurück. Mit dieser machte das Regiment den Rückzug auf die Desna-Stellung mit und kämpfte bei Roslawl. Hier kam das Regiment wieder zur Ruhe. Bei den schweren Kämpfen verlor das Regiment den Oberleutnant und Batterie-Chef Kohlendorfer. Ab dem 2. November 1943 wurde das Regiment mit der Auflösung der 268. Infanterie-Division der 36. Infanterie-Division unterstellt. Das Regiment erhielt eine neue IV. Abteilung, welche aus der III. Abteilung vom Artillerie-Regiment 321 gebildet wurde. Weihnachten 1943 lag das Regiment südlich von Paritschi an der Beresina. Von Januar bis März 1944 kam es an diesem Frontabschnitt zu schweren russischen Angriffen, welche die Division 15 km nach Westen zurückwarfen. Am 22. Juni 1944 begann dann die russische Sommeroffensive. Dabei wurde das Regiment im Juni 1944 im Kessel von Bobruisk vernichtet. Insgesamt hatte das Regiment 73 Offiziere und 782 Unteroffiziere und Mannschaften an Toten. Etwa 2.000 Offiziere und Soldaten des Regiments gerieten in sowjetische Gefangenschaft. 

Neu aufgestellt wurde das Artillerie-Regiment 268 am 3. August 1944 auf dem Truppenübungsplatz Baumholder, im Wehrkreis XII. Das neue Regiment wurde nach der Aufstellung der 36. Grenadier-Division unterstellt. Ab dem 9. Oktober 1944 wurde das Regiment durch Umbenennung der übergeordneten Einheit der 36. Volks-Grenadier-Division unterstellt. Zu dieser Zeit wurde das Regiment in der Saarpfalz eingesetzt.

Für die Ersatzgestellung des Regimentsstabes und der ersten beiden leichten Abteilungen des Regiments war anfangs die Artillerie-Ersatz-Abteilung 268 zuständig. Ab Herbst 1942 übernahm die Artillerie-Ersatz-Abteilung 27 die Aufgabe für diesen Teil vom Regiment. Für die schwere IV. Abteilung übernahm von Beginn an die Artillerie-Ersatz-Abteilung 43 diese Aufgabe. Nach dem 3. November 1943 kam der Ersatz für das ganze Regiment aus dem Wehrkreis XII.

Regimentskommandeure:

Oberst Albert Wolf Aufstellung - 27. April 1940

Oberst Hubert Stenzel 13. Juli 1940 - 30. September 1940

Oberst Kurt Scheffler 1. Oktober 1940 - (1943)

29. Juni 1944: Major der Reserve Dr. Landerer

 

Abteilungskommandeure:

I. Abteilung:

Major der Reserve Dr. Hermann Wennrich (1943)

Hauptmann Walter Enßlin (1943) m.F.b.

 

II. Abteilung:

Hauptmann der Reserve Otto Funk (1944/45)

 

III. Abteilung:

Hauptmann Josef Dengler (1944)

 

IV. Abteilung:

 

Literatur und Quellen:

Kurt Scheffler: Das Artillerie-Regiment 268 im Kampf gegen den Bolschewismus, Selbstverlag, Regensburg 1956