I. SS-Panzerkorps "Leibstandarte"
1. Einsatz und Unterstellung:
Das Generalkommando des I. SS-Panzerkorps wurde am 27. Juli 1943 in Berlin-Lichtenfelde, die Korpstruppen auf dem
Truppenübungsplatz Berverloo, aufgestellt. Bereits im August 1943 wurde das noch
in Aufstellung befindliche Korps nach Italien verlegt. Im Dezember 1943 war die
Aufstellung abgeschlossen und das Korps wurde nach Frankreich verlegt, wo es zur
Verfügung der Heeresgrippe D gestellt wurde. Nach der Landung der Alliierten in
der Normandie am 6. Juni 1944 kam das Korps unter der Panzergruppe West in der
Schlacht um Caen zum Einsatz. Anschließend folgte die Sicherung des Rückzugs der
7. Armee aus dem Kessel von Falaise und die Rückzugskämpfe bis nach Deutschland.
Nach einer Auffrischung des Korps in Westfalen folgte im Dezember 1944 der
Einsatz des Korps in der Ardennen-Offensive.
Dabei hatte das Korps den Auftrag, am ersten Tag der Offensive mit den
unterstellten Infanterie-Divisionen die feindlichen Stellungen im Abschnitt
Hollerath - Krewinkel zu durchbrechen, um anschließend mit der 1.
SS-Panzerdivision und der 12. SS-Panzer-Division bis über die Maas im Abschnitt
Lüttich - Huy vorzustoßen. Das Korps hatte sich außerdem darauf einzustellen, je
nach Lage anschließend bis nach Antwerpen vorzustoßen. Hierzu wurden dem Korps
zwei Tage vor Beginn der Offensive die 277. Volksgrenadier-Division, die 12.
Volksgrenadier-Division und die 3. Fallschirmjäger-Division unterstellt. Für den
Durchbruch wurden dem Korps zusätzlich unterstellt: Harko 6, Arko 502, 2
Volks-Artillerie-Korps, 2 Volks-Werfer-Brigaden und schwere Artillerie-Abteilung
502. Für den Angriff waren drei Artilleriegruppen vorgesehen: Eine Gruppe zur
direkten Unterstützung der Infanterie, eine Gruppe zur Artilleriebekämpfung und
eine Gruppe für Fern-Störungsfeuer. Ein Einschießen musste wegen der Tarnung
unterbleiben. Während die Divisionen eine Kampfstärke von 75 - 90% aufwiesen,
war schon zu Beginn der Offensive der Treibstoff gefährlich knapp. Es standen
nur 1,3 Verbrauchssätze zur Verfügung, was einer Marschstrecke von etwa 70 km
entsprach. Das Korps lag vor dem Angriff mit der 12. SS-Panzer-Division im Raum
nördlich und nordwestlich Bergheim und der 1. SS-Panzer-Division mit dem
Korps-Stab im Raum ostwärts von Düren. Am 10. Dezember 1944 begannen die
Divisionen in Nachmärschen die Verlegung in den Bereitstellungsraum. Am 14.
Dezember 1944 übernahm das Korps den Befehl in seinem neuen Abschnitt. Bei der
277. Volksgrenadier-Division war ein verstärktes Bataillon im Abschnitt des
LXVII. Armeekorps verblieben und fehlte bei Angriffsbeginn. Die 12.
Volksgrenadier-Division hatte ihren Bereitstellungsraum planmäßig bezogen. Die
3. Fallschirmjäger-Division war in den frühen Abendstunden des 15. Dezember erst
mit zwei Regimentern, zum Teil ohne schwere Waffen, eingetroffen. Das dritte
Regiment traf erst in der Nacht auf den 17. Dezember ein. Am 16. Dezember um
5.30 begann der Angriff des Korps auf die amerikanischen Stellungen mit einem
Artillerieschlag, um 6 Uhr begann der Angriff der Infanterie. Um 10.00 Uhr hatte
die 12. Volksgrenadier-Division Losheim genommen und war im weiteren Vorgehen
auf Losheimgraben. Bis zum Abend hatte sich die Lage wie folgt entwickelt: Ein
verstärktes Bataillon der 12. SS-Panzer-Division hatte in Zusammenarbeit mit
einem Bataillon der 277. Volksgrenadier-Division die Bunker und Unterstände etwa
800 m im Walde genommen und war im Vorgehen auf den Westrand des Waldes. Die
277. Volksgrenadier-Division war für den Angriff zunächst ausgefallen. Um die
große Straße Büllingen - Malmédy in die Hand zu bekommen, musste die 12.
SS-Panzer-Division eingesetzt werden. Die 12. Volksgrenadier-Division stand noch
mit der rechten Angriffsgruppe in harten, verlustreichen Kämpfen um den
Losheimgraben. Die Besatzung verteidigte sich geschickt und hartnäckig. Eine
Umgehung war nicht möglich, da die Straße gebraucht wurde. Die linke
Angriffsgruppe hatte Försterei Losheim genommen. Die 3. Fallschirmjäger-Division
hatte Berterath und Manderfeld besetzt und stand rechts kurz vor Lanzerath.
Die Divisionen setzten ihren Angriff auch in der Nacht fort.
Bis zum Morgen
des 17. Dezember 1944 hatte die 12. SS-Panzer-Division in der Nacht den Westrand
des Waldes ostwärts Krinkelt erreicht und stellte sich in den frühen
Morgenstunden mit dem Panzergrenadier-Regiment 25, einer Panzerabteilung und der
Sturmgeschützabteilung zum Angriff auf Krinkelt bereit. Der 12.
Volksgrenadier-Division war es in der Nacht nicht gelungen, Losheimgraben zu
nehmen. Die 12. SS-Panzer-Division war mit der gepanzerten Gruppe um 4.00 Uhr
angetreten, hatte den Feindwiderstand bei Lanzerath gebrochen, Honsfeld und
Büllingen in den Morgenstunden genommen und war im weiteren Vorgehen. Die auf
Straße E vorgesehene Marschgruppe (verstärktes Regiment mit
Sturmgeschützabteilung) hatte noch nicht antreten können, da die Straße
Manderfeld vermint war - zum Teil noch alte eigene Minen - und die Minen erst
geräumt werden mussten. Die 3. Fallschirmjäger-Division hatte Holzheim genommen,
musste aber verhalten, da die schweren Waffen nicht nachkamen. Bis zum Mittag
hatte die 12. SS-Panzer-Division kurz nach dem Antreten auf Krinkelt hart
westlich Punkt 680 einen harten Kampf mit feindlichen Panzern. Nach Brechung
dieses Widerstandes wurden südwestlich Krinkelt 2 Batterien genommen. Gegen
Mittag gelang es der Division, in den Ort einzudringen. Dort kam es zu harten
Häuserkämpfen mit feindlicher Infanterie und Kämpfe mit Panzern und erheblichen
Verlusten auf beiden Seiten. Die 12. Volksgrenadier-Division hatte am Vormittag
Losheimergraben und Hünningen genommen und lag zunächst auf den Höhen
südwestlich und südlich Mürringen fest. Es wurde deshalb der 12.
SS-Panzerdivision befohlen, eine Panzergruppe von Krinkelt nach Süden abzudrehen
und Mürringen gleichzeitig von Norden anzugreifen. Die gepanzerte Gruppe der 1.
SS-Panzer-Division hatte um 12.00 Uhr Ligneuville genommen. Die 2. und 3.
Marschgruppe hatten den Anschluss an die gepanzerte Gruppe verloren. Infolge der
schlechten Straßenverhältnisse mussten die Räderfahrzeuge ganze Strecken
geschleppt werden. Ein Verlassen der Straßen und Wege war nicht möglich. Das auf
Straße E vorgesehene verstärkte Regiment konnte noch nicht antreten, da die
Minen noch nicht geräumt waren. Am Abend des 17. Dezember stellte sich die Lage
wie folgt dar: Die 12. SS-Panzer-Division hatte in den Mittagsstunden Krinkelt
und nach beiderseits harten, verbissenen und verlustreichen Kämpfen in den
Abendstunden Rocherath genommen. Der Frontverlauf war etwa 500 bis 600 m
nördlich und nordwestlich der Orte. Das Panzergrenadier-Regiment 26 war am
Mittag angetreten und stand mit Anfang bei Hallschlag. Die 277.
Volksgrenadier-Division musste am 17. Dezember 1944 neu geordnet werden und war
dadurch mit Ausnahme eines Bataillons, das bei der 12. SS-Panzer-Division
eingesetzt war, für den Angriff ausgefallen. Für den 18. Dezember 1944 war
wieder mit einsatzbereiten Teilen zu rechnen. Die 12. Volksgrenadier-Division
hatte unter Mithilfe der Panzergruppe der 12. SS-Panzerdivision Mürringen
genommen und war nach kurzer Bereitstellung auf Büllingen angetreten, das
in den Morgenstunden von der vorgeworfenen amerikanischen Division wieder
besetzt worden war. Etwa um 18.30 Uhr konnten die angreifenden Teile eindringen
und um 20.00 Uhr war Büllingen erneut in eigener Hand. Bei der 1.
SS-Panzer-Division hatte die gepanzerte Gruppe Stavelot erreicht und genommen.
Das verstärkte Regiment auf Straße E war angetreten und im Vorgehen über
Heppenbach. Die 3. Fallschirmjäger-Division, die bis zum Mittag auch das dritte
Regiment heranbekommen hatte, war wieder angetreten und hatte den Waldrand
ostwärts Hepscheid und Heppenbach erreicht. Trotzdem die 12. SS-Panzer-Division
und die 12. Volksgrenadier-Division ihre Angriffe den ganzen Tag über
fortgesetzt hatten, war es auch am 17. Dezember nicht gelungen, die große Straße
Büllingen - Malmédy freizukämpfen. Die amerikanischen Truppen hatten sich in
diesem Raum in der letzten Nacht erheblich verstärkt. Auch dem linken
Nachbarkorps war es noch nicht gelungen, St. Vith zu nehmen, so dass dem Korps
die einbahnige, zum Teil schlechte Straße über Herresbach - Heppenbach zur
Verfügung stand. Dadurch waren schon Straßenverstopfungen entstanden. In der
Nacht vom 17./18. Dezember 1944 wurde von der Armee die vorgesehene Abgabe der
277. Volksgrenadier-Division, der 12. Volksgrenadier-Division und der 3.
Fallschirmjäger-Division an das LXVII. Armee-Korps befohlen und um 2.00 Uhr
durchgeführt. Gleichzeitig wurde das Unterstellungsverhältnis des Harko 6, Arko
502, der schweren SS-Artillerie-Abteilung 502, der beiden Volks-Artillerie-Korps
und 1 Volks-Werfer-Brigade aufgehoben und diese auch dem LXVII. Armee-Korps
unterstellt. Ferner befahl die Armee die Ablösung der 12. SS-Panzer-Division in
Krinkelt durch die 3. Panzergrenadier-Division. Die 12. SS-Panzer-Division
sollte herausgezogen und über Losheimgraben herumgezogen und auf Bütgenbach
angesetzt werden. Bis zum Mittag des 18. Dezember hatte die 12.
SS-Panzer-Division (ohne Panzergrenadier-Regiment 25, 1 Panzerabteilung und
Sturmgeschützabteilung in Krinkelt, die in der Nacht Gegenangriffe abschlagen
mussten, nicht abgelöst wurden und am Tage nicht herausgelöst werden konnten)
war bei der Bereitstellung zum Angriff auf Bütgenbach. Die 1. SS-Panzer-Division
hatte mit ihrer gepanzerten Gruppe den Raum La Gleize - Stoumont erreicht. Die
2. und 3. Marschgruppe kamen nur langsam vorwärts (schlechte Wege und Schleppen
der Fahrzeuge). Das verstärkte Regiment auf Straße E war im Vorgehen auf Born.
Im Laufe des Vormittags wurde der Korps-Gefechtsstand nach Holzheim vorverlegt.
Bis zum Abend des 18. Dezember hatte die 12. SS-Panzer-Division, durch
Straßenverstopfungen verzögert, die Bereitstellung erst um 16.00 Uhr beenden
können. Der Angriff mit dem verstärkten Regiment erfolgte um 16.30 Uhr. Nach
anfänglichem Bodengewinn blieben die Panzer in dem verschlammten Gelände
stecken. Die Infanterie wurde abgeschlagen. Die 1. SS-Panzer-Division hatte mit
der Aufklärungsabteilung (2. Marschgruppe) den Raum Stavelot erreicht und
Verbindung mit den letzten Teilen der gepanzerten Gruppe Peiper aufgenommen. Die
3. Marschgruppe war dahinter im langsamen Herankommen. Da Bütgenbach nicht
genommen wurde und auch St. Vith noch nicht gefallen war, stand dem Korps auch
jetzt noch nur eine Straße zur Verfügung, auf der sich alles -
Truppenbewegungen, Versorgung usw. - zusammendrängte. Am Mittag des 19. Dezember
hatte die 12. SS-Panzer-Division die Teile aus Krinkelt herausgezogen und war
bei der Bereitstellung. Die 1. SS-Panzer-Division hatte mit ihrer gepanzerten
Kampfgruppe "Peiper" am 18. Dezember 1944 den Raum La Gleize - Stoumont -
Cheneux erreicht, die Orte genommen und gepanzerte Aufklärung nach Südwesten
gegen den Abschnitt Froidville - Forges - Stablemont angesetzt. Die Aufklärung
war auf schwachen Feind gestoßen und hatte festgestellt, dass die Brücken über
den Groumont kurz vorher gesprengt waren. Gleichzeitig meldete die gepanzerte
Gruppe, dass sie aus Betriebsstoffmangel nicht mehr weiter könne. Vom Korps
wurde darauf bei der Artillerie und der Flak der noch vorhandene Betriebsstoff
beschlagnahmt und zur Division vorgeschickt. Die 12. SS-Panzer-Division trat am
Nachmittag des 19. Dezember zum Angriff an. Die Panzer hatten eine Umgehung
südlich Bütgenbach gefunden und waren bis an den Westrand des Ortes
vorgedrungen. Hier blieben sie im Schlamm stecken und konnten nur mühsam in der
Dunkelheit herausgeschleppt werden. Die Infanterie wurde abgewiesen. Bei der 1.
SS-Panzer-Division war die gepanzerte Gruppe Peiper im Laufe des Tages von
schwächeren feindlichen Kräften angegriffen worden. Die Angriffe wurden
abgeschlagen.
Eine feindliche Gruppe war am Ambleve-Abschnitt südostwärts La
Gleize zwischen der gepanzerten Gruppe "Peiper" und der Aufklärungsabteilung
eingedrungen und hatte die Verbindung zur Gruppe "Peiper" unterbrochen. Von der
Division war das vorderste Bataillon der Marschgruppe 3 eingesetzt worden, um
die Verbindung wieder herzustellen. Der vorgestoßene Feind wurde von dem
Bataillon geworfen und die Verbindung zur Gruppe "Peiper" hergestellt. In
den Abendstunden griff der Gegner wieder an und stieß an dem Ambleve-Abschnitt
vor, so dass die Verbindung erneut unterbrochen war. Gleichzeitig war am
Nachmittag Stavelot von Norden angegriffen worden. Dem Feind gelang es, die dort
stehenden schwachen Teile der Aufklärungsabteilung zu werfen und die Brücke zu
nehmen. Durch einen Gegenstoß der Aufklärungsabteilung kam die Brücke wieder in
eigene Hand, wurde aber in den Abendstunden durch Gegenangriffe des Feindes
wieder verloren. Am Nachmittag wurde der Korps-Gefechtsstand nach Born verlegt.
Für den 20. Dezember erhielten die Divisionen folgenden Auftrag:
12.
SS-Panzer-Division nimmt in Zusammenarbeit mit rechtem Nachbarn (12.
Volksgrenadier-Division, II. SS-Pz.Korps) Bütgenbach, stößt über Waimes vor und
öffnet Straße nach Malmédy.
1. SS-Panzer-Division zieht verstärktes Regiment
von Straße E, das bis Recht vorgekommen war, heran und stellt die Verbindung mit
der Kampfgruppe Peiper her und hält diese. Stavelot ist ebenfalls wieder zu
nehmen. Die Division tankt dann beschleunigt auf und stößt weiter nach Westen
vor.
Um 12.00 Uhr des 20. Dezember 1944 wurde die 12. SS-Panzer-Division dem
II. SS-Panzerkorps, das für den ausgebombten Stab des LXVII. Armee-Korps den
Befehl über die 277. Volksgrenadier-Division, 12. Volksgrenadier-Division und 3.
Fallschirmjäger-Division übernommen hatte, unterstellt. Zum selben Zeitpunkt
wurde die 9. SS-Panzer-Division, die bereits von der Armee aus dem Raume
Stadtkyll über Born nach Recht in Marsch gesetzt war, dem I. SS-Panzerkorps
unterstellt. Da kein Betriebsstoff zur Verfügung stand, konnten nur Teile der
Aufklärungsabteilung motorisiert vorgeworfen werden. Die
Panzergrenadier-Regimenter traten den Marsch zu Fuß an. Artillerie und Panzer
warteten auf Betriebsstoff. Die Division sollte von Recht über Vielsalm und dann
nach Nordwesten angreifen, links neben der 1. SS-Panzer-Division zunächst die
gepanzerte Gruppe "Peiper" freikämpfen und dann mit der 1. SS-Panzer-Division
weiter nach Westen vorstoßen. Die Aufklärungsabteilung war nach Südwesten
vorgedrungen, und bei Poteau auf feindliche Einheiten gestoßen, die mit eigener
Kraft nicht zu durchbrechen waren. Sie übernahm dann die Sicherung südlich
Recht. Bei der 1. SS-Panzer-Division hatte sich der Gegner in der Nacht
erheblich verstärkt und weiter herangezogen. Seit dem Vormittag laufende
Angriffe der 30. amerikanischen Infanterie-Division und einer Panzereinheit von
Norden, Westen und auch Südwesten auf die Panzergruppe "Peiper". Die Angriffe
wurden abgeschlagen. Auch ostwärts La Gleize verstärkte sich der Gegner und
hatte auf der Höhe hart südlich Roanne 8 leichte Geschütze (schwere Pak) in
Stellung gebracht, die die große Straße sperrten und La Gleize unter Feuer
hielten. Auf der Straße Trois Pontswaren Panzer vorgeschoben. Das verstärkte
Panzergrenadier-Regiment 1 war von rechts herangezogen und hatte beim Vorziehen
in den Bereitstellungsraum südwestlich Stavelot große Wege- und
Geländeschwierigkeiten überwinden müssen. Am Vormittag war der Feind über den
Salm-Abschnitt gegangen und um 10.00 Uhr - kurz vor Beendigung der
Bereitstellung - bis kurz vor Wanne vorgedrungen, so dass 1. Bataillon des
Regiments eingesetzt werden musste, um den Gegner wieder über die Salm
zurückzuwerfen. Bis zum Abend war der Wald westlich Wanne gesäubert. Das
Bataillon musste als Sicherung am Salm-Abschnitt bleiben. Der Angriff des
verstärkten Regiments (ohne 1 Bataillon), der durch den Feindangriff auf Wanne
verzögert wurde, erfolgte am frühen Nachmittag. Die Infanterie überschritt den
Ambleve-Abschnitt und griff nach Norden an. Die Sturmgeschütze konnten nicht
über den Bach gebracht werden, da die schwache Brücke nordostwärts Trois Points
bereits mit dem ersten Geschütz eingebrochen war. Der Angriff der Infanterie
gewann etwa 1 km an Boden und blieb in der Linie nördlich Renardsont - Ster
liegen. Die Kampfgruppe "Peiper" konnte bei dem Angriff nicht mitwirken, da sie
keinen Betriebsstoff und nur wenig Munition hatte. Der Angriff des einen
Bataillons des Panzergrenadier-Regiments 2 und Teile der Aufklärungsabteilung
auf Stavelot wurde vom Feind abgewiesen. Um die Kampfgruppe "Peiper" wieder
beweglich und damit kampfkräftig zu machen, wurde vom Korps Luftversorgung für
den 21.12.1944 beantragt und auch von der Luftwaffe zugesagt.
Aufträge für
den 21. Dezember:
1. SS-Panzer-Division stellt die Brücke 1 km nordostwärts
Trois Ponts wieder her und setzt Angriff zur Verbindungsaufnahme mit der
Kampfgruppe "Peiper" fort.
9. SS-Panzer-Division erreicht beschleunigt den
Raum Recht und tritt auf Grund der Lage bei der 1. SS-Panzer-Division mit dem
zuerst herankommenden Regiment auf Vielsalm an.
Am 21. Dezember war es Teilen
des Panzergrenadier-Regiments 2 und der Aufklärungsabteilung gelungen in
Stavelot einzudringen. Sie konnten sich aber gegen feindliche Gegenangriffe
nicht halten und mussten wieder zurück.
Das Panzergrenadier-Regiment 1 hatte
unter harten Kämpfen und erheblichen Verlusten an Boden gewonnen, konnte aber
die feindliche Abriegelungsfront nicht durchbrechen, da der Gegner über Panzer
verfügte, und die eigenen Sturmgeschütze nicht über den Reblave-Fluss zu bringen
waren. (Die Brückenstelle lag ständig unter Artilleriefeuer; die im Bau
befindliche neue Brücke wurde mehrfach wieder zerschlagen). Die Kampfgruppe "Peiper"
hatte während des ganzen Tages starke Angriffe von allen Seiten, die aber
abgeschlagen werden konnten. Außerdem meldete die Kampfgruppe, dass kein
Betriebsstoff und nur noch wenig Munition und Verpflegung vorhanden seien. Die
Luftversorgung war in den frühen Morgenstunden mit einigen Flugzeugen
durchgeführt worden und hatte der Kampfgruppe "Peiper" 1,5 cbm Benzin gebracht;
diese Menge an Betriebsstoff reichte gerade aus, um die Funkstelle in Betrieb zu
halten und einige Panzer in Feuerstellungen zu fahren. Das Korps wurde von der
Armee orientiert, dass weitere Luftversorgung nicht erfolgen könnte. Der 9.
SS-Panzer-Division war es gelungen, im Fußmarsch 1 Regiment und durch
Zusammentanken des Benzins aus den vorderen Fahrzeugen 1 Panzer-Abteilung in den
Raum Recht vorzubringen. Der Angriff auf Vielsalm erfolgte etwa um 10.00 Uhr und
ging zunächst gut vorwärts; die Panzer konnten sich nur auf der Straße bewegen.
In dem Walde ostwärts Poteau wurde die Infanterie in der Flanke gefasst und
musste zurück. Die Panzer konnten wegen Geländeschwierigkeiten nicht helfen.
Auch ein Durchbrechen mit Panzern längs der Straße nach Vielsalm war nicht
möglich, da die Enge bei Ponteau auch mit schweren Waffen stark besetzt war und
die Straße auf etwa 2 km Länge von 1 Geschütz gesperrt werden konnte.
Aufträge für den 22. Dezember 1944:
1. SS-Panzer-Division stellt unter
Entblößung der anderen Frontabschnitte und Zusammenfassung aller Kräfte die
Verbindung mit der Kampfgruppe "Peiper" her.
9. SS-Panzer-Division belässt
vor Ponteau nur schwache Sicherungen, holt über Beaumont - Wanne aus und stößt
mit der Masse ostwärts, mit einer Sicherung westlich der Salm, auf Vielsalm
durch.
Am 22. Dezember 1944 war vor der 1. SS-Panzer-Division der Feinddruck
stärker geworden. Es gelang nicht, die Verbindung mit der Kampfgruppe "Peiper"
herzustellen. Die Behelfsbrücke nordostwärts Trois Pontswurde, nach dem 3
Sturmgeschütze übergesetzt waren, von der feindlichen Artillerie zerschlagen.
Die Infanterie kam zunächst langsam vorwärts, musste aber dann durch feindliche
Gegenangriffe gezwungen, in die Ausgangsstellungen zurück und hatte erhebliche
Ausfälle. Im Laufe des Tages erfolgten weitere feindliche Angriffe. Die
Kampfgruppe "Peiper" hatte während des ganzen Tages starke Angriffe und lag
ständig unter starkem feindlichem Artilleriefeuer. Die Panzer und schweren
Waffen, die ja nicht mehr bewegt werden konnten, wurden wehrlos
zusammengeschossen. Der Aufenthalt war nur noch in tiefen Löchern und in den
Kellern möglich. Das Dorf Touat ging verloren. Die 9. SS-Panzer-Division hatte
unter Einsatz aller Kräfte (Gewaltmarsch zu Fuß) die Umgebung und die
Bereitstellung im Raume Wanne etwa um 10.30 Uhr beendet, und trat um 11.00 Uhr
an. Der Angriff kam gut vorwärts. Um 11.45 Uhr waren bereits Grand-Halleux und
Ennal genommen. Um 12.00 Uhr erfolgte der Befehl der Armee, dass das
Unterstellungsverhältnis aufgehoben und die 9. SS-Panzer-Division wieder dem I.
SS-Panzerkorps, das inzwischen südlich des Korps eingesetzt worden und mit der
2. SS-Panzer-Division über Salmchateau im Vorgehen nach Westen war, unterstellt
sei. Die Lage bei der Kampfgruppe "Peiper" hatte sich durch den Mangel an
Kampfmitteln erheblich verschlechtert. Die Angriffskraft des
SS-Panzergrenadier-Regiments 1 war durch die vorhergegangenen Angriffe auf ein
Bataillon zusammengeschmolzen. Mit dem Freikämpfen der Kampfgruppe "Peiper" war
also nicht mehr zu rechnen. Das Korps beantragte deshalb nochmals den Ausbruch
der Kampfgruppe, der aber wieder abgelehnt wurde.
In den frühen Morgenstunden
des 23. Dezember kam ein Funkspruch von der Kampfgruppe "Peiper": “Lage
erheblich verschlechtert, nur noch wenig Infanteriemunition. Stoumont und
Cheneux mussten in der Nacht aufgegeben werden. Letzte Möglichkeit zum
Ausbrechen.“ Das Korps befahl darauf den Ausbruch. Durch das Zurückdrücken der
eigenen Front zwischen Stavelot und Petit Coo wurde die Stellung am abfallenden
Hang des Flusses unhaltbar und musste deshalb in der Nacht zum 24. Dezember 1944
auf das Südufer des Ambleve-Flusses zurückgenommen werden.
Auftrag für den
24. Dezember 1944:
1. SS-Panzer-Division besetzt Abschnitt Waimes - Stavelot
- Wanne und hält diesen.
Die Kampfgruppe "Peiper" war am 24. Dezember um
03.00 Uhr in der Nacht über den Ambleve-Fluss und in den Wald südlich La Gleize
gegangen. Am 25. Dezember erreichten die Reste westlich von Wanne die HKL der 1.
SS-Panzer-Division. Sämtliche Fahrzeuge und schwere Waffen waren verloren
gegangen.
Am 25. Dezember war das Korps von der Armee vororientiert worden,
dass die 1. SS-Panzer-Division voraussichtlich am 26. Dezember von der 18.
Volksgrenadier-Division (LXVI. A.K.) abgelöst würde. Die 1. SS-Panzer-Division
sollte im Raum ostwärts Vielsalm versammelt werden. Das I. SS-Panzerkorps, das
ja nach der Ablösung der 1. SS-Panzer-Division auch frei war, sollte ebenfalls
in den Raum westlich Vielsalm verlegt werden und dort wieder die Führung der 1.
und 12. SS-Panzer-Division übernehmen.
Im Laufe des 28. Dezember versammelte
die 1. SS-Panzer-Division im Raum ostwärts Vielsalm - der Marsch war am Tage auf
Grund der Luftlage nur in kleinen Gruppen möglich. Am Abend des 28. Dezember
1944 gab die Armee den Befehl, dass die 1. SS-Panzer-Division mit der Masse noch
in der Nacht, mit dem Rest in kleinen Gruppen am 29. Dezember 1944 vormittags
zur Korpsgruppe Decker, 5. Panzer-Armee, in Marsch zu setzen sei. Die Division
sollte südostwärts Bastogne zum Angriff nach Westen eingesetzt werden, um die
feindliche Verbindung nach BASTOGNE zu unterbrechen. Die Inmarschsetzung des
Restes der 1. SS-Panzer-Division verzögerte sich durch den fehlenden
Betriebsstoff bis zum Mittag des 29. Dezember 1944.
Am Morgen des 30.
Dezember 1944 wurde der Korps-Gefechtsstand nach Collas verlegt. Der Korpsstab
wurde vorerst nicht weiter eingesetzt. Darauf wurde der Korpsgefechtsstand am
Nachmittag nach Borzee, 3 km ostwärts Laroye verlegt. Am 31. Dezember 1945
nachmittags befahl die Heeresgruppe B, dass der Stab des I. SS-Panzer-Korps ab
1. Januar 1945 der 5. Panzer-Armee unterstellt sei und mittags den Abschnitt der
Panzer-Lehr-Division und der Führer-Begleitbrigade westlich Bastogne zu
übernehmen hätte. Am 1. Januar 1945 verlegte der Korps-Gefechtsstand um 1 Uhr in
den neuen Raum wo er um 4 Uhr eintraf. Um 13.00 Uhr Befehlsübernahme über den
neuen Abschnitt.
Auftrag:
"I. SS-Panzer-Korps übernimmt am 2. Januar 1945
mittags den jetzigen Abschnitt der 26. Volksgrenadier-Division.
340.
Volksgrenadier-Division wird verlastet aus dem Raum nordwestlich Aachen
zugeführt. Eintreffen der ersten Teile wahrscheinlich Morgen. Eintreffende Teile
sofort einsetzen, um den Abschnitt der 26. Volksgrenadier-Division schmäler zu
machen.
12. SS-Panzer-Division wird hierfür umgeleitet bzw. abgedreht und dem
Korps mit Eintreffen unterstellt. Mit ihr ist Bastogne anzugreifen und die 6.
amerikanische Panzer-Division zurückzuwerfen."
In den Morgenstunden des 2.
Januar 1945 trafen der Rest 1 Panzerabteilung, (1 Kompanie zu 12 Panzer) und
eine Kompanie der 12. SS-Panzer-Division, die vordringlich mit Betriebsstoff
versehen worden waren, ein. Sie wurden als Eingreifreserve nach Bourcy gelegt.
Am Mittag wurde der Abschnitt vom XXXXVII. Panzerkorps übernommen. Etwa 16.00
Uhr erfolgte ein feindlicher Angriff mit Panzern auf Oubourcy und Arloncourt .
Der Angriff auf Arloncourt wurde abgeschlagen. Bei Oubourcy wurden die eigenen
schwachen Kräfte überwältigt. Der Gegner nahm Oubourcy und drang bis Michamps
vor. Die als Eingreifreserve in Bourcy stehende Kompanie und Aufklärungskompanie
der 12. SS-Panzer-Division wurden zum Gegenstoß angesetzt. Es gelang nach
Einbruch der Dunkelheit, den Gegner zu werfen und im Nachstoß auch Oubourcy
wieder zu nehmen.
Am 3. Januar 1945 hatten die unterstellten Verbände
folgende Stärke:
9. SS-Panzer-Division etwa 30 - 35 Panzer und
Sturmgeschütze, Infanteriebataillon eine Gefechtsstärke von etwa 100 - 125 Mann.
340. Volksgrenadier-Division eine infanteristische Gefechtsstärke in den
Bataillonen von etwa 150 - 175 Mann.
Die 340. Volksgrenadier-Division bekam
nur 1 Regiment heran. 12. SS-Panzer-Division wurde wahrscheinlich bis in den
Abendstunden außer 1 Abteilung, die eingetroffen war, vor dem Morgen des 4.
Januar nicht zur Stelle sein. Deshalb beantragte das Korps, den Angriff auf den
5. Januar 1945 zu verschieben, um die Vorbereitungen durchführen zu können. Der
Oberbefehlshaber lehnte ab mit der Begründung, dass die Heeresgruppe B ihre
Zustimmung nicht geben würde. Darauf schlug das Korps vor, mit der 9.
SS-Panzer-Division am 4. Januar 1945 früh anzugreifen, da dieser Angriff eine
Operation für sich sei; mit dem Angriff der 12. SS-Panzer-Division und Teilen
der 340. Volksgrenadier-Division aber bis zur Beendigung des
Artillerie-Aufmarsches zu warten. Es wurde darauf hingewiesen, dass ein Angriff
auf einen überlegenen Panzerfeind ohne ausreichende Artillerie-Unterstützung
aussichtslos sei. Der Vorschlag wurde von dem Oberbefehlshaber der Armee
genehmigt.
Am Abend war die 9. SS-Panzer-Division mit allen Teilen
angetreten. Der Angriff wurde für den 4. Januar 1945 um 8.00 Uhr befohlen.
Mit dem Eintreffen des Regiments der 340. Volksgrenadier-Division, der
Artillerie der 12. SS-Panzer-Division und der Masse des Volks-Artillerie-Korps
war erst in der Nacht bzw. den Morgen- und frühen Vormittagsstunden zu rechnen.
Die Teile der 340. Volksgrenadier-Division und die Masse der Artillerie waren am
Morgen des 4. Januar im Herankommen und beim Instellunggehen. Der Angriffsbeginn
wurde auf 12.00 Uhr festgesetzt. Die 9. SS-Panzer-Division trat um 8.00 Uhr an.
Feuereröffnung mit Angriffsbeginn. Gegen starkes Abwehrfeuer gelang es, in den
ersten Stunden die Höhen am Südrand des Waldes 1 km nördlich Manoville zu
nehmen, so dass die Panzer gegen Mittag antreten konnten. Sie drangen in harten
Kämpfen bis an die beiden Orte vor, wurden hier aber abgeschlagen und mussten
sich, da sie auf der freien Pläne keine Deckung fanden, unter Verlusten
zurückziehen. Erneute Bereitstellungen, Wiederholung des Angriffes in den
Abendstunden. Nach etwas Bodengewinn blieb der Angriff in starkem Abwehrfeuer
liegen.
Um 12.00 Uhr Angriffsbeginn der Teile der 340.
Volksgrenadier-Division und der 12. SS-Panzer-Division. Bei der 340.
Volksgrenadier-Division zeigte sich bald, dass die Kräfte - ein schwaches
Regiment - für das große Waldgelände zu schwach waren. Trotzdem gelang es, bis
zum Abend etwa ½ km vorzukommen.
Die 12. SS-Panzer-Division musste erst mit
der Infanterie den Bahndamm und die Waldstücke hart südostwärts davon nehmen, um
Übergänge für die Panzer in die Hand zu bekommen. Etwa 16.00 Uhr konnten die
Panzer antreten und drangen bis Einbruch der Dunkelheit in harten Kämpfen mit
feindlichen Panzern bis an die Waldstücke 2 km südwestlich Michamps vor. Die
Kämpfe zogen sich bis in die Dunkelheit hinein.
Lage am Abend:
9.
SS-Panzer-Division lag praktisch fest. Das Angriffsziel konnte nur noch mit
starken Verlusten erzwungen werden. Die Division schlug vor, in der Nacht zu
versuchen, LONGCHAMPS im Handstreich zu nehmen.
12. SS-Panzer-Division und
Teile der 340. Volksgrenadier-Division waren etwa 1 km vorgekommen. Die
Waldstücke 2 km südwestlich Michamps waren stark besetzt - besonders starkes
Abwehrfeuer.
Das letzte Bataillon der 340. Volksgrenadier-Division war im
Herankommen.
Aufträge:
"9. SS-Panzer-Division nimmt in der Nacht
LONGCHAMPS im Handstreich.
340. Volksgrenadier-Division setzt Angriff nach
Heranziehen des am Abend eingetroffenen Bataillons fort.
12.
SS-Panzer-Division setzt mit der Infanterie und den Sturmgeschützen (6) den
Angriff nach Südosten fort, greift mit den Panzern und dem SPW-Bataillon von
Oubourcy zunächst nach Süden und dann nach Westen an und stößt bis zu dem
befohlenen Ziel durch. "
Die 9. SS-Panzer-Division war bei dem Handstreich in
der Nacht auf den 5. Januar 1945 in Longchamps eingedrungen, hatte hier harte
Kämpfe und musste sich, durch Gegenangriffe gezwungen, zurückziehen. Am
Vormittag befahl die Armee: Mit der 9. SS-Panzer-Division den Kampf abbrechen,
Division marschbereit machen und beschleunigt zur 6. Panzer-Armee in Marsch
setzen.
Die Teile der 340. Volksgrenadier-Division und der 12.
SS-Panzer-Division traten um 8.00 Uhr zum Angriff an. Die 340.
Volksgrenadier-Division, die während des ganzen Tages harte verlustreiche Kämpfe
mit zäh verteidigten feindlichen Stützpunkten hatte, konnte bis zum Abend etwas
Boden gut machen. Wie schon bei dem Angriff der 9. SS-Panzer-Division zeigte
sich auch hier, dass die 101. amerikanische Luftlande-Division eine gute Truppe
war, die zäh und hart kämpfte.
12. SS-Panzer-Division erreichte im Laufe des
Tages die Haltestelle 2 km südlich Foy und nahm die Waldschneise westlich
Arlancourt und die Höhen hart westlich Mageret.
Lage am Abend:
Rechts
hatte die 26. Volksgrenadier-Division wieder den Teilabschnitt der 9.
SS-Panzer-Division übernommen.
Die 9. SS-Panzer-Division war mit kleinen
Gruppen auf dem Marsch. Die Masse der Division konnte auf Grund der Luftlage
erst in der Nacht marschieren.
Die 340. Volksgrenadier-Division hatte
erhebliche Ausfälle erlitten. Ein weiteres Vorkommen war fraglich.
Die 12.
SS-Panzer-Division hatte mit Ausnahme des Waldstückes nördlich Bizory (südlich
der Bahn) im Allgemeinen die befohlene Linie erreicht. Trotz ziemlicher Ausfälle
der Division war das befohlene Ziel zu erreichen.
Aufträge:
"26.
Volksgrenadier-Division verteidigt ihren Abschnitt,
340.
Volksgrenadier-Division befestigt und verbessert ihre Stellungen,
12.
SS-Panzer-Division setzt den Angriff fort und nimmt Waldstücke nördlich Bizory
(südlich der Bahn)."
Am 6. Januar 1945 verlief der Tag bei der 26.
Volksgrenadier-Division ruhig. Die 340. Volksgrenadier-Division hatte ihre
Stellungen gefestigt und verbessert.
Die 12. SS-Panzer-Division war um 8.00
Uhr zum Kampf angetreten und hatte bis zum Mittag das Waldstück genommen.
Säuberungskämpfe zogen sich noch bis in den Nachmittag hinein. Am Abend wurde
von der Armee die Herauslösung der 12. SS-Panzer-Division bis zum 10. Januar
1945 befohlen. Die Division sollte zunächst als Reserve zur Verfügung des Korps
bleiben. Die Ablösung der 12. SS-Panzer-Division durch die 340.
Volksgrenadier-Division wurde für die Nächte 7./8. und 8./9. Januar 1945
befohlen, und begann am rechten Flügel der 12. SS-Panzer-Division.
Am 7.
Januar 1945 blieb die Lage im Korpsabschnitt bis auf Artilleriefeuer und
Stoßtrupptätigkeit ruhig.
In der Nacht zum 8. Januar 1945 waren die ersten
Teile der 12. SS-Panzer-Division durch die 340. Volksgrenadier-Division abgelöst
worden. Sie wurden im Raume um Rachamps - Hardigny versammelt. Eine gepanzerte
Gruppe blieb als Eingreifgruppe hinter der in den vorhergegangenen Kämpfen -
Raum nordwestlich Aachen und letzter Angriff - erheblich geschwächten 340.
Volksgrenadier-Division in Michamps und Ouborcy. Der Tagesverlauf war im
Allgemeinen ruhig. In den späten Nachmittagsstunden griff der Gegner im
Abschnitt der 26. Volksgrenadier-Division Recogne an. Es gelang ihm,
einzudringen. In harten Häuserkämpfen, die sich bis in die Abendstunden
hineinzogen, wurde der Nordteil des Ortes gehalten.
Am 9. Januar wurde im
linken Korpsabschnitt ein feindlicher Vorstoß mit Panzern abgewiesen.
Im
Abschnitt der 26. Volksgrenadier-Division griff der Feind in den
Vormittagsstunden mit etwa 1 Regiment und einer Panzergruppe aus dem Raum hart
südwestlich Recogne nach Norden an, nahm den Nordteil von Recogne und durchbrach
nördlich und westlich Recogne die schwache eigene Linie. Kurz nach Mittag gelang
es dem in Vaux liegenden Regimentsstab der 26. Volksgrenadier-Division mit
starker Unterstützung der Artillerie die Angriffsspitze der durchgebrochenen
Teile hart südlich Vaux aufzufangen, nachdem bereits in Noville liegende eigene
Trosse Cobru besetzt und gegen alle Angriffe gehalten hatten. In den späten
Nachmittagsstunden traten Teile der 12. SS-Panzer-Division, eine schwache Gruppe
(Kompanie) der 340. Volksgrenadier-Division und schwache Teile der 26.
Volksgrenadier-Division zum Gegenstoß an. Dir Kämpfe zogen sich bis in die
Dunkelheit hinein. Etwa um 20.00 Uhr war der Gegner zurückgeworfen und die alte
HKL mit Ausnahme des Ortes Recogne wieder in eigener Hand.
Am 10. Januar
1945 verteidigte das Korps den erreichten Raum. Keine besonderen Vorkommnisse.
Am Abend erfolgte Befehl der Armee, dass die 12. SS-Panzer-Division abzugeben
und in den Raum nördlich Bleialf zur Verfügung der Heeresgruppe B zu versammeln
sei. Eine gepanzerte Gruppe sei bis zum 12. Januar 1945 im Abschnitt als
Eingreif-Reserve zu belassen. Diese Gruppe sollte am 12. Januar 1945 von Teilen
des LVII. Panzer-Korps abgelöst werden. Gleichzeitig hatte auch das LVIII.
Panzer-Korps den Befehl erhalten, die 1. SS-Panzer-Division herauszulösen und im
Raume St. Vith zur Verfügung der Heeresgruppe B zu versammeln.
Am 11. Januar
1945 blieb es im Korpsabschnitt im Allgemeinen ruhig. Feindliche Bewegungen
ließen Umgruppierungen vermuten.
Die 12. SS-Panzer-Division konnte in der
Nacht zum 11. Januar 1945 nur mit Teilen in Marsch gesetzt werden, da es an
Betriebsstoff fehlte. Im Laufe des Tages kam etwas Betriebsstoff heran, so dass
weitere Teile der Division in kleinen Gruppen in Marsch gesetzt werden konnten.
Der Rest ohne gepanzerte Gruppe (Eingreifreserve) sollte in der Nacht zum 12.
Januar 1945 marschieren.
Am Nachmittag erhielt das Korps den Befehl, von der
Armee, dass der Korpsstab herausgelöst würde und der Korps-Abschnitt am 12.
Januar 1945 um 5.00 Uhr an das LVIII. Panzer-Korps zu übergeben sei. Der
Korpsstab sollte zunächst zur Verfügung der 5. Panzerarmee bleiben.
Am 12.
Januar 1945 erfolgte um 5 Uhr die Übergabe des Korpsabschnittes an das LVIII.
Panzer-Korps. Am 12. Januar 1945 wurde der Korpsstab nach Emeschterhof, 1 ½ km
westlich Asselborn verlegt. Am 14. Januar 1945 wurde der Korpsstab der 6.
Panzer-Armee unterstellt und verlegte nach Rödgen, 5 km ostsüdöstwärts St. Vith.
Am 20. Januar 1945 befahl die 6. Panzer-Armee: 1. und 12. SS-Panzer-Division
unterstehen wieder dem I. SS-Panzer-Korps. Das Korps marschierte beschleunigt in
den Raum Köln zum verladen im Eisenbahntransport. Verladebeginn war der 21.
Januar 1945.
Das Korps wurde nach Ungarn verlegt. Im Raum Stuhlweißenburg nahm das Korps
im März 1945 an der Plattenseeoffensive teil. Nach dem Scheitern der Offensive
musste sich das Korps vor der sowjetischen 6. Garde-Panzerarmee über Ödenburg
und Mattersburg nach Niederösterreich zurückziehen. Die wichtige Industriestadt
Wiener Neustadt musste am 2. April 1945 wegen der westlichen Umfassung durch
russische Truppen kampflos geräumt werden. Am Steinfeld zwischen Neunkirchen
über Bad Fischau nach Wimpassing wurden die Reste der 1. SS-Panzer-Division und
der 12. SS-Panzer-Division am rechten Flügel und die Kampfgruppe Keitel der
zugeteilten 37. SS-Kavallerie-Division am linken Flügel des Korpsabschnitts,
durch den russischen Vormarsch überrannt. Am 3. April fielen Bad Vöslau, Baden
bei Wien und Traiskirchen in russische Hände. Während nördlicher das noch
kampfkräftige II. SS-Panzerkorps (6. Panzer- 2. und 3. SS-Panzer-Division) die
Verteidigung Wiens übernahm, versuchte das I. SS-Panzerkorps den Abschnitt
zwischen Semmering und St. Pölten zu halten. Am 15. April fiel St. Pölten, das
durch die aus Alarmeinheiten gebildete Kampfgruppe Bünau verteidigt wurde, an
die Rote Armee. Anfang Mai organisierte das zurückgehende I. SS-Panzerkorps die
Verteidigung des Abschnitts südlich von Wilhelmsburg bis zum Rohrer Sattel und
erhielt als Verstärkung die 117. Jäger-Division zugeteilt. Am 7. Mai 1945 begann
die Absetzbewegung der Gruppe Bünau auf die noch unfertige Mank-Melk Stellung,
während sich das I. SS-Panzer-Korps über die Enns nach Oberösterreich absetze.
Zwischen Enns und Steyr wurde der Fluss überschritten. Die Kapitulation
gegenüber der amerikanischen 3. Armee erfolgte am 8. und 9. Mai im Raum
südwestlich von Linz.
1943
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
November | B | Oberitalien | |
Dezember | 14. Armee | C | Oberitalien |
1944
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | z. Vfg. | D | Frankreich |
Juni | 7. Armee | B | Normandie (Lagekarte) (Lagekarte) |
Juli | Panzergruppe West | B | Normandie |
August | 5. Panzerarmee | B | Normandie (Lagekarte) |
September | 7. Armee | B | Eifel |
November | Auffrischung | Westfalen (Lagekarte) | |
Dezember | z. Vfg. | OB West | Ardennen (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
1945
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | 5. Panzerarmee | B | Ardennen (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
14. Januar | 6. Panzerarmee | B | Ardennen |
Februar | Auffrischung | Deutschland | |
April | 6. Panzerarmee | Süd | Ungarn |
Mai | 6. Panzerarmee | Ostmark | Niederösterreich |
2. Kommandeure:
4. Juli 1943 SS-Oberstgruppenführer Josef Dietrich
9. August 1944 SS-Brigadeführer Fritz Krämer
16. August 1944 SS-Obergruppenführer Georg Keppler
30. Oktober 1944 SS-Obergruppenführer Hermann Priess
3. Gliederung:
a) Korpstruppen
Artillerie-Kommandeur
Nachrichten-Abteilung 101
schwere SS-Panzer-Abteilung 101
schwere Artillerie-Abteilung 101
schwere Beobachtungs-Abteilung 101
SS-Sanitäts-Abteilung 101
SS-Nachschubtruppen 101
b) unterstellte Divisionen
12. Juni 1944: 716. Infanterie-Division, Panzer-Lehr-Division, 12. SS-Panzer-Division, 21. Panzer-Division
16. September 1944: 1. SS-Panzerdivision, 12. SS-Panzer-Division, 2. SS-Panzer-Division, 2. Panzer-Division, Division Nr. 172
24. Dezember 1944: 12. SS-Panzer-Division, 1. SS-Panzerdivision, 277. Volks-Grenadier-Division, 12. Volks-Grenadier-Division, 3. Fallschirmjäger-Division
5. März 1945: 1. SS-Panzerdivision, 12. SS-Panzer-Division, Teile 25. ungarische Infanterie-Division
12. Juni 1944:
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
716.
Infanterie-Division Panzer-Lehr-Division 12. SS-Panzer-Division 21. Panzer-Division |
unbekannt |
Artillerie-Kommandeur Nachrichten-Abteilung 101 schwere SS-Panzer-Abteilung 101 schwere Artillerie-Abteilung 101 schwere Beobachtungs-Abteilung 101 SS-Sanitäts-Abteilung 101 SS-Nachschubtruppen 101 |
16. September 1944:
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
1.
SS-Panzerdivision 12. SS-Panzer-Division 2. SS-Panzer-Division 2. Panzer-Division Division Nr. 172 |
unbekannt |
Artillerie-Kommandeur Nachrichten-Abteilung 101 schwere SS-Panzer-Abteilung 101 schwere Artillerie-Abteilung 101 schwere Beobachtungs-Abteilung 101 SS-Sanitäts-Abteilung 101 SS-Nachschubtruppen 101 |
24. Dezember 1944:
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
12.
SS-Panzer-Division 1. SS-Panzerdivision 277. Volks-Grenadier-Division 12. Volks-Grenadier-Division 3. Fallschirmjäger-Division |
unbekannt |
Artillerie-Kommandeur Nachrichten-Abteilung 101 schwere SS-Panzer-Abteilung 101 schwere Artillerie-Abteilung 101 schwere Beobachtungs-Abteilung 101 SS-Sanitäts-Abteilung 101 SS-Nachschubtruppen 101 |
5. März 1945:
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
1. SS-Panzerdivision 12. SS-Panzer-Division Teile 25. ungarische Infanterie-Division |
unbekannt |
Artillerie-Kommandeur Nachrichten-Abteilung 101 schwere SS-Panzer-Abteilung 101 schwere Artillerie-Abteilung 101 schwere Beobachtungs-Abteilung 101 SS-Sanitäts-Abteilung 101 SS-Nachschubtruppen 101 |
4. Literatur und Quellen:
Michael Reynolds: Ein Gegner wie Stahl. Das I. SS-Panzerkorps in der
Normandie 1944. Pour-le-Mérite, Selent 2004
Rolf Stoves: Die gepanzerten
und motorisierten deutschen Großverbände 1935–1945. Ed. Dörfler im Nebel-Verlag,
Eggolsheim 2003
Manfried Rauchensteiner: Der Krieg in Österreich 1945.
Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien (Militärwissenschaftliches
Institut), Österr. Bundesverlag, Wien 1984
Hermann Priess: Einsatz des I. SS-Panzerkorps während der Ardennen-Offensive, 16.12.1944 - 25.01.1945