275. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 275. Infanterie-Division wurde am 17. November 1943 in Westfrankreich als Division 22. Welle aus dem Stab und den Resten der in Südrußland aufgelösten 223. Infanterie-Division aufgestellt. Die Division war bis zum 10. Dezember 1943 als 352. Infanterie-Division eingesetzt und wurde erst dann in 275. Infanterie-Division umbenannt. Noch während ihrer Aufstellung wurde die Division in die Bretagne verlegt. Am 13. Dezember 1943 hatte die Division eine Stärke von 1.238 Mann und 224 Hiwi. Ab dem 6. Januar 1944 wurde die Division in den Bereich der 7. Armee in die Bretagne verlegt. Bis zum 7. Januar 1944 war der Antransport in die Bretagne beendet. Das Stabsquartier der Division lag in Redon. Bis zum 15. Januar 1944 war die Stärke der Division auf 5.138 Mann angewachsen, bis zum 18. Januar 1944 auf 5.739 Mann und bis zum 25. Januar 1944 auf 6.349 Mann. Am 3. Februar 1944 betrug die Stärke der Division 7.294 Mann und am 9. Februar 1944 9.502 Mann (einschl. 264 Hiwi). Am 3. März 1944 war die Division 10.994 Mann stark. Nach dem beginn der alliierten Invasion im Juni 1944 wurden zwei Bataillone der Division in die Normandie verlegt. Im Juli 1944 folgte der Rest der Division. Diese wurde auf der Halbinsel Cotentin eingesetzt. Im Zuge der Kämpfe durch die amerikanische Operation Cobra sowie auf dem Rückzug im Kessel von Falaise erlitt die Division schwerste Verluste. Ab dem 21. August 1944 wurden die Reste der Division im Raum Cambrai - Péronne (Nordfrankreich) gesammelt und die Division wurde bis zum 27. August 1944 wieder reorganisiert. Sie kam entlang der Somme (Nordfrankreich) wieder zum Einsatz und wurde Anfang September 1944 ein zweites Mal im Kessel von Mons (Belgien) vernichtet. Nur 2.400 Mann der Division, davon 400 Mann Kampftruppen, konnten aus dem Kessel von Mons entkommen und sich in den Raum Maastricht zurückzuziehen. Am 5. September 1944 lagen die Reste der Division im Raum Sint Truiden (Belgien). Als die Division bei Aachen die deutsche Grenze überschritt, hatte sie noch eine Stärke von rund 800 Mann. Die Division wurde nach dem Rückzug aus Frankreich am 31. Dezember 1944 durch die Luftwaffen-Festungs-Bataillone XII und XX verstärkt, aber bei den Kämpfen im Hürtgenwald wiederum stark geschwächt. Im Dezember 1944 kamen die Reste der Division zur 344. Infanterie-Division.

Die Division sollte auf Befehl vom 25. November 1944 bis zum 15. Februar 1945 als Division 33 Welle neu aufgestellt werden. Die Division wurde aus vorhandenen Stäben im Raum Flensburg aufgestellt und an der Ostfront im Kessel von Halbe vernichtet.

 

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LXXX 1.Armee D Westfrankreich
7. Januar XXV 7. Armee D Bretagne
Mai XXV 7. Armee B Bretagne
Juni (Kgr.) II. Fallschirm 7. Armee B Normandie (Lagekarte) (Lagekarte)
Juli (Kgr.) LXXXIV 7. Armee B Normandie (Lagekarte) (Lagekarte)
August z. Vfg. 5. Panzerarmee B Belgien
September LXXXI 7. Armee B Aachen (Lagekarte)
Oktober LXXIV 7. Armee B Aachen (Lagekarte)

 

nach Neuaufstellung:

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar in Aufstellung BdE   Flensburg
März V 4. Panzerarmee Mitte Guben (Lagekarte) (Lagekarte)

 

2. Divisionskommandeure:

10. Dezember 1943 Generalleutnant Hans Schmidt

 

3. Gliederung:

Grenadier-Regiment 983

Grenadier-Regiment 984

Grenadier-Regiment 985

Divisions-Füsilier-Bataillon 275

Artillerie-Regiment 275

Pionier-Bataillon 275

Feldersatz-Bataillon 275

Panzerjäger-Abteilung 275

Divisions-Nachrichten-Abteilung 275

Divisions-Nachschubführer 275

 

4. Literatur:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201-280, 2. Auflage, Osnabrück 1973

Kurt Mehner: Die geheimen Tagesberichte der Deutschen Wehrmachtführung im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 9 und 10