Oßwald, Theobald Erwin Friedrich Hermann

 

* 25. Juni 1882, Tübingen

† 12. April 1947, Stuttgart

 

Erwin Oßwald war der älteste Sohn von August Hermann Oßwald und dessen Ehefrau Maria Elise, geborene Steinert. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 30. Dezember 1902 mit dem Charakter als Fähnrich in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 8. Württembergisches Infanterie-Regiment "Großherzog Friedrich von Baden" Nr. 126. Bei diesem wurde er am 14. November 1903 zum Leutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 22. Juni 1902 festgelegt. Am 16. Juni 1911 wurde er zum Oberleutnant befördert. Vor dem Kriegsbeginn wurde er als Oberleutnant in den Großen Generalstab kommandiert. Am 8. Oktober 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Sein Vater ist als Generalleutnant und Führer der Landwehr-Brigade 125 am 28. November 1914 im Alter von 62 Jahren im Argonnenwald durch Kopfschuß gefallen. Im Ersten Weltkrieg wurde er selbst auch verwundet. Im 1. Weltkrieg wurde er neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch mit vielen weiteren Auszeichnungen bedacht. Nach der Krieg wurde in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er die nächsten Jahre im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin eingesetzt. Er heiratete am 25. Juli 1921 die neuneinhalb Jahre jüngere Susanna von Woedtke, Tochter des Rittergutsbesitzers von Ganglau, Hans-Joachim von Woedtke, in Groß-Bertung (standesamtlich) und Allenstein (kirchlich). Seine älteste Tochter Rosemarie Oßwald wurde am 1. Juni 1922 in Allenstein geboren und am 25. Juli 1922 in Ganglau getauft. Noch Anfang der 20iger Jahre wurde er zum Chef der 16. Kompanie vom 15. Infanterie-Regiment in Marburg ernannt. Als solcher wurde er zum 1. April 1923 zum Major befördert. Seine jüngste Tochter Christa Oßwald wurde am 8. Juli 1924 in Marburg geboren und am 22. November 1924 in Ganglau getauft. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann in den Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre vor allem bei der Führergehilfenausbildung eingesetzt. Spätestens ab April 1928 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Ulm ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. Februar 1929 zum Oberstleutnant befördert. 1929/30 wurde er dann in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er zum Leiter der Allgemeine Abteilung (Allg) vom Wehr-Amt (WehrA) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1931 zum Oberst befördert. Er wohnte jetzt privat in der Joachim-Friedrich-Straße 3 in Berlin-Halensee, wo er die Telefonnummer H2 Uhland 8419 hatte. Am 1. März 1933 wurde er zum Infanterieführer V in Stuttgart ernannt. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann zum Inspekteur der Wehrersatzinspektion Kassel ernannt. Er wohnte jetzt privat im Kirchweg 82 in Kassel, wo er die Telefonnummer 31210 hatte. Als solcher wurde er am 1. Mai 1934 zum Generalmajor befördert. Am 7. März 1936 wurde er zum Kommandeur der 9. Infanterie-Division in Gießen ernannt. Er wohnte jetzt privat in der Ludwigstraße 76 in Gießen, wo er die Telefonnummer 4022 hatte. Am 1. April 1936 wurde er als solcher zum Generalleutnant befördert. Am 29. November 1938 wurde er offiziell verabschiedet. Am 1. Dezember 1938 gab er sein Kommando ab. Er wurde an diesem Tag zum General z.b.V. beim Generalkommando V. Armeekorps ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er am 26. August 1939 zum Kommandierenden General des Stellvertretenden Generalkommandos V. Armeekorps ernannt. Damit wurde er dann automatisch auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis V ernannt. Privat wohnte er jetzt in der Schottstraße 9 in Stuttgart, wo er die Telefonnummer 90391 hatte. Als solchem wurden ihm am 1. September 1940 die Charakter als General der Infanterie verliehen. Am 1. Dezember 1940 wurde er zum General der Infanterie befördert. Am 31. August 1943 wurde er abgelöst. Die offizielle Verabschiedung erfolgte bereits am 26. August 1943 im Kaiserpalast in Straßburg. Zu seinen Ehren wurde auf dem Truppenübungsplatz Münsingen (Rübhau) ein Artillerie-Beobachtungsstand durch den Kommandant, Generalmajor Friedrich von Both, auf den Namen Oßwald getauft. Am 1. September 1943 wurde ihm für seine vorherige Tätigkeit das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Am 31. August 1943 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

Er hatte mehrere Geschwister:
Seine älteste Schwester war die am 12. August 1880 geborene Elise Susanne Mathilde Emilie Oßwald. Diese heiratete am 4. August 1906 den zweieinhalb Jahre älteren Leutnant a.D. Albert Friedrich Hempelmann, Sohn vom Kaufmann Friedrich Wilhelm, in Heilbronn. Die Ehe wurde am 28. Juli 1933 gerichtlich geschieden.
Seine jüngere Schwester war die am 28. Februar 1886 in Stuttgart geborene Alma Katharina Johanna Oßwald.
Sein jüngerer Bruder war der am 23. Februar 1889 geborene Kurt Hans Rudolf Oßwald.