Ziegler, Karl Otto Hermann Wilhelm Wolfgang

 

* 5. Februar 1890, Mannheim

† 14. Oktober 1939, Heidelberg (Selbstmord)

 

 

Wolfgang Ziegler war der Sohn vom Hauptmann und Kompaniechef Johann Georg Ludwig Wilhelm Ziegler und dessen Ehefrau Anna Maria Bernhardine Auguste Julie, geborene Holsten. Sein Vater starb als Major und Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment "Markgraf Ludwig Wilhelm" am 25. Juli 1896 im Alter von 48 Jahren und 3 Monaten an einem Herzschlag in Rastatt. Er selbst trat am 3. November 1908 als Fahnenjunker in das Württembergische Heer ein. Er kam dabei zum 7. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 142. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 19. August 1909 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er noch zum 7. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 142. Am 24. Juli 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 15. Juli 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Am 22. April 1919 hat er Paula Johns, Tochter des Juristen Dr. Adolph Paul Johns, in Heidelberg geheiratet. Er wurde dann 1919 als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das vorläufige Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Schützen-Regiment 113 der Reichswehr-Brigade 13. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 14. (Badisches) Infanterie-Regiment übernommen. Im Frühjahr 1921 wurde er dann in den Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin versetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann als Kompanieoffizier zum 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment versetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin eingesetzt. Dort gehörte er zumindest bis zum Sommer 1925 zur Heeresabteilung (T 1) beim Truppenamt (TA). Im Frühjahr 1926 gehörte er dann zur Ausbildungs-Eskadron vom 13. (Preuß) Reiter-Regiment in Hannover. Im Jahr 1926 wurde er dann zum Chef der 7. Kompanie vom 14. (Bad.) Infanterie-Regiment in Tübingen ernannt. Diese Position übte er die nächsten Jahre aus. Am 1. November 1928 wurde er dann zum Major befördert. Als solcher wurde er dann in den Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. Dort wurde er dann wieder mehrere Jahre eingesetzt. Am 1. April 1933 (5) wurde er dort auch zum Oberstleutnant befördert. Im Frühjahr 1934 war er Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom 14. (Bad.) Infanterie-Regiment in Donaueschingen. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde weiter als Bataillonskommandeur eingesetzt. Am 1. April 1935 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher gehörte er bei der Enttarnung der Einheiten am 15. Oktober 1935 zum Generalstab der Heeresdienststelle 7 in Stuttgart. Er trug dort die Uniform vom Infanterie-Regiment 14. Im Frühjahr 1936 wurde er in den Generalstab der 25. Infanterie-Division nach Ludwigsburg versetzt. Am 12. Oktober 1937 wurde er als Nachfolger von Oberst Otto Schellert zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 88 in Hanau ernannt. Zum 1. Juni 1938 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 10. November 1938 gab er sein Kommando bereits wieder ab. Er wurde dann dafür zum Infanterie-Kommandeur 19 in Hildesheim ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 bildete er dann mit seinem Stab den Divisionsstab der 71. Infanterie-Division. Er wurde dann auch zum ersten Kommandeur der neuen 71. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser bezog er dann zuerst Stellungen im Westen. Am 14. Oktober 1939 nahm er sich in Heidelberg das Leben. Nach seiner Karteikarte wurde er mit einer Thorax-Schußverletzung schwer verwundet und ist an dieser am 15. Oktober um 2:45 Uhr im Reservelazarett Heidelberg Abteilung 1 verstorben. Als Todesursache wurden von der chirurgischen Abteilung noch Rückenmarkentzündung und Kreislaufschwäche angegeben.

Er hatte mehrere Geschwister:
Seine ältere Schwester war die am 27. April 1886 geborene Johanna Sophia Karoline Ottilia Friederike Margaretha Ziegler. Sie starb am 15. Februar 1969 in Heidelberg.
Eine jüngere Schwester war die am 25. März 1895 in Rastatt geborene Hildegard Annemarie Auguste Paula Luise Ziegler.
Sein jüngster Bruder war der am 2. Mai 1896 in Rastatt geborene Gerhard Edgar Wilhelm Christian Friedrich Georg 'Gerhard-Georg' Ziegler. Dieser brachte es bis zum Oberst der Reserve und wurde mit dem Deutschen Kreuz in Gold und dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.