Wilck, Erich Arthur Ludwig

 

* 23. Dezember 1883, Erfurt

† 14. August 1956, Oldenburg
 

 

Erich Wilck trat am 2. März 1903 als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Thüringische Infanterie-Regiment Nr.71. Von April bis Dezember 1913 war er an die Kriegsschule Danzig kommandiert. Nach dem Besuch der Kriegsschule Danzig wurde er am 27. Januar 1904 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 22. Juni 1902 (N1) festgelegt. Danach wurde er als Kompanie-Offizier eingesetzt. Ab dem 1. März 1907 wurde er als Schüler, später als Hilfslehrer an der Militär-Turnanstalt in Berlin eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1909 folgte die Verwendung als Bataillons-Adjutant und Gerichts-Offizier im Infanterie-Regiment Nr. 71. Nach seiner Beförderung zum Oberleutnant am 22. Juni 1911 folgte am 1. Oktober 1911 die Kommandierung an die Kriegsakademie. Gleichzeitig absolvierte er 1913 eine Beobachter-Ausbildung bei der Fliegerstation Köln. Sein Vater ist als Oberst a.D. am 30. März 1914 gestorben. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges kam Erich Wilck am 2. August 1914 als Beobachter zur Feldflieger-Abteilung 18. Dort wurde er am 8. November 1914 zum Hauptmann befördert. Im Dezember 1914 folgte die Versetzung in das preußische Kriegsministerium, wo er als Referent für Kampfflugzeuge, Bewaffnung und Beschaffung des Fluggeräts fungierte. Privat wohnte er damals in der Spessartstraße 10 in Berlin-Wilmersdorf. Am 21. Mai 1915 heiratete er die fast vier Jahre jüngere geschiedene Elisabeth Luise Charlotte Frohwein, geborene Mellinghoff, Tochter des Major Hermann Mellinghoff, in Wilmersdorf. Sein älterer Bruder, der Major Karl Wilck, war sein Trauzeuge. Von April bis September 1917 fungierte er kurzzeitig als Führer der Flieger-Abteilung 265 (J), kehrte dann aber wieder ins preußische Kriegsministerium zurück. Nach Ende des Krieges wurde er am 1. Juli 1919 beurlaubt und ab dem 1. August 1919 z.V. beim Infanterie-Regiment 71. Am 31. März 1920 wurde Wilck schließlich aus dem Wehrdienst entlassen. Dabei wurde ihm der Charakter als Major verliehen.

Im Anschluss in den Staatsdienst übernommen, wurde Erich Wilck Sekretariatsleiter und Stellvertreter der Liquidatoren der Zentral-Einkaufs-Gesellschaft im Reichsschatzministerium. Am 1. Oktober 1922 wurde er Prokurist und Bevollmächtigter der Fleischerei-Produkten AG. Seine Mutter starb am 3. März 1924 im Alter von 79 Jahren in Weimar. Ab dem 1. April 1925 war er als Bevollmächtigter, Liquidator und Treuhänder des Reichsfinanzministeriums und des preußischen Finanzministeriums bei der Liquidation der Deutschen Beamten-Genossenschaftsbank. Ab dem 15. November 1926 war er Vorstandsmitglied der Deutschen Verkehrsfliegerschule und Leiter der Fliegerschule Braunschweig. Am 1. Februar 1928 begab er sich gemeinsam mit Major Hans Lieber, Hauptmann Werner Hannemann und Ehefrau Lilly auf ein Schiffsrundreise mit der RMS Barbara unter Käpitän Schünemann von Hamburg aus nach Barcelona, Genua, Livorno und Neapel. Am 1. März 1933 kam er dann als Vorsitzender des Kuratoriums der Deutschen Verkehrsflieger-Schule ans Reichsluftfahrtministerium. Am 20. Juli 1934 wurde er als E-Offizier in die Luftwaffe übernommen und neben seiner Aufgabe als Kuratoriums-Vorsitzender Leiter der Verbindungsstelle des Reichsluftfahrtministeriums beim Heereswaffenamt. Am 1. Dezember 1934 zum Major befördert, wurde er am gleichen Tag Referent und Gruppenleiter beim Chef des Beschaffungswesens für Fliegerwaffen und Munition im Technischen Amt des RLM. Am 1. Januar 1936 folgte die Beförderung zum Oberstleutnant und am 1. August 1938 zum Oberst. Ab dem 1. Februar 1939 war er dann Abteilungs-Chef im Beschaffungsamt des Reichsluftfahrt-Ministeriums. Am 1. November 1940 folgte die Übernahme in das aktive Offizierskorps und die gleichzeitige Beförderung zum Generalmajor. Im November und Dezember 1941 wurde er erst zur Rüstungs-Inspektion Belgien und dann zur Rüstungs-Inspektion Ukraine zur Einweisung als Rüstungsinspekteur kommandiert. Ab dem 15. Dezember 1941 übernahm er dann das Amt des Rüstungs-Inspekteurs Ukraine. Am 1. August 1942 wurde er zum Offizier z.b.V. des RLM und Ob.d.L. ernannt und am 1. November 1942 zum Generalleutnant befördert. Am 31. Mai 1943 schied er schließlich aus dem Militärdienst aus. Von Februar bis Juli 1947 war er in britischer Gefangenschaft. Er verbachte seinen Lebensabend unter der Adresse Am Zuggraben 12 in Oldenburg. Er ist am 4. August 1956 in der Georgstraße 12 in Oldenburg gestorben. Als Todesursache wurde Krebs der Bauchspeicheldrüse, Verschluß der Gallenwege mit Gelbsucht, Herzschwäche, Krebs (Dr. med. Crone-Münzebrock) angegeben.

Er hatte mehrere Geschwister:
Seine ältere Schwester war die am 6. August 1870 in Ludwigshof, Kreis Ziegenbrück, geborene Helene Ilse Marie Viktoria Wilck. Diese heiratete am 27. April 1902 den einen Monat jüngeren Königlichen Regierungs-Baumeister Anton Ludwig Johannes Blell, Sohn des Geheimen Regierungsrats Karl Gustav Blell. Am 4. August 1928 reiste das Ehepaar von ihrem Wohnort Königsberg in Preußen in der III. Klasse mit dem Dampfer Irma von Hamburg nach Stavanger. Der Ehemann starb als Ober-Regierungs- und Baurat am 5. Mai 1943 in der Friedrichstraße 41 in Swinemünde. Als Todesursachen wurden Arteriosklerose, Grippe mit Rippenfellentzündung und Bronchitis angegeben. Sie selbst starb als Witwe am 16. Dezember 1946 gegen 21:30 Uhr beim Sturz auf der Kellertreppe in ihrem Wohnhaus in der Rudolf-Breitscheid-Straße 15 in Altenburg. Als Todesursache wurde Schädelbruch angegeben.
Sein älterer Bruder war der am 21. Dezember 1871 in Sondershausen geborene Karl Ludwig Alfred Erich Wilck. 1915 wohnte er als Major in der Bismarckstraße 42 in Weimar. Dieser Bruder heiratete 1920 die sechzehneinhalb Jahre jüngere Witwe Olga Gertrud Clara Mathilde Wilhelms, geborene Rykena, Witwe des am 27. Februar 1915 im Gefecht bei Rostkowo (Rogowo) gefallenen Oberleutnants Kurt Wilhelms, Tochter des Hermann Heinrich Rykena, in Berthke bei Steinhagen. Am 6. März 1925 heiratete er die Theodora Pauline von Bogdziewiez-Dolenga, Tochter von Theodor Richard Dolenga von Bogdziewicz, in Weimar. Sein Bruder starb als Oberst a.D. am 3. September 1961 um 20:00 Uhr in seiner Wohnung in der Drakestraße 15 in Berlin-Lichterfelde. Seine Witwe starb am 29. Juni 1966 um 16:45 Uhr im Alter von 73 Jahren im Augustenburger Platz 1 in Berlin. Sie wohnte damals im Weddigenweg 16 in Berlin-Lichterfelde.
Sein jüngerer Bruder war Generalleutnant Hermann Wilck.

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Karl Friedrich Hildebrandt: Die Generale der Luftwaffe 1935–1945, Band 3: O-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1993