Wilck, Hermann
* 28. Oktober 1885, Erfurt
† 10. Juni 1967, Berlin |
Hermann Wilck war der Sohn des Hauptmanns und Kompaniechef im 3. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 71 Oberst a.D. Carl Oskar Emil Adolph Wilck und dessen Ehefrau Pauline Louise Ilse Helene, geborene von Breitenbuch. Er besuchte eine Kadettenanstalt und trat am 27. Februar 1904 als Fähnrich in das 3. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 71 ein, wo er am 27. Januar 1905 zum Leutnant und am 19. Juni 1912 zum Oberleutnant befördert wurde. Am 27. Januar 1914 folgte die Ernennung zum Adjutanten des Regiments. Sein Vater ist als Oberst a.D. am 30. März 1914 gestorben. Am 28. November 1914 die Beförderung zum Hauptmann. Ab Dezember 1914 wurde er als Kompanieführer der MG-Kompanie eingesetzt und im Oktober 1915 Führer des I. Bataillons. Ab Januar 1916 diente er dann als Adjutant bei der 103. Infanterie-Division und ab Juni 1916 als Führer des II. Bataillons des Reserve-Infanterie-Regiments 116. Ab August 1916 führte er das II. Bataillon seines alten 3. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 71. Am 16. September 1917 in das Garde-Grenadier-Regiment Königin Augusta versetzt, wurde er Führer des I. Bataillons des Garde-Grenadier-Regiments 4. Am 1. Januar 1918 wurde er dann Bataillonsführer im Garde-Grenadier-Regiment Kaiser Franz Nr. 2 und am 21. Oktober 1918 stellvertretender Regimentsführer im Garde-Grenadier-Regiment 2. Ende 1918 wechselte er in den Grenzschutz in Oberschlesien über. Er heiratete am 9. August 1919 die über neuneinhalb Jahre jüngere Klara Ilse Riemann, die Tochter des Generals der Infanterie Otto Riemann, in Sondershausen. Am 1. Oktober 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen und in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Hauptmann vom 8. November 1914 (5) zugewiesen. Am 1. Februar 1923 wurde er Kompaniechef der 7. Kompanie im 17. Infanterie-Regiment. Am 1. Oktober 1923 folgte mit Wirkung vom 1. April 1923 (20) die Beförderung zum Major. Als solcher wurde er am 30. Januar 1924 zum Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster versetzt. Seine Mutter starb am 3. März 1924 im Alter von 79 Jahren in Weimar. Am 1. Juni 1924 wurde er zum Stab der 3. Kavallerie-Division nach Kassel versetzt. Auch beim Umzug des Stabes nach Weimar bleib er weiter dort eingesetzt. Am 1. Februar 1926 folgte die Ernennung zum Kommandeur des I. Bataillons vom 9. (Preußisches) Infanterie-Regiment. Am 1. Februar 1929 wurde er durch Oberstleutnant Viktor von Schwedler abgelöst und dafür am gleichen Tag mit einem Rangdienstalter vom 1. Februar 1929 (15) zum Oberstleutnant befördert. Außerdem wurde er am gleichen Tag zum Adjutant der 2. Division der Reichswehr in Stettin ernannt. Am 1. Februar 1931 wurde er in den Regimentsstab vom 5. (Preußisches) Infanterie-Regiment versetzt und am 1. Oktober 1931 zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1932 wurde er schließlich aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.
Ab dem 1. September 1932 war Hermann Wilck militärischer Berater an der Infanterieschule in National China. Am 27. August 1939 erhielt er am Tannenbergtag den Charakter eines Generalmajors. Am 10. September 1939 wurde er Kommandant des rückwärtigen Armeegebietes 581 (Korück 581) und am 25. Oktober 1939 Kommandeur vom Infanterie-Regiment 270. Am 1. Dezember 1939 wurde er mit der Führung der 161. Infanterie-Division betraut. Am 1. Juli 1940 zum Generalmajor befördert, wurde er am gleichen Tag Kommandeur der Division. Am 17. September 1941 folgte die Versetzung in die Führerreserve OKH. Privat wohnte er damals Weddigenweg 16 in Berlin-Lichterfelde-West. Am 29. September 1941 folgte seine Ernennung zum Kommandeur der 454. Sicherungs-Division. Am 1. Oktober 1941 wurde er dann zum Generalleutnant befördert und am 9. Dezember 1941 erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seine Ehefrau starb am 17. Februar 1942 um 21:20 Uhr im Alter von 46 Jahren in der Landhausstraße 33/35 in Berlin-Wilmersdorf. Als Todesursache wurden Darmkrebs mit Metastasen, Herz- und Kreislaufschwäche angegeben. Am 1. März 1942 wurde er schließlich noch Kommandeur der 708. Infanterie-Division. Am 31. Dezember 1944 wurde seine Mobilmachungsverwendung und seine z.V. -Stellung endgültig aufgehoben. Er selbst lebte nach dem Krieg bis zu seinem Tod weiter im Weddigenweg 16 in Berlin-Lichterfelde. Er starb als Witwer am 10. Juni 1967 um 2:20 Uhr im Alter von 81 Jahren in der Carstennstraße 58 in Berlin-Lichterfelde.
Er hatte mehrere Geschwister:
Seine ältere Schwester war die am 6. August
1870 in Ludwigshof, Kreis Ziegenbrück, geborene Helene
Ilse Marie Viktoria Wilck. Diese heiratete am 27. April 1902 den einen Monat
jüngeren Königlichen Regierungs-Baumeister Anton Ludwig
Johannes Blell, Sohn des Geheimen
Regierungsrats Karl Gustav Blell. Am 4. August 1928 reiste das Ehepaar von ihrem
Wohnort Königsberg in Preußen in der III. Klasse mit dem Dampfer Irma von
Hamburg nach Stavanger. Der Ehemann starb als Ober-Regierungs- und Baurat am 5.
Mai 1943 in der Friedrichstraße 41 in Swinemünde. Als Todesursachen wurden
Arteriosklerose, Grippe mit Rippenfellentzündung und Bronchitis angegeben. Sie
selbst starb als Witwe am 16. Dezember 1946 gegen 21:30 Uhr beim Sturz auf der
Kellertreppe in ihrem Wohnhaus in der Rudolf-Breitscheid-Straße 15 in Altenburg.
Als Todesursache wurde Schädelbruch angegeben.
Sein älterer Bruder war der
am 21. Dezember 1871 in Sondershausen geborene Karl
Ludwig Alfred Erich Wilck. 1915 wohnte er als Major in der Bismarckstraße 42 in
Weimar. Kurz vor dem 1. Weltkrieg war er Chef der 1. Kompanie vom 7. Pommersches
Infanterie-Regiment "von der Goltz" Nr. 54 in Kolberg. Dieser Bruder heiratete
1920 die sechzehneinhalb Jahre jüngere Witwe Olga Gertrud Clara Mathilde
Wilhelms, geborene Rykena, Witwe des am 27. Februar 1915 im Gefecht bei Rostkowo
(Rogowo) gefallenen Oberleutnants Kurt Wilhelms, Tochter des Hermann Heinrich
Rykena, in Berthke bei Steinhagen. Am 6. März 1925 heiratete er die Theodora
Pauline von Bogdziewiez-Dolenga, Tochter von Theodor Richard Dolenga von
Bogdziewicz, in Weimar. Sein Bruder Oberst a.D. Karl Wilck starb am 3. September
1961 um 20:00 Uhr in seiner Wohnung in der Drakestraße 15 in
Berlin-Lichterfelde. Seine Witwe starb am 29. Juni 1966 um 16:45 Uhr im Alter
von 73 Jahren im Augustenburger Platz 1 in Berlin. Sie wohnte damals im
Weddigenweg 16 in Berlin-Lichterfelde.
Ein weiterer älterer Bruder war der
Generalleutnant Erich Wilck.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG
109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.