Lieber, Hans

 

* 26. August 1882, Bunzlau

† 19. Dezember 1952, Gießen

 

 

Hans Lieber war der Sohn vom Stadtrat Otto Lieber und dessen Ehefrau Emilie, geborene Görlach. Er trat am 22. März 1901 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Feldartillerie-Regiment Nr. 72 "Hochmeister" nach Danzig, in dem er am 14. November 1901 zum Fähnrich befördert wurde. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Oktober 1902 zum Leutnant befördert wurde. Sein Patent wurde dabei auf den 19. Oktober 1901 datiert. Danach wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 4. Batterie seines Regiments in Danzig eingesetzt. Anfang 1905 wurde er in gleicher Funktion in der 1. Batterie seines Regiments in Preußisch-Stargard verwendet. Im Frühjahr 1906 gehörte er Batterieoffizier zur 3. Batterie vom Feldartillerie-Regiment Nr. 72 "Hochmeister" in Preußisch-Stargard. 1907 wurde er in gleicher Funktion in der 5. Batterie seines Regiments in Danzig verwendet. Ab dem 1. Oktober 1907 fungierte er als Nachfolger von Leutnant Krüger als Adjutant bei der I. Abteilung seines Regiments in Preußisch-Stargard. Zwischen Oktober 1910 und Juli 1913 war er für seine Generalstabsausbildung an die Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Sein Nachfolger als Abteilungsadjutant wurde Leutnant Ottens. Am 22. Februar 1913 starb seine Mutter in Büdingen. Nach seiner Rückkehr wurde er am 22. März 1914 zur Dienstleistung zum Großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Am 8. Oktober 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher war Hans Lieber während des Ersten Weltkrieges im Truppendienst und in diversen Generalstabstellungen eingesetzt, zuletzt als Ia im Generalstab der 226. Infanterie-Division. Am 1. Oktober 1919 wurde er in den Stab der Reichswehr-Brigade 20 übernommen und am 20. Januar 1920 Batteriechef der 8. Batterie im Artillerie-Regiment 1. Am 1. Oktober 1923 wurde er in den Stab vom Gruppenkomamndo 1 nach Berlin versetzt und dort am 1. Januar 1925 zum Major befördert. Am 1. April 1926 wurde er zur Kommandantur der Befestigungen von Lötzen versetzt. Am 1. Februar 1928 begab er sich gemeinsam mit Major a.D. Erich Wilck, Hauptmann Werner Hannemann und dessen Ehefrau Lilly Hannemann auf ein Schiffsrundreise mit der RMS Barbara unter Käpitän Schünemann von Hamburg aus nach Barcelona, Genua, Livorno und Neapel. Am 1. Oktober 1929 folgte seine Beförderung zum Oberstleutnant. Am 1. Februar 1930 wurde er Kommandeur der II. Abteilung vom 1. (Preußisches) Artillerie-Regiment. Am 1. Oktober 1931 wurde er zum Kommandanten von Marienburg ernannt. Am 1. April 1932 folgte seine Beförderung zum Oberst. Ab dem 1. Oktober 1935 war er Inspekteur der Wehrersatzinspektion in Königsberg, wo er am 1. Juni 1935 zum Generalmajor befördert wurde. Am 30. April 1937 wurde er aus dem Militärdienst entlassen.

Er arbeitete dann im Ruhestand an der Biographie über General Hans von Seeckt mit. Bei Beginn der deutschen Mobilmachung für den 2. Weltkrieg am 26. August 1939 wurde er wieder mobil gemacht. Als Generalmajor z.V. wurde er dem Stab der 7. Armee zugeteilt. Spätestens im September 1940 war er Leter der Militärarchivzweigstelle Prag. Damit unterstand er General der Artillerie Dr. Friedrich Rabenau. Am 1. Juni 1942 wurde er zum Generalleutnant z.V. befördert. Am 30. September 1942 wurde seine Mob-Bestimmung aufgehoben und am 31. August 1943 seine z.V.-Stellung.

 

Literatur und Quellen:

Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945, Bundesarchiv Freiburg, Sig. MSG 109/10849

Dermot Bradley (Hrsg.): Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 7: Knabe–Luz. Biblio Verlag