Weidemann, Alfred Fritz

 

* 6. November 1895, Bismarcksfelde, Bezirk Gnesen

† 21. Dezember 1973, Koblenz

 

 

 

Alfred Weidemann war der Sohn des Lehrers Karl Weidemann und dessen Ehefrau Anna, geborene Burg. Am 6. Januar 1915 trat er als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Ersatz-Bataillon vom Niederschlesisches Fußartillerie-Regiments Nr. 5 in Posen. Am 11. März 1915 kam er zur aktiven 8. Batterie ins Feld. Am 12. April 1915 wurde er in das Arm. Btl. 9 bzw. 37 versetzt, am 17. Oktober 1915 folgte die Versetzung in die 1. Kompanie des Pionier-Bataillons 14. Vom 20. November 1915 bis zum 20. Januar 1916 wurde er zum Offiziers-Aspiranten-Kursus kommandiert. Danach wurde er am 26. Januar 1916 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Vom 10. März 1916 bis 21. Juni 1916 war er dann zum Ausbildungskursus bei der 3. Pionier-Inspektion kommandiert. Am 20. März 1916 folgte die Beförderung zum Fähnrich. Am 7. August 1916 wurde er zum Leutnant ohne Patent befördert. Am 17. Februar 1917 starb sein Vater. Vom 12. Januar 1918 bis zum 30. April 1918 war er stellvertretender Bataillonsadjutant vom Pionier-Bataillon Nr. 14. Am 19. Dezember 1918 hat er sein Patent als Leutnant vom 10. September 1914 erhalten. Am 1. Oktober 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er als Kompanieoffizier in das Reichswehr-Pionier-Bataillon 313 versetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er in das 14. (Badisches) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er die nächsten Jahre als Kompanieoffizier engesetzt. Am 1. Juli 1922 hat er den 1. Juli 1914 als Rangdienstalter zugewiesen bekommen. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 wurde er als Adjutant des Ausbildungs-Bataillons vom 14. (Bad.) Infanterie-Regiment in Donaueschingen eingesetzt. Am 1. März 1924 die Beförderung zum Oberleutnant. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier bei der 13. (Minenwerfer) Kompanie in Konstanz verwendet. Sein Nachfolger als Adjutant in Donaueschingen Freiherr von Meyern-Hohenberg. Am 1. März 1925 wurde er an die Infanterieschule versetzt. Dort wurde er als Nachfolger von Hauptmann Bader als Adjutant des II. Lehrgangs eingesetzt. Diese Position behielt er einige Jahre. Am 1. Oktober 1928 wurde er als Abteilungsadjutant von Oberleutnant Wilhelm Falley abgelöst. Dafür wurde er wieder in der 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 14. (Bad.) Infanterie-Regiment in Konstanz eingesetzt. Am 1. Februar 1929 wurde er dort auch zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1929 wurde er als MG-Offizier zum Regimentsstab vom 14. (Bad.) Infanterie-Regiment, ebenfalls in Konstanz, versetzt. Am 10. Juni 1930 hat er die über vierzehn Jahre jüngere Hildegard Emma Straehl, Tochter von Alfred Straehl, in Konstanz geheiratet. Im Jahr 1931 wurde dem Paar eine Tochter geboren. Am 1. April 1932 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Otto-Ernst Schiel zum Regimentsadjutant seines Regiments in Konstanz ernannt. Im November 1933 wurde er Chef der 13. (MW) Kompanie seines Regiments. Im Jahr 1934 wurde sein Sohn geboren. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Adjutant vom Infaterie-Regiment Konstanz eingesetzt. Privat wohnte er jetzt in der Eichhornstraße 33 in Konstanz und hatte die Telefonnummer 503. Am 1. Juni 1935 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Major in den Stab vom Wehrkreiskommando V nach Stuttgart versetzt. Bei der Enttarnung der Einheiten kam er am 15. Oktober 1935 durch die Umbenennung seines Stabes zum Generalkommando V. Armeekorps. Privat wohnte er jetzt imErdgeschoss vom Kanonenweg 58 in Stuttgart und hatte die Telefonnummer 26968. Seine Mutter lebte wie schon in Konstanz im gleichen Haushalt. Spätestens ab dem 12. Oktober 1937 wurde er als Adjutant (IIb) bei diesem Stab eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1938 zum Oberstleutnant befördert. Am 10. November 1938 folgte die Versetzung ins Oberkommando des Heeres (OKH) nach Berlin. Dort wurde er jetzt in der Abteilung Ersatzwesen des Allgemeinen Heeresamtes (AHA) verwendet. Er wohnte dort in den nächsten Jahren privat in der Luitpoldstraße 18 in Berlin W 30 und hatte die Telefonnummer 255300. Am 1. November 1939 wurde er zum Chef der Abteilung Ersatzwesen im OKH ernannt. Am 1. Dezember 1940 zum Oberst befördert. Am 30. Januar 1942 wurde ihm ein neues Rangdienstalter vom 1. März 1940 verliehen. Am 11. Juni 1943 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 683 ernannt. Dieses führte er im Verband der 335. Inanterie-Division im Südabschnitt der Ostfront. Am 26. August 1943 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Zum 1. September 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Gleichzeitig wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Chefs der Amtsgruppe Ersatzwesen und Allgemeine Truppenangelegenheiten (E / tr) im OKH beauftragt. Er trug jetzt auch beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 10. Februar 1944 wurde er schließlich zum Chef der Amtsgruppe E / Tr. im OKH ernannt. Am 22. August 1944 wurde er zum Chef des Wehrersatzamtes im Oberkommando der Wehrmacht (OKW) ernannt. Diese Dienststellung hatte er bis Kriegsende inne. Nach Kriegsende war Weidemann ab 1956 Leiter des Ergänzungswesens der Bundeswehr. Ab 1956 war er Präsident des Bundeswehrersatzamtes. Diese Stellung behielt er bis September 1960. Sein Nachfolger wurde Dr. jur. Wilhelm Casper. Er selbst schied noch in diesem Monat aus dem Dienst aus. Ihm wurde dabei auch das Große Verdienstkreuz des Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

 

 Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
Günter Wegner: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio-Verlag, Osnabrück 1992