von Webern, Harry Walter Otto

 

* 17. August 1892, Gera

† 2. Februar 1957, Oldenburg

 

 

Harri von Webern war der Sohn des späteren Generals der Infanterie Friedrich Richard von Webern und dessen Frau Elisabeth Ottilie Caroline, geborene von Schaper. Am 12. August 1910 trat er als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei in das 3. Garde-Feldartillerie-Regiment nach Berlin. Bei diesem wurde er am 21. April 1911 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1912 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 3. Batterie seines Regiments in Berlin eingesetzt. Im Frühjahr 1914 gehörte er in gleicher Funktion zur 6. Batterie seines Regiments in Beeskow. Mit dem Regiment nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Anfangs wurde er als Batterieoffizier eingesetzt. Am 10. Oktober 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 24. April 1916 wurde er zum Adjutant der I. Abteilung vom 3. Garde-Feldartillerie-Regiment ernannt. Am 17. November 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klase verliehen. Ab dem 20. Februar 1917 wurde er als Führer der 4. Batterie seines Regiments eingesetzt. Am 22. März 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 5. August 1918 wurde er als Adjutant zum Garde-Artillerie-Kommandeur 2 versetzt. Am 9. August 1918 wurde ihm das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Am 10. November 1918 folgte die Versetzung in das 2. Garde-Feldartillerie-Regiment, wo er als Batterieführer und Regimentsadjutant eingesetzt wurde. Mitte März 1919 wurde er als Führer der leichten Munitionskolonne 965 eingesetzt. Er wurde im Jahr 1919 auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 10. Juni 1919 wurde er als Adjutant vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 26 eingesetzt. Ab Ende Oktober 1919 diente er als Ordonnanz-Offizier beim Stab des Artillerieführers 15. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er weiterhin beim Befehlshaber der Artillerie 15 der Reichswehr-Brigade 15 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er in die 3. (Preußisches) Fahr-Abteilung übernommen. Am 19. Januar 1922 starb sein Vater. Im Frühjahr 1923 gehörte er zur 3. Eskadron der 3. (Preuß.) Fahr-Abteilung in Berlin-Lankwitz. Am 1. Februar 1924 wurde er zum Chef der 4. Eskadron der 3. (Preuß.) Fahr-Abteilung in Küstrin ernannt. Am 1. Juni 1924 wurde er zum Rittmeister befördert. Am 14. Juni 1924 hatte er die zweieinhalb Jahre jüngere Anna Therese Charlotte Krugjohann, Tochter vom Oberverwaltungsinspektor Christian Krugjohann, in Berlin-Lankwitz geheiratet. Privat wohnte er damals noch in der Kaserne in Küstrin-Altstadt. 1925 wurde dem Paar als erstes Kind ein Sohn geboren. Am 1. Oktober 1928 wurde er in den Stab der II. Abteilung vom 3. (Preußisches) Artillerie-Regiment nach Frankfurt an der Oder versetzt. Seine Eskadron übernahm Oberleutnant Bischof. Am 1. Dezember 1928 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Erich Scholz zum Chef der 16. (r) Batterie vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Sagan ernannt. Am 1. Februar 1932 wurde er in das 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment versetzt. Dort wurde er jetzt bei der 7. Batterie in Itzehoe eingeteilt. Am 1. Mai 1933 gehörte er zum Stab der Kommandantur von Neustettin. Am 1. Februar 1934 wurde Harry von Webern zum Major befördert. Am 1. April 1934 gehörte er zum Stab vom Grenzschutzabschnittskommando Neustettin. Im Jahr 1934 wurde ihm ein Sohn geboren. Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 wurde er zum Kommandeur der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment Stettin in Altdamm ernannt. Anfang 1935 wohnte er privat in der Bürgerstraße 2 in Altdamm. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 32 ernannt. Am 1. August 1936 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher übernahm er am 1. Mai 1938 als Nachfolger von Oberst Leopold Rieger als Kommandeur das Artillerie-Regiment 8 in Oppeln. Im Herbst 1938 verlegte er mit seinem Regimentsstab nach Troppau. Am 1. März 1939 folgte dort seine Beförderung zum Oberst. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges führte er sein Regiment in den Polenfeldzug. Am 10. Oktober 1939 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Danach wurde Harry von Weber am 20. Oktober 1939 zum Kommandeur vom Artillerie-Ersatz-Regiment 18 ernannt. Am 15. März 1940 übernahm er mit dem Artillerie-Regiment 235 wieder eine Fronteinheit. Dieses Regiment führte er im Frühjahr 1940 im Verband der 198. Infanterie-Division beim Unternehmen Weserübung während des Angriffes auf Dänemark. Anfang Juni 1940 wurde die komplette Division dann auch beim Frankreichfeldzug eingesetzt. Nach dem Westfeldzug wurde er mit seinem Regiment als Besatzungstruppe in Ostfrankreich eingesetzt. Am 17. Juli 1940 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit seinem Regiment nach Rumänien. Von April 1941 bis Ende Juni 1941 wurde er als Regimentskommandeur durch Oberst Dr. phil. Dipl. Ing. Bernhard Heydenreich vertreten. Im Sommer 1941 führte er sein Regiment im Verband der 198. Infanterie-Division im Ostfeldzug im Südabschnitt der Ostfront. Im März 1942 wurde er von der 1. Panzerarmee für den erkrankten Kommandeur der 198. Infanterie-Division, Generalleutnant Otto Roettig, als Vertreter eingeteilt. Am 15. Mai 1942 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt die Feldzeugmeisterei. Am 1. August 1942 wurde er zum Kommandeur vom Feldzeug-Kommando IV ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1942 zum Generalmajor befördert. Den Posten des Kommandeurs des Feldzeug-Kommandos IV hatte er bis Kriegsende inne. Im Anschluss geriet er in westalliierte Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er am 15. Mai 1947 wieder entlassen. Er wohnte Anfang der fünfziger Jahre in der Bremer Straße 53 in Oldenburg. Dort ist er am 2. Februar 1957 um 11 Uhr verstorben. Als Todesursache wurde Arterienverkalkung, Hochdruck, Herzkrankgefäßschaden und Gehirnschlag angegeben.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983