Scholz, Erich

 

* 25. Oktober 1891, Gut Brockau bei Breslau /Schlesien

† 6. Mai 1951, Verden an der Aller

 

Erich Scholz trat am 25. Februar 1912 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Rentiers zur reitenden Abteilung vom 1. Niederschlesisches Feldartillerie-Regiment „von Podbielski“ Nr. 5 in Sagan-Sprottau. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1912 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1913 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. August 1911 datiert. Als solcher wurde er dann als Batterieoffizier im 1. Niederschlesisches Feldartillerie-Regiment „von Podbielski“ Nr. 5 eingesetzt. Auch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges wurde er im Sommer 1914 in dieser Funktion eingesetzt. Bei Ausbruch des Krieges kam er dann mit der 3. Batterie vom 1. Niederschlesisches Feldartillerie-Regiment „von Podbielski“ Nr. 5 an die Westfront. Am 8. November 1915 wurde er dann zum Adjutant der I. Abteilung vom 1. Niederschlesisches Feldartillerie-Regiment „von Podbielski“ Nr. 5 ernannt. Als solcher wurde er am 5. Oktober 1916 zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er am 29. Januar 1917 zum Regimentsadjutant vom 1. Niederschlesisches Feldartillerie-Regiment „von Podbielski“ Nr. 5 ernannt. Am 8. August 1917 wurde er dann als Adjutant zum Artilleriekommandeur der 45. Reservedivision versetzt. Diese Position behielt er dann bis zum Ende des Krieges. Am 14. Mai 1918 hat er Anneliese Zinnemann geheiratet. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann ab Anfang Januar 1919 als Batterieführer wieder beim 1. Niederschlesisches Feldartillerie-Regiment „von Podbielski“ Nr. 5 eingesetzt. Mitte Januar 1919 wurde er dann wieder zum Regimentsadjutant seines Regiments ernannt. Vom 1. Juni 1919 bis zum 30. September 1919 wurde er zur Kavallerie-Reitschule nach Hannover kommandiert. Er wurde dann noch im Jahr 1919 als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab Anfang Dezember 1919 wurde er beim Reichswehr-Artillerie-Regiment 29 eingesetzt. Ende Januar 1920 wurde er zum Regimentsadjutant vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 29 ernannt. Am 1. März 1920 wurde er dann zum Adjutant der III. Abteilung vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 6 ernannt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er noch beim Reichswehr-Artillerie-Regiment 6 der Reichswehr-Brigade 6 eingesetzt. Später wurde seine Abteilung zur II. Abteilung vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 6 umbenannt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann für die nächsten Jahre als Batterieoffizier in das 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment übernommen. Er wurde dann als Oberleutnant in der 16. (reitende) Batterie vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Sagan eingesetzt. Am 1. Januar 1924 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann auch zum Chef der 16. (r.) Batterie vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Sagan ernannt. Am 30. November 1928 gab er sein Kommando an Hauptmann Harry von Webern ab. Am 1. Dezember 1928 wurde er dann dafür in den Stab der II. Abteilung vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment nach Frankfurt an der Oder versetzt. Bei diesem wurde er dann mehrere Jahre eingesetzt. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Major zum Lehrstab der Kommandantur Oppeln versetzt. Auch während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dort eingesetzt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 als Nachfolger von Major Otto Elfeldt zum Kommandeur der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 12 in Güstrow ernannt. Als solcher wurde er zum 1. April 1936 zum Oberstleutnant befördert. Am 10. November 1938 gab er sein Kommando ab. Daraufhin wurde er an diesem Tag als Nachfolger von Oberst Friedrich von Scotti zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 14 in Naumburg ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Januar 1939 zum Oberst befördert. Zum Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 führte er sein Regiment im Verband der 14. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Im Oktober 1939 verlegte er mit seinem Regiment an die Westfront. Dort führte er sein Regiment im Frühjahr 1940 im Divisionsverband in den Westfeldzug. Danach verblieb er mit dem Regiment bis September 1940 als Besatzungstruppe in Frankreich. Ende September 1940 verlegte er mit seinem Regiment in die Heimat. Dort wurde jetzt die Umgliederung des Regiments zum Artillerie-Regiment (mot.) 14 abgeschlossen. Am 24. November 1940 gab er sein Kommando über das Artillerie-Regiment 14 an Oberstleutnant Gerhard Hüther ab. Er wurde dafür dann am 25. November 1940 zum neuen Artillerie-Kommandeur 136 (Arko 136) ernannt. Dieses Kommando sollte er dann mehr als zwei Jahre behalten. Zum Sommerbeginn 1941 führte er seinen Stab dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Im Juli 1941 und August 1941 gehörte er mit seinem Stab Arko 136 zum Generalkommando V. Armeekorps. Anfang September 1941 wechselte er mit seinem Stab zum Höheres Kommando z.b.V. XXXV, blieb aber weiter in Mittelrussland im Einsatz. Durch dessen Umbenennung unterstand er dann ab Mitte Januar 1942 dem Generalkommando XXXV. Armeekorps. Mit diesem Generalkommando blieb er weiter im Mittelabschnitt der Ostfront. Im Februar 1942 unterstand er mit seinem Stab auch kurzzeitig direkt der 4. Armee. Zum 1. August 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 10. Oktober 1942 gab er sein Kommando als Arko 136 an Oberst Dipl. Volksw. Axel Schmidt ab. Er wurde daraufhin in die Führerreserve OKH versetzt. Er wurde in diesem Winter noch in Vertretung von Generalleutnant John Ansat mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Höherer Artillerie-Kommandeur 313 (HArko 313) beauftragt. Am 18. Januar 1943 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Albert Zehler zum Höherer Artillerie-Kommandeur 304 (HArko 304) ernannt. Die Inmarschsetzung erfolgte über die Frontleitstelle Krapotkin. Mit diesem Stab unterstand er jetzt direkt der 17. Armee im Südabschnitt der Ostfront. Anfang Juni 1943 gab er sein Kommando als HArko 304 ab und wurde daraufhin erneut in die Führerreserve versetzt. Ab dem 3. Februar 1944 wurde er dann bis zum 1. März 1944 zum 9. Divisionsführerlehrgang nach Hirschberg kommandiert. Am 20. März 1944 wurde er dann zum Höherer Artillerie-Kommandeur 314 (HArko 314) ernannt. Mit diesem Stab wurde er jetzt unter der Heeresgruppe E auf dem Balkan eingesetzt. Ende 1944 führte er dann eine Kampfgruppe Scholz unter dem LXXXXI. Armeekorps. Für die Führung dieser Kampfgruppe wurde ihm am 26. Dezember 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 20. März 1945 gab er sein Kommando als HArko 314 ab. Dafür wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Im April 1945 wurde er dann zum letzten Stadtkommandant von Naumburg vor der Befreiung durch die Amerikaner ernannt.

 

Ritterkreuz (26. Dezember 1944)