Triepel genannt Schulze, Gerhard

 

* 27. August 1883, Gifhorn

† 1974, (Goslar)

 

Gerhard Triepel genannt Schulze trat am 11. März 1903 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Druckereibesitzers und Dr. phil. kam dabei zum 1. Pommersches Fußartillerie-Regiment „von Hindersin“ Nr. 2. Am 18. Oktober 1903 wurde er zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1904 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. August 1903 datiert. Als solcher wurde er jetzt als Batterieoffizier beim 1. Pommersches Fußartillerie-Regiment „von Hindersin“ Nr. 2 eingesetzt. Am 1. Oktober 1906 wurde er dann zur Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Vom 1. Februar 1909 bis zum 30. September 1909 wurde er zum 1. Schlesisches Feldartillerie-Regiment „von Peucker“ Nr. 6 kommandiert. Am 1. Juni 1910 wurde er dann zum Adjutant des I. Bataillons vom 1. Pommersches Fußartillerie-Regiment „von Hindersin“ Nr. 2 ernannt. Als solcher wurde er dann am 18. August 1912 zum Oberleutnant befördert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er dann als Führer der 8. Batterie von Reserve-Fußartillerie-Regiment Nr. 2 an die Front. Dort wurde er am 28. November 1914 zum Hauptmann befördert. Im Oktober 1916 wurde er dann zum Kommandeur vom Fußartillerie-Bataillon Nr. 44 ernannt. Die Position behielt er dann bis zum Kriegsende. Er wurde im Ersten Weltkrieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm außerdem auch beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen wurden ihm auch noch einige andere Orden verliehen. Ab Januar 1919 gehörte er dann als Batteriechef wieder zum 1. Pommersches Fußartillerie-Regiment „von Hindersin“ Nr. 2. Danach wurde er dann ab dem Frühjahr 1919 als Chef einer schweren Freiwilligen-Haubitzen-Batterie im Grenzschutz Schlesien eingesetzt. Später wurde er als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 6. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Chef der 1. Batterie in Stettin eingesetzt. Am 1. März 1924 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt bei der Heeres-Waffen- und Munitionsabteilung (Wa 2) im Heeres-Waffen-Amt (HWA) eingesetzt. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann in den Stab der I. Abteilung vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment nach Stettin versetzt. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann in die 2. (Preuß.) Sanitäts-Abteilung ebenfalls in Stettin versetzt. Bei dieser wurde er die nächsten Jahre als Fahrtruppenoffizier eingesetzt. Dabei wurde er am 1. April 1926 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann zum Kommandeur der 2. (Preuß.) Fahr-Abteilung in Altdamm ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1931 zum Oberstleutnant befördert. Etwa zu dieser Zeit wurde sein Stab auch nach Rendsburg verlegt. Ende September 1931 gab er das Kommando über seine 2. (Preuß.) Fahr-Abteilung ab. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann in den Regimentsstab vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment nach Schwerin in Mecklenburg versetzt. Am 1. Februar 1933 wurde er aus der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Oberst verliehen.

Am 1. Oktober 1933 wurde er dann als Bezirksoffizier beim Wehrbezirkskommando Altona eingesetzt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. November 1934 zum Kommandeur vom Wehr-Bezirks-Kommando Goslar ernannt. Diese Funktion übte er dann als Char. Oberst (E) des Ergänzungsoffizierskorps die nächsten Jahre aus. Zum 1. Januar 1939 hat er sein Patent als Oberst (E) erhalten. Am 1. März 1939 wurde er dann zum Ausbildungsleiter in Jena ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann im Sommer 1939 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 214 ernannt. Am 1. Dezember 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom Artillerie-Ersatz-Regiment 15 in Erfurt ernannt. Nach nur einem Monat wurde er dann am 10. Januar 1940 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 230 ernannt. Am 1. November 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 319 ernannt. Am 1. März 1941 kam er wegen eines Unfalls in Lazarett und musste sein Kommando abgeben. Am 1. Oktober 1941 wurde er dann angeblich zum Artilleriekommandeur der 1. Luftwaffen-Feld-Division ernannt. Am 1. April 1943 wurde er dann angeblich zum Artillerie-Kommandeur bei der Lettischen Division ernannt. Am 1. November 1943 wurde er dann zum Kommandeur vom Heeres-Küsten-Artillerie-Regiment 644 in der Normandie ernannt. Durch die Umbenennung seines Stabes wurde er am 20. Dezember 1943 zum Kommandeur vom Heeres-Küsten-Artillerie-Regiment 1261 ernannt. Der Regimentsstab befand sich Anfang Juni 1944 in Quineville auf der Ostseite der Halbinsel Cotentin. Mit seinem Stab wurde er dann im Juni 1944 als Artillerie-Kommandeur der Division von Schlieben bezeichnet. Am 18. Juni 1944 wurde er dann mit seinem Stab als Artillerieführer der 91. Luftlande-Division eingesetzt. Diese Position behielt er dann bis zum Juli 1944. Im Juli 1944 wurde er dann zum neuen Artillerie-Kommandeur 485 (Arko 485) ernannt. Am 14. September 1944 wurde ihm das Panzer-Vernichtungs-Abzeichen verliehen. Am 16. Oktober 1944 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 1. November 1944 wurde er zum Generalmajor befördert. Durch die Umbenennung seines Stabes zum Artillerie-Kommandeur 458 (Arko 458) wurde er dann Anfang November 1944 zu dessen Kommandeur ernannt. Etwa anderthalb Monate nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht wurde er am 21. Juni 1945 von den westalliierten Besatzungstruppen verhaftet. Aus dieser Gefangenschaft wurde er am 1. Oktober 1947 wieder entlassen. Während der Gefangenschaft erarbeitete er für die Historical Division die folgenden Werke:

B-260 Cotentin Artillery (6-18 Jun 1944). By Generalmajor Gerhard Triepel; 12 pp, 1 illus; 1946. Fighting on the Cotentin Peninsula, with special reference to the coast artillery.

B-469 91st Airborne Division Artillery (18 Jun-31 Jul 1944). By Generalmajor Gerhard Triepel; 9 pp; 1947

B-426 LVIII Panzer Corps Artillery (1 Aug-6 Sep 1944). By Generalmajor Gerhard Triepet; 5 pp. A corps artillery commander in Normandy.

B-473 LVIII Panzer Corps Artillery (18 Sep-1 Nov 1944). By Generalmajor Gerhard Triepel; 6 pp

B-506 LVIII Panzer Corps Artillery (1 Nov 1944-1 Feb 1945). By Generalmajor Gerhard Triepel; 10 pp; 1947.

B-605 LVIII Panzer Corps Artillery (6 Feb-5 Mar 1945). By Generalmajor Gerhard Triepel, 5 pp; 1947.